Hallihallohallöchen! Das ist meine erste Fanfiktion, deshalb: Seid bitte nicht so streng, ja? Kritik ist allerdings erwünscht. Ich muss ja wissen, wie ich mich bessern kann!
Entschuldigt bitte, dass das erste Kapitel etwas langweilig ist, aber ich verspreche euch, dass die darauffolgenden witziger werden. Wirklich!
Disclaimer für dieses und alle folgenden Kapitel: Mir gehört nichts, überhaupt nichts. Und ich bleibe so arm wie ich bin.
Fana Indil - Weiße Lilie
Kapitel 1Silith wischte sich den Schweiß von der Stirn. Nicht zum ersten und ganz bestimmt nicht zum letzten Mal fragte sie sich, warum sie, bei Eru, diesen Job angenommen hatte. Sie seufzte. Sie kannte die Antwort nur zu gut- sie rannte nämlich gerade vor ihr weg. Keine zwanzig Meter vor ihr, sich aber immer weiter entfernend, rannte ein kleines Kind den Gang entlang, auf das sie eigentlich aufpassen musste. Nun ja, wie gesagt eigentlich. Tatsache war es nämlich, dass Earendil in letzter Zeit immer frecher wurde und es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ihr das Leben schwer zu machen, oder wie er es nannte: ihr Streiche zu spielen. Und dazu gehörte es auch dann und wann wegzulaufen und ihrer Aufsicht zu entkommen. Wäre er der einzige gewesen, für den sie die Verantwortung trug, wäre das kein Problem gewesen, aber da sie noch auf seine kleine Schwester aufpassen musste, die wesentlich braver war und die man aber trotzdem besser nicht aus den Augen ließ, war es schier unmöglich ihn am Weglaufen zu hindern. Sie grinste. Aber zum Glück gab es ja noch die Wachen, die an jeder zweiten Ecke standen. Wenn sie sich nicht sehr täuschte, würde ziemlich bald eben eine von diesen aus dem nächst besten Gang getreten kommen und den kleinen Ausreißer einfangen und zu ihr zurückbringen.
Ein leichtes Ziehen an ihrem Rock lenkte ihre Aufmerksamkeit auf Tinuviel, die kleine Schwester von Earendil. „Ja, was ist den, meine Kleine?", fragte Silith mit weicher Stimme und ging vor dem vierjährigen Mädchen in die Hocke.
„Wir gehen doch heute trotzdem picknicken, oder?", fragte Tinuviel und sah sie mit großen Augen an, denen noch nicht einmal die strengste Wache widerstehen konnte.
„Aber natürlich, Tinnu! Sobald wir deinen Bruder aufgesammelt haben, gehen wir runter zum Stall und machen uns auf den Weg! Es hat ja schließlich lange genug gedauert, bis dein Vater damit einverstanden war!"
Sie hatte gerade geendet, als sie am Ende des Ganges einen Soldaten bemerkte, der mit dem quengelnden Earendil auf sie zukam.
„Ihr solltet besser auf den kleinen Prinzen aufpassen", sagte der Wachmann, als er bei ihr ankam und Earendil wieder ihrer Obhut übergab. „Der König wird nicht sonderlich erfreut darüber sein, dass er immer wieder wegläuft."
„Das ist mir bewusst! Ich danke Euch, dass Ihr in zurückgebracht habt. Ich werde besser aufpassen, damit das nicht noch einmal passiert! Und nun entschuldigt uns, bitte!", sagte sie, nickte dem Soldaten zum Abschied zu und ging, die beiden Kinder an den Händen haltend, den Gang hinunter in Richtung Ställe.
Sie war freundlich zu ihm gewesen, aber am liebsten hätte sie ihm den Hals umgedreht. Als ob sie nicht wüsste, was sie zu tun hatte!
Silith bemerkte, dass Earendil ängstlich zu ihr hinauf sah. Sie musste innerlich schmunzeln. Dachte er etwa sie würde einen Wutanfall bekommen und ihn zurechtweisen? Nein, das überließ sie lieber dem Vater der beiden. Aber einen kleinen Tadel konnte sie sich nicht verkneifen: „Earendil, am liebsten, würde ich dich jetzt hier lassen und dich nicht mit auf unseren Ausflug mitnehmen!" Sie bemerkte, wie der Junge bleich wurde. „Aber ich denke, dass ich noch einmal ein Auge zudrücken kann. Es hat viel zu lange gedauert bis euer Vater uns den Ausflug genehmigt hat. Aber ich muss dich warnen: Wenn du das noch einmal machst, werde ich dich nicht mehr so einfach davonkommen lassen! Hast du mich verstanden?"
