Autor: kleinMonsti

Titel: Mit dem Rücken zur Wand

Disclaimer: Die Figuren sind bis auf einige unwichtige Nebencharaktere das Eigentum von

Johanne K. Rowling. Das Lied "Mit dem Rücken zur Wand" gehört Marius

Müller-Westernhagen und selbst die CD die ich von ihm habe ist nur geliehen.

heul

Genre: Songfic

Pairing: Draco/Harry – aber nur angedeutet

Warning: Spoiler HP6, OOC und ein wenig Gewalt kommt vor

Note: Ich glaube Songfics schreiben kann süchtig machen. Für „Herr der Ringe" hab ich

Ja nun schon eine geschrieben und nun lies mich dieses Lied einfach nicht mehr los

Bis ich es in FF unterbrachte. Ich hoffe sie gefällt euch. Ihr könntet mich ja mit einem

Klitzekleinen Review wissen lassen, wie ihr es findet.

Mit dem Ruecken zur Wand

In einer kleinen schäbigen Bar in den dunklen Gassen Londons bestellte der junge Mann nun schon seinen fünften Whiskey. Er war nicht älter als sechzehn, doch hier im "Buddy's cave" interessierte das niemanden. Überhaupt hier war jeder mit seinen eigenen krummen Geschäften oder den eigenen unlösbaren Problemen beschäftigt. Rexton, der Barkeeper stellte das Glas vor dem Jungen ab. Der strich sich die blonden Haare aus dem Gesicht und sah mit schon trübem Blick den anderen Mann an. Er öffnete den Mund und Rexton stöhne innerlich auf, schon wieder eine dieser verkorksten Lebensgeschichten, die er sich hier täglich anhören musste. Doch der Gast schloss seinen Mund wieder, winkte ab und griff "es versteht mich eh keiner" murmelnd nach dem Whiskey. vermutlich hat er recht , dachte sich der Barkeeper nur kurz dann wandte er sich den andern Leuten zu die wohl heute Abend noch eine Menge trinken würden und unnützes Gewäsch über unerwiderte Liebe oder Probleme im Beruf oder sonst irgendwas ablassen wollten.

Der Junge am Tresen blieb allein. Es war ihm auch lieber so, er schätzte die Einsamkeit. Keiner in dieser Bar fragte was ihn bedrückte, keiner wusste woher er kam, wohin er ging und keiner wollte seinen Namen erfahren. Also auch keiner dem er erzählen musste, dass er Draco Malfoy hieß, das er angehender Todesser war, aber es noch nicht mal fertig gebracht hatte, einen der größten Widersacher seines Herrn zu erledigen. Keiner dem er anvertrauen musste, dass er diesen Weg niemals aus freien Stücken gewählt hätte sondern der dunkle Lord ihn gezwungen hatte, ihm gedroht hatte seine Mutter umzubringen. Keiner dem er verraten musste, wie Voldemort mit Versagern umging, dass er sie folterte bis sie nur noch ein wimmerndes Häufchen Elend waren, dass er ihnen ganz deutlich sagte, beim nächsten Fehltritt seien sie tot, dass sich eben jene Versager in dunkle Kneipen zurückzogen; dass er so ein Versager war. All das konnte er für sich behalten, sodass es ihn in aller Ruhe weiter zerfressen konnte.

In einem ganz anderen Stadtteil hatte ein ganz anderer Junge ganz andere Sorgen. Sein Name war Harry Potter und seine Tante hatte ihn gebeten, dass er seinem Cousin Dudley nachspionieren sollte. Petunia war nicht mehr die Selbe seitdem Vernon vor ein paar Monaten die Scheidung eingereicht hatte. Er wohne mittlerweile mit seiner zehn Jahre jüngeren Sekretärin (die auch der Grund für die Scheidung war) im Ligusterweg Nummer 4. Petunia war mit den beiden Jungen nach London gezogen wo sie nun in einem kleinen Appartement in Southwark wohnten. All das hatte wirklich eine eigenartige Wandlung in ihrem Verhalten nach sich gezogen. Zu Harry war sie überraschend freundlich und sie schien auch endlich erkannt zu haben, dass Dudley kein Musterknabe war. Sie verschloss nicht mehr die Augen vor dem was er tat, redete sich nicht mehr alles schön. Und sie machte sich ernsthaft Sorgen um ihren Jungen. Erst vor einer Woche hatte ihn die Polizei nach Hause gebracht, weil er sich mit einem anderen Jungen auf offener Straße geprügelt hatte. Was wenn ihr Sohn nun endgültig ins Schlägermilieu abrutschen würde? Nein das durfte nicht passieren und genau das war auch der Grund, dass sie ihren Neffen bat Dudley zu folgen als der nun wieder mitten in der Nacht das Haus verlies. Sie hatte so einen besorgen Eindruck gemacht, dass Harry sich nicht in der Lage fühlte ‚Nein' zu sagen. Und so ging er nun die Straße entlang immer mit genügend Abstand zu Dudley.

