Hallihallo ihr Lieben,
ihr lasst euch hiermit auf ein im wahrsten Sinne des Wortes größeres Experiment ein. Diese Geschichte, eigentlich schon Roman, ist eine Übersetzung von GatewayGirls Fanfiction "Blood Magic" (siehe Favoriten oder ab Kapitel fünf benutze ich die Version von dort) und umfasst 83 Kapitel.
Das Experiment besteht darin, dass ich bis jetzt nur Oneshots übersetzt habe, im Klartext heißt das, dass ich nur durchhalte, wenn ich die Motivation habe. (Das ist kein Wink mit dem Zaunpfahl ...) Ich habe die ersten fünf fertig, sie werden in den nächsten Wochen hochgehen, wenn meine Beta sie korrigiert hat.
Eine letzte Anmerkung von mir zu Namen: Ich bin schrecklich inkonsequent, daher nehme ich bei einigen Namen von Gegenständen, Orten et cetera die deutsche, bei anderen die englische Fassung. Personen werden allerdings nicht übersetzt, deswegen heißt Hermione auch "Hermione" und nicht "Hermine". Wenn ihr etwas nicht versteht, fragt nach.
Los geht es mit einer Vorbemerkung der Autorin und einem ersten, einleitenden Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und Kommentieren!
Title: Blood Magic
Author Name: GatewayGirl
Rating: R
Spoilers: Stein der Weisen, Kammer des Schreckens, Gefangener von Askaban, Feuerkelch, Orden des Phönix. Geschrieben zwischen Orden des Phönix und Halbblutprinz
Genre: Drama, Angst
Zeit: verschiedene
Hauptcharaktere: D, H, RL, Snape
Ship(s): keine
Disclaimer: Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situationen, die von JK Rowling geschaffen wurden und ihr, verschiedenen Verlagen gehören, darunter (aber nicht nur) Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, und Warner Bros., Inc. Es wird hiermit kein Geld verdient und keine Urheberrechts- oder Warenzeichenverstoß ist beabsichtigt.
Author's Notes: Dies ist eine Severitus-Challenge-Fiktion (Snape ist Harrys Vater -- siehe www . weswegen es per definitionem AU ist, aber ich wollte mit einigen schöngefärbten Implikationen dieses Szenarios spielen. Außerdem macht es mir Spaß, Severus Snape zu schreiben.
Die Paare sind bunt gemischt und nicht dauerhaft. Snape, Harry, Lupin, Draco, Ron und Hermione sind bedeutende Charaktere. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Interaktion zwischen Snape und Harry, die nicht romantisch ist.
Diese Geschichte hat wenig aktiv sexuellen Inhalt, was dazu geführt hat, dass sich einige Leute darüber beschwerten, das Rating sei "irreführend". Es ist mit M gerated, weil ich diese Geschichte für nicht angemessen für Dreizehnjährige wegen Drogengebrauch, sexueller Themen, Gewalt, Vorurteile und Dunkler Künste halte. Hätten wir ein 15+-Rating, würde ich es vermutlich benutzen.
Ich habe angefangen, das hier zu planen, kurz bevor der Orden des Phönix herauskam, daher stimmt es nicht komplett mit dem fünften Buch überein, auch wenn ich es zum größten Teil angepasst habe. Die einzigen wirklich großen Unterschiede bestehen darin, dass ich Luna ignoriert habe, dass Harry die Karte des Rumtreibers nicht von Barty Crouch wiederbekommen hat und dass Moody und Co. den Dursleys zu Beginn des Sommers nicht die Leviten gelesen habe.
Blutmagie
Die Verbrennung
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Eine halbe Stunde vor Beginn seines sechzehnten Geburtstages saß Harry da, blickte auf zwei Briefe und dachte über das letzte Jahr nach.
Es war grässlich. Von dem Dementorenangriff, der seiner Sommerisolation ein schlechtes Ende bereitet hatte, über den Tod seines Paten, an dem Harry selbst nicht schuldlos war, geradewegs zu dem Brief, den er von Hermione nur eine Woche nach Schuljahresende bekommen hatte, war es grässlich gewesen, fünfzehn zu sein.