Der kleine Junge an ihrer Hand nickte stumm. Er hatte bereits Tränen in den Augen. Sie seufzte. Anscheinen war sie doch etwas zu streng gewesen. Sich selbst verfluchend hielt sie an, kniete sich vor den Jungen und wischte ihm die Tränen aus den Augen. „Hey, ist doch alles in Ordnung. Ich habe doch gesagt, dass du mitkommst!", redete sie auf ihn ein. Als er sich wieder beruhigt hatte, setzten sie ihren Weg fort.
„Na, Silith? Geht es endlich auf den Ausflug? Es hat ja wirklich lange gedauert bis König Aragorn es genehmigt hat!", wurden sie von dem Stallmeister begrüßt. Er war ein leicht untersetzter Mann, der jedes Pferd in seinem Stall wie einen Freund behandelte.
Sie nickte ihm zu und führte ihre Schützlinge zu den Pferden, die in der Mitte des Hofes standen und warteten. Neben drei von diesen standen Wachen, die sie auf diesen Ausflug begleiten sollten.
°°
Silith saß am Rande eines kleinen Wäldchen im Schatten und beobachtete mit Adleraugen jede Bewegung der beiden Kinder, die auf der Wiese herumtollten. Die Wachen saßen gelangweilt in der Nähe und hielten, so wie es aussah, ein kleines Nickerchen. Nun ihr sollte es recht sein, war sie endlich die belustigten Bemerkungen über die „Streiche" von Earendil los.
Eine Kinderstimme holte sie aus ihren Gedanken. „Duuuu? Siliiiiiith?" Sie sah sich Tinuviels Kulleraugen gegenüber.
„Jaaaaaa?", antwortete sie ebenso gedehnt.
„Spielst du mit uns Fangen?" Nun gesellte sich auch noch Earendil zu seiner Schwester und sah sie genauso bittend an.
Sie von den Kinderaugen zu ihrem Buch, das sie eigentlich hatte lesen wollen, und wieder zurück. Seufzend gab sie sich geschlagen und legte ihr Buch zur Seite. Es hatte so wie so keinen Sinn sich gegen die beiden Geschwister zu wehren, wenn sie einer Meinung waren. Sie ließ sich von Earendil auf die Beine ziehen, dem das Ganze anscheinend nicht schnell genug ging.
„Du zählst bis zehn und dann fängst du uns, ja? Und nicht schummeln! Schummeln ist böse!", wurde sie von Tinuviel belehrt.
„Ich werde ganz bestimmt nicht schummeln", sagte Silith lächelnd. „Nun lauft schon los, damit ich anfangen zu zählen kann." Sie machte eine wegscheuchende Handbewegung.
Lachend liefen Earendil und Tinuviel über die Wiese davon und scheuchten Schmetterlinge auf. Schmunzelnd fing Silith an zu zählen: „Eins... zwei... drei... vier... fünf... sechs... sieben... acht... neun... zehn! Achtung ich komme!", rief sie den beiden Kindern zu und rannte ihnen hinter her, was gar nicht so einfach war, da sie ein Kleid trug.
Earendil und Tinuviel hatten sich auf die andere Seite des Baches geflüchtet, der quer über die Wiese floss. Sie musste ihn notgedrungen überqueren, wenn sie die beiden fangen wollte. Kurzerhand raffte sie ihren Rock und sprang von einem Stein zum anderen auf die andere Seite. Sie war schon fast bei Tinuviel angekommen, als sie ein Schwall kalten Wassers ins Gesicht traf.
Silith gab einen überraschten Schrei von sich, während Earendil und Tinuviel vor lachen beinahe auf dem Boden kugelten. Was hieß beinahe... sie taten es.
„Earendil! Das war unfair! Was würdest du machen, wenn ich dich nassgespritzt hätte?", rief Silith, während sie sich das Wasser aus dem Gesicht wischte.
Doch anstatt zu antworten bückte sich der Junge und schaufelte ihr eine weitere Ladung des kalten Nasses ins Gesicht.
„Zurückspritzen, was denn sonst!", rief der Junge fröhlich und rannte vor Silith davon.
„Na, warte! Wenn ich dich in die Finger kriege..." Sie ließ den Satz offen. Sie wusste genau wie Earendil, dass sie nicht sauer auf ihn war und dass sie ihn auch nicht bestrafen würde.
Es wurde eine spaßige Angelegenheit. So oft wie möglich kreuzte der Junge den Bach, da er genau wusste, dass er für Silith ein Hindernis darstellte, dass sie Zeit kostete. Und Tinuviel half ihrem Bruder, indem sie Silith immer nassspritzte, wenn sie an ihr vorbeilief. Das ganze ging so lange, bis Silith sich erschöpft auf den Boden fallen ließ und dort liegen blieb.
