Why not us?
1. Falling
„Morgen, Granger! Du siehst wie immer beschissen aus. Hast du mal wieder vor dem Kamin geschlafen?", schnarrte Malfoy, der zu Hermiones Pech zu ihr noch rasch in den Aufzug gestiegen war. Wieder einmal roch sie seinen angenehmen Duft, den sie verabscheute, so wie sein gutes Aussehen und miesen Charakter auch.
„Hast du gestern Nacht kein Opfer zum Flachlegen gefunden?", gab sie trocken zurück und floh nahezu aus dem Fahrstuhl, als sich dessen Türen öffneten. Wie immer folgte ihr der Blonde auf Schritt und Tritt.
„Wenn du die Rothaarige meinst, die mich bei unserem gestrigen Fall so süß angelächelt hat, dann muss ich dich enttäuschen. Ich habe sie gevögelt und das mehr als nur einmal.", versicherte er hämisch grinsend und bog in ihr gemeinsames Büro ab, um sich ihr gegenüber auf seinen Platz niederzulassen.
„Was auch immer.", schnappte sie gereizt, da sie seine lasziven Kommentare satt hatte und war fast schon froh ihren Chef zu erblicken, der den Kopf zur Bürotüre hineinsteckte.
„Granger, Malfoy, mitkommen. Wir haben einen neuen Fall.", bellte er und verschwand wieder.
„Dabei habe ich noch nicht einmal meinen zweiten Kaffee intus.", murrte der Blonde. Hermione rollte mit den Augen und folgte ihrem Vorgesetzten in den Konferenzraum. Wie so oft, fragte sie sich auch heute warum man sie hierher versetzt hatte. Vor wenigen Jahren war sie noch mit Harry und Ron in einem Team. Die Zwei waren Auroren und sie zumeist die Übermittlerin, oder auch anders genannt, das Mädchen für alles.
Als das Ministerium diesen Sektor Community of Balance and Terror, kurz gesagt CBT gründeten, bildeten Hermione und ihre Freunde das erste Team, das rekrutiert wurde, doch als Ron bei einem ihrer Fälle von einem Todesser getötet wurde, zerfiel das Team und Hermione war gezwungen mit Draco Malfoy zusammenzuarbeiten. Nun war er der Auror und sie nach wie vor die Übermittlerin.
„Ihr müsst nach Surrey. Dort wurden drei Familien ermordet. Es wird vermutet, dass wieder einmal Todesser dahinter stecken. Aus den Wunden der Opfer lässt sich schließen, dass Greyback unter ihnen sein muss.", erläuterte ihr Chef und reichte ihnen einpaar Blätter. „Hier habt ihr die Daten über die Familien und jetzt geht."
Verhalten gähnend stand Hermione kurz darauf neben dem Blonden im Aufzug, lehnte an der Wand und las sich die Daten durch. Ihr buschiges Haar hatte sie einfach zu einem Zopf zusammen gebunden, doch manche Strähnen waren ihr ins Gesicht verrutscht, so dass sie nicht merkte, dass Malfoy sie beobachtete. Sein Blick glitt über ihren Körper. Schon wieder trug sie ein Kostüm, das viel zu weit war und ihre weiblichen Rundungen vorzüglich versteckte. Die maskulin wirkenden flachen Schuhe taten ihr Übriges.
„Du solltest dich besser anziehen, dann findest du auch endlich einen Kerl, der es dir besorgt.", schnarrte der Blonde und Hermione schaute genervt auf.
„Denkst du auch einmal an etwas anderes, als an Sex?", schnaubte sie verärgert und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Daten zu.
„Wenn ich dich sehe, dann nicht.", sagte er hämisch grinsend.
„Schön. Dann weiß ich wenigstens, warum ich mit dir in ein Team gesteckt wurde.", gab sie trocken zurück und verließ den Aufzug, dessen Türen sich soeben geöffnet hatten. Wortlos stieg sie in den Firmenwagen, den sie immer für normale Fälle bekamen und ließ sich auf den Beifahrersitz sinken.
