Ich habe keine Rechte an sämtlichen Charakteren aus Record of Lodoss War und auch nicht an der Serie oder dem Manga selbst (Ihr wisst schon, was ich meine!). Diese Fanfic basiert hauptsächlich auf den Chroniken von Flaim und orientiert sich an den Mangas, weshalb sie vielleicht von dem Anime z.T. stark abweicht. Ich komm noch nicht so ganz mit dem Textformat zurecht, daher könnte einiges seltsam aussehen. Genug Off-Topic. Viel Spass mit:
Spiel des Schicksals
A RoLW Fanfic
Kapitel 1: Ende und doch Anfang
Langsam klärte sich der nächtliche Himmel über San Francisco auf und der schon Stunden dauernde Regen begann zu versiegen. Nicht, dass es Kyle besonders beeindruckt hätte. Er hatte sich an nächtliche Spaziergänge in strömenden Regen gewöhnt, nicht nur weil ihm die kühlenden und nassen Tropfen zum Nachdenken und Philosophieren anregten, sondern auch, weil die Nacht für ihn eine Möglichkeit war, zusätzlich zu seinem mies bezahlten Job als Prospektzusteller etwas dazu zu verdienen. Und zwar nicht gerade auf legalem Wege. Ein Einbruch kam für ihn genausogut in Frage, wie ein Überfall auf einen kleineren Laden.
Heute Nacht war es mal wieder Zeit! Zeit, sich mit seinen Kumpanen Mantis und Wolf nach einer lohnenden Beute umzusehen. Umzusehen war aber vielleicht der falsche Ausdruck, denn in dern wiedermal hatte Mantis im Vorraus die Planerei erledigt, und danach seine beiden Gefährten angerufen. Er wartete bereits an einer Kreuzung auf Kyle, hinter ihm stand der Wagen von Wolf, selbiger saß am Steuer. Kyle erkante den schwarzen Ford Mustang mit den seitlich aufgemalten Flammen auf Anhieb, Mantis übersah er zunächst, was wahrscheinlich an seiner geringen Statur lag, ausserdem lies ihn die schwarze Jacke fast eins mit dem Wagen werden.
"Wurde auch mal Zeit, das du aufkreuzt, Kyle!" sagte er, während er seine Zigarette achtlos auf den Boden fallen ließ.
"Konnt ich ja nicht wissen, das die noch 'ne Verlängerung spielen." Kyle zog die Kapuze seines Pullovers zurück und stieg auf den Beifahrersitz. Mantis stieg auf den Rücksitz und öffnete eine große Sporttasche, die dort lag. Wolf ließ sofort den Motor aufheulen und fuhr los.
"Also, was hast du vor?" fragte Kyle, ohne Mantis dabei anzusehen. Der beförderte gerade einige Plastiktüten aus der großen Tasche heraus.
"Etwas, das sicher ist, wir schnell durchziehen werden und was guten Gewinn verspricht."
"So lang es nicht endet wie das letzte Mal, ist mir alles Recht" Unschöne Erinnerungen kamen in Kyle hoch. Vor einer Woche hatten sie versucht, eine Tankstelle zu überfallen. Mantis hatte alles haargenau geplant, aber dabei ein kleines Detail nicht beachtet. Und zwar, das die Tankstelle regelmässig von zwei Polizisten besucht wird, die sich dort mit Kaffee für die Nachtschicht eindeckten. Wie sie den beiden doch noch entkommen waren, wollte Kyle einfach partout nicht mehr einfallen. Aber eigentlich war es ihm auch scheißegal.
"Keine Sorge Mann, das Ganze ist todsicher. Wir gehen rein, sehen uns in aller Ruhe um, gehen wieder und haben noch genügend Zeit um den nächsten Puff zu besuchen!" Mantis reichte Kyle eine der Tüten, worauf der sofort den Inhalt überprüfte. Sie war gefüllt mit einigen Batterien, ein paar Müsliriegeln, einigen Patronen für eine Schrotflinte und mit 6 Magazinen für eine 9-mm zu jeweils 7 Schuss.
"Wenn das ganze so todsicher ist, was soll dann dieses Waffenarsenal?"
