Disclaimer: mir gehört nix und ich krieg kein Geld fürs tippseln xx
Mibis unnütze Kommentare ...
Is wahrscheinlich alles total ooc. Seit ich band 15 gelesen habe weiß ich, dass insbesondere
Kurogane niemals so reden würde... Überaus kitschig und überdramatisiert und außerdem
meine erste shounen ai ff oO seit gnädig.
Murrend trottete der Ninja hinter ihrer kleinen Gruppe von Reisenden hinterher. Dieses weiße
Etwas hatte sie tatsächlich mitten im Nirgendwo ausgespuckt. Weit und breit keine
Menschenseele, lediglich ein paar bebaute Felder und ein breiter verlassener Trampelpfad,
den sie gerade entlang liefen, auf der Suche nach einem Dorf oder einer Stadt. Seit
geschlagenen zwei Stunden ging das jetzt schon so, aber das schien hier niemanden
sonderlich zu interessieren. Nach all den Federn, die der Junge inzwischen in den Besitz der
Prinzessin zurück gebracht hatte, war diese mittlerweile so gut wie neu. Sie war nicht mehr so
schläfrig wie vorher und lachte und scherzte ausgelassen mit Syaoran, auch, wenn sie sich
immer noch nicht an ihn erinnern konnte. Aber was ging das Kurogane schon an? Er hatte
sich eigentlich vorgenommen so schnell wie möglich nach Japan zurück zu kehren und sich
nicht um die Probleme anderer zu Sorgen. Wenn wir schon gerade bei Problemen anderer
waren...
Sein Blick traf diesen nichtsnutzigen Magier. Er lief weiter vorne neben Syaoran und
Sakura,die weiße Nervensäge auf der Schulter. Er lachte über irgendetwas. Na ja zu mindest
sah es aus als würde er lachen. Das Lächeln des Magiers war Kurogane erst nach einiger Zeit
so suspekt vorgekommen wie jetzt. Am Anfang ihrer Reise hatte er es nicht bemerkt... Hatte
sich von dem Blonden täuschen lassen. Ob Syaoran es auch bemerkt hatte wusste er nicht.
Kurogane vermutete mal, dass dem nicht so sei...und was das Manju-bun anging...dessen
Gedankengänge waren dem Schwarzen sowieso ein Rätsel. Aber Kurogane...Kurogane hatte
bald gemerkt, dass etwas an dem Lächeln des Magiers nicht stimmte. Denn so fröhlich der
Blonde auch schien und so breit er auch grinste...in seinen Augen war deutlich zu sehen, dass
er alles andere als glücklich war. Kurogane hatte Schwierigkeiten den Blick des Mannes zu
definieren. Er war sich nicht sicher was darin lag. War es Einsamkeit? Trauer? Sorge? Er
wusste es nicht. Und er würde einen Teufel tun den Magier darauf anzusprechen. Denn wenn
er etwas nicht leiden konnte, dann war es Verlogenheit. Und das war es was Fye war.
Verlogen. Er verbarg sein wahres Selbst hinter einer Maske. Und, was darunter lag, wollte er
auf gar keinen Fall preisgeben. Niemanden.
Und doch war Kurogane immer wieder fasziniert von dem Mann. Immer wieder schweiften
seine Gedanken und Blicke zu ihm herüber. So wie jetzt gerade. Er schüttelte stumm den
Kopf um seine momentanen Gedanken zu vertreiben.
Er richtete seinen Blick stur gerade aus und versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie
irritiert er war.
"Seht mal, wie ernst Kuro-pyon dreinschaut!", kam es von Fye, der sich während des Gehens
zu Kurogane umwandte und die anderen lächelnd auf den ernsten Blick des Schwarzen
hinwies.
„Hör auf mich so zu nennen...", murmelte Kurogane schon fast beiläufig. Wie lang waren sie
jetzt schon auf der Reise durch die verschiedenen Welten? Kurogane wusste es nicht genau.