Malfoy startete den Motor, der angenehmer Weise lautlos war und ließ das Auto in die Höhe schweben. Hermione legte die Blätter bei Seite, schnallte sich rasch an, was der Blonde schon längst getan hatte, und klammerte sich reaktionsschnell am Haltegriff fest.
„Ich hoffe, du bist gut angeschnallt.", höhnte er bösartig grinsend, während er auf den Unsichtbarkeitknopf drückte und mit 220 km/h losfuhr. Hermione blieb wie immer die Luft zum Atmen weg, vor allem weil die Landschaft mit einem Affentempo an ihnen vorbeizog, und ein leiser Schrei entglitt ihr, da eine Taube haarscharf am Auto vorbeisauste, bzw. der Wagen sie beinahe rammte.
Natürlich gab das Malfoy gleich Anlass hämisch zu lachen, während er das Tempo erhöhte. Merlin sei dank, war die Tortur nach einer halben Stunde Fahrt vorbei und Hermione konnte guten Gewissen neben dem Auto ihren Mageninhalt, von dem sie eigentlich nicht viel besaß, entleeren.
„Mann, Granger, du solltest dich echt einmal an meinen Fahrstil gewöhnen.", schnarrte der Blonde und verriegelte die Türen.
„Das ist kein Fahrstil, das ist reiner Suizid!", zischte sie ungehalten und wischte sich mit einem Taschentuch den Mund ab. Sobald sie sich gesammelt hatte, gingen sie zusammen hinter die Absperrung und betraten eines der Häuser. Über die Wände und den Boden war eingetrocknetes Blut verteilt, vereinzelt lagen Körperteile herum.
„Merlin…", keuchte Hermione schockiert, da sie zwar schon vieles, aber noch nie so etwas Grausames gesehen hatte.
„Reiß dich zusammen.", zischte Malfoy leise, als der Ermittlungschef auf sie zukam, um ihnen zu berichten, was sie bislang herausgefunden hatten. Es stellte sich heraus, dass in allen Familien ein muggelgeborener Magier, oder Hexe lebte, bzw. mit diesen Menschen verwandt war.
Hermiones Blick fiel auf das kleine Mädchen, dessen wirre Locken sich wegen des Blutes dunkel verfärbt hatten. Dieses Mädchen erinnerte Hermione irgendwie an sich selbst und sie erinnerte sich daran, dass dieses Schicksal vor wenigen Jahren auch noch sie hätte treffen können.
Zum Glück standen ihre Eltern unter einem ständigen magischen Schutz seit sie bei CBT arbeitete, allerdings… Ihr Blick fiel auf Malfoy, der sich weiterhin mit dem Sicherheitschef unterhielt, dann nickte und sich noch in dem Wohnzimmer umsah. Was war mit seiner Familie? Seine Eltern waren nicht auf der Liste des Schutzprogrammes eingetragen.
Zusammen gingen sie auch noch in die anderen beiden Häuser, wo ihnen die neuesten Berichte mitgeteilt wurden. Leider gab es keine einzige Spur, die von den Tatorten wegführte, weshalb sie Surrey wieder verließen, nur dieses Mal in einem gemächlichen Tempo.
„Sie werden immer vorsichtiger.", sagte Hermione leise, den Blick aus dem Fenster gerichtet.
„Zu vorsichtig.", bestätigte der Blonde und fuhr in Richtung London. „Das ist schon das elfte Mal, dass sie in einen Ort einfallen und gezielt einpaar Familien auslöschen."
„Ich frage mich nur, was sie damit bezwecken wollen. Voldemort ist tot…"
„Er, ja, seine treuen Diener, nein.", zischte der Blonde und für einen Moment wirkte es so, als wäre er wütend. Was ärgerte ihn so sehr? Was war es, das er nicht aussprach, oder auszusprechen wagte? Hermione brannten diese Fragen auf der Zunge, doch sie unterstand sich, auch nur eine an den Blonden zu richten.
Sie sah aus dem Fenster, hinab auf den Boden. Normaler Weise könnte sie so etwas nicht, aber da sie mit Malfoy oft unterwegs war, um zu irgendwelchen Orten zu fahren, störte sie der Abstand von 300 Metern zum Boden nicht mehr. Plötzlich erregte etwas ihre Aufmerksamkeit.
