Disclaimer: Alles aus der Welt von Mittelerde gehört Tolkien und nicht mir. Außer den beiden Menschen aus diesem Kapitel.

Anmerkung der Autorin: Das ist meine erste Fanfiction, also habt bitte Nachsicht! Ich weiß das es im Moment noch nicht zum Genre Humor passt, aber das kommt noch, versprochen. Danke an Gluecifa fürs Betareaden, auch wenn ihre Kommentare manchmal ziemlich deprimierend waren.

Zitat: Der Satz hört sich an wie in einerDinosaurier-Dokumentation. Als die Dinosaurier ausstarben, machten sie Platz für die Säugetiere…

DER SCHRECKEN DES DÜSTERWALDS

Wie eine schwarze Mauer erhebt sich der Rand des Waldes hinter dem Nebelgebirge. Weit ragen die Stämme der Bäume in den Himmel, ihre Kronen wie schwer mit Regen beladene Wolken, die drohend am Himmel hängen und alle Lebewesen vor dem bevorstehenden Gewitter Schutz suchen lassen.

Dieser Wald ist alt, sehr alt. Einst war er grün und voller Leben, der Große Grünwald, doch als sich das Böse in ihm niederließ veränderte er sich, wurde dunkel, unheimlich. Die Tiere flohen aus ihrer Heimat und machten Platz für dunklere Kreaturen. Heute heißt er Düsterwald, ein Ort voller Gefahren, wo nichts mehr lebt außer den Geschöpfen des Bösen.

Ein Gefühl des Alleinseins, der Bedeutungslosigkeit geht von diesem Wald aus und bedrückt auch die Herzen der beiden Wanderer, die vor den Bäumen stehen, ihre Pferde am Zügel, und ängstlich auf die schwarze Wand vor ihnen starren. Die Schwärze zwischen den Stämmen ist undurchdringlich, keine Bewegung, keine Umrisse, ja nicht einmal Schatten vermögen die Augen der Menschen zu erkennen.

Die Pferde schnauben und tänzelen unruhig hin und her, zerren an ihren Zügeln und versuchen von diesem Ort des Grauens zu fliehen, doch die beiden Männer haben einen festen Griff und laßen es nicht zu. Schweigend starren sie auf die Lücke in der schwarzen Mauer, die sich Alte Waldstraße nennt und direkt in den Düsterwald hineinführt. Dies ist ihr Weg.

Tulumir schluckt schwer und tätschelt geistesabwesend den Hals seines Braunen, um ihn zu beruhigen. Er hat das Gefühl, sein Herz werde im nächsten Moment zerspringen, so schnell schlägt es. „Ich fürchte, uns bleibt nichts anderes übrig. Wir müssen hindurch." Sein Begleiter nickt und beißt nervös auf seiner Unterlippe herum.

„Ja, das müssen wir wohl. Dennoch wäre es mir lieber, es wäre nicht so." Das weiße Pferd neben ihm wiehert schrill und reißt an den Zügeln, aber sein Herr läßt nicht los. „Wir könnten wenigstens die Pferde hierlassen. Die armen Tiere sind halb verrückt vor Angst."

Besorgt streicht Tulumir seinem Pferd über die Nase und flüstert ihm beruhigende Worte zu. Seufzend dreht er sich zu seinem Gefährten um. „Das geht leider nicht. Es ist ein weiter Weg durch den Düsterwald und wir können es nicht wagen, irgendetwas in diesem Wald zu essen oder zu trinken. Wir müssen unsere gesamte Verpflegung für die Reise hindurch mitnehmen und ohne die Pferde können wir sie nicht tragen."

Orthelian atmet tief ein und ging los. Er schnalzt mit der Zunge, damit sein Pferd ihm folgt.

Der Schimmel wiehert erneut ängstlich und versucht zu fliehen. Der Mann hängt sich mit seinem ganzen Gewicht an die Zügel, um das Pferd zu halten. Als es bemerkt, dass seine verzweifelten Fluchtversuche fruchtlos bleiben, gibt es auf und sieht mit einem nervösen Schnauben zum Wald.

Tulumir beobachtet das Schauspiel besorgt und geht jetzt selbst auf den Wald zu. Sein Pferd weicht zurück und schnaubt, doch dann folgt es seinem Herrn zögernd. Als der Schimmel sieht, dass sein Gefährte in den Wald hinein geht, lässt er sich ebenfalls in die nach Gefahr riechende Dunkelheit des Düsterwalds hineinführen.

Laut hallen die Hufschläge der Pferde durch den Wald. Eine unheimliche Stille beherrscht ihn, nichts rührt sich und keinerlei Geräusche sind zu hören außer denen, die die zwei Männer und ihre Pferde verursachen.

