Disclaimer: Harry Potter und seine Welt gehören J.K. Rowling
A/N: Ich habe diese Geschichte unter dem Titel The Consequences of Memory Charms veröffentlich. Dieser Text hier ist keine wörtliche Übersetzung, sondern vielmehr eine überarbeitete, deutschsprachige Variante. Wer beide Geschichten liest, wird die Unterschiede erkennen.
Fehlende Erinnerungen
by RawenclawBabe
Hermine Granger saß in ihrer Küche und trank ihren Tee. Sie war mittlerweile 39 und lebte allein mit ihrem 19jährigen Sohn Jeremy Granger. Sie arbeitete als Heilerin in St. Mungos und ihr Sohn hatte vor zwei Monaten die Schule abgeschlossen. Er war nun seit einem Monat Zaubertrankmeister.
Zwanzig Jahre waren vergangen seit Harry Potter in der Schlacht von Hogwarts den bösen, dunklen Lord Voldemort besiegt und getötet hatte. Lord Voldemort wollte die Zauberwelt von allen muggelgeborenen Zauberern und Hexen befreien. Hermine hatte mit Ron an Harrys Seite für das Gute gekämpft, sie wurden damals oft als Das Goldene Trio bezeichnet. Sie selbst war muggelgeboren und musste von Anfang an mit Vorurteilen leben – mehr als einmal war sie als Schlammblut bezeichnet worden. Doch das Goldene Trio existierte nicht mehr. Sie war noch mit Harry und seiner Frau Ginny befreundet – sie waren Jeremys Paten – doch mit Ron Weasley hatte sie seit mittlerweile 20 Jahren keinen Kontakt mehr. Ron verachtete Hermine seit sich herausgestellt hatte, das sie schwanger war.
Ron verachtete Hermine für ihre ungeplante Schwangerschaft. Er hasste Jeremy. Er hasste Jeremy bloße Existenz. Ron sah Jeremy als „Un"-Person an. Hermine hatte Ron ein paar Mal zufällig getroffen, als sie mit Jeremy in der Winkelgasse einkaufen war. Jedes Mal ging Ron auf den kleinen Jungen los und versuchte ihn zu verfluchen, was Hermine allerdings immer verhindern konnte.
~Flashback~
Es war der August nach dem Sieg über Lord Voldemort. Hermine saß im Zauberministerium um ihre Abschlussprüfungen nachzuholen. In wenigen Wochen, am 19. September war ihr zwanzigster Geburtstag und obwohl sie das letzte Schuljahr nicht in Hogwarts verbracht hatte, wollte sie ihren Schulabschluss haben bevor sie zwanzig war. Sie wollte ihre Abschlussprüfungen ehrlich ablegen, anders als Ron und Harry wollte sie sich nicht mit einem Abschluss „ehrenhalber" abgeben. Sie wollte ihre akademischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und nicht einfach als Heldin gefeiert werden.
Der Prüfungsstress war aber beinahe zuviel für sie. Seit Wochen fühlte sie sich krank und elend. Sie konnte kaum etwas essen und wenn sie aß musste sie sich meistens übergeben. Zunächst gab sie dem Prüfungsstress die Schuld für ihren erbärmlichen Gesundheitszustand. Sie hatte auch keinen Grund die Ursache woanders zu suchen, alles was sie in den letzten drei Monaten getan hatte war LERNEN. Nach der Schlacht hatte sie sich in ihr Elternhaus zurückgezogen um sich auf ihre Prüfungen vorzubereiten. Ron war vielleicht sauer gewesen. Seine neue Freundin vermied jeglichen Kontakt zu ihm, weil er sie nur vom wesentlichen ablenke. Sie wollte gute Noten, denn sie hatte beschlossen Heilerin zu werden. Harry wollte immer noch Auror werden, aber sie wollte Menschen helfen, aber nicht mehr gegen das Böse kämpfen müssen.
Nach ihrer letzten Prüfung ging Hermine nach St Mungos. Sie hatte als Heldin im Kampf gegen Voldemort dort sofort einen Ausbildungsplatz zugesichert bekommen und wollte schon einmal vorbeischauen bevor sie am ersten September dort anfing. Weil sie sowieso schon mal im Krankenhaus war und sich immer noch unwohl fühlte, ließ sie sich von einem Heiler untersuchen.
