Atemnot

Hallo meine lieben Leser, wie jedes mal möchte ich hier betonen, dass mir Twilight und alle dazugehörigen Charaktere nicht gehören. Ich danke Kaline für die Idee eine Jasper Alice Story zu schreiben, nur durch dich hatte ich plötzlich die Idee hierzu (du bist schuld, hihi).

In dieser Geschichte kommen häusliche Gewalt und in dem Zusammenhang Vergewaltigung vor in Form von Rückblenden. Diese sind kusiv geschrieben, für alle zarten Gemühter an den Stellen einfach weiter scrollen.

Danke auch an meine Freundin Meike und mein Bunny fürs Korrekturlesen.

Ich hoffe auf Kommis, da ich überhaupt nicht einschätzen kann wie diese Geschichte ankommt, schreibt mir bitte. Gerne auch konstruktive Kritik, eure Meinung ist mir wichtig (genug geschleimt jetzt geht's los).

APOV

Es war später Nachmittag, als wir endlich an dem kleinen Haus ankamen, das ab jetzt unser neues Zuhause sein sollte. Ich seufzte, hoffentlich würde diese kleine Stadt, die fast am Ende der Welt lag, uns endlich Glück bringen. Am Ende der Welt war übertrieben, aber nach der langen Fahrt hierher kam es mir so vor. Ich betrachtete das Haus. Es teilte sich eine Wand mit dem Nachbarhaus. Das Nachbarhaus auf der anderen Seite war ein paar Meter entfernt. Dazwischen war eine Garage mit einer Einfahrt, in die ich fuhr. Ich machte das Auto aus und atmete tief durch.

Dann drehte ich mich zur Rückbank um. Dort lag mein Sohn Seth und schlief tief und fest. Er war vor Erschöpfung eingeschlafen und schnarchte leise. Ich überlegte, ob ich ihn wecken sollte, und stieg aus dem Auto. Wenn er jetzt weiter schlafen würde, würde er die ganze Nacht durch machen und das würde ich nicht schaffen, nicht nach einer Woche ununterbrochenem Fahrens, das nur von Aufenthalten in widerlichen Motels unterbrochen worden war. Aber vielleicht sollte ich zuerst die Kisten und Taschen, die ich im Kofferraum hatte, hereintragen.

In den Kisten waren nur die nötigsten Dinge und ein paar persönliche Sachen, die ich hatte mitnehmen können. Die anderen Dinge hatten wir unterwegs gekauft, Dinge wie Handtücher, Bettwäsche, ein paar Töpfe und Geschirr. Wir konnten nur hoffen, dass der Vormieter zumindest die Küche im Haus gelassen hatte. Als ich mit ihm gesprochen hatte, um zu fragen ob er Möbel übrig hätte, hatte er mir gestanden, dass die meisten Sachen schon entsorgt waren. Daraufhin hatte ich Schlafsäcke und Isomatten für alle Fälle gekauft.

Ich stand vor der hinteren Tür des geleasten Wagens und öffnete sie. Seth war ohne zu murren mitgekommen, als sie aufgebrochen waren. Er hatte gewusst, dass sie von seinem Vater wegmussten.

Ich versuchte meinen sieben jährigen Sohn zu wecken.

„Seth, Krümel, wir sind da." Er rührte sich nicht. „Komm schon Seth wach auf, wir haben es geschafft." Ich fuhr mit meinen Fingern durch sein Haar. „Willst du dir nicht dein Zimmer aussuchen?"

Er öffnete erst ein Auge und dann das zweite. „Wirklich? Wir sind endlich da?"

„Ja, wir haben`s geschafft. Komm wir sehen uns das Haus an." Mehr musste ich nicht sagen. Seth kletterte aus dem Wagen und lief begeistert auf die kleine Veranda vor dem Haus zu. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und versuchte durch eins der Fenster zu sehen.

„Mom, ich kann gar nichts sehen." Beschwerte er sich.

„Sei doch nicht so ungeduldig, ich schließe sofort auf." Sagte ich, während ich den Schlüssel hervorkramte.