„Warte. Halt an!"
Tatsächlich legte der Blonde eine Vollbremsung hin und folgte Hermiones Blick nach unten.
„Greyback!", zischte er wutentbrannt und brachte den Wagen so schnell in die Seitenlage, dass Hermione erstickt japste und sich rasch am Haltegriff anhielt. Malfoy raste auf den Todesser zu, der sie nun bemerkt hatte und die Flucht antrat.
„Übernimm das Steuer!", rief er Hermione zu, ehe er sich im Flug aus dem Auto stürzte und Greyback zu Fall brachte. Hermione musste das Auto scharf nach rechts wenden lassen, um einem Baum auszuweichen und verlor deswegen Malfoy aus den Augen. Grüne und rote Zauber flogen über das Feld.
Hermione hatte gerade den Wagen gestoppt, als Malfoy von einem Zauber getroffen wurde und gegen die bruchsichere Windschutzscheibe prallte.
„Malfoy!", rief sie und stürmte zu ihm, doch Greyback baute sich hämisch grinsend vor ihr auf.
„Wenn das mal nicht ein kleines Schlammblut ist.", schnarrte er gedreht und Hermiones Blick verdunkelte sich.
Blitzschnell zog sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf Greyback.
„Relashio!", schrie sie und der Todesser heulte laut auf, als die Funken ihn mitten ins Gesicht trafen. Ehe er sich sammeln konnte, setzte Hermione ihn mit einem „Stupor" außer Gefecht und wendete sich dann Malfoy zu, der langsam wieder zu sich kam.
Er keuchte gequält und richtete sich auf. Sobald er den bewusstlosen Greyback erblickte schnaubte er verächtlich, „Toll. Ich, der Auror wurde von ihm ausgeknockt und du, die Übermittlerin, hast ihn zur Strecke gebracht. Echt toll."
Er erhob sich genervt schnauben, legte dem Mann Fesseln an und schaffte ihn wütend ins Auto. Hermione zog es vor nichts zu dem Ganzen zu sagen und starrte aus dem Fenster, während sie zum CBT Zentrum zurück fuhren. Greyback wurde vorerst in eine der Zellen des Zentrums gebracht und Hermione und Malfoy musste Berichte schreiben. Genervt hämmerte der Blonde auf die unschuldige Tastertur ein und strich sich zum wiederholten Male über eine Stelle am Hinterkopf, die ihn zu schmerzen schien.
„Du solltest das einmal ansehen lassen…", begann die Hexe, verstumme allerdings, als er ihr einen vernichtenden Blick schenkte. Anscheinend hatte ihm sein gestriger Fick nicht so viel Entspannung gebracht, wie er jetzt brauchte.
„War nur so ein Gedanke.", nuschelte sie leise und schloss ihren Bericht ab. Es war bisher nicht oft vorgekommen, dass Malfoy bei einem Fall ausgeknockt wurde und Hermione die Gegner zur Strecke brachte. Genaugenommen war dies das zweite Mal.
„Ich hole uns einen Kaffee.", verkündete sie schmunzelnd und verließ das gemeinsame Büro. In der Küche bemerkte Hermione im Spiegel, dass sie hämisch grinste. Sie war eindeutig zu oft mit Malfoy unterwegs. Eigentlich wunderte es sie nicht, dass sie bereits manche seiner Charakterzüge übernahm, da sie zusammen arbeiteten und sogar im selben Haus, im genau demselben Stock wohnten und gerade einmal 5 Meter ihre Wohnungstüren von einander trennten.
Das war auch der Grund, warum sie so früh wie möglich das Haus verließ, aber spätestens im CBT – Zentrum holte er sie wieder ein und zwängte sich jedes Mal zu ihr in den zumeist leeren Aufzug. Wenigstens besaß er den Anstand, sie in ihren eigenen 4 Wänden in Ruhe zu lassen, obgleich er und seine Begleiterinnen, die er stetig wie die Unterhosen wechselte, des Nachts immer so laut waren, während sie kichernder – oder knutschender Weise auf dem Weg vom Aufzug zu seiner Wohnung waren. Das wusste Hermione nur, weil sie einmal zufällig durch den Spion gesehen hatte.