Im „Buddy's cave" standen schon unzählige leere Gläser auf dem Tresen vor Draco, als der Barkeeper ihm nun noch einen Drink brachte schaute er den Jungen mit einem ernsten Blick an. „Ich hoffe du wirst das auch alles bezahlen können." Draco machte mit seiner Hand eine wegwischende Geste „Na klar." Er langte in die Tasche und zog einige glänzende Galleonen heraus. „Willst du mich verarschen oder was? Ich weis ja nicht wo du herkommst aber bei uns zahlt man mit so was.", Rexton hielt ihm einen dreckigen Geldschein unter die Nase. Malfoy runzelte die Stirn. „Ne also so nen Scheiß hab ich nicht dabei." Rextons Augen verengten sich zu Schlitzen. „Ethan!" donnerte er so laut das es so ziemlich jeder in der Kneipe mitbekam, der noch nüchtern genug war. Ethan, wie sich herausstellte, war der immer grimmig schauende, muskelbepackte Türsteher des Hauses, der nun zum Tresen gelaufen kam. „Was gibt's?" „Das Bürschen hier hat sich den ganzen Abend vollaufen lassen, nur um mir jetzt zu erzählen, dass er so nen Scheiß wie Geld nicht bei sich hat. Würdest du ihm bitte den Ausgang zeigen?" „Klar doch."

Und so kam es, dass Draco keine zwei Minuten später ziemlich unsanft zur Tür hinaus gestoßen wurde. Er stolperte und fiel der Länge nach auf den regennassen Asphalt. Ein Knacken war zu hören und Draco glaube im ersten Moment sich etwas gebrochen zu haben aber Schmerzen hatte er keine. Es sollte doch nicht etwa…? Er setzte sich auf und lies seine Hand in die Hosentasche gleiten, heraus zog er seinen Zauberstab der in der Mitte glatt gespalten war. (man das klingt so pervers) Na super auch das noch wie sollte er den jetzt ohne Magie nach Hause apperieren? Er rappelte sich auf, strich sich den gröbsten Schmutz von den Klamotten. Vom Himmel fielen noch immer dicke, schwarze Regentropfen als er die Straßen entlang lief ohne überhaupt zu wissen wo er heute Nacht noch hinsollte.

Auch konnte er nicht ahnen, dass keine drei Straßen weiter eine äußerst unangenehme Überraschung auf ihn wartete. Dort nämlich hatte sich Dudley mit seinen ‚Kumpeln' getroffen. Draco, der den Blick zum Boden gerichtet hatte bemerkte sie erst als er gegen einen von ihnen rannte und erneut auf den Fußweg fiel. Kaum hatte er sich wieder aufgerichtet war er auch schon umringt von finsteren Gestalten. „Sag mal bist du etwa auf der Suche nach Ärger, Kleiner?", fragte Fergies, der Junge mit dem er zusammengestoßen war und der im Übrigen zwar keineswegs größer war als Draco aber dafür doppelt so breit. „Tschulding hab dich nicht gesehen." „Tja wär aber besser für dich gewesen wenn du uns gesehen hättest, ", bellte nun Dudley, der selbsternannte Chef der Bande. „dann nämlich, hättest du dir ne andere Straße zum spazieren gehen aussuchen konnten und dir ne Menge Ärger erspart." Dudley nickte Fergies zu und das nächste was Draco spürte war ein harter Schlag ins Gesicht. Er hielt sich die Hand an die Nase, aus der nun ein langes Rinnsal von Blut lief. Ein paar von den Jungs packten ihn zogen ihn aus dem Licht der Straßenlaternen hinein in eine dunkle Sackgasse. „Ok dann wolln wir mal.", sagte Dudley bösartig grinsend und lies die Fingerknöchel knacken.