Sobald ich die Tür geöffnet hatte, sprintete Seth an mir vorbei die Treppe nach oben. Oben waren zwei Schlafzimmer und ein Bad soviel ich wusste und im Erdgeschoss ein großes Wohnzimmer und eine Küche, in die auch noch ein Tisch passte. Nicht sonderlich groß aber für mich und Seth würde es reichen, hier würden wir einen Neuanfang machen können. Ich ging in die Küche und stellte erleichtert fest, dass diese noch komplett vorhanden war. Sie war in einem eierschalen gelben Ton und sicherlich schon 15 Jahre alt, aber sie war noch gut in Schuss und würde es erstmal tun müssen. Ich schloss den Kühlschrank wieder an und er sprang mit einem Brummen an.

Seth rief von oben herab „Mom?"

„Ja?" Ich ging zur Treppe.

„Hier oben ist nichts." Rief er und kam mir entgegen, als ich nach oben ging. Beide Zimmer waren leer wie ich schon erwartet hatte. „Wo sollen wir denn schlafen?" Fragte mein Sohn mit besorgter Stimme.

„Wir werden wohl zuerst im Wohnzimmer campen." Beruhigte ich ihn. Als ich das sagte leuchteten seinen Augen auf „Echt? Cool ich hol die Schlafsäcke." Damit rannte er nach unten und ich hatte kurz Gelegenheit mich umzusehen. Beide Zimmer waren in etwa gleich groß. Von dem hinteren Zimmer konnte man den Waldrand sehen. Für Seth war unsere Ankunft hier ein kleines Abenteuer und ich konnte nur hoffen, dass er alles, was in den letzten Monaten passiert war, gut verkraften würde.

Meine Gedanken schweiften zu den Geschehnissen der letzten Monaten. Seth war immer in sich gekehrter und stiller geworden. Er war vor allem Fremden gegenüber sehr schüchtern und hatte fürchterliche Angst im Dunkeln. Mein Ex James hatte ihn immer wieder im Keller eingesperrt, tagelang, vor allem damit er nicht im Weg war, wenn er mich grün und blau schlug. Durch seine Angst, begann Seth nachts wieder ins Bett zu machen. Zu Anfang konnte ich das noch vor James verbergen, doch als er es mitbekam war er ausgeflippt. Das war das erste und einzige mal, das er die Hand gegen seinen Sohn erhob. Er hatte ihn geschüttelt und ihn geschlagen. Ich hatte nichts tun können. Als ich es versuchte, würgte er mich bis mir die Sicht verschwomm und schlug mich dann k.o. Ich wurde wach, als mein Sohn sich über mich beugte und immer wieder verzweifelt schluchzte „Mom, bitte, bitte werd wach, bitte sei nicht tot, Mommi bitte."

Als ich unter Schmerzen aufgeatmet und mich unter stöhnen bewegt hatte, war er mir um den Hals gefallen. Sein kleiner Körper geschüttelt vom Weinen. Mir schnürte es die Brust zu. Das war der Moment an dem ich wusste, dass wir von James weg mussten. Solange er nur mich anfasste, konnte ich es überleben, aber meinen Sohn würde er nicht ein zweites mal anfassen.

Das Problem war nur, dass James Polizist war, er hatte mir mehr als einmal gedroht mich zu finden und umzubringen, falls ich ihn verlassen würde. Er würde außerdem sofort davon erfahren, wenn ich ihn anzeigte.

Ich hatte die Nacht neben dem Bett meines Sohns auf dem Boden verbracht, während James nebenan seelenruhig in unserem Bett schlief und hatte geplant wie ich unbemerkt mit Seth in Sicherheit kommen konnte. Am nächsten Morgen, als James aus dem Haus war, hatte ich unsere Sachen gepackt. Mein kleiner Junge hatte nur leise gefragt „Gehen wir weg Mama?" Ich hatte mit „Ja" geantwortet und gehofft er würde sich nicht weigern mitzukommen. Aber er antwortete nur „Gut", das brach mein Herz ein zweites mal für meinen Sohn. Ich würde kämpfen das hatte ich damals beschlossen und das hatte ich dann auch getan.

Ich war zur Bank gegangen und hatte soviel Geld wie möglich geholt und war mit dem Auto zwei Stunden in die nächste Stadt gefahren. Dort war ich zur Polizei gegangen.