Harry hob den zusammengefalteten Brief von Hermione auf und befühlte ihn. Er öffnete ihn nicht – das brauchte er nicht zu tun. Die meisten der Worte waren in sein Gedächtnis gebrannt. Hermione hatte ihn für seine Haltung zu bestimmten Ereignissen des fünften Jahres zur Verantwortung gezogen.
Sie war so fair, ihn nicht für den alleinigen Schuldigen, nicht einmal für den Hauptschuldigen am Tod seines Paten zu halten, den sie als beinahe unausweichlich befürchtet hatte, seit Sirius mit Harry zu Kings Cross gekommen war, aber sie machte ihm klar und deutlich, dass er kein Recht dazu hatte, Snape, Dumbledore oder irgendjemand anderem die Schuld an seinem Versagen, Okklumentik zu lernen, zu geben. Der Brief war lang, detailliert und gut argumentiert, aber der Inhalt war in einem Absatz zusammengefasst:
Dass es die Aufgabe deines Lehrers ist, zu unterrichten, macht es nicht weniger zu deiner Aufgabe zu lernen. Ich konnte keinerlei Anzeichen erkennen, wonach du dich in irgendeiner Weise bemüht hast, während du Okklumentikunterricht erhieltest. Weiterhin hast du nicht versucht, Snape als Lehrer zurückzugewinnen, nachdem du ihn vergrault hattest (und ich weiß nicht wie, aber ich habe gehört, dass dein Unterricht wegen eines Streits beendet wurde, nicht, weil er dachte, du seiest fertig), oder einen anderen Lehrer zu bekommen oder selbst zu lernen. Versteh bitte, dass ich dir das nicht erzähle, weil ich wütend auf dich bin, Harry. Ich erzähle dir das, weil ich weiß, dass du es besser kannst, und du musst es besser können, aber solange du dein fehlendes Verantwortungsbewusstsein anderen Leuten in die Schuhe schiebst, wirst du es nicht schaffen.
Harry war deswegen stinksauer geworden und hatte Hermione einen wütenden Drei-Seiten-Brief geschrieben, in dem er genau erklärte, wie genau das alles die Schuld von anderen war, Hermione könne es außerdem nicht verstehen, dass normale Menschen nicht alles auf den ersten Blick lernen konnten wie sie. Er hatte tagelang geraucht vor Wut, war mit Dudley aneinandergeraten, wobei er natürlich den Kürzeren zog, womit aus der generellen Abneigung, die seine Tante und sein Onkel gegen ihn hegten, unmittelbare Feindseligkeit wurde. In sein Zimmer eingesperrt hatte er einen Entwurf von dem Brief gefunden, den er Hermione weniger als eine Woche zuvor gesendet hatte, und war bestürzt darüber gewesen, wie wehleidig er klang. Beim Vergleich von seinen Argumenten mit denen in ihrem Brief war er zu dem deprimierenden Schluss gekommen, dass sie im Recht war. Er hatte sich wirklich nicht angestrengt und es war die Schuld von niemand anderem als ihm selbst. Er hatte ihr eine kurze Nachricht gesendet („Vergiss meine früheren Tiraden – der Sommer macht mich dumm. Ich werde versuchen, es besser zu machen.") und sich daran gemacht, dem gerecht zu werden.
Die letzten beiden Wochen beschloss er jeden Tag damit, dass er das Licht ausmachte, sich auf das Bett setzte und sagte: „Ich werde Unterricht, den ich nicht mag, nicht aus dem Weg gehen. Es ist nicht Snapes Schuld, dass ich nichts von ihm lernen wollte. Es ist nicht Dumbledores Schuld, dass ich nicht mit ihm reden wollte." Danach übte er, seinen Geist zu leeren, so wie er es im Frühling hätte tun sollen. Er tat das verbissen, als Buße für Sirius. Es war nicht angenehm, aber endlich wurde es leichter für ihn, seinen Geist zu leeren.