„Herzlichen Glückwunsch, Ms. Granger," sagte der Heiler nach der Untersuchung. „Sie sind in der achten Woche schwanger und Ihr Baby kommt voraussichtlich Ende März."
Hermine fiel in Ohnmacht. Sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals in ihrem leben Sex gehabt zu haben und ernsthaft, sie konnte sich an keinerlei körperliche Beziehung in den letzten Monaten erinnern. Na gut, sie hatte Ron während dem Endkampf geküsst, aber das war's auch. Während sie für ihre Prüfungen lernte, hatte sie sich von Ron abgekapselt, weil sie nicht bereit war sich durch Sex vom Lernen ablenken zu lassen.
Ron konnte nicht akzeptieren, dass sie sich nicht vollkommen in ihre Beziehung einbringen wollte, er wollte Sex – viel Sex. Wozu hatte er eine Freundin wenn er keinen Sex bekam? Als er erfuhr, dass sie schwanger war, beschimpfte und verfluchte er sie. Die Beziehung zwischen Ron und Hermine war endgültig vorbei. Die Freundschaft, die sie jahrelang verbunden hatte, zerbrach. Harry kam nicht damit zurecht, er wollte seine besten Freunde zusammen sehen, Hermine war zwar noch mit Harry und Ginny befreundet, aber sie distanzierten sich immer mehr von ihr im Laufe der Jahre. Ron genoss sein Leben, nach dem Ende seiner Beziehung zu Hermine führte er ein Leben als Playboy. Frauen stehen auf Helden und als Mitglied des Goldenen Trios und Single-Freund des berühmten Harry Potter gab es immer mehr als genug Frauen die seine Aufmerksamkeit suchten und bereit ihm alles zu geben.
Hermine stand unter Schock, als sie St. Mungos verließ. Sie war schwanger und wusste nicht, wie es dazu kommen konnte. Sie war schwanger und alleine – ganz allein. Ihre Eltern waren in Australien, Harry vollkommen und seiner Aurorenausbildung eingenommen und an Ron konnte sie sich eindeutig nicht wenden. Hermine war neunzehn, schwanger und alleine.
Sie ging von St Mungos aus nach Hause, sie legte sich auf ihr Bett, weinte stundenlang und schlief letztendlich erst einmal zwölf Stunden durch. Die Schwangerschaft und die Prüfungen hatten sie vollkommen ausgelaugt. Sie wusste nicht was sie tun sollte, sie hatte beruflich zwei Angebote – in St Mungos und im Zaubereiministerium – aber wie sollte sie ihre Karriere als Single-Mutter anfangen. Sie wusste ja noch nicht einmal, wer der Vater ihres Kindes war. Sie war verzweifelt.
Am nächsten morgen machte Hermine einen Plan. Zunächst wollte sie sich darüber klar werde, ob sie das Kind überhaupt bekommen wollte. Sie wollte ihr Gedächtnis von einem Heiler überprüfen lassen, um festzustellen inwieweit es manipuliert wurde. Sie war sie sicher, DASS es verfälscht worden war. Sie hatte Erfahrungen mit Gedächtniszaubern, schließlich hatte sie die Erinnerungen ihrer Eltern verändert und sie nach Australien umgesiedelt um sie vor den Todessern zu schützen. Das wollte sie nun wieder rückgängig machen, wenn sie eine alleinerziehende Mutter war, wollte sie zumindest ihre Eltern an ihrer Seite haben – hoffentlich würden sie das Kind akzeptieren.
~Ende Flashback~
Während Hermine darüber nachdachte, wie sehr sich ihr Leben nach dem Krieg verändert hatte, kamen ihr Sohn Jeremy und seine Freundin Samantha Miller in die Küche. Samantha war Ravenclaw und muggelgeboren und Hermine wusste, dass die schüchterne, intelligente Blondine genau die Richtige für ihren Sohn war. Samantha war auch mit Hogwarts fertig und würde im September ihre Ausbildung mit Professor Flitwick zur Zauberkunstmeisterin anfangen. Sie hätte es bevorzugt, wenn ihr Sohn auch Ravenclaw wäre, sie wäre ja selbst fast dort gelandet, aber ihr Sohn gehörte nach Slytherin, so wie sie nach Gryffindor gehörte. Zunächst war sie jedoch vollkommen entsetzt, als ihr Sohn ihr geschrieben hatte, dass er in Slytherin gelandet war. Er hatte auch kein leichtes Leben in Slytherin, weil seine Mutter muggelgeboren war und er seinen Vater nicht kannte. Zumindest hatte Jeremy „Glück", dass Professor Slughorn immer noch Lehrer in Hogwarts war, er wurde als Sohn der berühmten Hermine Granger an seinem ersten Schultag für den Slug-Club rekrutiert.
