Eine Veränderung wird kommen

„Zaubertrank", rief Paige und das kleine Gefäß verschwand in einem Wirbel aus blau-weißen Lichtern aus seiner Hand, um dann kurz darauf in ihrer zu erscheinen.

„Ich hasse lange Abschiedsszenen", sagte sie und wollte den Trank werfen.

„Nein!", schrie Phoebe und schnappte ihrer rothaarigen Schwester das Gefäß aus der Hand.

„Phoebe, bist du verrückt?! Wirf es, bevor er sich weg schimmert", wand Paige ein, welche kaum ihre Überraschung verbergen konnte. Phoebe schaute Cole an und erwartete offensichtlich eine Antwort von ihm.

„Sie wird es nicht werfen, oder doch?", fragte Cole leise.

„Wirf ihn endlich!", forderte Paige, während Phoebe weiterhin in die Augen ihres Ex-Mannes starrte.

„Wir haben so viel zusammen durch gestanden", sprach Cole weiter, „Wir… Unsere Liebe ist stark. Nichts kann sie zerstören. Nicht einmal dies hier. Wir sind für einander bestimmt."

Phoebe lächelte und hob ihren Arm.

„Ich glaube nicht", rief sie und warf das Gefäß in Richtung seiner Brust.

Plötzlich fror alles um ihn herum ein. Cole sah das Gefäß nur wenige Zentimeter vor seinem Körper stoppen. Er drehte sich um und sah Alpha und zwei weitere Avatare, welche er zwar nicht kannte, aber gespürt hatte.

„Ich habe dich davor gewarnt, Cole. Du weißt was passiert, wenn du deine Vergangenheit veränderst", erklärte Alpha. „Komm mit uns", sprach er weiter, „du gehörst jetzt zu uns. Verlasse diese Welt, solange du noch kannst. Erinnere dich, Cole. Du hast nun die grenzenlose Macht eines Avatars. Du bist nun ein Teil des Ganzen.

„Ich bin nicht eurem Verein von komischen, volkstümlichen Helfern beigetreten um die Welt zu retten."

„Aber du bist, was du jetzt bist", meinte Alpha, unsicher wie er das Verhältnis zu Cole nun einschätzen sollte.

„Nun, ich wollte diese Kräfte eigentlich nicht. Ich habe kein Interesse an euren Zielen und das war es auch nicht warum ich ein Avatar werden wollte. Ihr seid alle so mächtig. Nehmt sie mir wieder", flehte er sie an, während er seine letzte Beherrschung zusammensuchte.

„Ich werde dir die Kräfte nicht nehmen. Du gehörst zu dem Ganzen", antwortete Alpha, „Es ist dein Weg. Es ist dein Schicksal."

Jedoch sagte der Blick von Cole, und auch seine Körpersprache, dass Cole längst nach einem neuen Weg suchte und es nun vollkommen unmöglich war, mit ihm zu diskutieren.

Widerwillig gab Alpha nach. „In Ordnung"

Und mit einem Schlenker seiner Hand fühlte Cole, wie seine Verbindungen zu der kompletten Power der Avatare, ihn verließ. Keine Sekunde später benutzen die drei Avatare ihre Macht dazu, die Realität wieder zu richten und brachten alles wieder in die richtigen Bahnen.

Cole fühlte sich so verunsichert und verlassen in der Welt, welcher er unbedingt entfliehen wollte. Er warf einen letzten Blick auf das veraltete Penthouse, welches er für mehr als ein Jahr sein zu Hause genannte hatte, und nahm dann seinen Koffer und verschwand auf die Suche nach etwas „Höherem".

Nach seiner Anhörung tobte und schimpfte Harry fünf lange Minuten vor sich hin und die Weasley-Zwillinge versuchten ihn zu beruhigen.

„Hey Harry", sagte George nachdem sie in den Raum hinein appariert waren, „wir dachten wir haben deine wundervollen Töne gehört."

Währenddessen waren unten im Esszimmer des großen und alten Hauses der Blacks, die meisten Mitglieder des Ordens des Phönix eingeladen um über die neusten Entwicklungen im Kampf gegen Voldemort zu diskutieren.

Molly saß neben ihrem Mann, in Gedanken wie ihre Söhne dieses Mal das Treffen störten würden. Sie hoffte, dass der Impertubable Zauber, welchen sie auf die Tür gesprochen hatte, sie davon abhalten würde zu lauschen. Sie wurde jedoch aus den Gedanken gerissen, als ein manchmal sehr haariges Mitglied zu sprechen begann.

„Wir brauchen Hilfe, Dumbledore", bat Lupin und brachte damit seine vorbereiteten Argumente ein, „Du erwartest von uns das Unmögliche und du erwartest, dass wir das alleine machen. Wir können nicht Dämonen aus der Galeic-Welt besiegen. Unsere Zauber können gegen ihre Feuerkraft nicht viel ausrichten. Wir können es nicht länger leugnen. Wir brauchen Verbündete. Gute Hexen aus der Galeic-Welt."