Das ekelhaft süßlich stinkende Parfüm der Frauen schlug Hermione jeden Morgen entgegen, wenn sie ihre Wohnung verließ. Und dann fragte sie sich immerzu, wie Malfoy bei diesem Gestank überhaupt einen hoch kriegen konnte, aber vielleicht waren seine Riechfeder zu diesem Zeitpunkt bereits von diesem Gestank betäubt.
„Grins nicht so bescheuert. Die Falten bleiben.", knurrte der Blonde, als Hermione vor ihm seine Tasse Kaffee abstellte.
„Du könntest so freundlich sein und mir dafür danken, dass ich dir einen frischen Kaffee gebracht habe.", meine sie süffisant grinsen und ließ sich mit ihrer Tasse auf ihren Platz nieder. „Oder dafür, dass ich dich vor Greyback beschützt habe."
Oh ja, sie war eindeutig zu oft mit ihm zusammen.
Wenn Blicke töten könnten…
Malfoy hatte sich erhoben und brachte seinen Bericht nun dem Chef, was Hermione schon längst erledigt hatte. Zufrieden seufzend lehnte sie sich in ihren Sessel zurück und nippte am Kaffee.
Es dauerte nicht lange und der Blonde kehrte zurück.
„Der Chef sagt, wir haben eine neue Spur.", meinte Malfoy, sobald er das Büro wieder betrat und warf Hermione eine Akte zu. „Wir sollen heute Undercover auf eine Benefizgala, wo wahrscheinlich so einige Todesser aufkreuzen werden. Meinst du, du kannst dein Aussehen bis dahin so verändern, das man nicht gleich einen Schreck bekommt, wenn man dich sieht?"
Da war es wieder. Sein süffisantes Grinsen.
„Meinst du, du kriegst es hin, dich heute Abend auch einmal charmant zu benehmen, anstatt andauernd Prostituierte abzuschleppen?", gab sie klickernd zurück und erhob sich.
„Kommt darauf an. Jobbst du nebenbei?"
„Fick dich.", zischte sie gereizt, während sich die Aufzugtüren gemächlich schlossen.
„Ich könnte dich ficken, aber wer fasst schon so eine Vogelscheuche an.", gab er gehässig zurück.
„Wer will schon von dir gefickt werden."
Ihre Blicke trafen sich und der Aufzug kam mit einem „Ping" an.
„Na, du. Dass dein Höschen feucht ist, rieche ich bis hier her.", schnarrte er und verließ den Aufzug.
„Ich bin nicht feucht.", zischte sie leise und folgte ihm hinaus, wo sie sich auf ihr Fahrrad setzte.
„Glaub mir, das Teil hilft dir auch nicht mehr weiter.", höhnte der Blonde und startete den Motor seines Sportwagens.
„Wichser.", raunte sie leise und stieg in die Pedale.
Es dämmerte bereits, als es an Hermiones Türe klopfte. Sie war gerade dabei sich ihre Haare zu machen und trug nichts weiter als einen Bademantel. Genervt schnaubend schaute sie durch den Spion, sah aber niemanden. Sobald sie die Türe öffnete, fiel ihr Blick auf eine große Schachtel die am Boden lag. Verwundert nahm sie diese in ihre Wohnung und schloss die Türe, während sie die Nachricht las.
Sollte deine Größe sein.
Malfoy
Was? Größe? Er hat doch nicht etwa-!
Schnell öffnete Hermione den Karton und ihr klappte der Mund auf, als sie ein cremefarbenes mit Perlen und Pailletten besetztes Kleid hochhob. Dieses Kleid musste ein Vermögen gekostet haben!