Gestern war er mit dem Gedanken erwacht, das Ende des Jahres markieren zu müssen und weiterzugehen. Er hatte angefangen, einen Brief an Hermione zu schreiben, in dem er ihr erzählte, was er zu tun plante, aber nach stundenlangem Brüten stellte er fest, dass es viel ernsthafter klingen würde, wenn er sagen könnte, dass er etwas getan hatte. Mit zusammengebissenen Zähnen hatte er eine kurze Nachricht an Professor Snape geschrieben, in der er sich förmlich dafür entschuldigte, in die Erinnerungen seines Lehrers eingedrungen zu sein. Nach drei kaum verschiedenen Versionen war ihm aufgegangen, dass es eigentlich keine Rolle spielte, was er sagte – Snape würde ihm nie vergeben und könnte ihn unmöglich noch mehr hassen, sodass er das nur für Hermione oder vielleicht für sich selbst tat. Er hatte sich den letzten Entwurf geschnappt und ihn mit Hedwig losgeschickt.
Da seine Eule unterwegs war, konnte er Hermione nicht gleich einen Brief schicken. Um das Ende des Jahres zu markieren, meinte er, eine Art Ritual zu seinem Geburtstag zu brauchen, an dessen Ende er an Hermione schreiben würde. Er hatte ihren Brief und die erste Ermahnung des Zaubereiministeriums mit einer Schleife von einem Geschenk von Sirius zusammengebunden, ersteres als ein Symbol für das Ende des Jahres, letzteres als ein Symbol für den Anfang des Jahres. Sie lagen nun vor ihm auf dem Fußboden in dem ausgeleerten Eulenklo aus Hedwigs Käfig. ‚Es fühlt sich wie ein ausgeklügelter Zauber an', dachte Harry, als er mit einem Streichholz herumhantierte. Er zerbrach es in seiner Nervosität und musste ein Neues nehmen.
„Ich vermisse dich, Sirius", wisperte er, als er das Streichholz an die beiden Briefe hielt. Das Papier schwelte und fing Feuer, und Harry wedelte den Rauch Richtung offenes Fenster während er entschlossen dachte:
Dieses Jahr ist vorbei. Das Nächste wird besser werden.
Das Feuer ging zweimal aus und musste erneut entzündet werden, aber der Rauch verzog sich nach draußen und weder der Feuermelder noch seine Verwandten registrierten ihn. Als die Briefe zu Asche zerfallen waren, trug Harry das Eulenklo zum Fenster, schob es durch die schmale Öffnung und blies die Asche hinaus in die Nacht.
Geh. Du bist Vergangenheit.
Danach tat er das Behältnis zurück in Hedwigs Käfig und legte sich ins Bett. Er richtete seine Augen auf die kleine Digitalanzeige seines Weckers. Wenn Mitternacht käme, würde er seine neuen Sätze aufsagen, einen neuen Brief an Hermione schreiben, seine Übungen machen und dann schlafen. Er blickte auf das Papier, auf das er die neuen Sätze geschrieben hatte. Er wollte positive Aussagen, aber die letzte war noch deutlich reagierend:
Ich bin für meine Taten verantwortlich.
Ich werde lernen, was ich lernen muss, um mich selbst und meine Freunde zu beschützen.
Ich werde um Hilfe bitten, wenn ich sie brauche, und Hilfe von qualifizierten Personen annehmen, auch wenn ich sie nicht persönlich leiden kann.
Harry zuckte mit den Schultern. Ihm fiel nichts Besseres ein, um das auszudrücken, was er meinte. Vielleicht würde das in ein oder zwei Monaten deutlicher machen, was wichtig war. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Uhr.
Ich verspreche hoch und heilig, dass die folgenden Kapitel nur sehr wenig Vorbemerkungen bekommen.
Danke an Lisa und GatewayGirl.
Formatierung: Verbesserungsvorschläge bei Briefen? (Das war nicht der letzte)
REVIEW! oder ihr kommt ins Fegefeuer...