Harry lief fiebrig durch die Straßen. Er hatte Dudley verloren und obwohl er sich sicher war, dass er nicht allzu weit entfernt sein konnte standen seine Chancen schlecht ihn in den dunklen Gassen wieder zu finden. „Scheiße", murmelte er und lehnte sich gegen eine Straßenlaterne. Plötzlich hörte er einen schmerzvollen Aufschrei und hämisches Lachen aus einer Seitengasse ganz in der Nähe. Klang ganz nach Dudley und seiner Bande. Schnellen Schrittes ging er den Geräuschen nach. In die Gasse fiel kein Licht und doch konnte Harry die Situation sehr gut ausmachen. Sieben dunkle Gestalten, (eine davon war Dudley soviel konnte er zweifelsfrei erkennen) die auf eine andere Person eintraten bzw. schlugen, welche zwischen ihnen am Boden lag. „Hört sofort auf damit!", schrie er so laut das es das Gejohle der Jungen übertönte. Sofort drehten sich alle Köpfe in seine Richtung. „Wow", rief einer von ihnen (der Clifton hieß) „gleich zwei an einem Abend die unbedingt Prügel wollen." Er wollte schon auf Harry losgehen als Dudley ihm am Arm packte. „Denn überlässt du schön mir, das ist mein missratener Cousin, dem will ich persönlich die Fresse polieren." „Soll ich jetzt etwa Angst bekommen Duddymatz." Schallendes Gelächter der anderen Jungen folgte, welches allerdings jäh verstummte als Dudley ihnen einen vernichtenden Blick zuwarf. „Das wirst du mir büssen, überhaupt was mischst du dich hier eigentlich ein?" „Weil ich will das ihr den Jungen da in Ruhe lasst." „Ah und warum sollten wir?" „Weil ich in meiner Hosentasche etwas habe, dass dich davon überzeugen wird.", er warf Dudley einen viel sagenden Blick zu und dieser schluckte schwer. „Du darfst dein Ding, außerhalb dieser bekloppten Schule nicht benutzen, das weis ich ganze genau." „Na und Duddy? Hab ich doch letztes Jahr auch gemacht und bin ich geflogen?" (ziemlich zweideutiges dieses Gespräch findet ihr nicht)

„Über was reden die da?" fragte Fergies. „Weis nicht klingt aber auf jeden Fall höchst merkwürdig." „Also mir ist das zuviel Gelaber.", warf Clifton ein, „Ich lass jetzt meine Fäuste sprechen." Und damit näherte er sich Knöchel knackend Harry. Der jedoch zog seinen Zauberstab. Clifton wieherte vor Lachen. „Leute guckt euch das an der Idiot bedroht mich mit einem Stöckchen." Während sämtliche Bandenmitglieder in sein Lachen einstimmten, brach Dudley der Schweiß aus. Er wusste Gewalt würde ihnen nichts nützen aus dieser Situation raus zukommen. Blieb nur noch Kapitulation. „Äh… kommt Leute lasst uns gehen… ich meine mit Verrückten geben wir uns doch nicht ab, oder?" Clifton wischte sich eine Lachträne weg „Du hast Recht BigD… aber für Verrückte die mich mit einem Stöckchen bedrohen, mach ich gerne mal ne Ausnahme." Und er kam näher auf Harry zugeschritten, der ihm noch immer den Zauberstab entgegenhielt. „Dudley pfeif deine Kampfhunde zurück, oder…" „Oder was?", warf Fergies ein, „willst du uns etwa zu Tode pieksen?"

„Lasst ihn.", schrie Dudley, „Er ist ein Zauberer!" „Ach so ist das. Kannst du uns einen Hasen aus dem Hut ziehn?" „Ich glaube wir haben uns jetzt genug über ihn lustig gemacht. Lasst uns ihn endlich verdreschen." Noch einen Schritt machte Clifton auf ihn zu, dann erkannte Harry, das Verhandeln hier sinnlos war. Er richtete seinen Zauberstab auf Dudley. „Stupor!" ein roter Blitz schoss aus der Spitze seines Zauberstabes und Dudley ging wie ein gefällter Baum zu Boden. Seine Freunde rissen Augen und Münder auf und flohen dann so schnell sie konnte aus der Gasse, rannten dabei Harry fast über den Haufen und einige trampelten in ihrer Panik über den am Boden liegenden Bandenchef.