„Mama," Jeremy sah seine Mutter in die Augen und sprach, „Samantha und ich haben eine Lösung für unser – dein und mein – Problem gefunden. Wir können davon ausgehen, dass mein Erzeuger das Oblivate mit seiner persönlichen Kennung auf dich gezaubert hat und nur er den Zauber wieder aufheben kann. Nun es gibt einen Abstammungszaubertrank, der zeigt einem alle magischen Vorfahren nennt, Samantha hat einen Zauber gefunden, der kombiniert mit dem Trank, diese Vorfahren lokalisieren kann. Wenn wir seinen Namen kenne und ihn gefunden haben, werden wir ihn aufsuchen, damit er diesen verdammten Zauber rückgängig macht."
Hermine nickte: „Das ist ein sehr guter Plan. Lass' uns hoffen, dass dein Vater noch lebt. Ich möchte mich wieder an die Monate und die Ereignisse erinnern, die zu deiner Empfängnis geführt haben. Ihr solltet euch aber beeilen in zwei Monaten fängt das neue Schuljahr in Hogwarts an und du bist Slughorns Nachfolger als Lehrer für Zaubertränke und als Hauslehrer von Slytherin."
Jeremy hob eine Augenbraue und sagte mit tiefer, verführerischer Stimme: „Slughorn war immer schon ein unglaublich fauler Lehrer. Deshalb hat er mich ja auch von Anfang an gefördert. Er hat mein Talent gesehen und mich als Nachfolger herangezogen. Zumindest bin ich jetzt der jüngste Zaubertrankmeister der letzten 200 Jahre und der jüngste Lehrer, den Hogwarts seit langem gesehen hat – selbst dein alter Zaubertranklehrer Severus Snape war immerhin 21 als er angefangen hat zu unterrichten – ich habe das in den alten Jahrbüchern nachgesehen. Immerhin wird auch Samantha unterrichten und wir werden zusammen wieder in Hogwarts sein."
Hermine erschauderte jedes Mal, wenn ihr Sohn seine Stimme so einsetzte. sie kam sich dann immer in ihre Schulzeit zurückversetzt – genauer gesagt in den Zaubertrankunterricht. Hinzu kam, dass er sie wenn er sie so ansah immer an jemanden erinnerte, er hatte diese tiefen, schwarzen, alles durchdringenden Augen, Haare so schwarz wie Ebenholz (er trug sie allerdings kurz) und war immer ziemlich blass. ‚Als Mädchen sähe er aus wie Schneewittchen', war der erste Gedanke, der Hermine direkt nach seiner Geburt gekommen war, als sie ihn das erste Mal ansah. Nur seine Nase schien er wirklich von ihr geerbt zu haben.
Hermine stand auf und umarmte ihren Sohn und dessen Freundin: „Ihr beide seit wirklich genial. Sagt mir einfach Bescheid, wenn ihr Hilfe braucht. So ich muss jetzt zur Arbeit. Hab dich lieb Jerry."
Hermine gab ihrem Sohn und seiner Freundin jeweils ein Küsschen auf die Wange und verließ das Haus.
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Nach dem Frühstück gingen Jeremy und Samantha ins Zaubertranklabor im Keller. Sie begannen den Abstammungszaubertrank zu brauen. Jeremy war acht, als er zum ersten Mal etwas über diesen Trank gelesen hatte, nun mit 19 hatte er endlich das Rezept, die Zutaten und die Fähigkeiten um diesen Trank wirklich zu brauen. Man musste sehr genau bei der Zubereitung sein und die Zutaten waren teuer – sehr teuer. Deshalb wollte er auch zuerst mit seiner Mutter reden, bevor er anfing zu brauen.
Ein Zaubertrank standen noch zwischen Jeremy und der Identität seines Vaters. Ein Zauber und er wusste, wo sich sein Vater aufhielt. Er wollte seinen Vater finden, er wollte ihn finden, um ihn zu fragen, warum er seiner Mutter DAS angetan hatte. Er schwängerte sie, löschte ihre Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit und ließ sie allein. Jeremy wollte seinen Vater dafür zur Rechenschaft ziehen.
