Wieder mal lieg ich allein hier, frag mich wo du bist, was du gerade tust. Auf einer Mission, mehr weiß ich nicht, darf ich nicht wissen. Wie jedes Mal. Und jedes Mal, wenn du wieder zurückkommst, muss ich gegen mich selbst kämpfen. Gegen diesen Drang, dich einfach in meine Arme zu ziehen und dir alles zu gestehen. Quatre hat mir eben Tee gemacht und versucht, mich zu beruhigen. Er hat gut reden, sein Trowa ist ja da. Die zwei sind glücklich miteinander, sind sich ihrer Gefühle sicher. Wieso kann mir das nicht auch vergönnt sein? Wieso muss ich meine Gefühle verstecken? Nervös spiele ich mit meinem Zopf, ich muss mich ablenken. Ablenken von dem Gedanken, dass dir etwas passieren könnte. Verdammt, warum mache ich mir so verdammte Sorgen um dich? Dich kümmert es doch so oder so nicht, es ist dir egal. Den Perfect Soldier interessieren keine Gefühle, weder die eigenen noch die anderer. Wir wohnen zusammen hier in dieser kleinen Wohnung, auch wenn mir nicht klar ist warum du eingewilligt hast. Wahrscheinlich weil du dich sowieso nur in deinem Zimmer aufhältst, außer zum Essen und Duschen verlässt du es kaum. Was würdest du tun, wenn du mich, so wie jetzt, in deinem Zimmer sehen würdest? Ich gehe hier rein, wenn du nicht da bis, weil es der einzige Ort in der Wohnung ist, der ein bisschen an dich erinnert. Ich mach die Augen zu, atme tief ein, den vertrauten Geruch. Langsam werden mir die Augen schwer, während ich die Nase in dein Kissen halt. Ich hätte letzte Nacht schlafen sollen.

Ein leises Knacken weckt mich, dann höre ich leise Schritte. Ich springe auf, schaue mich hastig um. Schon wieder die Frage, was passiert wenn du mich hier erwischst. denke ich mir und lächle kurz zynisch. Ich hab gerade genug Zeit noch mal tief Luft zu holen, da schiebst du die Tür auf. Als du mich siehst stellst du deinen Rucksack ab und runzelst die Stirn, ich weiß nicht ob verärgert oder verwirrt. "Was machst du hier?" Deine Stimme ist ausdruckslos wie immer und genau das macht mir klar, dass ich keine Wahl habe. "Hab auf die gewartet."Ich schaue dir in die Augen, du schaust mich prüfend an. "Wieso?" Bilde ich mir das ein oder ist dein Blick nicht mehr ganz so kalt? Es fällt mir schwer, aber das ist wohl der Moment der Wahrheit. "Ich..hab mir Sorgen gemacht." Ok, entweder bin ich verrückt geworden oder ich träume! Weil das was ich sehe kann nicht wahr sein. Dein Gesicht wird weicher, ich glaube sogar ein Lächeln in deinen Augen zusehen. "Oh.na ja, ich bin ok." Du murmelst das, als ob du unsicher wärst, was du sagen sollst. Und ich weiß plötzlich nicht mehr, was ich sagen soll. Alles was ich hinbekomme ist ein verlegenes Lächeln. Ich schaue zu Boden und will an dir vorbei gehen. Doch ich spüre eine Hand an meinem Arm und schaue auf, bleibe verwirrt stehen. Du lächelst mich an, lässt deine Hand auf meinem Arm liegen. Und deine Worte sind wie Balsam, weil sie warm und ehrlich scheinen. "Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Ich pass schon auf, dass ich zu dir zurück komme." Du lässt mich los und langsam, ziemlich verwirrt gehe ich zurück in mein Zimmer. Aber kaum ist die Tür hinter mir zu lächele ich und bin glücklich über deine Worte. Es gibt also noch einen Heero Yuy hinter der Maske. Und ich scheine dir nicht ganz egal zu sein.