Fye und er waren jedenfalls bereits ein halbes Jahr länger auf der Reise als Syaoran, Sakura
und das Manju. Schließlich waren sie durch einen Fehler des weißen Plüschballes ein halbes
Jahr vor dem Jungen und seiner Freundin in Shura gelandet. Das schlimmste halbe Jahr in
Kuroganes Leben. Zu Anfang hatten die beiden sich kaum verständigen können, aber nach
den ersten zwei Monaten war Fye in der Lage gewesen Kuroganes Sprache oder zumindest
Bruchstücke davon zu verstehen und sprach sie einiger maßen fließend. Kaum war er der
Sprache mächtig gewesen, gingen diese unsinnigen Diskussionen über Kuroganes Namen
auch schon wieder los. Kurogane hasste diese Spitznamen mit denen Fye ihn versah, aber er
ertrug sie inzwischen weitestgehend schweigend und murmelte nur noch gelegentlich, fast
reflexartig, ein „Halt's maul" oder „Lass das" vor sich hin, wenn Fye ihn wieder mal als
Kuro-rin, -tan, -pon. -run oder sonst wie betitelte. „Was hast du denn Kurogane-san? Ist dir
nicht gut?", fragte Sakura besorgt worauf hin Kurogane nur seufzte und leicht den Kopf
schüttelte.
Nach einigen Minuten des Gehens hörte Kurogane, dessen Blick die ganze Zeit den Boden
vor ihm fixierte, wie Syaoran rief: „Dort, eine Stadt!" Fye warf einen Blick auf Sakura, die
gähnte und sagte: „Wir sollte uns gleich nach der hiesigen Währung erkundigen und uns auf
die Suche nach einem Gasthaus oder so etwas ähnlichem machen." „Mokona kannst du eine
Feder in der Nähe spüren?", wandte sich Syaoran an Mokona nach dem er Fye zu genickt
hatte. Das weiße einem Plüschtier ähnliche Geschöpf sprang dem braunhaarigem Jungen
sogleich auf den Kopf und erklärte, dass es etwas Magisches spüre, aber es nur ganz schwach
sei. Kurogane senkte seinen Blick erneut und folgte den Anderen in die Stadt. Sie fanden
schnell ein Hotel, in dem er sich wieder mal ein Zimmer mit diesem seltsamen Magier teilen
sollte. Aus Geldgründen beließen sie es jedes mal bei drei Zimmern. Da dies meistens
Doppelzimmer waren und Sakura als Mädchen immer ihr eigenes bekam, wurde immer
schnell über Kuroganes Kopf hinweg entschieden, dass er sich mit dem schlanken Blonden
eines zu teilen hatte.
Kurogane, der gerade im Begriff war sich seiner Kleidung zu entledigen und sich endlich
schlafen zu legen- er war ein wenig erschöpft von der ganzen Lauferei an diesem Tag –
bemerkte wie hinter ihm etwas Richtung Tür huschte. Er drehte sich um und sah Fye, der
scheinbar gerade plante den Raum zu verlassen. „Wohin willst du denn noch so spät?",
knurrte Kurogane. Fye lächelte sein falsches Lächeln und sagte breit grinsend: „Macht sich
Kuro-kuro etwa Sorgen um mich??? Wie rührend!"
"Ach vergiss es, mach doch was du willst du Clown.", schnaubte der Schwarze und schmiss
sich auf das Bett um endlich schlafen zu können.
Was Kurogane, der sogleich wütend die Augen geschlossen hatte, nicht sah war, dass Fye ihn
traurig anlächelte. //Ein Clown...ja das bin ich wohl...ein Narr, der sich hinter einer lächelnden
Fassade versteckt. Ich bin wirklich ein Idiot.// Mit diesen Gedanken stahl sich Fye aus dem
Zimmer. Aus dem Hotel. Hinaus auf die gepflasterte Straße. Er trug noch die Kleidung aus
der Welt in der sie zuletzt gewesen waren. Ein hellblaues, ärmelloses Oberteil mit Rollkragen
(ähnlich dem von Syaoran Oo'), eine lange schwarze Hose und darüber einen weißen Mantel.
Weiß passte irgendwie zu ihm, fand Fye. Nicht weil weiß für Unschuld oder Reinheit
stand...eher weil es so eine kalte Farbe war. Fye fühlte sich als sei sein Herz vereist. Wie
sollte es sich auch für irgendetwas oder jemanden erwärmen, wenn er es doch vor der
Außenwelt abschloss und verbarg...Er hatte keinen Grund sich zu beklagen oder über sein
Elend zu jammern. Er war ja selbst an seiner Lage Schuld. Er war ja nicht gezwungen, ständig
zu lächeln...zu lügen und...
Seine Schritte verlangsamten sich und das Geräusch, das seine Schuhe auf dem hartem
Straßenboden machten und das in den leeren Gassen wiederhallte wurde leiser und leiser bis
er schließlich unter einer Straßenlaterne ganz zu stehen kam. Was war das nur? Irgendwie
bereiteten ihm diese Gedanken starke Schmerzen. Unwillkürlich krallte Fye sich an der Stelle
in seinem Oberteil fest, hinter der sein Herz schlug. Warum konnte er nicht einfach die Maske
wahren und die Fassade aufrecht erhallten, die er so mühsam um sich herum aufgebaut hatte.