Die beiden Polizisten hatten mir offensichtlich nicht glauben wollen, aber sie konnten unsere Verletzungen nicht übersehen, das dachte ich zumindest. Die Rezeptionistin im Büro der Polizei hatte mir eine Karte von einem Frauenhaus zugesteckt und dort waren Seth und ich dann hin gegangen. Die Mitarbeiterin, die mich in Empfang genommen hatte, war geschockt gewesen, als sie uns sah, und hatte sich darum gekümmert, dass unsere Verletzungen dokumentiert wurden und ein Arzt sich um uns kümmerte. Beides Dinge die genau genommen die Polizei hätte machen sollen. Eigentlich hätte es mir da schon klar sein müssen. Die beiden Polizisten hatten James angerufen und ihm von mir erzählt. Der stand wenige Stunden später vor dem Frauenhaus und machte lautstark seinen Anspruch an Seth und mir klar. Er tobte, weil ihn die Mitarbeiter nicht rein ließen. Erst als eine Streife dazu kam, zog er ab. Aber nicht ohne mir zu drohen, er würde mich wegen Kindesentführung anzeigen.

Am nächsten Morgen nahm ich über das Frauenhaus Kontakt zu einer Anwältin auf, Leah Clearwater. Leah war auf Fälle häuslicher Gewalt spezialisiert. Sie stellte fest, dass meine Anzeige nicht aufgenommen worden war und kümmerte sich um alles. Wir wurden ein zweites mal verhört, diesmal von zwei Polizistinnen, die mir glaubten. Sie nahmen unsere Verletzungen zu Protokoll und auch die Fotos wurden aufgenommen. Sie zeigten Seths Rücken, der von den Schlägen des Gürtels gezeichnet war, Abdrücke von James Fingern an den Oberarmen und mehrere große dunkelblaue Flecken an der Hüfte. Nachdem ich ohnmächtig geworden war, muss James ihn noch getreten haben. Mein Zustand war nicht besser. Ich hatte noch alte Würgemale an der Kehle, ein blaues Auge und mein Körper war voller blauer Flecken in verschiedenen Heilstadien.

In einem Schnellverfahren wurde mir das vorläufige Sorgerecht zugesprochen, James tobte. Er schrie das Gericht zusammen und wurde zwei Tage wegen Missachtung ins Gefängnis gesteckt. Das gab uns zwei Tage Vorsprung und die würde ich nutzen. Auch wenn er sich uns gesetzlich nicht mehr nähern durfte, kannte ich ihn besser. Er würde uns suchen, das wusste ich.

Also ich verkaufte das Auto und mietete einen Wagen, den James nicht sofort erkennen würde. Nach gar nicht langer Suche fand ich dieses Haus hier in Forks und nahm Kontakt mit der Vermieterin auf. Eine Esme Cullen, sie stimmte zu mir den Schlüssel zu einem Postfach zu schicken. Ich hatte ihr nur gesagt, dass ich eine üble Trennung hinter mir hatte und wir zu der Zeit keinen festen Wohnsitz hatten. Ich wollte nicht, dass in der Stadt in die wir neu kamen noch mehr Gerüchte die Runde machten, als sowieso entstehen würden.

Ich wusste wir mussten weit weg von James um nicht immer in Angst leben zu müssen. Ich suchte einen Ort, an dem er nicht suchen würde, und so waren wir hier in Forks gelandet.

Als ich nach unten ging, konnte ich eine Männerstimme hören und mir stockte der Atem. Hatte er uns etwa schon gefunden? Ich beeilte mich zur Eingangstür zu kommen und sah meinen Sohn, der etwa zwei Schritte entfernt von einem Mann stand. Seth sah verschüchtert zu Boden und versteckte sich hinter mir, sobald er mich sah. Der Mann lächelte meinem Sohn zu und sah dann zu mir, als Seth zu mir rannte.

„Hallo, ich bin Jasper Swan, ihr Nachbar." Begrüßte er mich. Ich beäugte ihn kurz, bevor ich ihm antwortete. Er war gut 1,90 groß hatte blonde Haare und blaue Augen. Er trug eine Jeans mit einer Lederjacke, darunter konnte ich ein graues Hemd erkennen.

„Ich bin Alice Brandon und das ist Seth." Stellte ich uns vor. Ich nutzte absichtlich den Mädchennamen meiner Mutter, so würde James uns vielleicht nicht ganz so schnell oder auch gar nicht finden. Am liebsten wäre mir ein völlig neuer Name, aber dazu hatte mir die Zeit gefehlt und in die Akten einer Namensänderung würde James auch Einsicht haben.