Draco hatte sich der Weile in der Gasse aufgesetzt und hatte das Schauspiel mit wachsender Angst verfolgt. Als die Jungen auf ihn eingeschlagen hatten, dachte er es könnte heute nicht mehr schlimmer kommen, und was passierte es kam prompt schlimmer. Zwar hatte Potter ihn verteidigt aber nur weil er entweder nicht erkannt hatte, wer er wirklich war oder aber weil er selbst sich die Genugtuung verschaffen wollte, ihm sämtliche Knochen im Leib zu brechen. Wie auch immer es konnte einfach nichts Gutes hierbei rauskommen. Er hörte Potters Stimme die durch die Gasse hallte. „Hey alles ok bei dir?" Er antwortete nicht und überlegte hastig was er tun konnte. Flucht war unmöglich da der einzige Weg aus dieser Straße an Harry vorbeiführte und apperieren konnte er, wegen seines kaputten Zauberstabes auch nicht. Verdammt er saß wirklich in der Klemme.

Sein Erzfeind machte ein paar Schritte nach vorne und Draco wich instinktiv weiter in die Gasse zurück. „Hey du brauchst keine Angst zu haben. Ich tu dir nichts." ‚Ja aber das wird sich ändern, wenn du herausfindest wer ich bin', dachte sich Draco. Harry murmelte „Lumos." Von der Spitze seines Zauberstabes fiel ein schwaches Licht. Eilig machte Malfoy einen Schritt zurück um aus dem Lichtkegel zu kommen. Er zog sich zurück bis er mit dem Rücken an eine kalte, hohe Wand stieß. Jetzt blieben ihm noch zwei Möglichkeiten: Potter gegenüber treten und kämpfen oder sich in einer Ecke zu verkriechen. Da sein Zauberstab zerbrochen war und ihm alle Glieder wehtaten entschied er sich zu Gunsten von Möglichkeit Nummer 2. Er ließ sich auf den Boden sinken. Mit den Rücken an ein paar alte Pappkartons gelehnt und das Gesicht in den Händen verborgen harrte er der Dinge die da kamen. Schritte folgten. Er sah nicht hin doch er konnte fast schon spüren wie das Licht von Potters Zauberstab langsam an seinem Körper hoch wanderte.

Wenn das Licht auf dich fällt

Es dir Fragen stellt

Und du stehst da

mit dem Rücken zur Wand

Und du stehst da mit

dem Rücken zur Wand

Harry sah auf den Jungen hinab der zusammengekauert vor ihm saß. Er verstand das nicht, warum hatte der Andere nur solche Angst? Immerhin hatte er ihn doch vor Dudleys Schlägern beschützt. Harry ging vor ihm in die Hocke, und streckte seine Hand aus. Mit seinen Fingerspitzen strich er vorsichtig über die Haare des Anderen. Die beruhigend gemeinte Geste bewirkte allerdings genau das Gegenteil. Rückartig hob der Junge den Kopf und Harry sah in vor Überraschung und Schreck geweitete sturmgraue Augen, Augen die er schon zuvor gesehen hatte. Harrys Kiefer klappte nach unten als er erkannte wen er da vor sich hatte. „Malfoy?", flüsterte er ungläubig. Dann löste er sich plötzlich aus seiner Starre, stand auf und richtete seinen Zauberstab auf den anderen Jungen. „Leg deinen Zauberstab auf den Boden, los!", herrschte er Draco an. „Potter du Idiot, was glaubst du eigentlich von mir? Wenn ich einen Zauberstab dabei hätte, dann hätte ich mich ja wohl gegen diese Typen selbst verteidigt, oder?" Malfoy griff in seine Hosentasche und warf Harry die zwei Teile seines Zauberstabes vor die Füße. „So damit der Herr zufrieden ist." Dracos Angst war verfolgen, in dem Moment in dem er Potter in die Augen gesehen hatte, hatte sie seinem alten Hass auf diesem arroganten Helden der Zaubererwelt weichen müssen.

Harry starrte den anderen noch immer an als könne er nicht glauben, dass es wirklich sein Erzfeind war der da vor ihm auf dem Boden saß. „Überrascht es dich so mich zu sehen?" „Ja.", antwortete Harry wahrheitsgemäß. „Warum mischt du dich auch ständig in andere Leute Angelegenheiten ein. Hättest du diese Kerle mal machen lassen, wer uns beiden diese unschöne Begegnung erspart geblieben." „Ich wollte helfen. Dudley und seine Jungs verprügeln immer andere, auch wenn die ihnen nichts getan haben, einfach zum Spaß. Da musste ich doch was tun."