Eine gute Stunde später setzte ihr Herz für einen Moment aus, als es an ihrer Türe klopfte. Schnell warf sie sich einen schwarzen Umhang über, der alles verbarg. Im Spiegel prüfte sie abermals das goldbraun getönte Haar, welches sie mühevoll geglättet und zu einer Frisur hochgesteckt hatte. Die dunkelbraunen Kontaktlinsen bedeckten ihre Iris zur Gänze und auch das Make up befand sich dort, wo es sein sollte. Einzig und alleine die Schuhe mit den hohen Absätzen brachten sie jetzt schon um.
„Na endlich. Ich dachte, du brauchst… ewig…", murrte Malfoy, er durch die dunkelbraunen Haarspitzen hindurch blinzelte. Seine Augen waren von grasgrünen Kontaktlinsen bedeckt.
„Können wir.", zischte sie ungeduldig und quetschte sich an ihm vorbei. Sie führte sich nicht wohl unter seinem Blick der sich regelrecht unter ihrem Umhang hindurch zu bohren versuchte. Natürlich hatte das Kleid hinten einen weiten Ausschnitt, der bis zu ihrem Kreuz reichte, vorne wurden ihre prallen Busen von dem Saum beton, das Kleid hatte keine Träger, verlor alleinig wegen eines Zaubers nicht seine Form und obgleich es aus viel Stoff bestand – zumindest unten - , schmiegte es sich wie Wasser an ihre weiblichen Rundungen und gaben somit mehr Preis, als sie je in ihrem ganzen Leben zeigen wollte.
Mit einem Zauberstabwink verriegelte sie die Türe, dann ging sie in den Aufzug vor. Während ihrer gesamten Fahrt zur Gala wechselten sie kaum ein Wort mit einander. Hermione ging nur sicher, das ihre Aufgabe darin bestand nur zu beobachten und nicht die Todesser gefangen zu nehmen. Denn dafür waren sie eindeutig in der Unterzahl.
„Liebling, den Umhang musst du ablegen.", erinnerte Malfoy gehässig, als sie aus dem Wagen ausstiegen.
„Aber sicher doch, Schnuckiputz.", schnappte sie sarkastisch und warf ihrem Umhang auf den Beifahrer sitz. Ein Pfiff kam von der anderen Seite des Autos.
„Ach, halt die Klappe.", fauchte sie mit geröteten Wangen und machte sich auf dem Weg zu dem roten Teppich, wobei sie bei den Kieselsteinen leichte Schwierigkeiten hatte sich sicher auf den Beinen zu halten.
„Süße, du sollst doch nicht immer vorlaufen, sonst verstauchst du dir noch deinen Knöchel, so wie beim letzten Mal.", säuselte der Blonde gehässig und ergriff ihren Arm, so dass sie sich leicht an ihm abstützen konnte.
„Redest du von dem Tag, als du über dein großes Ego gestolpert und in einen Haufen Scheiße gefallen bist, Liebling?", gab sie honigsüß zurück.
„Oh, pass auf was du sagst, sonst kann ich mich nicht mehr zurückhalten und fi- falle gleich hier und jetzt über dich her, Schatz."
„Warum? Fick doch lieber weiter unser Hausmädchen."
Damit riss sie sich von ihm los und ging vor. Ihr Blick wanderte über die tanzende und schnatternde Menge, als ihr plötzlich ein Sektglas vor die Nase gehalten wurde. Ihre Augen wanderten den Arm hinauf und blieben bei Malfoys Gesicht hängen.
„Ich dachte, du hast Durst, Schatz."
„Danke, Liebling.", brachte sie mit einem falschen Lächeln hervor und nahm den Sekt entgegen. Sie nippte an dem Glas und ließ wieder ihren Blick über die Menge schweifen.
„Es sind so viele. Ist das nicht für dich gefährlich?"
Er sah zu ihr auf, als sie ihn das fragte.
„Du machst dir doch nicht etwa Sorgen, oder? Wenn doch müsste ich noch mal hart an meinem üblen Ruf arbeiten."
„Lass gut sein, dein Ruf eilt dir voraus.", murmelte sie leise, ehe sie einen weiteren Schluck trank.
„Komm.", sagte er plötzlich, stellte ihr und sein Glas auf einen Tisch und zog sie an der Hand zu der Tanzfläche.
