Disclaimer: This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.
Und noch mal auf Deutsch:
Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situation die durch JK Rowling kreiert wurden, und sich im Besitz von JK Rowling, verschiedenen Herausgebern einschließlich aber nicht beschränkt auf, Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros, Inc. befinden. Es wird kein Geld durch diese Geschichte erwirtschaftet und es ist keine Copyright- oder Markenschutzverletzung beabsichtigt.
Hier also mal eine neue Story, die schon fast fertig ist. Ich habe sie zusammen mit Reditus Mortis geschrieben und sie ist die Vorgeschichte zu der Story ‚Leben in Ketten', die wir auf ihrem Account on gestellt haben.
Das Rating von Leben in Ketten ist M, für diese Vorgeschichte werd ich es erst einmal niedriger annehmen.
Jetzt viel Spaß.
Kindheit in Ketten
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Kapitel 1 – Ungehörter Hilfeschrei
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Eileen Snape zog den Mantel, den sie trug, enger um sich. Ein Muggelmantel, wie alles, was sie trug, oder besser, zu tragen wagte. Schon vor der Geburt ihres Sohnes hatte ihr Mann Tobias ihr mehr als deutlich gezeigt, was er von den schönen Roben und Umhängen hielt, welche sie in ihr gemeinsames kleines Haus mitgebracht hatte.
Das Bündel in ihren Armen noch fester an sich drückend, öffnete Eileen mit blau gefrorenen Fingern das schwere Eingangstor und schlüpfte schließlich durch die entstandene Lücke.
Hoffentlich kam sie überhaupt dazu zu sagen, wer sie war, auch wenn sie die Tatsache, dass sie das Tor hatte öffnen können, ein wenig mutiger stimmte.
Dorothea Prince ging gerade in einen dicken, zusätzlich mit einem Wärmezauber belegten Umhang gehüllt durch den Garten, als eine ihrer Hauselfen meldete, dass jemand in den Garten gelangt war. Sofort ging sie mit resolut schnellen Schritten den Weg entlang. "Was wollen Sie hier? Und wie sind Sie herein...", begann sie schon von weitem, stockte dann aber mitten im Satz. "Eileen?", fragte sie ungläubig und lief auf ihre einzige Tochter zu, die sie in dem Aufzug fast nicht erkannt hätte.
Erschöpft stehen bleibend, hatte sie doch den ganzen Weg auf Muggelweise zurücklegen müssen, zu groß war die Angst vor ihrem Mann, fände er heraus, dass sie gezaubert hatte und ohne Zauberstab … nun das wollte und konnte sie allein schon wegen ihres Sohnes nicht riskieren: "Mutter?", zuerst erschrocken, dann aber mit verzweifelter Hoffnung begann auch Eileen zu laufen, dabei darauf achtend, das Bündel in ihren Armen nicht fallen zu lassen.
"Was.. Was tust du denn hier, Kind?", fragte die ältere Hexe und nahm ihre Tochter in den Arm, allerdings nur kurz, da diese etwas festhielt. Bei einem kurzen Blick entdeckte sie schwarze Haare, die aus der Decke lugten und ein trauriges Lächeln huschte über die von viele Fältchen zerknitterten Züge. "Komm herein. Dein Vater ist im Moment nicht zu Hause..."
Was immer Eileen auch erwartet hatte, dies war es definitiv nicht, auch wenn es eine ihrer versteckten Hoffnungen gewesen war. Ihre Mutter hatte sie nie aufgegeben… im Gegensatz zu ihrem Vater. Doch auch ihre Mutter konnte nichts anderes tun, als zu akzeptieren, was ihr Vater bestimmte. Das war Eileen mehr als bewusst. Dennoch war sie froh ein wenig Zeit mit ihrer Mutter verbringen zu dürfen und obwohl Eileen sie liebte, drückte sie das Bündel fast schon instinktiv fester an sich heran, als es entdeckt wurde. "Wann… wann kommt er denn wieder?", wagte sie zögernd zu fragen, während sie ihrer Mutter den Weg entlang durch den Garten folgte.
"Er wird wohl erst in einigen Stunden wieder da sein.", erwiderte Dorothea, als sie die Eingangshalle betraten. Mit einem Lächeln führte sie ihre Tochter und deren Kind in das Kaminzimmer, wo sie sich vom kalten Novemberwind aufwärmen konnten. Einer Hauselfe trug sie auf Tee und heiße Milch zu bringen. "Setz dich." Ihre Augen lagen auf dem, was sie von ihrem bisher einzigen Enkelkind sehen konnte und Dorothea lächelte leicht. "Wie alt ist es?"
Das Bündel rührte sich langsam und sich die Augen reibend setzte sich der kleine Junge auf. Dann blickten sich große, schwarze Augen neugierig in dem Raum um.
"Zwei Jahre und neun Monate … Severus ist fast drei, Mutter." Liebevoll strich Eileen über den schwarzen Haarschopf.
"Severus... Ein schöner Name.", murmelte Dorothea und lächelte den kleinen Jungen an.