Draco lachte emotionslos „Du musst aber auch alles und jeden retten, oder Potter? Selbst den Mörder deines Mentors." Draco versuchte ein gehässiges Grinsen, doch es misslang ihm gründlich.

Dein Grinsen wirkt gequält

Weil Ruhm und Geld nicht mehr zählt

Du stehst nur da

Mit dem Rücken zur Wand

Stehst einfach da

Mit dem Rücken zur Wand

Er wartete darauf, dass Harry ihm einen Fluch auf den Hals jagen würde doch dann…

„Du hast Dumbledore nicht getötet, es war Snape." „Aber ich habe ihn verraten, die Todesser nach Hogwarts gelassen und wenn Snape dass nicht für mich übernommen hätte, hätte ich meinen Auftrag auch noch zu ende geführt und Dumbledore erledigt." „Nein das hättest du nicht."„Woher willst du das wissen? Du warst doch gar nicht dabei." „Oh doch Malfoy ich war da, ich hab alles gesehen. Die Angst in deinen Augen und das Zittern deiner Hände, all das hab ich gesehen.", er zögerte kurz, dann fragte er mit fester Stimme: „Was hättest du wirklich gemacht, wenn Snape nicht gekommen wäre?"

Draco senkte den Blick. Genau das hatte er sich jetzt nun auch schon hunderte Male gefragt. Was hätte er getan? Er wusste es nicht. Er wusste nicht ob er das Vertrauen gehabt hätte um Dumbledores Hilfe anzunehmen oder ob er nur da gestanden hätte bis vielleicht ein paar Lehrer sie gefunden hätten und er nach Askaban gekommen wäre. Oder ob er am Ende doch noch die Kraft gefunden hätte den Schulleiter zu töten. Er wusste es wirklich nicht. Und doch je länger er darüber nachdachte desto mehr hatte er das Gefühl eine Chance verpasst zu haben. An diesem Punkt hätte er sein Leben ändern können. Die Entscheidung hatte bei ihm gelegen zum ersten Mal hätte er selbst entscheiden können wie seine Zukunft aussah. Doch dann war es wie immer gewesen, ein andere hatte ihm die Entscheidung abgenommen. Zurück blieb nur der Gedanke: Was wäre wenn? Irgendwie glaubte er, er hätte die Seite gewechselt, noch mal neu angefangen, aber diese Chance war vorbei. Man hatte ihm doch nun schon seinen Weg herausgesucht er konnte jetzt nicht mehr tun als ihn zu gehen. Was nutze es jetzt also sich darüber Gedanken zu machen?

Lass mich

Lass mich nicht

Lass mich singen

Bis mein Herz zerbricht

Lass mich tanzen

Und lass mich schreien

Nur lass mich nie mehr allein

Er realisierte, dass Harry ihn unentwegt anstarrte, er wartete auf eine Antwort. Er seufzte auf: „Wer weis das schon? Du warst doch dabei was glaubst du?" Jetzt war es Harry der den Blick zum Boden wandte. „Ich glaube, du hättest Dumbledore vertraut. Ich glaube du wärst auf unsere Seite gekommen.", er hob den Kopf wieder um Draco nun direkt in die Augen zu sehen, „Weil ich auch glaube, dass du nicht so kalt bist, wie du immer allen zeigen willst. Ich hab dich letztes Jahr weinen sehen. Das hat mich zum nachdenken gebracht, über den Menschen Draco Malfoy, der vermutlich nicht mehr ist als ein einsamer Jungen, der versucht sich und seine Familie zu schützen, der zum Todesser gemacht wurde, obwohl er es gar nicht wollte, der Voldemort Treue schwören musste, doch es noch nicht einmal fertig brachte einen der größten Widersacher seines Herrn zu töten…" „Hör auf.", schrie Draco ihn an, „Du glaubst mich zu kennen ja? Aber ich will dir mal was sagen: Niemand kennt mich, niemand weis wie ich mich fühle, am allerwenigsten du… du scheißperfekter Held und Goldjunge Gryffindors!"

