Disclaimer: Alle Charaktere gehören Marvel und den jeweiligen Rechteinhabern, ich leihe sie mir nur aus.

Summary: Darcy erlebt, wie nach Thor auch sein Bruder Loki in New Mexico erscheint. Durch einen unglücklichen Umstand werden seine Fähigkeiten an sie gebunden und beide müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren.

Anmerkung: Hallo ihr Lieben! Seit ich im Kino „The Avengers" gesehen habe, bin ich infiziert. Und das schreckliches Virus trägt den Namen „Loki", auch bekannt als „Tom Hiddleston" :D Und nachdem ich mir den Film Thor nochmal angesehen habe, war mein erster Gedanke: arme Darcy, Jane bekommt Thor und sie geht leer aus. Tja, und so setzte ich mich an meinen Laptop und schrieb drauf los. Ich habe also noch keine Ahnung, wo mich die Charaktere hintragen werden, aber wir werden sehen :) Gern nehme ich auch Ideen und Anregungen von euch Lesern an! :)

Aber genug von mir! Viel Spaß bei:

Lokis Fluch

Seufzend warf Darcy ihre Handtasche in den Staub und ließ sich daneben fallen. S.H.I.E.L.D., wie sich selbst nannten, hatten ihr alles genommen. Sogar ihren I-Pod! Sie konnte es ja verstehen, dass sie an Janes Forschungsergebnissen interessiert waren, vor allem jetzt, nach dieser... Angelegenheit in der Wüste. Doch warum mussten sie auch ihre Sachen mitnehmen? Sie war doch nur Praktikantin!

Darcy riss wütend den Reißverschluss ihrer Tasche auf. Alles was ihr blieb war ein nutzloses Handy, der Akku war leer und diese Regierungsfutzis haben doch tatsächlich sogar ihr Ladegerät mitgehen lassen! Ansonsten lagen noch ein paar alte Kassenbelege, Kaugummi, Geldbeutel und ihr Elektroschocker darin. Sie nahm die Selbstverteidigungswaffe heraus und begutachtete sie, die Energieanzeige war voll. Wenigstens etwas.

Die junge Frau legte die Waffe zurück in ihre Tasche und starrte in den blauen Himmel, die Hände zu beiden Seiten im Wüstensand abgestützt. Mann, hätte ihr jemand vorher verraten, was sie bei diesem Praktikum erwartete, dann hätte sie sich einen Bürojob gesucht! Wie hatte sie eigentlich so blöd sein können, während einem Politologiestudium ein Praktikum bei einer Astrophysikerin zu beginnen?

Wobei die Sache seit ein paar Tagen weniger ätzend war. Was wohl hauptsächlich an dem nordischen Gott lag, der ihnen vom Himmel direkt vor die Kühlerhaube gefallen war. Oh, und was für ein Gott! Darcy leckte sich übet die trockenen Lippen. Uns selbst wenn er nur ein Spinner wäre, sie glaubte nicht so recht daran, war es doch bisher der heißeste Spinner, den sie je kennen gelernt hatte. Und sie hatte während ihres Studiums schon viele Verrückte getroffen!

Seine meerblauen Augen konnten einen gefangen nehmen, das blonde Haar glänzte, als wäre er ein L'oreal-Vorzeigemodel. Und auch wenn sein Benehmen etwas, nun ja, altmodisch war, es gefiel ihr. Darcy sah in ihm den letzten richtigen Mann auf diesem gottverdammten Planeten. Deshalb war es natürlich selbstverständlich, dass er sich an Jane ranmachen musste.

Darcy ballte die Hände im roten Sand zu Fäusten. Jane Foster, die hübsche, nette, intelligente, schüchterne, supertolle, „everybody's Darling" Astrophysikerin. Klar, dass die viel interessanter war als Darcy Lewis, die Praktikantin, die eigentlich Politikwissenschaften studiert und nur hier ihr Praktikum absolviert, weil die Bewerbungsfrist bei seriösen Firmen bereits um Wochen abgelaufen war, als sie endlich mal auf Jobsuche ging.

Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, es ging ihr mächtig gegen den Strich wie Jane und er sich gegenseitig anhimmelten. Und nun, da ihr nordisches Supermodel nen Abgang gemacht hat, um sein komisches Mjö-irgendwas zu finden, war Jane kaum noch auszuhalten. Noch dazu war ihre gesamte Ausrüstung konfisziert worden, jetzt konnte miss Oberschlau sich nicht einmal mehr in ihre Arbeit stürzen um sich abzulenken. Darcy hatte es in dem leeren Labor einfach nicht mehr ausgehalten und war für ein paar Momente aus dem Dorf geflohen.