„Nicht viele werden in unsere Welt kommen um unseren Kampf zu kämpfen, Remus", antwortete Dumbledore, „Sie haben ihre eigenen Kämpfe."

„Was ist mit den Mächtigen Drei, von denen wir schon so viel gehört haben", fragte Sirius und brachte damit eine Idee ein, über die noch keiner nachgedacht hatte, „Haben sie nicht die Quelle alles Bösen, den Herr der Unterwelt, letztes Jahr besiegt? Sie werden bestimmt stark genug sein um uns zu helfen."

„Sie haben bestimmt ihre eigenen Dämonen mit denen sie sich beschäftigen müssen", befürchtete Mad-Eye und unterstützte damit Dumbledore.

„Dazu kommt noch, dass sie die Geburt des zweifach seligen Kindes erwarten", erklärte Dumbledore, „Und bevor ihr fragt, ich glaube nicht dass wir das Kind, so stark es auch sein mag, für unser Vorhaben nutzen können. Aber ich stimme euch zu. Es ist an der Zeit, dass wir Verbündete suchen und zwar in der Galeic-Welt."

„Wie kannst du dir sicher sein, dass wir ihnen trauen können?", fragte Severus. Jeder schaute ihn an, nicht nur weil er das erste Mal heute was zu der Diskussion beigetragen hatte, sondern auch weil er eine Frage aussprach, über die noch keiner nachgedacht hatte.

„Sie waren in der letzten Zeit ziemlich unzuverlässig", fuhr er fort.

„Okay, wir sollten das hier beenden, bevor das Treffen bis tief in die Nacht geht", meinte Sirius. Er wollte nicht dass die Diskussion jetzt zu Ende war, aber sein Magen sagte ihm etwas anderes, „Bin ich denn der einzige, der hier Hunger hat?"

„Ich stimme dem zu, wir haben für diesen Abend genug diskutiert. Denkt an den Zeitplan den wir gemacht haben. Passt auf eure Posten auf und vor allem auch auf das Ministerium", sagte Dumbledore, der nun Aufstand um in Richtung Tür zu gehen und signalisierte damit, dass das Treffen beendet war.

„Klasse. Essen. Ich verhungere schon", gähnte Mundunges, der aufwachte nachdem er die ganze Zeit über gedöst hatte.

Nach und nach standen die Mitglieder des Ordens auf, entweder um beim Essen zu helfen, oder um das Haus durch die Haustüre des Grimmauld Platz Nr. 12 zu verlassen.

Cole war bis auf die Knochen erfroren, was viel zu sagen hatte, wo er doch so stark und unbesiegbar war. Klar, die Idee nach Himalaya zu schimmern wegen viel Platz war keine gute Idee, aber bei seinem aktuellen physischen und psychischen Zustand, welcher als „klinisch verrückt" eingestuft wurde, war es somit also doch eine gute Idee.

Müde durch seine große Kraft, begann er immer wieder Energiebälle gegen den Berg zu schleudern, die jedes Mal stärker wurden und er wartete nur darauf, dass die Erschütterung kam.

„Oh der große Gefallene, Cole", sagte eine Stimme hinter ihm.

Cole drehte sich um und sah in das weise Gesicht eines alten, weiß-haarigen Zauberers, mit dem er erst seit ein paar Monaten befreundet war.

„Dumbledore", begann er, „Ich muss sagen ich bin überrascht, Euch hier zu sehen. Darf ich Euch fragen, warum Ihr es für nötig haltet mich nieder zu machen und mir den Rest Freude zu nehmen, den ich noch in diesem Leben habe?"

„Steht dein Angebot noch?", fragte der alte gestandene Mann, „In unsere Welt zu kommen, um an unserer Seite zu kämpfen?"

„Habt Ihr nichts über meine Abenteuer gehört?", fragte Cole, „Ich bin verrückt."

„Einst bist du einem Weg gefolgt, Cole. Dem guten Weg. Dem richtigen Weg. Und nun bist du von ihm abgekommen. Du bist eine gute Person, Cole, und du verdienst es nicht so gefoltert zu werden."

Zum ersten Mal seit langer Zeit, konnte Cole etwas nicht widerlegen. Er war überrascht über das Vertrauen, das ihm entgegen gebracht wurde und dass jemand so an ihn glaubte.

„Folge diesem Weg nicht für Phoebe, Cole", sprach Dumbledore weiter, „sondern für dich."

Cole zögerte einen Moment. Für eine Weile wusste er nicht, was er für sich wollte. Er dachte nur an seine nicht aussterbende Liebe für Phoebe. Er wusste, dass diese ihm nicht helfen würde. Nun fragte er sich, ob sein Leben dafür bestimmt war seinem Mentor zu helfen. Er hatte seine Entscheidung getroffen.

„Was soll ich machen?", fragte er letztendlich.