Prolog
New York City,
Manhattan- Brooklyn, East River
Brooklyn Bridge
Susan Dawson rannte jeden Morgen um die gleiche Zeit über die Brooklyn Bridge. Heute war wieder so ein Tag, wo sie krampfhaft überlegte umzukehren und das Joggen ausfallen zulassen. Sie rannte von Brooklyn nach Manhattan und zurück, um diese frühe Zeit waren keine Passanten unterwegs nur gelegentlich fuhren ein paar Autos vorbei. Als sie den ersten Schritt auf die Brücke setzte wurde sie wieder beflügelt und rannte schnell los. Sie liebte es auf den East River schauen zu können und dabei Sport zu betreiben. Ihre blonden Haare flatterten durch den Wind, ihr stoßweises Atmen zeigte sich in der Kälte als Nebel.
Ein Auto wurde plötzlich langsamer neben ihr und sie blickte nach links zur Straße. Sie sah wie das Beifahrerfenster nach unten ging und lief ein wenig schneller. Das Auto folgte ihr auffällig.
„ He, Süße was macht ein Prachtexemplar wie du um diese Uhrzeit allein auf einer Brücke?" fragte sie eine verführerisch-ekelerregende Stimme aus dem Auto.
„ Joggen." antwortete sie ihm kühl und lief von der Straße weg, näher zum Geländer. Sie versuchte schneller zu rennen, doch als sie die Panik in sich spürte hielt sie sich nicht mehr Unterkontrolle und sprintete von ihm weg. Susan musste sich nicht umdrehen um zu wissen dass er ihr folgte. Sie hörte wie er den falschen Gang ins Getriebe knallte und das Auto fast verreckte. Als sie die Hälfte des Weges hinter sich hatte, schnaufte sie wie noch nie in ihrem Leben.
Sie spürte das leichte Stechen in ihrer Seite und bekam noch mehr Angst, sie drehte sich rum und sah wie der Wagen ihr langsam folgte. Als sie ihren Kopf zurück drehte sah sie etwas Rotes an der Brüstung. Verwirrt blieb sie stehen und spähte über den Rand des Geländers, erschrocken sprang sie zurück und wäre fast auf die Straße getreten. Das Auto hielt leise quietschend hinter ihr. Sie hörte wie die Autotür geöffnet wurde und sich Jemand ihr näherte. Der Mann blickte zu Susan und sah in ihrem Gesicht Angst und Ekel. Ihre Finger zeigten zum Geländer, deshalb blickte er verwirrt darüber und sprang erschrocken zurück.
„ Wir müssen einen Krankenwagen rufen." schrie Susan plötzlich mit einer schrillen Stimme. Der Fremde schüttelte den Kopf und zog sein Handy aus der Hosentasche. „ Ich glaube den brauchen wir nicht mehr." Er tippte schnell auf sein Handy und hielt es sich zitternd gen Ohr.
„ Notfallzentrale, wie kann ich Ihnen helfen?" fragte eine ruhige Stimme am anderen Ende.
„ Wir haben eine … Leiche gefunden!"
„ Wo sind Sie?"
Verwirrt blickte sich der Mann um und wusste nicht was er sagen sollte. Susan entriss ihm das Handy. „ Hallo? Mister?"
„ Hallo, hier spricht Susan Dawson."
„ Wo sind Sie?"
„ Auf der Brooklyn Bridge ungefähr in der Mitte. Hier hängt jemand am Geländer." Die ruhige Stimme der Frau beruhigte auch Susan wieder, sie atmete tief durch und entspannte sich wieder.
„ Fassen Sie bitte nichts an. Ich schicke Ihnen einen Officer."
„ Bis gleich." Susan legte auf und reichte dem Mann sein Telefon, dieser blickte sie mit aufgerissenen Augen an, plötzlich drehte er sich zu seinem Auto und stieg ein. „ Hey, was machen Sie. Wir sollen hier bleiben!" rief Susan überrascht, doch der Fremde hörte es nicht. Schnell startete er sein Auto und brauste davon.
Susan blickte ihm hinterher und schüttelte ihren Kopf: „ Schisser."
Nun stand sie allein und wartete…