„Puh... Ich kann nicht mehr. Earendil, du hast gewonnen!" Mittlerweile war ihr halbes Kleid nass und so gab es nichts besseres, als in der Sonne zu liegen und sich trocknen zu lassen. Auch wenn das hieß, dass sie sich Earendil und Tinuviel auslieferte, die auch sogleich kamen und eine Geschichte verlangten.
„Komm schon, Silith! Wenn du schon nicht mehr mit uns Fangen spielen willst, kannst du uns doch zu mindest eine Geschichte erzählen!", bat Earendil und wurde von dem eifrigen Nicken seiner Schwester unterstützt.
Ein weiteres Mal gab sich Silith geschlagen. „Na gut, na gut! Ihr habt gewonnen!"
„Juhuuuu!", riefen beide übermütig und ließen sich neben Silith auf der Wiese nieder.
„Lasst mich nur kurz überlegen, welche Geschichte ich euch erzähle, ja?" Die beiden nickten eifrig. „Mmmmh, wie wäre es mit Mara, der kleinen Elbe aus Lothlorien? Was sagt ihr?"
„Aber die kennen wir doch schon!", quengelte Tinuviel.
Silith lächelte. „Ihr kennt nur eine Geschichte von ihr, aber es gibt noch einige, die ich euch nicht erzählt habe. Also, wollt ihr ein bisschen mehr über den kleinen Wirbelwind erfahren?"
„Au, ja!", jubelte Earendil und auch seine Schwester war von diesem Vorschlag begeistert.
Silith lächelte und wollte gerade anfangen zu erzählen, als plötzlich eine bekannte Stimme ertönte.
°°°
Aragorn freute sich, seine alten Freunde wieder zu sehen. Seit der Beerdigung von Arwen hatte er sie nicht mehr gesehen und dann auch nur einen Teil von ihnen. Aber nun, zehn Jahre, nachdem der Ring vernichtet worden war, waren sie alle nach Minas Tirith gereist um dort den Jahrestag zu feiern. Und da Aragorn momentan wenig zu tun hatte, da die Organisation der Feiertage schon abgeschlossen war, war er seinen Freunden kurzerhand entgegengeritten.
Besonders freute er sich darüber, dass Frodo gekommen war, hatte er doch zu dieser Jahreszeit immer mit den Nachwirkungen seiner Reise durch Mordor zu kämpfen.
„Und, wie geht es Earendil und Tinuviel?", fragte Gandalf. Er war bei der Beerdigung von Arwen in Minas Tirith gewesen und hatte gesehen, wie sehr die beiden Geschwister ihre Mutter vermisst hatten.
Aragorn wusste, worauf sein langjähriger Freund anspielte, und warf ihm einen kurzen Blick zu. „Den beiden geht es sehr gut", antwortete er mit einem traurigen Lächeln im Gesicht. „Am Anfang haben sie mir richtige Probleme bereitet und jedes Kindermädchen vergrault. Aber dann ist zufällig Silith aufgetaucht und seitdem..." Er zuckte mit den Schultern.
„Diese Silith hat nicht zufällig schwarze Haare?", fragte Legolas auf einmal völlig zusammenhangslos, was ihm fragende Blicke von sowohl Gandalf als auch Aragorn einbrachte.
„Doch, wieso fragst du?"
„Nun, dann glaube ich, dass sie dort vorne bei dem Wäldchen mit deinen Kindern Fangen spielt." Er deutete auf eine Baumgruppe nicht weit vor ihnen.
„Das kann gut sein. Sie wollte heute mit den beiden einen Ausflug machen", erklärte Aragorn.
„Du hast ihnen erlaubt einen Ausflug zu machen, jetzt, da die Orks immer aktiver werden?", fragte Legolas.
Aragorn grinste. „Nun, sowohl Silith als auch Earendil und Tinuviel können richtig überzeugend sein. Sie haben mich zwei Wochen damit gequält, bis ich zugestimmt habe- unter der Bedingung, dass sie ein paar Wachen mitnehmen!"
„Ich möchte wissen, wie genau sie das geschafft haben", sagte Gimli, der dem Gespräch bisher nur gelauscht hatte. „Sie wären damit nämlich die ersten, die ihren Willen gegen deinen Willen durchgesetzt haben!"
„Und da bleiben sie hoffentlich die einzigen! Aber du kannst sie selbst fragen. Wir sind schon da!", lachte Aragorn. „Earendil! Tinuviel! Wollt ihr euren Vater nicht begrüßen?", rief er und stieg von seinem Pferd ab.
Die beiden, die eben noch neben Silith im Gras gelegen hatten, sprangen auf und rannten ihrem Vater entgegen. „Ada!", riefen sie beide und fielen ihm um den Hals, was nur möglich war, weil er sich gebückt hatte.
„Na, ihr beiden, wart ihr auch schön brav?", fragte Aragorn und erntete entrüstetes Nicken.