"Bei Joey gabs Rabatt. 100 Kugeln zum Preis von 95! Kann man immer brauchen! Ausserdem..." Mantis griff auf den Grund der Tasche und zog ein längliches Paket hervor "...dachte ich, dass ich mich für die Sache mit der Tanke revanchieren sollte!" Er wickelte das Paket aus und eine dunkle Schrotflinte kam zum Vorschein. Kyle nahm sie und stellte fest, das sie etwas kurz war, also vorne abgesägt geworden ist. Ausserdem stellte er fest, das seine Initialien, mehr oder weniger gelungen, auf dem Lauf angebracht waren. K. J. Kyle John.
"Mensch, das wär doch nicht nötig gewesen. Danke, Mann!"
"Bedank dich bei Wolf, der hat sie für dich ausgesucht."
Wolf brachte mit seinen Mundwinkeln etwas wie ein Lächeln zustande. Meinte jedenfalls Kyle, aber sicher war er sich nicht. Wolf lachte so gut wie nie, was ihn furchteinflößender machte, als er eigentlich war. Kyle und Mantis kannten ihn lange genug um zu wissen, das er eigentlich der friedlichste von ihnen war. Wenn man bedenkte, das er aus einem Viertel kam, das in der ganzen Stadt berüchtigt war, war das mehr als erstaunlich. Wer es jedoch schafte, ihn irgendwie doch aus der Fassung zu bringen, der konnte schon mal mit einem längeren Krankenhausaufenthalt rechnen.
Der Wagen wurde langsamer. Kyle erkannte, das sie sich in einem reichen Viertel befanden mussten und ihm war bei dem Gedanken an ausgetüftelte Alarmanlagen und agressive Wachhunde alles andere als wohl. Endlich kam der Wagen vor einem ziemlich alten Haus zu stehen. Als Kyle das Haus sah musste er aus irgendeinem Grund an irgendwelche Schwarz-Weisen-Gruselfilme denken. Wohnten nicht in solchen Hütten die verrückten Wissenschaftler?
"Was wollen wir hier?" fragte er, obwohl er sich die Antwort fast denken konnte.
"Diese Bude gehört irgendeinem Comic-Schreiber. 'N ganz seltsamer Kerl! Blieb als wochenlang in seinem Haus drin, ohne sich blicken zu lassen. Jedenfalls ist der Kerl vor zwei Tagen in einen Pick-Up gelaufen. Üble Sache." meinte Mantis
"Wie übel." meinte Kyle, geistesabwesend. Wolf blieb wie immer schweigsam.
"Und jetzt kommt das Geile an der Sache. Das ganze Haus wurde nur durch zwei Leute von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht. Mein Bruder kennt zufällig einen von den beiden und daher weiß ich, dass diese beiden vom Sicherheitsdienst gestern abgezogen sind. Da drinnen gibts keinen Alarm! Wir haben freie Bahn."
"Nicht schlecht! Und was gibts zu holen?"
"Was weiß ich! Aber wer schon in dieser Gegend woht wird doch wohl auch nicht wenig Kohle haben?"
Das überzeugte Kyle voll und ganz. Sie stiegen gleichzeitig aus dem Wagen aus und Wolf machte sich mit einem Brecheisen über die Tür her, welche binnen Sekunden geöffnet war.
Im Haus war es stockdunkel, als sie ihre Taschenlampen anknippsten. Sie befanden sich scheinbar in einem langen Gang, an dessem Ende sich eine Treppe befand und von dem aus nach links und rechts Türen in andere Räume führten.
"Ok, ich nehme mir die Räume links vor, Kyle durchsucht die Räume rechts und Wolf übernimmt die zwei Räume am Ende des Ganges."
Es war ein einziger Fehlschlag. Nachdem sie die Räume des Hauses schon eine Stunde lang durchsucht hatten, hatten sie noch immer nichts gefunden. Abgesehen von einigem wertlosem Nippes, tonnenweise Skizzen irgendwelcher Comicfiguren, verschiedene Comics aus aller Welt (von denen die drei nicht die geringste Ahnung hatten, dass einige der Hefte praktisch unbezahlbar wertvoll waren), sowie von einigen Zahnbürsten. Bargeld? Wertgegenstände? Fehlanzeige!
"Verdammt, hat der Kerl eigentlich gar nichts, was irgendwie etwas wert ist? Nur beschissene Comics." maulte Mantis.
