Disclaimer
Mir
gehört nur die Idee hinter der Story und das geschriebene Wort.
Leider gehört mir weder der Name ‚The Animal' oder im
gleichen Fall 'Das Tier', noch der Mann, der dahinter steht.
Die
Geschichte ist meiner Schwester gewidmet, die vor einiger Zeit Mutter
geworden ist und mir Inspiration geliefert hat- ein Bild von ihr,
ihrem Mann und meinem kleinen Neffen, direkt nach der Geburt.
The Animal tamed
„Baby?"
Keine Antwort. Mühsam drehe ich mich im Bett um, dass ich
ihn ansehen kann, spreche ihn ein zweites Mal an. „Baby?"
Er
gibt nur ein Brummen von sich und dreht sich zu mit um. Ich seufze
ein wenig genervt und stupse ihn an. „Baby, wach auf..."
Kurz
blinzelt er mich an, dann ist er wieder eingeschlafen, schnarcht mich
sogar an.
Ich seufze auf und rappele mich mühsam auf,
kämpfe mit meiner Decke, die mich nicht frei lassen will, weil
er auf ihr liegt.
Endlich habe ich es geschafft, rutsche vom Bett
und stolperte etwas unbeholfen ins Bad so schnell ich kann.
Erleichterung macht sich breit, dass ich es grade noch so geschafft
habe. Warum auch ausgerechnet jetzt, wo ich endlich so friedlich in
seinen Armen schlafen konnte.
Mit einem Seufzen sehe ich mir
mein Gesicht einen Moment später im Spiegel an, verziehe das
Gesicht „Du sahst auch schon mal besser aus!"
Das kalte Wasser
auf meinen Händen tut gut, erfrischt mich ein wenig und lindert
die fast unerträgliche Hitze dieser Sommernacht, die es einem
fast unmöglich macht zu schlafen- wenn man nicht er ist. Er kann
fast immer schlafen, in fast jeder Lebenslage.
Müde
gähnend schlurfe ich zurück ins Schlafzimmer und bleibe
vorm Bett stehen, sehe meinem Baby beim schlafen zu.
Er sieht
wunderschön aus- kann man das eigentlich über einen Mann
sagen? Dass er wunderschön aussieht?
So ruhig und entspannt
liegt er da, die langen Wimpern berühren seine Wanden, seine
Züge sind entspannt und doch liegt ein sanftes Lächeln auf
den erotischen Lippen. Was er wohl träumt, dass er so
lächelt?
Ich seufze wieder leise, reibe mit den Rücken, der vollkommen verspannt und verschwitzt ist. Verdammte Hitze, nicht einmal der Deckenventilator und die weit offenen Balkontüren helfen.
Ob ich ihn wecken sollte? Ich werfe einen Blick auf die Uhr und schüttele leicht den Kopf. Nein, noch ist Zeit, er soll noch ein wenig weiterschlafen.
Leise sammele ich meine
Brille und mein Buch vom Nachttisch, lege sie in meine kleine Tasche.
Vorsichtig stehle ich mich zu seiner Seite des großen Bettes,
das wir teilen und klaue mir sein Shirt, das er gestern nach dem
Duschen getragen hat, bis wir ins Bett gegangen sind. Es riecht so
gut nach ihm, dass ich es kurz zu meinem Gesicht hebe und seinen
Geruch einatme, lächele und es sorgfältig zusammen falte,
es auch in meine Tasche lege neben das Buch und die Brille.
Nun
noch mein kleiner Kulturbeutel, dann bin ich fertig und kann die
Tasche zu machen.
Wieder reibe ich mir über meinen Rücken, verziehe das Gesicht und seufze auf. Es wird Zeit, sich an zu ziehen und ich dann zu wecken.
Ein wenig ungelenk und
umständlich ziehe ich mir mein Nachthemd über den Kopf und
schlüpfe in eine seiner Trainingshosen, die mir ein paar Nummern
zu groß ist, ich mir sie aber aus Bequemlichkeit auch geklaut
habe. Als er mich das erste Mal in ihr sah, scherzte er schon, dass
bald sein ganzer Kleiderschrank von mir in Beschlag genommen werden
würde und er selber nun nackt herum laufen müsse. Ich
konnte nicht abweisen, dass mir der Gedanke gefiel, was ihn wieder
amüsierte.
Ich lächele kurz, dann angele ich mir ein
Shirt aus dem Schrank- ein eigenes, dass er sich nicht wieder lachend
beschwert- ziehe es an und lasse mich wieder vorsichtig auf dem Bett
nieder.
Zeit mein Baby zu wecken. Ich beuge mich über
ihn, streichele sanft über seine Wange und fahre seine
Augenbraue mit einer Fingerspitze nach, erkunde zum millionsten Mal
die Linien seines Gesichts.
Er runzelt leicht die Stirn, brummt
leise und dreht sich mit einem Seufzen auf den Rücken, blinzelt
mich verschlafen an, was mich lächeln lässt. „Hey..."