Wenn das Licht dir vergibt

Weil es dich trotz allem liebt

Und du stehst da

Ohne Vertrauen

Und du stehst da

Nicht fähig zu vertrauen

„Draco…" „Und wage es nicht mich Draco zu nennen.", der Slytherin zitterte vor Wut. Da kam dieser besserwisserische Typ auf einmal daher und erzählte ihm wie es in ihm drin aussah, was bildete er sich eigentlich ein. Und das Schlimmste war ja, dass er mit allem was er gesagt hatte, vollkommen richtig lag. „Malfoy,", fing Harry noch einmal an, „Malfoy ich will dir doch nur helfen, noch ist nichts entschieden, noch kannst du dich unserer Seite anschließen."

„Warum tust du das? Warum willst du mir noch eine Chance geben, ausgerechnet du? Warum bringst du mich nicht einfach um? Ich weis, dass du das könntest, das hast du mir letztes Jahr sehr eindrucksvoll bewiesen. Also Warum um alles in der Welt willst du, dass ich auf eure Seite komme?" Harry atmete tief durch. „Weil ich glaube, dass es das ist was Dumbledore gewollt hätte. Er wollte dir die Möglichkeit geben von Voldemort loszukommen und für mich ist alles was er in seinem Leben getan hat ziemlich weise gewesen." „Glaubst du, dass es auch weise von ihm war Snape zu vertrauen?" Harry bis sich auf die Unterlippe doch Draco fuhr in eisigem Ton fort, „Was wenn du mir vertraust und ich dich dann auch verrate? Was wenn die dunkle Seite in mir stärker ist als du glaubst? Was dann Potter?" Der Angesprochene hatte den Kopf gesengt und schien nicht fähig irgendetwas zu erwidern. „Besser du verschwindest jetzt Potter bevor mir noch eine Möglichkeit einfällt, dich dem dunklen Lord auf einem Silbertablett zu servieren und damit meine Stellung bei ihm deutlich zu verbessern."

Wenn das Licht dich verliert

Weil es dich nicht mehr spürt

Und du stehst da

die Erde verbrannt

Noch immer da

im Niemandsland

Harry schaute Draco nun noch einmal direkt in die Augen. Draco hatte erwartet Hass zu sehen doch er konnte in den smaragdgrünen Augen seines Gegenübers nicht mehr finden als Enttäuschung und eine Art Mutlosigkeit. Harry machte den Mund auf um noch etwas zu sagen.

„Lass mich.", sagte Draco nur kühl, und Harry wandte sich ab, ging die Gasse zurück in Richtung seines immer noch bewusstlosen Cousins. Draco sah ihm hinterher. Immer noch konnte er nicht glauben, was grade passiert war. Potter, Harry Potter hatte ihm, seinen Erzfeind Hilfe angeboten und das nach allem, was geschehen war. Und er? Er hatte nicht angenommen. Warum nicht? War er zu stolz gewesen? Oder einfach nur dumm? War seine Seele doch so schwarz wie immer alle behauptet hatten? Draco konnte es sich selbst beim besten Willen nicht erklären. Noch vor ein paar Minuten hatte er bedauert, dass er damals Dumbeldores Angebot nicht mehr hatte annehmen können und nun hatte er das nächste ausgeschlagen. Gut Fall geklärt er war einfach nur dumm entsetzlich dumm.

„Lass mich nicht…allein", flüsterte er in die Dunkelheit in die Harry verschwunden war. Wie viele Chancen würden ihm den noch geboten werden. Hatte er nicht schon viel zu viele unbeachtet gelassen. Würde man ihn wohl noch einmal bitten, die Seiten zu wechseln? Wohl kaum. Nein er konnte nicht warten bis so etwas noch einmal passierte. Er musste handeln und zwar genau jetzt. „Warte!", schrie er so laut er konnte und dann rannte er, rannte in Richtung des blassen Licht das von Potters Zauberstab ausgehen musste.