„Aber natürlich, Ada!"
Aragorn lächelte. Er kannte diese Antwort schon von den beiden und meistens war es dann so, dass sie beide etwas ausgefressen hatten. Und als er zu Silith sah, erkannte er, dass es tatsächlich so war. „Wenn ihr nichts angestellt habt, warum ist Silith dann so nass?", fragte er.
„Nun... ähm..."
„Also... wir..."
Keiner der beiden schien ihm eine Antwort geben zu wollen und so sah er Silith fragend an.
„Nun, Eure Majestät, wir haben Fangen gespielt und die beiden waren wohl der Meinung, ich bräuchte eine kleine Abkühlung."
„Und dann haben sie Euch einfach nassgespritzt?", fragte er lächelnd.
„So in etwa!", gab Silith zu. Doch dann schweifte ihr Blick zu den anderen, die noch auf ihren Pferden saßen und beäugte sie neugierig.
„Da das geklärt ist, will ich euch vorstellen. Earendil, Tinuviel, Silith, hier sind Gandalf, Legolas Thranduillon, Gimli Gloinssohn, Frodo Beutlin, Sam Gamdschie, Perigrin Tuk und Meriadoc Brandybock! Sie werden an den Feierlichkeiten zur Zerstörung des Ringes teilnehmen und danach noch ein paar Tage in der Stadt bleiben. Earendil und Tinuviel kennt ihr ja größten Teils schon, aber Silith noch nicht. Sie hat die Aufgabe übernommen sich um die beiden Wirbelwinde zu kümmern."
Nachdem sie sich alle zugenickt hatten, fuhr Aragorn fort. „Wo sind den eigentlich die Wachen, die euch begleiten sollten?", fragte er.
Tinuviel kicherte. „Die sind eingeschlafen. Anscheinend war es ihnen zu anstrengend die Gegend im Auge zu behalten."
Doch im Gegensatz zu Tinuviel fand Aragorn das Ganze nicht lustig. Er zog die Augenbraue hoch, die ein unverkennbares Zeichen von Ärger war. „Und wo sind diese Wachen?", fragte er.
Die immer noch kichernde Tinuviel antwortete ihm. „Da hinten bei den Bäumen", sagte sie und deutete in die Richtung.
Sofort stand Aragorn auf und ging zu den immer noch schlafenden Wachmännern. Silith taten die drei jetzt schon leid, aber verdient hatten sie es. Ihre Aufgabe war es gewesen auf Silith, Earendil und Tinuviel aufzupassen, aber stattdessen schliefen sie lieber. Silith hatte zwar selbst die Augen offen gehalten, aber auch sie hätte etwas übersehen können.
Gimli riss sie aus ihren Gedanken. „Entschuldigt bitte, wenn ich unhöflich erscheine, aber wie habt Ihr es geschafft, Aragorn davon zu überzeugen, den Ausflug zu genehmigen?" Der Zwerg schien ernsthaft interessiert zu sein.
Doch bevor Silith antworten konnte, klinkte sich Earendil in die Unterhaltung ein. „Das wüssten wir auch gerne, aber sie sagt es uns nicht!", sagte er und sah sie beleidigt an.
„Genau, das ist wirklich unfair!", bekräftigte Tinuviel.
Silith grinste nur. „Jetzt werdet mal nicht frech, ihr beiden! Ich habe es euch nicht gesagt, weil euer Vater dann keine ruhige Minute wegen euch hätte. Ihr wickelt doch jetzt schon fast jeden um eure kleinen Finger!"
Die beiden Grinsten, als ob ihnen ein großes Lob gemacht worden wäre, was Gimli zum Lachen brachte. Und nicht nur er, sondern auch alle anderen schmunzelten über die beiden Kinder. Auch Aragorn grinste, als er mit den drei verlegen aussehenden Wachen zurückkehrte. Kurz darauf ritten sie alle in Richtung Minas Tirith.
°°
„Worüber denkst du nach, Legolas?", fragte Aragorn den Elben, der neben ihm ritt und bis eben vor sich her gestarrt hatte.
„Über diese Silith. Irgendetwas an ihr kann ich mir nicht erklären. Es ist, als ob sie etwas verbergen würde."
„Dann hast du es also bemerkt? Das ist mir auch schon aufgefallen, doch ich bin nicht dahinter gekommen, was sie verbirgt. Vielleicht findest du etwas raus!"
„Ja, vielleicht...", murmelte Legolas nachdenklich.
Ende Kapitel 1Puh... Ich hab's geschafft. Das war gar nicht so einfach... Na ja, ich kann nur wiederholen: Bitte seid nicht so streng mit mir! Das ist die erste Fanfiktion, die ich im Alleingang schreibe!
Kritik ist allerdings dringendst erwünscht!
Bis zum nächsten Kapitel!