Seine Stimme ist vollkommen tief und so rau vor Schlaf, dass mir
eine wohlige Gänsehaut über den Rücken läuft.
„Hey Baby...", lächelte ich ihn an und streichelte noch
einmal sanft über seine Wange, „Zeit auf zu stehen..."
Er runzelt wieder die Stirn, gähnt und streckt seinen perfekten Körper, dass ich mich am liebsten auf ihn schmiegen würde, um alles von ihm zu spüren, aber das geht nicht. Nicht jetzt. Sanft legt sich seine große Hand auf meine Wange, streichelt sein Daumen über meine leicht geöffneten Lippen und gleitet an mir herunter, bis sie auf meinem Bauch zu liegen kommt und meine Muskeln unter der sanften Berührung zucken und sich anspannen.
„Noch fünf Minuten stehen außer Frage, oder?",
brummt er leise.
Mit einem leichten Grinsen nicke ich und rutsche
vom Bett. „Beeil dich ein bisschen Baby...ich glaube, wir haben es
ein wenig eilig...!"
Für
eine Sekunde sieht er mir verwirrt an, dann zeigt sich Verständnis
auf seinem Gesicht „Ich beeil mich Kleines..." Er springt
regelrecht vom Bett und läuft ins Bad, während ich ihm mit
einem leichten Lächeln hinterher sehe.
Selbst in der
Dämmerung des Morgens kann ich das Spiel seiner Muskeln unter
der gebräunten Haut bewundern, so deutlich zeigen sie sich. Wie
oft dieser Rücken schon Spuren von meinen Nägeln getragen
hat, die die wundervolle Zeichnung auf ihr verunziert hatten.
Nachdenklich reibe ich mir über den inzwischen vollkommen
verspannten Rücken und seufze auf. Diese Rückenschmerzen
treiben mich noch in den Wahnsinn.
Langsam
tapse ich ins Bad, weil ich schon wieder auf die Toilette muss.
Mein
Baby sieht mich fragend an, die Zahnbürste noch zwischen seinen
Zähnen und die Hand auf den Waschbeckenrand gestützt. Ich
lächele ihn leicht gequält an, hasse es eigentlich, wenn er
mir dabei zu sieht, wie ich auf dem Klo bin, doch im Moment stört
es mich eigentlich nicht richtig.
Als ich mein Geschäft erledigt habe, trete ich neben ihn und wasche mir sorgfältig die Hände, bekomme einen Kuss auf die Schläfe und lächelte ihn an. Er erwidert es, gibt mir noch einen sanften Kuss auf die Lippen und verschwindet wieder im Schlafzimmer, um sich an zu ziehen.
Wieder mit einer Hand im Rücken tapse ich zur Schlafzimmertür, bleibe gegen sie gelehnt stehen und sehe ihm zu, wie er seinen Körper verpackt. Eigentlich ein Verbrechen gegen die Frauenwelt- obwohl, eigentlich sollte ich froh sein, dass dieser Körper mir gehört und andere Frauen ihn nur ab und an zu sehen bekommen, wenn er am Strand joggt.
Ein stechender Schmerz fährt durch mich und ich keuche auf, was ihn den Kopf heben lässt, denn er zieht grade die Socken an. Heiß und feucht läuft es an meinen Beinen herunter, es ist so weit. Meine Hand krallt sich in den Türpfosten, während mein Baby zu mir kommt und mich hebt, mich vorsichtig zum Klo trägt und dort absetzt, mir aus der nassen Trainingshose und dem Schlüpfer hilft.
„Dabei warst du doch grade eben erst Kleines", scherzt er leise und hebt mein Hemd, haucht einen sanften Kuss auf meinen Bauch, dann holt er mir auch schon eine andere Trainingshose und einen neuen Schlüpfer. Behelfsmäßig säubere ich mich, lasse mir von ihm beim Anziehen helfen und lehne mich schwer gegen ihn, als er mich aus dem Bad führt.
Meine Tasche hat er sich über die Schulter geworfen und die Balkontüren geschlossen, dann hebt er mich hoch und trägt mich die Treppen nach unten aus dem Haus, setzt mich erst im Auto wieder ab und hilft mir dabei, mich an zu schnallen. „Keine Angst, Kleines...", brummt er leise und haucht mir einen Kuss auf die Stirn, schon ist er wieder am Haus, schließt ab und joggt wieder zum Auto, steigt ein und fährt los.
Ich beobachte ihn von der Seite her. Er ist so vollkommen ruhig und scheint ganz entspannt, während ich ein Nervenbündel bin, das seinen wippenden Fuß nicht still halten kann vor Nervosität und Angst. Macht er sich denn nicht Sorgen? Sorgen darüber ob alles gut gehen wird? Ob etwas passiert?