„Willkommen in Forks." Sagte er und lächelte uns an „Kann ich ihnen mit den Kisten helfen?"

Ich zögerte, ich kannte ihn nicht, wollte aber auch nicht unhöflich sein. „Das ist nicht nötig, wir wollen ihnen keine Umstände machen." Wandte ich ein.

„Das sind keine Umstände." Winkte er ab und ging zum Wagen, um sich zwei der Umzugskartons aufzuladen. Ich schnappte mir zwei Taschen und folgte ihm. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen wie Seth die Schlafsäcke aus dem Auto holte und mir folgte. Ich war froh, dass er so vorsichtig mit fremden Männern war, aber sein stilles Verhalten machte mir auch Sorgen.

Als mein Nachbar das Haus betrat und die Kartons abstellte, kommentierte er nur lächelnd „Sie sind spartanisch eingerichtet."

„Wir campen heute im Wohnzimmer." Hörte ich Seth Stimme und drehte mich überrascht um, vielleicht brauchte er nur Zeit sich an fremde Menschen zu gewöhnen. Seth Augen funkelten immer noch vor Freude über unsere provisorischen Schlafstätten. Jasper sah mich kurz nachdenklich an und ich konnte sehen, dass er versuchte sich einen Reim auf uns zu machen, doch er fragte nicht sondern wandte sich lächelnd zu Seth.

„Habt ihr denn alles wichtige für einen Campingausflug?" fragte er Seth, der ihn erst abschätzend musterte, bevor er antwortete „Klar haben wir alles, wir haben Isomatten und Schlafsäcke."

„Und was ist mit einem Lagerfeuer und Marshmallows?" fragte Jasper und ich konnte sehen, dass mein Sohn langsam auftaute.

„Mhmmmm nein." Seth drehte sich zu mir „Moooom!" Sagte er auffordernd.

„Seeeth!" Antwortete ich lachend.

„Ich hätte da einen Vorschlag." Intervenierte Jasper, bevor Seth anfangen konnte zu quengeln „Ich habe neben an im Garten Feuerholz ihr könnt gerne davon was haben."

Seth strahlte, als er das hörte „Mom bitte?" er legte seinen Dackelblick auf, wohl wissend, dass ich dann nicht nein sagen konnte.

Ich sah unseren neuen Nachbarn an „Das wäre sehr nett, danke."

„Das ist kein Problem, einkaufen müssen sie sicherlich sowieso." Er wand sich wieder zu Seth „Damit steht einem echtem Camping nichts mehr im Weg."

„Jeah!" Jubelte mein Sohn und rannte ins Wohnzimmer um die Schlafsäcke auszubreiten.

Jasper lachte bei dem Enthusiasmus den er an den Tag legte auf „Ich bringe dann mal die andern Kisten rein." Sagte er und ging zum Auto.

Kurze Zeit später hatte Seth unsere Schlafstätten im Wohnzimmer vorbereitet und suchte im Garten nach zwei Stöcken um später die Marshmallows darauf zu schmoren.

Danach machten wir uns auf den Weg in den Supermarkt. Jasper hatte versprochen uns Holz neben die Hintertür, die zur Küche führte, zu stapeln. Er hatte mir den Weg zum Diner beschrieben, daneben waren mehrere kleine Geschäfte und der Supermarkt. Ich konnte ein Geschäft für Werkzeuge und Baustoffe, einen Laden, der lauter Dekokram und Klimbim führte, ein Blumengeschäft, eine Werkstatt mit Tankstelle und einen kleinen Buchladen sehen. Das war der Ortskern, nicht viel, aber es würde reichen.

Seth und ich zielten zuerst auf den Supermarkt, um unsere nicht existenten Vorräte aufzustocken. Danach wollten wir ins Diner gehen, denn kochen wollte ich heute wirklich nicht mehr. Außerdem hoffte ich an einem Anschlagbrett im Supermarkt oder im Diner zu erfahren, ob jemand hier einen Job zu vergeben hatte, auch wenn meine Chancen gering waren. ich hatte keinen Collegeabschluss, da ich direkt nach der Schule mit Seth schwanger geworden war. Aber Kellnern oder Putzen konnte ich zur Not und dafür brauchte man keinen Abschluss, hoffte ich.