„Schatz, das ist keine so gute Idee.", keuchte sie nervös, fand sich allerdings in seinen Armen wieder.
„Lass dich einmal ausnahmsweise einmal gehen.", schlug er hämisch grinsend vor und führte sie sicher über die Tanzfläche.
„Hey, ich kann mich gehenlassen.", fauchte sie mit geröteten Wangen und fügte hinzu, „Ich kann ganz locker sein, wenn ich will."
„Ja, nachdem du den Besenstiel aus deinem Hintern entfernt hast.", konterte Malfoy mit einem charmanten Lächeln und ließ sie sich nach hinten über seinen Arm beugen.
„Du kannst mich einmal.", zischte sie leise und gereizt, als er je ihre Becken in einer Drehung an einander rieben ließ.
„Hier und jetzt?", schnurrte er anzüglich und wanderte mit seinen Augen andeutungsweise in ihr üppiges Dekoltée.
„Hey, meine Augen sind hier oben.", fauchte sie mit einer gewissen Panik in ihrer Stimme, während sie zur Musik langsam rückwärts gingen.
„Du hast es noch immer nicht gecheckt, was?", bemerkte Malfoy frech grinsend und ließ sie sich abermals zurücklehnen. Hermione fühlte sich im geradezu ausgeliefert, als sein heißer Atem ihre Kehle, dann das Dekoltée striff und sie gezwungen war auch den Kopf in den Nacken zu legen. Fast so wie ein Tier, das sich seinem Feind ergab, indem es die Kehle präsentierte und damit aussagte „Mach mit mir, was du willst.".
Sobald er sie wieder hochzog und sie seinen durchdringenden, alles in seinen Bann ziehenden Blick bemerkte, war sie um jedes Wort verlegen und konnte nicht anders in seinen Augen zu versinken. Auf einmal war sie völlig entspannt und ließ sich problemlos über die Tanzfläche führten.
Zu ihrem Glück endete das Lied und der Zauber war vorbei. Verwirrt blinzelnd löste sie sich den dem Blonde und nuschelte etwas, ehe sie von der Tanzfläche verschwand. Hastig stürzte sie ihren Sekt hinunter und war darum bemüht einen klaren Verstand zu bekommen. Hätte sie sich jetzt umgedreht, wäre ihr nicht Malfoys schelmisches Grinsen entgangen.
„Liebes, fühlst du dich nicht wohl.", hauchte er ihr ins Ohr, worauf ein wohliger Schauer ihren Körper durchlief. Rasch wirbelte sie zu ihm herum und knurrte, „Schleich dich nicht so an."
„Was, nicht? Wie soll ich dann meine Beute reißen können?", schnurrte er anzüglich grinsend. Seine Augen, die für wenige Sekunden über ihren Körper glitten, schienen sie geradezu auszuziehen.
„Such dir ein anderes Opfer.", fauchte sie, schnappte sich einen neuen Sekt und tauchte in der Menge unter. Jetzt, wo Malfoy nicht so an ihr klebte, konnte sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren.
„Ist ihr Mann etwas zu aufdringlich für Sie?", fragte plötzlich eine tiefe Stimme und Hermione erschrak beinahe, als sie Mc'Nair erblickte.
„Er… uhm… wir sind noch nicht lange verheiratet…"
„Das merke ich.", lachte der Mann und Hermione liefen eisige Schauer über den Rücken. Sie lächelte freundlich, und war fast schon erleichtert, als sich zwei starke Arme um ihre Taille schlangen und der Geruch von Zitronen und Minze sie einhüllte.
„Verzeih, Schatz. Ich bin vorhin etwas zu weit gegangen.", wisperte Malfoy sanft in ihr Ohr, während sie sich ganz leicht an ihn anlehnte.
„Ist schon in Ordnung.", versicherte sie, drehte ihren Kopf und küsste ihn hauchzart auf den Mund. Normaler Weise wäre das für sie beide ein Kulturschock, aber da es nicht das erste Mal war, dass sie ein Ehepaar spielten, war dieser Kuss selbstverständlich.