Er spürt meinen Blick und greift an der nächsten Ampel meine kleine, kalte Hand, drückt sie sanft und legte unsere verschränkten Hände auf die Schaltung. „Mach dir keine Sorgen Kleines. Es wird alles gut gehen." Auch wenn er noch so sicher erscheint, das leise Zittern in seiner Stimme kann er nicht verbergen. „Wie lange schon Kleines?" Wir haben noch fünf Minuten Weg vor uns.
Hilflos
zucke ich mit den Schultern. „Gestern Abend, heute Nacht, ich weiß
es nicht..." Ich knabbere an meiner Unterlippe und atme gegen den
Schmerz, wie ich es gelernt habe, auch wenn es nicht viel hilft.
„Mein Rücken tut schon seit ein paar Tagen weh und ist
verspannt. Ich wusste nicht, dass es so weit ist Baby..." Seine
große Hand drückt wieder sanft meine kleine, leise brummt
er „Beim ersten Mal weiß man es meist nicht...Keine Sorgen
Kleines..."
Ein wenig Vertrauen daraus schöpfend, dass er
mir so viel Ruhe spendet, nicke ich. „Richtig gespürt habe ich
es erst seit heute Nacht, seit drei, vielleicht vier Stunden..."
„Warst du so lange schon wach Kleines?", fragend sieht er mich
kurz an.
Ein wenig rosa werden meine Wangen, als ich wieder nicke. „Ich wollte dich nicht wecken. Habe gedacht, es sind wieder die normalen Krämpfe, die ich schon die ganze Zeit hatte." Ein kleines Keuchen entkommt meinen Lippen, als wieder ein stechenderer Schmerz durch mich fährt. Seine Hand löst sich von meiner, streichelt kurz und beruhigend über meinen Bauch. Ganz leise brummt er etwas, was ich nicht verstehe, aber der Schmerz wird wieder weniger.
Zeitgleich mit unserer Familie kommen wir an, sofort
wird mir aus dem Wagen geholfen. Aufmunternde Lächeln überall,
helfende Hände die mich führen und von meinem Baby trennen.
Hilflos sehe ich mich nach ihm um, aber er lächelt nur und
nickt, nimmt meine Tasche aus dem Auto und folgt uns mit ein wenig
Abstand. „Baby?", rufe ich ihn, als ich in einen Rollstuhl
verfrachtet werde, um weg gebracht zu werden, „Bitte...ich brauch
dich!"
Er ist sofort an meiner Seite, nimmt meine Hand und
begleitet mich. „ich habe so viel von unserem Weg verpasst...die
letzten Schritte werde ich bei dir sein!"
Seine Hand in meiner
ist alles, auf das ich mich konzentriere, während der Schmerz
durch mich rast, mich quält und mir den Atem raubt. Schweißnass
klebt mein Haar an meinem Gesicht, das sich gequält verzieht-
wieder und wieder entkommt mir ein schmerzvolles Stöhnen, aber
ich weigere mich zu schreien.
Er muss auch leiden, so
fest, wie meine Hand sich um seine geschlossen hat, wie sich meine
langen Nägel in seine Haut bohren, doch er sagt keinen Ton. Er
hält mich nur, unterstützt mich und treibt mich an, spornt
mich an und gibt mir Kraft.
Ein letztes, lautes Aufstöhnen
von mir, ich bäume mich auf, sacke dann kraftlos in die Kissen
und fange an zu weinen, als ein dünnes Stimmchen anfängt zu
jammern und sich bitterlich über die Frechheit beschwert, dass
es aus seinem warmen und dunklen Nest geholt worden ist.
Sanft streichelt er mir über das Gesicht, tupft mir Küsse gegen die Schläfe „Du hast es geschafft, Kleines...du hast es geschafft...Es ist alles gut gegangen." Er klingt so glücklich. Ich kann nicht glauben, dass auch über seine Wangen Tränen laufen und er doch dabei so glücklich strahlt, als hätte er das erste Mal als Champion den Ring verlassen.
„Ich liebe dich...", brummt er leise, blickt vollkommen fasziniert das kleine Bündel Leben auf meiner Brust an. Unser kleines Bündel Leben. „Ich liebe euch...Dich und unseren Spatz!"
Vorsichtig streichelt seine große Fingerspitze über das zarte Gesichtchen, das sich langsam entspannt und verharrt, als sich eine kleine Hand, so sehr der seinen ähnlich, um seinen Finger schließt und ihn festhält.
„Meins...meine kleine Familie...meine Kleine und mein Baby...", brummt er leise, das besitzergreifende Funkeln wieder in seinen dunklen Augen,als sein Blick auf uns ruht. Dann sieht er mir tief in die Augen und küsst mich. Voller Stolz blickt er auf unser kleines Bündel, strahlt überglücklich, als er es auf den Arm bekommt. Wie winzig es doch gegen ihn wirkt und doch sieht es richtig aus. Vollkommen perfekt. Ich sehe ihn lächelnd an und erinnere mich an unsere erste Nacht.
Wer hätte gedacht, dass ein kleines Mädchen es schaffen würde, das große, böse Tier zu zähmen? Ich nicht...