Seth schnappte den Einkaufswagen und stürmte vor zu den Süßigkeiten, er legte zwei große Pakete Marshmallows in den Wagen und sah mich auffordernd an.

„Ok, Seth dann lass uns mal loslegen." Schnell füllte sich der Wagen mit allen Dingen, die wir in den nächsten Tagen brauchen würden. Seth schob den Wagen, er war immer ein paar Schritte vor mir. „Seth nicht so schnell." Er rannte mit dem Wagen wieder vor und schlitterte. Offensichtlich wollte er so schnell wie möglich fertig werden und zu dem gemütlichen Teil unseres Abends übergehen. Ich freute mich, dass er wieder lächelte, die letzten Wochen hatten viel von uns gefordert. Nachdem er um die Ecke gebogen war, hörte ich eine Stimme. „Immer langsam junger Mann du könntest jemanden verletzen."

Oh Gott, ich beschleunigte meine Schritte, hoffentlich war nichts passiert. Als ich um die Ecke kam, sah ich eine junge Frau, die neben meinem Sohn stand. Sie lächelte ihn an und er sah sie mit großen Augen an. „Es tut mir leid Miss." Sagte er und ich war stolz auf ihn, er hatte Manieren, wenn er wollte.

„Es ist ja nichts passiert." Sagte die Frau und mir fiel ein Stein vom Herzen. Ich trat näher. Sie war in etwa so groß wie ich, hatte lange braune Haare und warme braune Augen. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und erst dann sah ich, dass sie schwanger war. Sie sah mich an und begrüßte mich lächelnd „Hallo, gehört dieser kleine Gentleman zu ihnen?" Fragte sie und ich bestätigte nickend „Ja er gehört zu mir auch wenn ich mir mit dem Gentleman nicht so sicher bin." Dabei strubbelte ich Seth durch die Haare.

„Oh, aber zu mir war er sehr höflich." Sagte sie und lächelte. „Ich bin Bella." Sagte sie und reichte mir die Hand „Sind sie neu in der Stadt?" Ich schüttelte ihre Hand und bestätigte „Ja, wir sind neu. Ich bin Alice und das ist mein Sohn Seth." Stellte ich uns vor.

„Es freut mich dich kennen zu lernen. Du ist doch ok, oder? Ich glaube nach unserem fast Zusammenstoß ist Sie überflüssig." Sagte sie zu Seth und lächelte ihn an.

Seth nickte „Ja, du ist ok." Sie sah mich an und auch ich nickte. Sie war in etwa so alt wie ich, Siezen würde mir sowieso seltsam vorkommen.

„Du bist schwanger, oder?" Fragte mein Sohn Bella, die lachte. „Ja, das bin ich." Seth sah sie weiter staunend an. Offensichtlich hatte Bella es ihm angetan.

„Möchtest du mal fühlen?" Fragte sie ihn und er nickte aufgeregt. Sie nahm seine kleine Hand in ihre und führte sie an ihren Bauch. „Spürst du´s, es tritt." Seth starrte gebannt auf Bellas Bauch.

„Das ist echt cool." Sagte er dann begeistert.

Bella und ich mussten beide lachen und sie bestätigte „Ja, das ist ziemlich cool, find ich auch." Spätestens jetzt hatte sie das Herz meines Sohns erobert.

„Weißt du was es wird?" Fragte er.

Bella schüttelt ihren Kopf „Nein, mein Mann und ich wollen uns überraschen lassen." Sagte sie, dann beugte sie sich zu ihm und flüsterte „Aber ich hoffe es wird so ein wundervoller junger Mann wie du." Seth grinste.

Hinter ihr räusperte sich ein junger Mann „Ich denke immer noch das es ein kleines Mädchen wird."

„Jaja." Sagte sie und grinste ihn an „Das ist das was du sagst." Er legte den Arm um sie und sie stellte ihn vor „Das ist mein Mann Edward, Edward das sind Alice und Seth. Sie sind neu in der Stadt."

„Hallo." Begrüßte uns Edward. Man konnten in dem Blick, den die beiden sich zuwarfen, deutlich sehen wie sehr sie sich liebten. Mich durchströmte kurz ein Gefühl von Neid, wenn ich das doch auch nur haben könnte, doch ich unterdrückte diese Gedanken sofort wieder. Ein Mann war das letzte, das ich jetzt brauchte, ich war froh meinen los zu sein rief ich mir in Erinnerung und konnte die Gesellschaft der beiden genießen.