Lass mich

Lass mich nicht

Lass mich singen

Bis mein Herz zerbricht

Lass mich tanzen

Und lass mich schreien

Nur lass mich nie mehr allein

„Potter, warte ich hab mir's überlegt." Doch der andere schien sich nicht zu kümmern. Er kniete sich neben seinen ohnmächtigen Cousin. „Harry!" Sein Kopf zuckte nach oben als er seinen Vornamen hörte. Er fixierte den Blonden kurz, dann antwortete er mit seltsam kühler Stimme: „Lass es Malfoy, du hattest Recht, ich kann dir nicht vertrauen. So wie du mir nicht vertrauen willst." „Harry verzeih aber bis zum heutigen Tag hab ich mir ja noch nicht mal selbst vertraut. Trotzdem, Harry ich fühle, nein ich weis, dass ich das Dunkle in mir besiegen kann aber nicht allein. Es fällt mir schwer das zuzugeben aber ich brauche deine Hilfe." Harry sah seinem Gegenüber in die Augen, soviel spiegelte sich in diesen eisgrauen Seen, Hilflosigkeit, Erwartung, Angst und irgendwo dazwischen versteckt ein kleiner Funken Hoffnung. Und Harry wusste, würde er Draco jetzt abweisen, dann wären es diese Augen, die ihn ein Leben lang verfolgen würden. Er seufzte. „Na gut. Du kannst erstmal mit zu mir kommen, ok?" „Ok."

Noch immer hielten sie Blickkontakt, keiner von Beiden war bereit, diesen Moment jetzt zu zerstören. Und da war plötzlich noch etwas in Dracos Augen. Etwas, das Harrys wissen lies, dass er diesem Jungen vertrauen konnte, etwas, das sein Herz schneller schlagen ließ, etwas unglaublich schönes, etwas…

„Orhh. Mein Kopf." Harry trennte sich von Dracos Augen und schaute stattdessen auf seinen Cousin, der sich langsam ein Stück aufrappelte. Dann erkannte er Harry und zuckte zusammen. „Keine Panik, ich hab nicht vor dich heut noch mal zu verhexen.", sagte Harry und ging auf ihn zu um ihn dann am Arm zu packen und ihn mit Mühe und Not wieder auf die Beine zog. „Wir gehen jetzt nach Hause. Tante Petunia macht sich garantiert schon höllische Sorgen um dich. Komm Draco." Dudley wandte den Kopf und sah nun auch den Slytherin. „Wa…wa was?", stammelte er. „Er kommt auch mit Dudley." „Aber warum." „Damit ich auch noch Gelegenheit dazu bekomme mich an dir zu rächen.", warf Draco mit einem Grinsen ein und selbst Harry musste sich beherrschen bei Dudleys versteinerter Miene nicht loszulachen. „Dudley ich erklär dir das vielleicht später aber jetzt lasst uns gehen ich will noch vor Sonnenaufgang zu Hause sein ok?" Keiner widersprach und so machten sie sich auf den Weg. Schweigend gingen sie nebeneinander her und jeder hing seinen Gedanken nach.

Dudley lies Revue passieren, was er von diesem Abend mitbekommen hatte und fragte sich was dieser komische Junge, der nun scheinbar mit zu ihnen nach Hause kam mit Harry zu tun hatte. Aber er dachte auch an seine Mutter. Harry hatte gesagt sie hätte sich Sorgen gemacht. Er hätte nie gedacht, dass sie sich je sorgen würde sie war doch immer so kalt und gefasst…

Draco hingegen fragte sich wie es nun weitergehen sollte. Würden die anderen Zauberer der ‚guten' Seite ihm genau so bereitwillig aufnehmen wie Harry? Was wenn Voldemort erst einmal von seiner Entscheidung erfahren hatte? Er griff sich an den Unterarm, wo unter dem Stoff seines Hemdes das dunkle Mal in seine Haut gebrannt war. Die Todesser waren kein Club wo man einfach so aussteigen konnte und trotzdem Draco vertraute, darauf, dass sein Erzfeind, nein wohl eher ehemaliger Erzfeind und Weltverbesserer Harry Potter auch ihn retten konnte.

Und Harry, Harry dachte noch immer an dieses ‚Etwas' in Dracos Augen. In einem anderen Leben, zu einer anderen Zeit und mit einem anderen Draco Malfoy hätte er es wohl ‚Liebe' genannt. Doch im Hier und Jetzt war das vollkommen abwegig. Oder?

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Äh ja irgendjemand an ner Fortsetzung interessiert?

P.S. Natürlich ist es abwegig aber dafür sind sie ja ooc ne?

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Es war gegen 4.00 Uhr als sie endlich das Appartement in Southwark erricht hatten. Harry zog den Schlüssel aus der Tasche und öffnete leise die Tür um Tante Petunia nicht zu wecken sollte sie schon schlafen. Doch sie war noch wach und als sie die Tür knarren hörte kam sie in den Flur gelaufen.