Severus blickte zuerst zu der Frau, die seine Mama Mutter nannte, dann zu seiner Mutter und wieder zurück. "Oma?", wisperte er leise. Sein Blick hing wieder auf seiner Mutter, ob das stimmte.
"Richtig, Sevy … das ist deine Großmutter.", damit stellte sie den Jungen vorsichtig auf den Boden, "… na los ... du kannst ruhig zu ihr gehen."
Dorothea kam nicht umhin zu bemerken, dass sie einen wunderhübschen Enkel hatte, als der Kleine mit einem strahlenden Lächeln auf sie zu kam und ihr dann, als wäre er deutlich älter, eine Hand mit einem "Guten Tag" entgegen streckte. Lächelnd griff sie zu. "Hallo."
Im nächsten Moment erschien die Hauselfe mit einem Tablett, auf dem Tee und Milch sowie Kekse standen. Erschrocken blickte der Junge, der so etwas noch nie gesehen hatte, auf die Kreatur und hielt sich dabei am Bein seiner Großmutter fest.
"Das ist eine Hauselfe... ein Diener.", erklärte Dorothea dem Kind.
Eileen lächelte nur und beobachtete wie ihr Sohn auf das magische Wesen weiter reagieren würde.
"Diener?", piepste der Kleine und ließ dann von seiner Großmutter ab, um näher zu dem Wesen zu gehen, das kaum größer war als er selbst.
Lächelnd beobachtete Eileen ihren Sohn: "Ich hab dir doch von den Elfen erzählt, Sevy … dass sie stets einer Familie trau sind." Trotz ihres Lächelns lief eine einzelne Träne au ihren Augen, fühlte sie doch plötzlich eine unendliche Erleichterung in sich, dass ihr Sohn das magische Wesen sah.
"Was hast du, Kind?", wollte Dorothea leise wissen und beugte sich etwas nach vorn, um ihrer Tochter sanft über die Hand zu streicheln.
Sich über die Augen wischend flüsterte Eileen mit bebender Stimme: "Es … es ist nur … ich bin so froh, dass Sevy nichts von seinem … seinem Vater hat."
"Kind...", murmelte Dorothea nur leise und streichelte bedauernd über die Hand ihrer Tochter.
"Soweit ich weiß, hat sie sich das selbst zuzuschreiben.", kam plötzlich eine kalte Stimme von der Tür her, die sich unbemerkt von den beiden geöffnet hatte.
Eileen zuckte zuerst erschrocken zusammen, stand dann aber rasch auf und drehte sich zu dem Mann um, auf dessen Begegnung sie mit gemischten Gefühlen gewartet hatte. Einerseits war da die Angst, abgewiesen zu werden und andererseits das Wissen, dass er Recht gehabt hatte.
Mit allem … und vor allen anderen Dingen über ihren Mann, Tobias Snape.
So senkte Eileen im vollen Bewusstsein ihrer Schuld den Kopf, aber nur so lange, bis sie sich wieder an den Grund ihres Hier seins erinnerte. Severus! Und ihres Sohnes bei Slytherin, Merlin und allen anderen schämte sie sich nicht. Im Gegenteil.
Deswegen sah Eileen wieder auf und ihrem Vater in die verbitterten Augen, mit denen er sie, seit sie ihre Wahl für ihren Mann und gegen ihre Familie getroffen hatte, nur noch anzusehen schien. "Du hattest Recht, Vater. Es … tut mir leid."
Was sonst sollte sie sagen? Und zumindest das war sie ihm schuldig. Ihm und ihrer Mutter.
"Diese Erkenntnis kommt reichlich spät.", erwiderte Nathaniel Prince kalt und kam langsam näher, während sein Blick auf dem Kind hing.
Mit großen Augen blickte der Kleine zu dem Mann auf und lächelte, trotz dessen griesgrämig strengen Gesichtsausdrucks. "Bist du Opa?"
Beschützend legte sich Eileens rechte Hand auf die Schulter ihres Sohnes, der neben sie getreten war. Doch dann ließ sie ihn wieder los, jedoch nicht ohne kurz aufmunternd dessen Schulter zu drücken. "Ja, das ist dein Großvater, Severus." Vielleicht würde es ja sein Enkel schaffen, sein Herz wieder zu erweichen.
Mit einem strahlenden Lächeln trat Severus einen Schritt auf das Familienoberhaupt zu und streckte ihm eine Hand entgegen. "Hallo."
Doch Nathaniel ignorierte die Hand und blickte wieder zu seiner Tochter. "Wie kannst du es wagen, dieses Halbblut in mein Haus zu bringen?"
Dorothea stand auf. "Nat... er ist unser...", begann sie, wurde aber von ihrem Mann mit einem einzigen Blick zum Schweigen gebracht.
Fast schon entsetzt starrte Eileen ihren Vater an: "Er ist auch mein Sohn, Vater! Dein Enkel!"
