Life is what you make it
Rubys Leben nimmt einen dramatischen Wendepunkt als ihre Familie bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ihr einziger, noch lebender Verwandter ist ihr Pate Brian Simmons. Ruby muss zu dem Indianer nach La Push ziehen und dort einen Neuanfang wagen.
Disclaimer: Mir gehört nichts außer der Handlung und meiner eigenen Charaktere. Der Rest gehört Stephenie Meyer.
Kapitel 1:
Schock.
Er lähmte sämtliche Gedanken und Gefühle, ließ jedwede Regung erlöschen. Da war nichts mehr. Keine Trauer, kein Schmerz, keine Angst. Nur noch Taubheit.
Der Polizist klopfte Ruby besänftigend auf die Schulter und versuchte ihr gut zuzureden, doch sie hörte gar nicht hin. Mit müden Augen, unter denen tiefe, violette Schatten lagen, betrachtete sie stumm das Familienfoto auf der Kommode. Ihre Mutter und ihr Vater, Hand in Hand mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht und daneben Ruby und ihr Zwilling Emmy, in die Kamera lachend, sich gegenseitig neckend. Im Hintergrund eine sonnige Blumenwiese und der herumtollende Yuma.
Immer wieder tauchten ihre Gesichter vor Rubys Augen auf. Ihre Mutter, honigblondes Haar und Lachfältchen um die Augen, ihren Vater, Schokofarbener, liebevoller Blick. Zuletzt sah sie Emmy. Ihre kleine, sieben Minuten jüngere Schwester mit dem gleichen blonden Haar wie ihre Mutter und dem schönsten und lieblichsten Gesicht der ganzen Welt, wie Ruby fand.
Mit dessen Verlust stürzte gleichsam ihre Welt zusammen.
Ruby hatte Hausarrest gehabt. Sie hatte sich die vorige Nacht heimlich aus dem Haus geschlichen, um in einen Club zu gehen, in dem die Band eines Freundes diesen Abend spielte. Der Abend war gut verlaufen. Die Musik hatte Ruby zwar nicht gefallen, aber es war trotzdem entspannend gewesen. Als sie zurück nach Hause kam und die Tür gerade leise zuschnappen ließ, war sie von den strengen Mienen ihrer Eltern empfangen worden. Die beiden hatten ihr für den Rest des Monats Hausarrest aufgebrummt und von dem morgigen Familienausflug ins Theater ausgeschlossen. Diese Tat hatte sich nun als Rettung von Rubys Leben erwiesen.
Sie hatte schon geschlafen als die Polizei an der Tür klingelte. Verschlafen war sie an die Haustür getreten, um wenig später erfahren zu müssen, dass sowohl ihre Eltern als auch ihr Zwillingsschwester bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen waren.
Familie Feathers existierte nun nicht mehr. Marie und Max Feathers und Emmy Feathers waren Geschichte. Jetzt gab es nur noch Ruby Lillian Feathers und ihren Husky Yuma, den sie einst von ihrem Paten geschenkt bekommen hatte. Auch von ihm stand ein Foto auf der Kommode. Er war ab heute ihr einziger noch lebender Verwandter, ein alter Freund ihrer Eltern, ein Indianer aus einem Reservat in Washington namens La Push.
Ruby wollte nicht weg aus Tennesee. In Nashville ging sie zu Schule und hatte Freunde. Doch sie war gerade erst sechzehn geworden. Sie konnte unmöglich alleine wohnen. Wovon sollte sie sich ernähren, wovon sollte sie leben? Nein das ging keinesfalls. Das Jugendamt würde das schon gar nicht zulassen.
Doch im Moment wollte Ruby sich darüber keine Gedanken machen. Erst einmal brauchte sie Ruhe. Ein Polizist würde auf jeden Fall über Nacht hier bleiben, um schlimmeres zu verhindern, doch noch war die Wohnung voll. Nach und nach wurde es ruhiger und Ruby rollte sich auf der Couch zusammen und schlief auch gleich darauf ein. Yuma war den ganzen Abend nicht von ihrer Seite gewichen und das tat er auch jetzt noch nicht. Er schien zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Seine treuen blauen Augen glitten wachsam durch die Stille. Morgen war auch noch ein Tag und wer weiß was er bringen würde. Doch eine Veränderung war wohl unvermeidlich.
Ruby kam sich sehr verloren vor in dem großen Flughafen von Seattle. Sie war noch nie zuvor allein irgendwo hingeflogen und sie kannte Seattle nicht. In den Händen hielt sie ihre tonnenschweren Koffer und neben ihr trottete lässig ihr silbergrauer Husky.
Ruby war als einzige bei der Bestattung ihrer Familie anwesend gewesen. Sie hatte alles geerbt, was ihre Eltern und ihre Schwester besessen hatten, doch sie konnte nicht alles mit in ihr neues Leben nehmen. Ein paar Fotoalben, den riesigen Teddy von Emmy und noch andere diverse Habseligkeiten und Familienschmuck hatte sie tatsächlich mitgenommen. Den Rest hatte sie in der alten Wohnung in Nashville zurückgelassen oder verkauft, um es nie wieder sehen zu müssen.
Da stand sie nun, am Flughafen von Seattle mit all ihrem Besitz in den Händen und ihrem einzigen Freund an der Seite und wartete auf ihren Paten. Und da kam er auch schon. Brian Simmons mit rostbrauer Haut und langen schwarzen, graudurchwirkten Haaren. Er sah wie ein waschechter Indianer aus, und sein Anblick faszinierte Ruby. Er sah sehr freundlich aus und als er und Ruby sich nun endlich trafen, begrüßte er sie mit einer gütigen, rauen Stimme.
„Guten Tag Ruby. Mensch bist du groß geworden. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du so groß wie mein Arm lang ist. Und da ist ja auch Yuma" Er streichelte den Schwanzwedelnden Yuma übers Fell, lächelte Ruby verschmitzt zu und nahm ihr ohne groß nachzufragen ihre Koffer ab.
Ruby wusste, dass sie unhöflich und grob war, doch mehr als ein trockenes „Hallo Brian.", brachte sie einfach nicht zustande, und gelächelt hatte sie seit dem dreiundzwanzigsten Mai nicht mehr, der Tag an dem der Unfall passierte.
Ruby hatte keinen Grund zu lächeln und Höflichkeit war ihr in ihrer Situation ziemlich egal. Eine große Leere hatte sich in ihr ausgebreitet, die nichts und niemand zu füllen vermochte. Es war als wäre Rubys Geist mit ihrer Familie in den Tod gegangen. Und es bedarf schon eines Wunders, um ihn wieder zu erwecken. Jede von Rubys Handlungen verlief absolut mechanisch, ohne jegliches Gefühl und Hintergedanken.
Ruby, Brian und Yuma liefen nebeneinander her, aus der Empfangshalle hinaus und auf Brians Auto zu. Brian verstaute Rubys Koffer, ließ Yuma auf den Rücksitz springen und stieg nach Ruby selbst ein. Ruby bemerkte den mitleidigen Blick von Brian bevor er den Zündschlüssel herumdrehte und somit nicht nur das Auto sondern Rubys neues Leben startete.
Was denkt ihr?
Gut?
Langweilig?
Soll ich weiterschreiben?
Lasst mir ein Review da.
Bitte...?