Ob das was mit Kurogane zu tun hatte? Kurogane schien Fye zu durchschauen. Nicht, dass er
sich darum kümmern würde, was mit Fye war oder was in ihm vorging, aber immerhin ahnte
er, dass Fyes Lächeln kein Echtes war. Kurorin verwirrte Fye. Er ließ es sich nicht anmerken,
aber in letzter Zeit dachte er immer öfter über den Schwarzen nach. Fragte sich, was für ein
Leben er wohl geführt haben musste, bevor er auf diese Reise geschickt worden war. Mit
Sicherheit kein leichtes. Schließlich war Fyes Schwärzli ein ziemlich erfahrener Kämpfer. Fye
riss sich aus seinen Gedanken. Er hatte kein Recht sich solche Sachen zu fragen, wenn er
doch selbst mit allen Mitteln versuchte, nichts von sich preis zu geben. Er setzte seinen Weg
fort. Schritt aus dem Licht der Laterne in die Dunkelheit der Straße. Wohin genau er ging
wusste er nicht. Sein Gesicht musste gerade furchtbar aussehen dachte er bei sich. So ganz
ohne lächeln, mit einem derartig düsterem Blick...Ein Glück, dass Syaoran und die anderen
ihn jetzt nicht sahen. Das hätte wohlmöglich nur Fragen aufgeworfen. Aber immer nur
lächeln...das konnte selbst er nicht.
Gerade wollte Fye einen neuen Gedanken fassen, der weniger deprimierend war, da hörte er
hinter sich ein Geräusch. Er fühlte praktisch die Präsens zweier anderer Menschen...nein
dreier. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in dieser Welt fragte Fye sich, ob es eine friedliche
war...Es sah nicht danach aus. Aus dem Schatten einer Seitengasse tauchten zwei
Grimassenhafte Gesichter auf, die Fye gierig von oben bis unten musterten. Fye, der dies
innerlich mit einem skeptischen Blick quittierte, setzte sein übliches Lächeln auf. „Kann ich
ihnen helfen, Gentlemen?", grinste er schwach. „Oh, ja. Das kannst du, da bin ich sicher...",
sagte einer der Männer und lies ein Butterfly flatter flatter schmedderlinge sin doll...
Messer aufblitzen. Beide bewegten sich auf Fye zu. Dieser blieb wo er war und lächelte
müde. „Und wie wenn ich fragen darf?" Einer der Beiden packte Fye nun grob am Arm. „Sag
mal, wie viel hast du eigentlich dabei? Siehst aus als würdest du nen Haufen Kohle mit dir
rumschleppen!" Fye entwand sich dem Griff des Typen und fragte sich gerade, wo der Dritte
im Bunde wohl steckte, als der hinter im auftauchte, und versuchte mit seinem Messer zu
zustechen. Dem war Fye wie gewohnt in einer sanften Bewegung ausgewichen, in dem er
über den Kerl, der vor ihm stand hinweg sprang und hinter ihm landete. „Ich fürchte ich muss
sie enttäuschen. Ich trage kein Geld bei mir...", sagte er lächelnd. „Tja! Das ist aber Schade...
für dich...", rief einer der Männer nun und versuchte erneut auf Fye einzustechen, dieser war
diesmal nur knapp ausgewichen und dabei dummerweise ein wenig ins Stolpern geraten, so
dass es einem der 3 Männer gelang ihn festzuhalten. Gleich darauf spürte er auch schon die
Faust eines der Typen in seiner Magengegend. Seine Augen weiteten sich dabei leicht, doch
bevor er sich richtig besinnen konnte, hatte er auch schon den nächsten Schlag abbekommen-
diesmal ins Gesicht.
