Titel: Heini Tupper und die weisen Meisen
Beschreibung: Heini Tupper ist der angehende Held einer erfolgreichen Buchreihe. Allerdings hat er ein kleines Problem, sein Onkel Wermut Durst hat das Manuskript verbrannt und Heini hat keine Ahnung, wie sein eigenes Buch heißt. Können seine Freunde Ronny Wiesel und Gudmiene Garage ihm helfen oder muss Professor Dummwietür erneut als Ersatzheld einspringen? (Parodie von "Harry Potter und der Stein der Weisen)
Autorin: Lenila

Disclaimer: Ähnlichkeiten mit und Abweichungen von bekannten Werken der Autorin J.K. Rowling sind beabsichtigt. Ich habe an diesen Werken allerdings keinerlei Rechte, weshalb ich darauf hinweisen möchte, dass ich mit dieser Geschichte keinen Gewinn erziele. Sollten eventuell Namen oder Handlungen in dieser Geschichte Ähnlichkeiten mit bereits existierenden Parodien aufweisen, so bitte ich dies zu entschuldigen. Sie waren nicht beabsichtigt und ich versichere, außer Barry Trotter noch nie eine Harry Potter Parodie gelesen zu haben. Sollte sich jemand auf den Schlipps getreten fühlen, bitte eine Mail an mich und ich ändere Beanstandetes sofort.

Hinweis: Diese Story ist die "offizielle" Prequel zu "Heini Tupper und der Strenge Geruch des Phönix" (2706305). Außerdem gibt es zwei lizensierte Spin-Offs der "Heini Tupper"-Reihe von Danbolz, die ebenfalls bei FanFictionNet eingestellt wurden, nämlich "Heini Tupper und der Camembert der Runzeln" (2758975) und "Heini Tupper und der Tannen Gobelin" (2842837).

1. KAPITEL
In dem ein paar Seiten fehlen und Heini einen Hausbesuch bekommt

Heini Tupper saß auf dem Himmelbett in seinem Zimmer und starrte auf den Notizblock auf seinen Knien. Er hatte ein Problem und das war kein kleines. Heini Tupper war der angehende Held einer Reihe von sieben Büchern über einen kleinen Jungen, der ein Zauberer war und am Ende den bösen Oberfiesling besiegen durfte und die Zaubererwelt retten sollte.

Das allerdings war nicht das Problem, das Heini hatte, sondern sein Onkel Wermut Durst, der nämlich der Meinung war, dass sein Neffe ein ganz normales Leben führen und nicht als Held einer Buchreihe seine Familie großen Gefahren aussetzen sollte. Wobei Wermut Durst mit 'seine Familie' eindeutig sich selbst, seine Frau Petunie und ihren Sohn Duffy meinte, denn streng genommen war Heini nur der Sohn der Schwester seiner Frau.

Heini seufzte und sah auf den Notizblock auf seinen Knien. Onkel Wermut war so sehr entschlossen, Heini um seinen Heldenstatus zu bringen, dass er das erste Kapitel des neuen "Heini Tupper"-Romans, das Heini zur Ansicht bekommen hatte, um sich in sein Buch einzulesen, einfach verbrannt hatte und das war das eigentliche Problem. Denn Onkel Wermut hatte zu Recht gedacht, dass ein Buch, das keinen Anfang haben würde, sich sicher nicht verkaufen würde und somit Heinis Romanhelden-Karriere ganz schnell beendet sein würde, bevor sie begonnen hatte.

Heini Tupper war nun dabei zu versuchen, das erste Kapitel neu zu schreiben. Gelesen hatte er es schließlich und ein handgeschriebenes erstes Kapitel war genauso gut wie ein gedrucktes. Alles, was er tun musste, war, einfach das erste Kapitel selbst zu Papier zu bringen. Doch ganz so einfach war das nicht.

Das erste Kapitel, erinnerte sich Heini, begann mit dem Tod seiner Eltern, Jakob und Lisbet Tupper, bei dem er ein Jahr alt gewesen war und als ein böse aussehender Zauberer mit einem weiten, wehenden, dunkelblauen Satinmorgenmantel zur Tür herein gekommen war. Der Name des ungewöhnlich eingekleideten bösen Zauberers war Wie-noch-mal oder Wer-noch-mal, oder so ähnlich.

Heini seufzte. Das fing ja gut an, dass ihm noch nicht einmal der Name seines Erzfeindes einfiel. Danach wurde es allerdings auch nicht besser, denn ein Zauberer mit Namen Dummwietür (einen solchen Namen vergaß man wenigstens nicht) hatte ihn zu seiner Tante Petunie gebracht, wo er aufgewachsen war.