Sicher hatte sie gewusst, dass ihre Familie viel Wert auf die Traditionen und, wie es in schwarzmagischen Familien nun einmal üblich war, auch auf die Erhaltung ihres Stammbaums legten, aber dass es soweit ging, das hätte sie niemals glauben wollen.
"Du hast unseren Namen in den Dreck gezogen, indem du diesen Muggel geheiratet hast. Und ich werde das Halbblut, das dabei herausgekommen ist, nicht als zu meiner Familie gehörig akzeptieren.", erwiderte Nathaniel Prince kalt und blickte auf den Jungen herab, der ihn nur mit großen Augen ansah. "Du bist kein Prince und wirst es niemals sein!"
Severus verzog das Gesicht, als würde er gleich weinen, und lief zu seiner Mutter zurück, um sich von ihr halten zu lassen. "Warum ist Opa böse mit mir?", wisperte er leise, weil er es nicht verstand.
Eine Mischung aus Zorn und Verzweiflung wallte in Eileen auf, als sie das hörte und viel mehr auch die Verachtung ihres Vaters fast schon körperlich zu spüren glaubte: "Severus hat nichts von seinem Vater … rein gar nichts!"
"Nun.. es ist mehr als offensichtlich, dass dieses Nichts nicht einmal in der Lage ist, für seine Familie zu sorgen, so wie du rumlaufen musst.", erwiderte Nathaniel mit einer angewiderten Musterung. "Du hast diesen Muggel geheiratet... gegen meinen Willen! Was willst du also jetzt hier? Geh zu ihm zurück, wo du hingehörst."
Dorothea Prince war bleich und sah ihre Tochter und ihren Enkel traurig an. Aber sie konnte sich nicht gegen ihren Mann stellen, das war unvorstellbar
"Was ein Fehler war …", gestand Eileen abermals ein, unbewusst den verschlissenen Muggelmantel enger um sich zusammenziehend. Dann fiel ihr Blick auf ihren Sohn und ein kleines, bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen: "… aber Severus ist das Beste was mir im Leben wiederfahren ist und bitte …", sie richtete ihren Blick wieder auf ihren Vater, "… richte nicht über ihn nur wegen … wegen Tobias."
"Ich werde kein Halbblut in meiner Familie dulden. Egal ob du es in die Welt gesetzt hast, oder nicht.", erwiderte das Prince-Oberhaupt laut und heftig, sodass der Dreijährige sich dermaßen erschrak, dass er zu weinen begann. "Nimm dein Balg und verschwinde aus meinem Haus! Sofort!"
Dorothea senkte betrübt den Kopf und sah weder ihre Tochter noch ihren Enkel an. Aber es zerriss ihr das Herz, den Kleinen weinen zu hören und zu wissen, dass sie ihn wohl nie wieder sehen würde.
Eileen zuckte unwillkürlich zurück Severus dabei in einer fast schon geübten Bewegung hinter sich schiebend, während ihre Hände sich hoben, wie um einen Schlag abzuwehren. Erst als ihr bewusst wurde, was sie da tat, senke sie ihre Arme wieder, doch war die Furcht nicht aus ihrem Blick gewichen. Zusammen mit der Gewissheit, dass sie dafür bezahlen würde, es überhaupt versucht zu haben.
Sie verfluchte sich dafür, derart reagiert zu haben, aber auch Tobias wurde immer laut, bevor er sie schlug, oder auch nachdem, oder währenddessen. Und das mittlerweile nicht mehr nur, wenn er etwas getrunken hatte, sondern einfach nur wenn ihm danach war.
Deshalb war sie ja auch hier – um ihrem gewalttätigen Mann zu entkommen, um ihren Sohn in Sicherheit zu bringen. Aber auch hier war sie nicht willkommen … und woanders hin konnte sie nicht.
Ihre letzte, ihre einzige Hoffnung war dahin, doch auch sie hatte ihren Stolz. Auch sie war eine Prince! So richtet sich Eileen wieder auf, strich mit leicht zitternden Händen über den verschlissenen Mantel und blickte ihrem Vater schließlich in die Augen: "Es ist dein eigenes Blut, das an deinen Händen kleben wird." Dann drehte sie sich um, hob Severus wieder hoch und ihrer Mutter einen letzten, von Traurigkeit erfüllten Blick zuwerfend, wandte sie sich zum Gehen.
"Du warst in dem Moment nicht mehr von meinem Blut, als du dich mir widersetzt und diesen widerlichen Muggel geheiratet hast.", dröhnte es noch hinter ihr her. Die instinktive Abwehrreaktion seiner Tochter, die als Kind sein absoluter Liebling gewesen war, prallte an Nathaniel ab, als wäre es nicht geschehen, verdiente sie doch nichts besseres, wenn sie solchen Dreck heiratete.
Dorothea erhob sich und verließ schweigend den Raum, wissend dass sie weder ihre Tochter noch ihren Enkel wiedersehen würde. Dazu war ihr Mann zu sehr von seiner Herkunft und seinem Stolz geprägt. Dass sie sich zumindest im Bezug auf Severus irren sollte, ahnte sie dabei nicht.
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TBC