Seit Stunden gehen sie jetzt schon durch diesen Wald und nichts scheint sich zu verändern, nur der kleine Fleck Tageslicht, der die Stelle kennzeichnete an der sie den Wald betreten hatten, ist inzwischen ganz verschwunden und in dem Zwielicht, das unter dem dichten Blätterdach herrscht, können sie kaum etwas erkennen. Das Atmen fällt ihnen in der unbewegten Luft schwer und ein unangenehmer Geruch nach faulenden Pflanzen sticht ihnen in die Nase. Langsam wird es Nacht und zwischen den Bäumen wird mittlerweile gar nichts mehr zu sehen.

Tulumir sieht sich nach seinem Begleiter um, der sein Pferd führend hinter ihm hergeht. „Wir sollten uns einen Platz zum Schlafen suchen. Es ist so dunkel, dass man den Weg nicht mehr erkennen kann und wenn wir ausversehen in den Wald hineingeraten… Er ist voller Gefahren und wir würden wahrscheinlich nicht wieder lebend herauskommen."

„Und wo sollen wir dann schlafen? Mitten auf der Straße?"

„Das ist das Einfachste. Am besten gleich hier." Tulumir geht vorsichtig nach links und tastet mit seiner Hand nach den Bäumen. „Binden wir die Pferde an den

Bäumen fest. Aber tu es lieber sorgefältig sonst reissen sie sich los und wir stehen hier ohne Verpflegung."

Orthelian seufzt und geht zu der Stelle, von wo aus er Tulumirs Stimme hört. „Ich hasse diesen Wald. Er ist so dunkel und… er macht mir Angst. Ich wünschte König Elessar hätte jemand andere ausgewählt als Bote zu den Zwergen zu gehen.Und ich weiß nicht einmal, warum. Briefe können wirklich unpraktisch sein." Gemeinsam binden sie ihre Pferde an einem Baum am Wegesrand fest und beginnen, ihnen ihre Last abzunehmen

„Du weißt genau, warum wir gehen mussten. Nett waren die beiden ja… Und wenn du nicht so laut gewesen wärst, hätte keiner gemerkt, dass wir nicht auf unserem Posten waren." Er schweigt und nimmt grinsend die Satteltaschen und den Sattel von seinem Pferd und wirft sie auf den Boden. „Aber mir ist dieser Wald ebenfalls nicht geheuer. Wenn wir Glück haben, sind wir in ein paar Tagen hindurch."

Stumm sammeln sie etwas Holz vom Boden auf und versuchen ein Feuer zu entfachen. Mit Mühe gelingt es ihnen, aber die Flammen verbreiten nur wenig Licht und kaum Wärme. Sie setzen sich ans Feuer und beginnen, das Wenige zu essen, was ihre Abendmahlzeit darstellt.

„Der Wald war nicht immer so", sagt Tulumir plötzlich. „Er war eimal hell und grün und es lebten sogar Elben in ihm, bevor sie alle in den Westen gezogen sind." Eine Weile starren sie nur ins Feuer und kauen auf ihrem Essen herum.

„Hell und grün?" sagt Orthelian. „Das kann ich mir kaum vorstellen."

„Und doch war es so. Dann hat sich ein Schatten auf den Wald gelegt und ihn verändert. Jetzt gibt es hier viele gefährliche Wesen: Schwarze Eichhörnchen, von denen es heißt, dass sie einen töten können, und riesige Spinnen, deren Netze sich durch den ganzen Wald ziehen."

Er schweigt und starrt dahin, wo er den Wald vermutet. „Doch den größten Schrecken haben die Elben selbst in diesen Wald gebracht. Sie haben ihn nicht geschaffen, doch der Schrecken kam. Er ist immer noch hier. Wir sollten vorsichtig sein." Er steckt sich das letzte Stück getrockneten Fleisches in den Mund und wickelt sich fröstelnd fester in seinen Mantel.

„Was ist das für ein Schrecken? Weißt du etwas darüber?"

Tulumir wendet seinen Blick von den Bäumen ab und sieht Orthelian ernst an. „Willst du es wirklich wissen? Ich erzähle dir die Geschichte, wenn du sie tatsächlich hören willst."

„Ich glaube nicht, dass ich jetzt schlafen kann. Wir haben Zeit. Und es ist besser als nichts zu sagen."

„Gut. Dann hör zu." Und Tulumir beginnt die Geschichte vom größten Schrecken in Düsterwald zu erzählen.


Tulumir = Juwel der Hilfe

Orthelian = Überdachung

Reviews? Wenigstens ein ganz Kleines?