"Einige von denen sind gar nicht mal schlecht", meinte Wolf, der gerade in ein dickeres Taschenbuch versunken war. Kyle riss es ihm aus der Hand und betrachtete misstraisch den Titel.
"Record of Lodoss War - Die Chroniken von Flaim? Was is'n das für ein Mist?" Er gab Wolf das Buch zurück. Der las nur mit einem gleichgültigem Gesichtsausdruck weiter.
"Tja, sieht ganz so aus, als ob wir umsonst gekommen wären." sagte Kyle, während er sich auf ein großes Sofa fallen lies, das im Wohnzimmer stand.
"Nicht so voreilig! Wir haben uns noch nicht oben umgesehen!" erwiderte Mantis "Ich erwarte nach dem Erfolg, den wir hier hatten, nichts Großartiges, aber wir sollten nicht gehen, bevor wir nicht wirklich ALLES abgesucht haben." Er ging die Treppe hoch, Wolf und Kyle rappelten sich auf und folgten ihm nach oben. Am Ende der Treppe befand sich eine große Holztür, die mit verschiedenen Ornamenten und Runen verziert war.
"Wow, für diese Tür könnte man einen guten Preis bei E-bay erzielen!" staunte Kyle
"Tja, zu schade, dass wir da durch müssen! Wolf!" Mantis machte eine kurze Handbewegung und Wolf machte sich mit dem Brecheisen an die Arbeit. Manchmal fragte sich Kyle, wie Wolf es eigentlich immer schaffte, mit dieser kleinen Eisenstange die massivsten Türen aus den Angeln zu heben, als ob sie aus Pappe bestehen würden. Mit einem lauten Knarzen "öffnete" sich nun auch diese Tür.
Die schmalen Lichtkegel der Taschenlampen, die die drei hatten, ließen nur ansatzweise erahnen, wie groß der Raum wirklich war. Mit einem Schlag gingen die Leuchtstoffröhren an der Decke des Raumes an.
"KYLE! Bist komplett durchgeknallt oder was? Willst du, das man uns drausen sieht?" Mantis blickte zornig auf Kyle, der scheinbar einen Lichtschalter neben dem Türrahmen gefunden hatte.
"Beruhig dich, Mann! Der Raum hat doch überhaupt keine Fenster!" Erst jetzt begannen sie sich im Raum umzusehen. Seine Wände bestanden aus grauem Beton, genau wie der Boden und die Decke. Bei genauerem Hinsehen bemerkte Kyle, das der ganze Raum wie ein Würfel gebaut war. Die Einrichtung war eher kahl, sie bestand aus einigen Generatoren die sich in der gegenübergesetzten Ecke des Raumes befanden, einem großen Schreibtisch, auf dem sich diverse Unterlagen befanden und (was wohl das auffälligste im Raum war) aus einer gewaltigen Aparatur in der Mitte des Raumes. Aus dem Boden einer runden Plattform erhoben sich drei metallische Gebilde, die Kyle an die Klauen eines Ungeheuers erinnerten und die so groß waren, dass sie fast den ganzen Raum einnahmen. Davor befand sich eine Art Computerterminal, welches im Hinblick auf die gesamte Aparatur geradezu winzig wirkte.
"Ach du Scheiße. Was zur Hölle ist den DAS?" fragte Mantis geschockt.
"Keine Ahnung, aber vielleicht steht darüber ja was in den Unterlagen auf dem Tisch?" meinte Kyle, schon auf dem Weg dahin. Aber außer Papieren lag da noch etwas anderes.
"Wurd ja auch mal Zeit, dass wir was Wertvolles finden." sagte Kyle, als er eine Kette mit einem Anhänger aufhob. Die Form des Anhängers erinnerte entfernt an ein Schwert, eher schon an eine Zunge. Stolz präsentierte er seinen Freunden seinen Fund.
"Ja, ja, besser als nichts." knurrte Mantis, ohne dabei wirklich Notiz von Kyles Fund zu nehmen. Dafür war er einfach zu schlecht gelaunt. "Wir sollten gehen, hier finden wir doch eh nix mehr!"
