Rastlos
Ich bin schon durch die ganze Welt gereist, hab schon jedes Land geseh'n, soviele Menschen schon getroffen, bei keinem bin ich je geblieben...
Kein Ort war für mich jemals eine Heimat, kein Mensch konnte mir ein Zuhause sein, stets weiter gereist, nie lang an einem Ort geblieben, rastlos, wie ein Sehnen, tief in mir, dass mich fortzieht, wie das Heimweh nach einer Heimat die nicht existiert...
Mancher ist sich selbst ein Zuhause, doch kann ich in mir keine Ruhe finden, nur dies Sehnen, dass mich weitertreibt, über alle Grenzen hinweg, auf der Suche nach der Heimat die ich nie gekannt...
Da ich schon die ganze Welt gesehen habe, weiß ich, dass kein Ort mir Heimat sein kann, nur ein Mensch, in dem ich Ruhe finden will... In dem ich meiner Rastlosigkeit entfliehen will...
Doch ob dieser Mensch wohl existiert?
Und wenn, ob ich ihn jemals finden werde?
Und ob er auch bei mir bleiben würde?
So viele Menschen die ich schon getroffen habe, wo einer sagt ich sei ein Krieger, und gleich darauf lacht ein anderer der sagt ohne Krieg gäb es keine Krieger und ich sei wohl eher ein Träumer...
Da sieht der eine in die Ferne und wispert in den Wind: Träume sind es die Krieger erschaffen...
Und Krieger sind es, die Träume zerschmettern...
Und sie alle nicken, stimmen ihm stumm zu, sehen bedrückt in die Runde, bis wieder einer den Mut aufbringt zu sprechen...
Er sagt, dass es wohl stimme, Krieger und Träumer seien sehr verschieden, doch sie hätten auch Gemeinsamkeiten, und als alle fragen, was er damit meine, sagt er ruhig: Nun, sie sind beide stets auf der Flucht, vor Feinden die sie selbst nicht genau kennen.
In ihren Gesprächen kann ich mich selbst erkennen, und während ich aufstehe und wieder dem Wind nachlaufe, frage ich mich ob irgendeiner meiner Träume jemals Wahrheit wird...
Mir wird wohl nur die Zukunft zeigen, ob ich ewig rastlos bin...