Heini sah missmutig auf das weiße Blatt des Notizblocks. Wie sollte er das alles zu Papier bringen und den ganzen Rest? Er dachte an den Brief, welcher mit einer Eule gekommen war und in dem gestanden hatte, dass er hier unten seinen Vertrag unterschreiben solle, damit er in ein paar Tagen nach Hochwärts reisen und zaubern lernen könne.

Onkel Wermut hatte den Brief zerrissen, aber Heini hatte die Fetzen wieder aus dem Müll gefischt, zusammengeklebt und den Vertrag unterschrieben, weshalb vor einigen Tagen das vollständige Manuskript gekommen war, welches Onkel Wermut gleich konfisziert hatte.

"Hauruck!"

Heini fuhr zusammen, als eine gewaltige Stimme dieses eine Wort direkt unter seinem Fenster rief. Er legte den noch immer leeren Notizblock weg und trat ans Fenster, um in den sauber geschnittenen Vorgarten der Dursts zu sehen, wo ein sehr beleibter und großer Mann in einem dicken braunen Mantel gerade mit der Schulter gegen die Haustür rannte, die heftig erzitterte, nachgab und zersplitternd in den Korridor stürzte, zusammen mit dem Riesen.

Heini zog den Kopf zurück und sprintete aus seinem Zimmer und die Treppe hinunter, wo sich der beleibte Mann in dem dicken Mantel gerade aufrappelte. Tante Petunie stand im Durchgang zur Küche und starrte ihn mit großen Augen, offenem Mund und einem Pfannkuchen auf dem Kopf an. Offensichtlich hatte sie gerade das Mittagessen zubereitet.

"Ah, Heini", begrüßte der Riese Heini und wischte sich ein paar Splitter vom Mantel. "Fertig zum Last-Minute-Shopping?"

Heini sah den Mann verwirrt an. "Ehm...Last-Minute-Shopping?"

Der Riese nickte. "Hauruck."

"Hauruck?", wiederholte Heini ratlos, worauf der Riese sich an die Stirn griff und begann, in seinem Mantel nach etwas zu suchen. Gleich darauf hielt er Heini ein dickes Taschenbuch entgegen. Heini nahm es und las den Titel: 'U.H.T.E. – Unverzichtbare Heini Tupper Enzyklopädie'.

"Hauruck", wiederholte der Riese und deutete auf das Buch. "Schlag einfach nach. Spart mir die lange Erklärung. Es funktioniert mit Fußnoten."

Heini blätterte in dem Buch durch eine Reihe alphabetischer Beiträge, bis er gefunden hatte, was er gesucht hatte, nämlich den Eintrag zu 'Hauruck' (1). Allerdings hatte er keine Ahung, wieso es mit Fußnoten funktionieren sollte (2).

"Okay, also dann gehen wir jetzt Last-Minute-Shopping", stellte Heini fest, immer noch ohne genau zu wissen, was jetzt eigentlich passieren würde. Aber mit der Enzyklopädie fühlte er sich gleich wesentlich wohler.

Nur Onkel Wermut, der sich endlich unter den Resten der Haustür hervorgearbeitet hatte, fand die Idee überhaupt nicht gut. "Heini wird mit niemandem irgendwo hin gehen. Dafür habe ich bereits gesorgt und das erste Kapitel verbrannt."

Hauruck zog die Nase kraus und deutete dann eine Menge Zeilen nach oben. "Aber inzwischen haben wir ein neues erstes Kapitel. Es ist nicht so gut wie das Original, aber ich denke es wird gehen, genauso wie wir." Damit griff er sich Heini am Ärmel und zog ihn mit nach draußen, bevor Onkel Wermut überhaupt verstand, was man ihm soeben mitgeteilt hatte.


(1) Hauruck – Halbriese und Platzwart von Hochwärts, der berühmten Zauberschule. Ein eher naiver, aber freundlicher Charakter, der gleich mit Heini zum Last-Minute-Shopping gehen wird.

(2) Der Leser sollte dies allerdings soeben verstanden haben, denn immer wenn Heini Tupper etwas nachschlägt, erscheint es als Fußnote unter dem entsprechenden Kapitel. Vielleicht mag der eine oder andere das als einfache und nicht sonderlich einfallsreiche Nachahmung eines erfolgreichen Fantasybuches betrachten und in diesem Fall muss die Autorin diesem einen oder anderen eine gute literarische Vorbildung zugestehen.