Titel: Harry Potter und der Eid der Sidhe

Info: Diese Geschichte beginnt ab Band 1 und ist in die verschiedenen Jahrgänge unterteilt.

Hauptpairing: Harry Potter x ?, Severus Snape x Narzissa Malfoy

Disclaimer: Alle Charaktere, sowie die Orte aus den Büchern gehören nicht mir, sondern J. K. Rowling. Ich verdiene hiermit kein Geld, sondern habe mir lediglich die Figuren ausgeliehen.

Severus Snape war ein zynischer, egozentrischer Mann Anfang Zwanzig und sowohl seine düsteren Roben als auch die ungepflegten fettigen schwarzen Haare, welche das bleiche Gesicht mit den dunklen kohlefarbenen Augen umrahmten, trugen nicht gerade dazu bei ihn sympathischer erscheinen zu lassen. Aus diesem Grund war es ein Leichtes für die Leute, ihn in eine bestimmte Schublade zu stecken. Ihn und das herunter gekommene Haus am Ende der Straße Spinner's End, welches er bewohnte.

Doch selbst die wildesten Spekulationen der Leute über ihren eigenartigen Nachbarn, konnten der Wahrheit nicht ferner sein. Denn Severus Snape war weder ein Drogendealer, noch ein ärmlicher Künstler. Nein, der mittelgroße Mann mit den schulterlangen dunklen Haaren war ein waschechter Zauberer.

Leider konnte selbst er nicht alle Probleme mit Magie lösen und genau hier beginnt diese Geschichte.

Vielleicht habt ihr angenommen, es gäbe einen ehrenvollen Kampf von Mann zu Mann, wortwitzige Duelle und einen charmanten gutaussehenden Helden. Nun, da muss ich euch enttäuschen. Es gab zwar einen Kampf, jedoch konnte der nicht heimtückischer sein als dieser und ich denke nicht, dass Severus sehr erpicht darauf wäre, ausgerechnet die Rolle des Helden zu übernehmen. Jedenfalls noch nicht …

Genau dieser Ansicht war auch die ziemlich ernst dreinblickende Frau, welche soeben wie aus dem Nichts direkt in dem schmuddeligen Vorgarten seines Anwesens erschien. Ihr Haupt wurde von einem schief sitzenden spitz zulaufenden Hut gekrönt, unter dem ihre schwarzen Haare zu einem strengen Knoten hochgesteckt waren. Außerdem trug sie einen dunklen Umhang und in ihrer Hand befand sich ein immer noch funkensprühender Holzstab.

Keine fünf Sekunden später erschien neben ihr noch eine weitere Person, mit einem kleinen Bündel in den Händen. Bei dem Neuankömmling handelte es sich um einen alten Mann, dessen silberne Haare weit über seinen Rücken fielen und dessen Gesicht größtenteils von einem zerzausten Bart verborgen wurde. Aus eben jedem faltigen Antlitz strahlten zwei blaue wachsame Augen, die hinter halbmondförmigen Gläsern steckten.

„Ich bin immer noch der Meinung, dass das keine gute Idee ist, Albus."

In sich hinein schmunzelnd entgegnete der Angesprochene, kein Geringerer als Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, hiesiger Schulleiter von Hogwarts, der wohl besten Schule für Zauberei und Hexerei: „Meine Liebe, es gibt niemanden dem ich mehr vertraue und ich denke, es gibt keinen besseren Platz für ihn hin." Damit blickte er liebevoll zu dem kleinen Wesen in seinen Armen hinunter, welches friedlich schlief.

Professor McGonagall, die bereits den Mund geöffnet hatte, um zu widersprechen änderte ihre Meinung nach einem weiteren Glucksen seitens des Direktors und deutete stattdessen mit einer ausholenden Geste auf den herunter gekommenen Garten. „Hier soll er aufwachsen? Sehen Sie sich um, dass kann kaum ein geeigneter Platz für ein Kind sein."

„Sie haben natürlich Recht, meine Liebe. Dennoch bleibe ich dabei: Es ist das Beste für ihn – für ihn und auch für Severus."

„Hmpf.", ein undeutliches Gemurmel folgte, bevor sie ihr Gesicht missbilligend verzog. „Wie Ihr meint, Albus. Wie Ihr – habt Ihr das gehört?"

Hektische Schritte seitens des Hauses erklangen, dicht gefolgt von dem surrend Geräusch der anspringenden Lichtern der Einfahrt und mit einem harsch hervorgestoßenen: „Wer wagt es, unbefugt mein Grundstück zu betreten?", wurde die vom Wetter verzogene hölzerne Tür aufgerissen. Zum Vorschein kam ein dürrer halbnackter Mann mit fleckigen Wangen, blutunterlaufenen Augen und nur die charakteristische Hakennase erinnerte noch entfernt an Snape.

„Guten Abend, Severus." Mit einer mitfühlenden Geste wollte der Schulleiter dem sichtlich trauernden Schwarzhaarigen auf die Schulter klopfen, jedoch wich dieser wie ein in die Enge getriebenes Tier zurück.

Albus ließ sich davon aber nicht abhalten. Zuerst übergab er das immer noch schlafende Kind an Minerva McGonagall, bevor er dem zitternden Zauberer einfach folgte und dieser sich schon bald schluchzend in einer halsbrecherischen Umarmung wieder fand. McGonagall blickte derweil beschämt weg. Sie wusste, dass es der junge Mann nicht gutheißen würde, ausgerechnet von seiner ehemaligen Lehrerin in dieser Verfassung gesehen zu werden.

„Severus, du musst dich zusammen reißen. Es gibt eine Aufgabe für dich."

Der Angesprochene wurde leicht weg geschoben und eindringlich fixiert. „Severus, ich weiß dein Verlust war gewaltig. Dennoch brauchen wir Dich jetzt oder besser gesagt – ER braucht Dich."

Und genau in diesem Moment erklang das Weinen eines kleinen Babys.