„Oh, ich vergaß. Mein Name ist Alfred Morrington und das hier ist meine bezaubernde Gattin, Anette Morrington."
„Mc'Nair.", gab der Mann trocken zurück und schüttelte Malfoys Hand, wobei dieser Hermione noch immer mit einem Arm umfangen hatte.
„Wenn Sie uns entschuldigen. Schatz, du wolltest dir doch noch den Blumengarten ansehen.", erinnerte Malfoy und Hermiones Miene erhellte sich.
„Du hast Recht."
Damit verschwanden sie von hinnen nach dannen, zum besagten Garten.
„Das war knapp.", schnaufte Malfoy, während durch zusammen zwischen den Blumenbeeten hindurch flanierten.
„Es sind 25.", sagte sie sogleich und Malfoy schaute sie mit einem „Dir- ist-auch-alles-egal"-Blick an. Auf einmal zog er sie in eine Dunkle Ecke und küsste sie innig. Hermione war zunächst vor Schreck erstarrt, aber als sie die Gruppe von Todessern bemerkte, die patrouillierte, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die er so noch nie erlebt hatte. Seine Hand wanderte kecker Weise zu ihrem Hintern hinab, in des er sie sanft kniff, worauf sie leise in seinen Mund keuchte.
„Ach, du kannst dich doch noch gehen lassen.", schnurrte er grinsend und sie wollte nach ihm schlagen, doch er fing locker ihre Hand ab und widmete sich nun ihrem Hals, während eine zweite Gruppe von Todessern vorbeizog, aber nichts zu ihnen sagte.
„Lass das!", zischte sie und keuchte verhalten, da er nun auch noch mit einer Hand ihre Brust massierte und das sogar sanft und ziemlich gut. Nun schaute die zweite Gruppe doch nach.
„Lass dich fallen.", wisperte Malfoy an ihrem Hals, verwickelte sie erneut in einen innigen Kuss, begrabschte sie allerdings nicht weiter – bis auf dass er nach wie vor ihren Po massierte. Sie gab sich mit einem leisen resignierten Seufzen geschlagen und erwiderte den Kuss von Neuem.
Die Gruppe starrte noch immer, wofür die Hexe sie erschlagen hätte können, somal sie sich nach und nach tatsächlich in Malfoys Armen zu entspannen begann. Einmal mehr nahm sie seinen angenehmen Duft war, der sie nun einhüllte. Seine heiße Zunge massierte zärtlich die Ihrige und entlockte ihr ein leises Keuchen, wofür sie sich zu tiefst schämte. Dennoch musste sie da jetzt durch.
„Sie sind weg.", wisperte sie schließlich atemlos und auf Malfoys Lippen breitete sich ein hämisches Grinsen aus.
„Sieh an. Du kannst dich doch gehen lassen."
KLATSCH!
„Au, wofür war die?", raunte er sich die Wange haltend.
„Nur weil wir Undercover hier sind, heißt das nicht, dass du mich einfach so begrabschen darfst!", fauchte sie wutentbrannt und war hochrot, vor allem, da sie seine Hände noch immer auf ihrem Körper spürte.
„Krieg dich wieder ein. Das hattest du auch dringend nötig.", zischte er ohne jeglichen Hohn in seiner Stimme und duckte sich unter einem weiteren Schlag weg.
„Komm jetzt.", schnaubte er genervt, ergriff ihr Handgelenk und zog sie hinter sich ins Anwesend, welches einem einflussreichen Todesser namens Darely gehörte.
„Wonach suchen wir genau?", fragte Hermione, die sich wieder voll dem eigentlichen Auftrag widmete, mit gedämpfter Stimme.
„Einer Liste, oder so.", nuschelte der Blonde und machte sich auf die Suche. Sie durchkämmten alle Zimmer, bis sie in einem großen Schlafzimmer landeten. Gerade als Hermione das gesuchte Objekt in ihren Händen hielt, knallte die Türe zu und beide schreckten hoch.
„Sie einer an. Wir haben Ratten in unserer Mitte.", zischte er großgewachsener Mann, hinter dem eine riesige Gruppe stand.
Sie saßen in der Falle.
„okay"Ok
