Disclaimer: Die Figuren und Handlungsorte gehören alle Frau Rowling, ich verdiene kein Geld mit ihnen und leihe sie mir nur aus.

Ich freue mich riesig über Kommis also spart nicht damit, konstruktive Kritik werde ich nicht verletzend ansehen, also habt bloß keine Scheu davor sie mir zu schreiben.

Anmerkung zum ersten Kapitel: Ich nenne Scorpius Malfoy (Draco Malfoys Sohn) deshalb immer Malfoy, weil es ja aus Lilys Sicht geschrieben ist und sie ihn nicht leiden kann.

Bedächtig, den Zauberstab mit der leuchtenden Spitze vor sich hertragend, schritt Lily Luna Potter die Treppe zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors herunter. Es war stockdunkel, als sie unten ankam.
„Tja, Lily, wenn du auch so doof bist, den Anhänger deiner besten Freundin zu verlieren, wirst du wohl mit den Konsequenzen leben müssen", rügte sie sich selbst, während sie durch das Porträt der fetten Dame ging.
Sie murmelte leise vor sich hin, um die drohenden Schatten auf der Treppe zu verscheuchen. Zwar wollte sie es sich nicht eingestehen, doch selbst in dem ihr so vertrauten Hogwarts hatte sie des Nachts Angst. Ihre Gedanken kreisten um Geister, die sich tagsüber vielleicht versteckten und erst nachts zum Vorschein kamen, doch sie verscheuchte diese, indem sie an das dachte, was sie zu finden gesuchte.
Als sie dann endlich den Gang erreichte, in den sie wollte, seufzte sie erleichtert auf.
Sie hatte es mit allen möglichen Beschwörungsformeln versucht, doch der Anhänger war partout nicht zu ihr gekommen. Und am helllichten tage danach zu suchen, war nicht möglich, da ihre beste Freundin Natasha ihr dauernd über die Schulter blickte.
Sie ging den Gang rauf und runter, aber fand außer der gespenstischen Dunkelheit nichts. Es war derselbe Gang in dem auch ihr Vater im 3.Schuljahr gestanden hatte, um Peter Pettigrew zu finden und genauso wie er, wurde sie erwischt.

Sie bemerkte ihn erst, als er direkt hinter ihr stand.
„Na Potter, ist es nicht etwas spät, um noch auf den Gängen umherzuwandern?", fragte er mit der pflichtbewusstesten Stimme, die er hatte.
Sie drehte sich langsam um und blickte in das Gesicht des Vertrauensschülers von Slytherin, Scorpius Malfoy. Er war 2 Jahre älter als sie, hatte blonde, leicht zerzauste Haare, blaue Augen und ein hübsches Gesicht, doch Lily fiel es gar nicht auf.
„Na Malfoy, was tust du denn zu dieser späten Stunde noch hier draußen?" fragte sie in einem zuckersüßen Ton in der vagen Hoffnung, dass sie ihn dadurch davon abbringen konnte, sie zu Professor McGonnagal zu bringen. Doch sein Gesicht blieb unbewegt. Mist, sonst wurden bei dieser Stimme alle Jungs weich.
„Diese Frage sollte ich wohl besser dir stellen oder nicht, Lily Potter?", �Die Kälte in seiner Stimme ließ die Porträts an der Wand zurückschrecken.
„Wenn du meinst…", sagte sie mit ebenso kalter Stimme.
Sie gingen bereits in die Richtung des Büros von Professor McGonnagal, als Malfoy plötzlich etwas in die Höhe hob und es direkt vor sie hielt. �
„Ach suchst du übrigens das hier?", fragte er nun mit einem überlegenen Lächeln.
„Woher hast du das?", rief sie zornig und versuchte nach dem silbernen L zu greifen.
„Ich habe es heute auf dem Gang gefunden. Ich denke ich schenke es meiner Freundin Leyla."
„Wag es ja nicht!", entgegnete sie giftig.
„Was geht denn hier vor?", schrie auf einmal eine Stimme von hinten und mit einem letzten unfreundlichem Blick wandte sich Lily ihrem absoluten Hasslehrer Professor Melodie zu.
Egal was ihre Eltern unter Professor Snape gelitten hatten, ihr Lehrer schlug ihn allemal. Er gab Strafarbeiten bei den kleinsten Sachen und schien nicht einmal mit einer 1 mit voller Punktzahl zufrieden zu sein. Und seit er Lily offen ins Gesicht gesagt hatte, dass er nicht glaube, dass sie zum Zaubertränkebrauen etwas tauge, konnte sie ihn überhaupt nicht mehr leiden.
„Ach sie sind es, Lily. Hätte ich es mir doch gleich denken können.", sagte er abfällig und sie öffnete entsetzt den Mund. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! So etwas Unhöfliches hatte sie ja wohl noch nie gehört.