Die junge Frau seufzte tief und hielt ihr Gesicht in die Sonne. Wenigstens würde sie sich auf diesem Trip eine ordentliche Bräune zulegen. Bei dem Gedanken kam ihr sofort Bilder von Thor in den Sinn, wie er sich umzog, sein perfekter Körper, sein Hintern verpackt in einer Levis-Jeans, seine samtene Haut gehüllt in einen Schimmer von Bronze.

Sind diese nordischen Typen nicht alle ziemlich blass?, fragte sie sich und ließ den Blick nachdenklich gen Himmel schweifen. Plötzlich zogen Wolken auf, viel zu schnell, als dass es natürlichen Ursprungs sein konnte. Darcy sprang sofort alarmiert auf, wer weiß, was Thor ihnen alles verschwiegen hatte. Vielleicht war die ganze Story nur eine riesengroße Lüge und er war die gutaussehende Vorhut einer Alien-Invasion?

Der Himmel zog in Sekunden zu, schwarze Wolken türmten sich bedrohlich auf und der Wind riss an Darcys Kleidern. Sie lief gegen den Wind an, versuchte zurück ins Dorf und zum Labor zu gelangen, doch es war ein mühsamer Weg. Plötzlich Donnerte es und ein Strahl bunten Lichtes durchbrach die Wolkendecke und schlug krachend in den Wüstenboden ein.

Die junge Praktikantin begann stark zu husten, als sie den aufgewirbelten Sand einatmete und versuchte in dem düsteren Nebel etwas zu erkennen. So schnell die Wolken kamen gingen sie auch wieder, der rote Staub legte sich nach kurzer Zeit und Darcy wagte es sich umzudrehen.

Inmitten eines großen Musters, dass an einen keltischen Knoten erinnerte, kniete ein Mann, sein rabenschwarzes, langes Haar verdeckte sein Gesicht, der Saum des dunklen Mantels lag im Dreck. Er hatte sich auf einen langen, goldenen Stab abgestützt.

Darcy schob sich die Brille höher auf die Nase und wagte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu, als er den Kopf hob. Seine smaragdgrünen Augen trafen die ihren und ein Grinsen trat in sein blasses Gesicht. Er erhob zu voller Größe, und verdammt, der Typ war wirklich groß! Die junge Frau schluckte, wagte es aber nicht, sich von der Stelle zu rühren.

»Sei mir gegrüßt, Sterbliche.«

»Hi?«, antwortet Darcy vorsichtig, sein überhebliches Grinsen gefiel ihr gar nicht. Automatisch glitt ihre Hand in die Tasche und umfasste den Elektorschocker. »Mit wem habe ich das Vergnügen?«

»Du erkennst mich nicht?«

»Äh, sorry, nee.«

Der Mann seufzte tief und schüttelte den Kopf. »Ich sehe, ich war schon viel zu lange nicht mehr hier. Ich bin Loki. Aus Asgard.« Er verneigte sich spöttisch.

Wow, hab ich da was verpasst oder gibt's diese Woche irgendwie einen Sonderschlussverkauf für heiße Götter? Darcy ertappte sich bei dem Gedanken an eine hohe Regalwand, in der gutaussehende Männer aufgereiht waren und grinsende Frauen mit Einkaufswagen vorbei liefen. Wow, manchmal war sie echt seltsam. Sie schüttelte den Kopf, um dieses eigenartige Bild zu vertreiben.

»Ach, ähm, nett, Loki aus Asgard. Ich bin Darcy. Darcy Lewis. Aus Illinoi. Und du suchst bestimmt deinen bloden Kumpel, habe ich recht?«

»Du weißt, wo Thor sich aufhält.« Mit geschmeidigen Schritten näherte er sich ihr, er war bei weitem nicht so muskelbepackt wie sein Götterkumpel, aber dafür wirkte er wendiger und nicht weniger gefährlich. »Sprich, Erdling!«, seine grünen Augen funkelten ungeduldig und Darcy stolperte zurück.

»Nun, also bis vor kurzem war er noch bei uns. Also, das heißt, bei Jane und Dr. Selvig. Er ist uns, na ja, sagen wir mal „vor die Linse gelaufen". Und dann haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht.« Loki setzte ihr nach, während die junge Frau immer weiter zurück taumelte, in der Hoffnung, irgendjemand würde auf sie beide aufmerksam. Wo war Jane immer nur, wenn man sie brauchte? »Aber er ist weg, auf der Suche nach seinem Mjö-Ding.«

»Mjölnir? Der Hammer befindet sich in der Nähe?«, fragte der Gott und kam Darcy immer näher. Er überragte sie gut um zwei Kopflängen und sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht sehen zu können.