Seth erzählte den beiden begeistert von dem Camping im Wohnzimmer und ich bekam langsam das Gefühl, dass wir das als neues Ritual entwickeln würden. Ich freute mich, dass er endlich wieder etwas hatte, das er so gerne machen wollte. Edward hörte Seth interessiert zu, als er unser Camping beschrieb.

Bella sah mich aufmerksam an und fragte leise „Noch keine Möbel?"

Ich nickte. „Ja wir haben nicht viel bei uns und der Vormieter hatte leider schon alles entsorgt." Sie schien kurz nachzudenken, dann fragte sie „Kann es sein, dass ihr neben Jasper wohnt? In dem kleinen Haus der Cullens?"

„Ja." Bestätigte ich „Jasper ist unser Nachbar, wir haben ihn vorhin getroffen. Ein Teil der Camping Wohnzimmer Aktion verdanke ich ihm." Lachte ich und sie stimmte mit ein „Lass mich raten die Smores? Die hat er schon geliebt, als er ein Kind war und unser Vater mit uns Campen gegangen ist."

„Euer Vater?"

„Ja, Jasper ist mein Bruder. Auch wenn wir grundverschieden aussehen, teilen wir einen Teil der DNA, auch wenn er das als kleiner Junge oft geleugnet hat." Lachte sie.

„Die Welt ist klein." Stellte ich fest und Bella ergänzte „Nicht unbedingt die Welt, aber Forks, Edward ist außerdem der Sohn von Esme Cullen."

„Offensichtlich hast du recht, Forks ist klein."

Seth und Edward sahen uns beide auffordernd an. „Können wir jetzt gehen Mom, ich hab Hunger?" Fragte er und auch Edward schien seine Frau für sich haben zu wollen.

„Jap, wir gehen jetzt und essen etwas."

„Es war nett euch kennen zu lernen." Sagte Bella. „Wenn ihr Zeit habt besucht mich doch morgen in meinem Laden." Schlug sie vor „Ich kenn da ein paar gute Geschäfte wo es günstig Möbel gibt, und ich kann euch alle Fragen beantworten, die ihr über Forks haben könntet, ich lebe schon immer hier."

„Das machen wir." Sagte ich „Darf ich raten, der Buchladen?"

„Genau das ist meiner." Sagte sie stolz.

„Dann bis morgen." Verabschiedeten wir uns und gingen zur Kasse.

Wir aßen im Diner Burger und Pommes, etwas das James nie gutgeheißen hätte. Seth sah mich sehr zögerlich an, als er sich entscheiden sollte, was er essen wollte. Als er mich zögerlich gefragt hatte „Mom, darf ich n`Burger?" wurde mir mal wieder klar wie stark James uns kontrolliert hatte. Ihm wäre unser Menu zu teuer und zu ungesund gewesen. Einen Grund mehr, dass ich für uns beide einen großen Burger mit Pommes bestellte. Seth strahlte als ich das tat. Ich sah ihm in die Augen und sagte ihm „Dein Vater ist nicht mehr hier! Wir dürfen jetzt machen was wir wollen." Er nickte begeistert und wir machten uns beide mit großem Hunger über das Essen her. Später kuschelten wir uns dann zusammen vor den Kamin und schmorten die Marshmallows.

„Mom?" Fragte Seth leise.

„Mhmmm."

„Ich finde gut, das wir jetzt alleine sind."

„Ich auch." Sagte ich und nahm ihn in den Arm.

„Es gefällt mir hier." Murmelte er in meine Schulter „Die Leute hier sind nett."

„Das stimmt, ich glaube wir haben es wirklich gut getroffen."

Wir legten uns nebeneinander vor den Kamin. Er kuschelte sich in seinem Schlafsack an mich. Der Schein des Feuers schaffte es, dass das staubige und leere Wohnzimmer trotzdem gemütlich wirkte. Wir waren angekommen. Mit dem Gedanken folgte ich meinem Sohn in das Land der Träume.

Kommi nicht vergessen, dass nächste Kapitel ist aus Jaspers Sicht.