Professor Melodie schleifte sie mit zu Professor McGonnagal, die ziemlich enttäuscht dreinblickte.
„Professor McGonnagal, es tut mir leid."
„Könnten sie mir auch einen Grund nennen, wieso sie nachts durch die Schule wandern, Miss Potter?"
Sie blickte betreten zu Boden und war sich durchaus bewusst, dass Malfoy sie jetzt schadenfroh ansah.
„Also kein Grund?"
„Nein, Professor." Den wahren Grund zu nennen kam ihr nicht einmal entfernt in den Sinn, er wäre sowieso nicht aussagekräftig genug um so ein Verhalten zu entschuldigen.
„Professor", mischte sich nun Malfoy ein. „Wenn ich dazu etwas sagen dürfte." Er räusperte sich kurz. „Der Eingang der Ravenclaws ist nur unweit entfernt von der Stelle, wo ich Lily auffand. Eventuell war sie auf dem Hin- oder Rückweg dorthin."
„Was willst du mir unterstellen, Malfoy?", fragte sie aufgebracht.
„Ich unterstelle dir gar nichts.", sagte er und hob abwehrend die Hände. „ich stelle nur Möglichkeiten in den Raum."
„Nun ja, wenigstens klaue ich nicht anderen Leuten die Sachen."
„Was wollen sie damit sagen, Miss Potter?", fuhr Professor McGonnagal dazwischen.
„Er hat meinen Anhänger geklaut."
„Wie bitte? Ich habe ihn auf dem Gang entdeckt, was kann ich dafür, wenn du nicht auf deine Sachen aufpasst."
Sie war so entsetzt darüber, obwohl es die Wahrheit war , dass ihr Mund offen stehen blieb.
„Nun, Mister Malfoy, sie sollten Miss Potter trotzdem ihr Eigentum wiedergeben."
Er setzte sich langsam in Bewegung und ging in Schneckentempo auf Lily zu, die ihn mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen ansah. Er blieb vor ihr stehen und ließ den Anhänger in ihre ausgestreckte Hand fallen. Er war noch ganz warm und sie nahm sich vor, ihn später zu desinfizieren.
„Okay, dann wäre das erledigt. Und nun zu ihrer Strafarbeit: Sie beide werden morgen um 19:00 Uhr bei Professor Melodie etwas „Nachhilfe" bekommen."
Beinahe hätte Lily „Nein!" geschrieen, doch Malfoy kam ihr zuvor.
„Professor, ich habe mich doch sicherlich verhört, wir Beide?"
„Ja, Mister Malfoy, auch Sie."
„Aber ich habe ihr nichts geklaut, ich habe es auf dem Gang gefunden."
„Ja, aber wir hätten da noch eine offene Strafe, falls sie sich an letzten Mittwoch erinnern." Sie ließ den Satz im Raum hängen.
„In Ordnung, Professor McGonnagal.", murmelte er irgendwann in die Stille hinein.
„Gut, dann können sie ja nun beide zu Bett gehen."

Als Lily wieder in ihrem Schlafsaal war, schimpfte sie mit sich selbst. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein und nachts in der Schule rumwandern? War ja klar gewesen, dass jemand sie erwischen würde. Und nun auch noch Nachsitzen mit einem Slytherin und ihrem Hasslehrer. Schlimmer konnte es ja wohl nicht mehr werden!