»Keine Ahung, dein Kumpel scheint das zu glauben.«

»Kumpel? Was soll-«, plötzlich krümmte er sich zusammen, es schien als hätte er starke Schmerzen. Ein seltsam rotes Leuchten umhüllte ihn kurz, durchdrang ihn und verlosch dann wieder. Darcy nahm die Brille ab und rieb sich über die Augen. Hatte sie das gerade wirklich gesehen oder nur eingebildet. »Thor ist nicht mein Kumpel.«, keuchte er und streckte die Hand bedrohlich nach Darcy aus, ein feiner Schweißfilm glitzerte auf seiner Stirn. »Er ist-« Noch bevor er seinen Satz beenden konnte, viel er zuckend zu Boden. Die junge Studentin packte den Elektroschocker wieder in die Handtasche und beugte sich über ihn.

»So nicht. Nicht mit mir!« Darcy erlaubte sich durchrzuatmen. Wow, dieser Kerl hatte ihr echt Angst eingejagt. Er schien nicht von der geduldigen Sorte zu sein. Nachdenklich betrachtete sie ihn, seine Rüstung oder Uniform war aus schwerem Stoff und Leder, kunstvolle Schnallen aus Gold hielten die einzelnen Elemente zusammen.

Sein Kumpel trug bei seiner Ankunft nur ein Shirt und eine einfache Stoffhose. Dieser Typ hatte einen definitiv extravaganteren Stil. Zu seinem nachtschwarzen, schulterlangen Haar hatte er hauptsächlich schwarze und dunkelgrüne Stoffe kombiniert, und Darcy fragte sich, ob diese Schnallen auch echtem Gold waren.

Ihr Blick wanderte weiter über seinen Körper, er hatte erstaunlich gepflegte Hände, seine Finger waren langgliedrig und schlank, beinahe zart. Doch sie bezweifelte nicht, dass er ordentlich hinlangen konnte, wenn es erforderlich war. Auch sein Gesicht war fein geschnitten, er war, anders als sein grobschlächtiger Freund, gründlich rasiert, das Haar ordentlich nach hinten gekämmt. Und er war unglaublich blass, beinahe kränklich

Das hast du deinen blassen Gott, dachte Darcy und musste unweigerlich grinsen. Ein dunkler Teint würde ihm nicht stehen. Sie beendete die Bestandsauf nahmen und macht er den Eindruck zwar weniger auf körperliche, aber dafür auf intellektuelle Stärke spezialisiert zu sein.

Doch was sollte sie jetzt nur tun? Ihn Zu Jane und Dr. Selvig bringen? Ja, möglich, aber er wog mindestens achtzig Kilo! Und dann auch noch der Speer. Die hielt inne und betrachtete die goldene Waffe. Sie war ihm aus der Hand gefallen, als er auf dem Boden aufschlug. Vorsichtig beugt sich Darcy herunter und mit berührte mit zittrigen Fingerspitzen das kalte, glatte Metall. Der Stab vibrierte sofort und gab ein leises Summen von sich, die Studentin zuckte zurück. Wenig später berührte sie ihn erneut, diesmal mutiger, bis sie sich traute ihn aufzuheben.

Das Ding war echt verdammt schwer! Vorsichtig untersuchte sie es nach, ja, wonach eigentlich? Plötzlich ertönte ein leises 'Pling' und der Speer fing an zu leuchten. Als hätte sie sich verbrannt ließ Darcy die Waffe fallen, doch noch im Fall dematerialisierte der Stab sich um sich kurz darauf an ihrem Handgelenk als großer, goldener Armreif wieder zusammen zusetzten.

Starr vor Schreck taumelte sie zurück, der Reif wog schwer und egal wie sehr sie daran zog und zerrte, sie schaffte es nicht, ihn über die Hand zu schieben. Er saß einfach zu eng. Darcy verfiel in Panik, was hatte sie nur angerichtet? Sie musste zurück zu den anderen, die würden wissen, was zu tun ist! Schnellen Schrittes durchquerte sie den Wüstenabschnitt in Richtung Dorf und versuchte, den Armreif loszuwerden, aber sie rieb sich nur die Haut wund. Darcy begann nun zu laufen, der rote Wüstensand wirbelte bei jedem ihrer Schritte auf, doch je mehr sie sich von Loki entfernte und dem Städtchen zulief, desto schwerer wurde der Armreif.

Wenige Meter vor der Stadt, sie konnte das Labor schon sehen, war der Reif so schwer, dass sie pausieren musste, ihr Arm mit dem Schmuckstück hing kraftlos herab, ihre Hand war rot angelaufen und aufgescheuert. Jeder weitere Schritt verursachte ihr mehr Schmerzen, sie hatte das Gefühl, dass ein LKW-Reifen an ihrem zarten Handgelenk hing. Plötzlich beschlich Darcy ein böser Verdacht. Sie stoppte schwer atmend, drehte sich zu der entfernten Gestalt, die noch immer im Sand lag, um und ging zurück zu ihm. Mit jedem zurückgelegten Meter wurde der Armreif leichter.