Kyle verließ den Tisch und sah sich den Anhänger an. Irgendwie sah der schon ganz nett aus. Er glaubte irgendwie dennoch nicht recht daran, das sie allzu viel Gewinn aus dem Verkauf schlagen würden und beschloss, ihn zu behalten. "Irgendwie hat dieser Anhänger etwas magisches an sich", dachte sich Kyle, als er ihn umhängte.
"Arrrrrrrrrrgh!" Ein lauter Pfiff lies Kyles Ohren schmerzen, sein Schädel schien jede Sekunde zu platzen und seine Zunge schien zu brennen. Binnen Sekunden ging ein Heer von Stimmen durch Kyles Kopf und jedes einzelne Wort lies den Schmerz nur schlimmer werden. "Hört auf! Geht aus meinem Kopf!" dachte Kyle, mitten in die hitzige Debatte in seinem Kopf hinein und so schnell wie die Qualen kamen verschwanden sie wieder. Kyle richtete sich auf und fasste sich an die Stirn. Sie war glühend heiß.
"Alter, alles in Ordnung mit dir?" fragte Mantis, sichtlich schockiert über den Anfall seines Freundes.
"Ich...Ich glaub schon! Muss irgendeine Migräne oder sowas gewesen sein." Kyles Herz lief immer noch auf Hochtouren, aber vom Schmerz blieb keine Spur.
"Ok, jetzt reichts mir entgültig! Hier gibt es nichts zu holen, ausser jeder Menge Ärger. Kyle, Wolf, wir gehen...Was machst du da, Wolf?"
Wolf stand am Terminal des seltsamen Aparates und drückte einige Knöpfe, in der Hoffnung, irgendetwas seltsames würde passieren.
"Mensch Wolf, lass den Scheiß! Das Ding funktioniert wahrscheinlich eh ni..."
KLICK! Wolf drückte einen unauffälligen, grünen Knopf und die Generatoren setzten sich in Bewegung. Während Kyle und Mantis sprachlos zusahen drückte Wolf weitere Knöpfe, ohne die geringste Ahnung zu haben, was sie bewirken würden. Zwischen zwei Blitzhörnen stiegen lautstark Funkenbögen auf.
"Hör damit auf, du hast doch keine Ahnung, was du damit anstellst!"
"Ach, was soll da groß passieren?"
Mantis wusste, dass diese Frage eine Antwort verdienen würde, die äußerst unangenehm sein könnte, aber an das Schauspiel, das sich ihnen daraufhin bot, hätte er nicht mal ansatzweise gedacht. Mit einem ohrenbetäubenden Knall sprang einer der Lichtbögen auf die klauenartigen Auswüchse der Maschine über. Dann folgte ihm ein weiterer. Und noch einer. rund um die Klauen bildete sich nach und nach eine Hülle aus reiner Energie. Als wäre das nicht schon genug, erschienen nun überall im Raum kleine, runde Lichter, die entfernt an Glühwürmchen erinnerten, nur dass sie nicht grün, sondern weis waren. Dann setzten sich die Ersten in Bewegung und flogen auf den Mittelpunkt der Lichthülle zu. Als sich genügend Punkte versammelt hatten, gab es einen weiteren Knall, diesmal ihn Verbindung mit einem grellen Lichtblitz. Die Energiehülle verschwand, und dort, wo sich eben noch die Lichtpunkte getroffen hatten, schwebte nun eine Sphäre aus einer Art spiegelnden Flüssigkeit, die langsam und gemächlich vor sich hinschwebte. Die Generatoren liefen gemächlich weiter, während die Drei vollkommen baff die Wasserblase (oder aus was immer sie auch bestand) beobachteten. Sie schritten langsam darauf zu.
"Was im Namen Gottes ist das?" fragte Mantis, der sich als Erster wieder gesammelt hatte.
"Keine Ahnung, sieht aus wie Quecksilber." meinte Wolf in einem gewohnt ruhigen Ton.
"Quecksilber! Na klar! Was sollte das überhaupt? Wenn wir jetzt wegen dir Stress kriegen...Kyle, was machst du da?"
Kyle reagierte nicht. Er war viel zu fasziniert von dem Glanz der Flüssigkeit. Er wollte sie nur einmal kurz berühren, dieses wunderschöne Gebilde aus Licht.
"Kyle?" Mantis und Wolf waren alles andere als begeistert von dem, was ihr Freund da machen wollte. Doch der war viel zu fasziniert, um sie zu beachten. Nur einmal anfassen, es nur einmal zwischen den Händen haben. War das denn zuviel verlangt? Er streckte seine Finger aus...
Die Generatoren heulten erneut auf, ohne jede Vorwarnung. In dem Moment da Kyle die Sphäre berührte, begann sein ganzer Körper zu leuchten. Mantis erkannte, dass rund um die Klauen eine Art elektrisches Feld entstand, und während der Lärm der Generatoren immer lauter, schriller und höher wurde, begann um Kyle die Welt immer mehr zu verschwimmen. Mit einem lauten Knall, ohrenbetäubender als die beiden anderen zusammen, und einem Lichtblitz, der Mantis und Wolf die Augen tränen lies, explodierten die Generatoren. Dann war Stille.
Langsam begann Mantis wieder klar zu sehen und auch Wolfs Augen erholten sich langsam. Jetzt bemerkten sie auch allmählich, das Kyle mitsamt der Sphäre verschwunden war.
"Shit...Kyle? Kyle?"
Mantis ahnte jedoch schon, dass Kyle nicht mehr da war. Aber wo sollte er hin sein? War er tot? War er woanders? Nach diesem Spektakel war Mantis kaum in der Lage klar zu denken, aber seine Sinne kamen langsam zurück. Er begann, ein leises Geräusch wahrzunehmen. Sirenen. Polizeisirenen. Und sie näherten sich scheinbar dem Haus. Während Wolf noch wie gelähmt dastand, war Mantis schon bei der Treppe.
"Wolf! Steh da nicht rum wie angewurzelt, sondern komm!"
"Aber was ist mit Kyle?"
"Was auch immer mit dem ist, ich bezweifle jedenfalls, dass wir ihm noch helfen können. Und jetzt komm, oder willst du den Rest deines Lebens hinter Gittern verbringen?"
Wolf wäre es lieber gewesen zu bleiben, aber er vertraute auf Mantis Entscheidungen. Ohne lange hin und her gerissen zu sein folgte er ihm, während die Sirenen lauter wurden.
Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort.
Auf der Mauer einer Burg stand Jemand und blickte in die Nacht hinein. Er war in einen schlichten Umhang gekleidet, welcher im Nachtwind flatterte. Ihm näherte sich ein Krieger in dunkler Rüstung, mit genauso dunklen Haaren.
"Könnt ihr nicht schlafen, Slain?"
Der Mann in dem Umhang drehte sich langsam um und atmete tief ein.
"Nicht wirklich, König Kashew. Ich habe ein ungutes Gefühl!"
Der Krieger sah den Mann erstaunt an.
"Aus welchem Grund? Wir haben gerade die Möglichkeit, den Frieden auf Lodoss ein für allemal zu sichern. Sir Ashram kommt morgen um zu verhandeln, Lasta und Vagnard sind tot und die Angriffe durch magische Wesen gehen zurück. Und ihr habt ein ungutes Gefühl?"
"Ich weis es auch nicht genau, es ist nur ein Gefühl. Vielleicht ist mir auch nur der Wein nicht gut bekommen."
Kashew lächelte nur.
"Dann solltet ihr euch erst recht hinlegen, sonst werdet ihr morgen zu gar nichts mehr zu gebrauchen sein."
"Warum seid ihr eigentlich noch wach?"
"Ich hatte nur einen schlechten Traum, das war alles!"
"Einen schlechten Traum?"
"Na ja, ich habe geträumt, das eine große und mächtige Stadt durch eine gewaltige Armee angegriffen wurde. Sie töteten alles und jeden und zündeten die Häuser an. Aber das schlimmste waren ihre Waffen. Sie schienen wie leibhaftige Drachen Feuer zu spucken."
Slain sah Kashew misstrauisch an. Dass Träume oft mehr bedeuteten, als es auf Anhieb schien, hatte er oft genug erlebt. Kashew bemerkte den Blick des Zauberers.
"Auch bei mir macht sich der Krieg und das Leiden bemerkbar. Denkt nicht, dass das auf mich keine Auswirkungen hätte." ermahnte er Slain.
"Hoffen wir es." meinte Slain und konzentrierte sich wieder auf den Nachthimmel.
ENDE DES ERSTEN KAPITELS