»Öch nöö.«, murmelte sie, ihr Verdacht, dass dieses außergewöhnliche Accessoire noch immer irgendwie an seinen Meister gebunden war, verhärtet sich. Und tatsächlich, je näher sie an den

Gott herantrat, desto leichter wog das Schmuckstück. Darcy ließ sich erschöpft in den Sand plumpsen, sie musste nachdenken, ihre Möglichkeiten abwägen.

Ihr Handyakku war leer, das Walkie Talkie lag im Van. Die Energie des Elektorschockers war nun auch verbraucht und als Waffe nutzlos. Wie lange er wohl noch bewusstlos sein würde? Die junge Frau fand ihn so jedenfalls deutlich sympathischer, als im wachten Zustand. Außerdem wollte sie nicht wissen, wie er reagieren würde, wenn er aufwacht und sieht, dass sich sein toller Speer in ein modisches Accessoire verwandelt hatte.

»Darcy?«

»Dr. Selvig? Oh Gott sei dank!« Der Pick-Up kam zehn Meter vor ihr zum Stillstand, die Reifen wirbelten eine große Staubwolke auf.

»Ich hab dich überall gesucht! Jane ist mit dem Van abgehauen und du gehst nicht an dein Telefon!« Der ältere Mann sprang aus dem Auto und lief auf seine Praktikantin zu. »Geht es dir gut? Es gab wieder eine Einstein-Rosen-Brücke! Warst du in der Nähe, hast du etwas erkennen können? Weißt du, wo genau es passiert ist? Wir müssen den Einschlagsort vor S.H.I.E.L.D. finden!«

Dracy stand ungelenk auf, klopfte sich den roten Staub von der Jeans und deutete auf die bewusstlose Gestalt.

»Himmel, Darcy! Was habt ihr Frauen nur für ein Problem?«, rief Selvig verzweifelt und eilte auf den Gott zu, die junge Frau folgte ihm.

»Das ist Loki. Aus Asgard. Sagt er.«

»Ja, ich weiß. Und genau das hatte ich befürchtet. Loki, Gott des Unheils und der Verschlagenheit, Bruder von Thor. Der hat uns gerade noch gefehlt.«

»Woher weißt du das alles?«

»Erklär ich dir später. Elektorschocker?«, fragte der Doktor, der gerade Lokis Puls überprüfte. Darcy nickte und senkte ertappt den Blick. »Wenigstens hast du ihn nicht angefahren. Na komm, bringen wir ihn ins Auto.«

Zusammen hievten sie ihn hoch, er war um einiges schwerer, als seine schlanke Gestalt vermuten ließ. Darcy schätzte, dass es an der dicken, rüstungsähnlichen Kleidung lag. Sie legten den bewusstlosen Mann auf die Rückbank des Pick-Ups und stiegen dann beide vorne ein.

»Weißt du, wo Jane hinwollte? Als ich aus der Buchhandlung kam war sie einfach verschwunden und der Van ebenfalls. Der Truck gehört einem Farmer, er hat ihn mir kurz geliehen um nach dir zu suchen.«

»Nein, keine Ahnung. Sie hat mir auch nichts gesagt. Komisch, dass sie dich einfach im Laden hat stehen lassen.« Die Praktikantin schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat unser Donnergott seine Finger im Spiel?«

»Ja, gut möglich.«, murmelte Selvig und warf einen Blick in den Rückspiegel auf seinen 'Patienten'. »Darcy, ich bitte dich, lauf nie wieder weg ohne Bescheid zu geben, wohin. Ich habe mir wahnsinnige Sorgen gemacht, erst warst du weg, dann ist Jane plötzlich auch verschwunden. Bitte, es sind die letzten Tage verrückte Dinge geschehen und der Typ hätte dir weiß Gott was antun können. Er ist nicht umsonst der Gott des Unheils. Hüte dich vor ihm!«

Darcy fühlte sich wie ein kleines Mädchen, das eine Standpauke von ihrem besorgten Vater kassierte, doch sie wusste, dass er recht hatte.

»Ja, versprochen.«, gab sie klein bei und schob die Hand mit dem Armreif unter ihre Handtasche.

*** To be continued... ***

So, das wars mit dem ersten Kapitel, ich hoffe, es hat euch gefallen :) Das zweite Kapitel ist schon fertig gestellt und ich werde es die nächsten Tage hochladen.