Fye war Magier und kein großer Kämpfer, es sei denn es ging um Schwarzmagie. Und die
konnte er schlecht anwenden. ER würde ihn sicher mit Leichtigkeit finden, würde Fye seine
Kräfte benutzen. Fye beschloss in diesem Moment, dass er lieber elendig hier auf der Straße
von ein paar Schlägern gemeuchelt werden wolle als von ihm - Ashura-ou - gefunden zu
werden. Wesentlich lieber. Also schloss er die Augen, so dass die grässlichen Grimassen
seiner Peiniger wusst gar nich das solche Wörter zu meinem Wortschatz gehören... in der
Dunkelheit verschwanden und lies die Schläge und Tritte über sich ergehen. Na ja, nicht, dass
die Erfahrung von Schmerz etwas Neues für ihn gewesen wäre. Hoffentlich würden sie es
bald zu Ende bringen...Mh das passte irgendwie. Hier in der hinterletzten Gasse irgendeiner
Welt deren Namen er nicht mal kannte auf jämmerliche Art und Weise zu sterben. Jetzt wo er
darüber nachdachte, war das vielleicht besser als ewig wegzurennen und weiter dieses triste
Leben zu führen. Besser als Tag für Tag den Schein zu wahren, damit niemand an ihn heran
kam. Niemand ihn verletzen konnte. Er erinnerte sich zurück an diese Nacht in Outo
Country...
//Von allen Menschen dieser Welt, hasse ich die, die aufgeben, bevor alle Hoffnung verloren
ist, am meisten.//
Damals, als er in einer ähnlichen Situation war und darüber nachdachte sich einfach von den
Dämonen, die sie angriffen, töten zu lassen. Gut, das Ganze war in einer Virtual Reality
geschehen aber Fye und Kuro-tan war es zu dem Zeitpunkt ZIEMLICH realistisch
vorgekommen. Kurogane hasste ihn wohl wirklich. Was machte es also schon wenn er jetzt
sterben würde? Wer würde ihn schon vermissen? In diesem Moment hörte Fye schnelle
Schritte die Straße hinunter laufen. Er öffnete verdutzt die Augen und sah Kurogane, der sein
Schwert zückend auf ihn und die drei ...ehm...Gentlemen zurannte.
„VERRÄTST DU MIR WARUM DU NUR DA STEHST UND REIN GAR NICHTS
TUST?!", hörte Fye ihn wütend schreien und bemerkte, wie sich der Griff, der seine Arme
umschlossen hielt, löste. Sofort sank er zu Boden und spürte den Schmerz jetzt, wo er aus
seinen Gedanken gerissen worden war, viel intensiver als vorher. Mit einem Auge
beobachtete er das Schauspiel, das sich vor ihm bot. Anscheinend bekamen die 3 Typen
Panik, jetzt, wo sie sich von einem wütend aussehenden, großen, schwarzgekleideten Kerl mit
einem riesigem Schwert an seiner Seite bedroht fühlten. Nun Kuro-muu war schon irgendwie
angsteinflößend manchmal. Das musste auch Fye sich eingestehen. Schnell suchten die 3
Schläger das Weite, stießen noch ein paar Flüche und leere Drohungen aus bevor sie gänzlich
verschwunden waren und Fye wieder alleine war...Nein nicht ganz; Kuro-pin war ja da.
Fye der sich gerade bewusst wurde, dass sein Gesicht völlig entgleist war; zwang sich zu
einem Lächeln; wandte sich an Kurogane und sagte so fröhlich wie möglich: „Kuro-pyon!
Machst du nen Spaziergang oder warum streifst du mitten in der Nacht alleine durch die
Gegend?" Während er dies sagte erhob er sich und klopfte sich den Staub von seiner
Kleidung. Beim Aufstehen bemerkte er, dass nicht nur sein rechtes Auge bzw. der
Wangenknochen darunter; sondern auch einige Rippen stark schmerzten. Ob wohl was
gebrochen war? Na ja egal. Wen kümmerte das schon. „Genau das gleiche könnte ich dich
fragen, du Depp! Legst du's eigentlich drauf an in solche Situation zu geraten!!? Dich kann
man echt nicht allein lassen!", sagte- nein schrie- Kurogane fast wütend als Antwort auf Fyes
Frage, während seine Stimme merklich zitterte. Wahrscheinlich vom Laufen. Fye war für
einen kurzen Moment verdutzt und erwiderte dann Grinsend: „Ich scheine so was wirklich
anzuziehen aber, Gott sei dank habe ich ja meinen großen starken schwarzen Prinzen, der mir
immer wieder das Leben rettet, nee Kuro-ou?" Kuroganes Augenbraue zuckte merklich. Das
tat sie immer, wenn er wütend war. Fye fand das irgendwie niedlich und musste für einen
Moment ehrlich grinsen. Dieses ehrliche Grinsen verschwand aber so schnell wieder, wie es
gekommen war. „Ich gedenke meinen Spaziergang nun fortzusetzen, wenn du mich
entschuldigst, mein Retter!", sagte Fye und hob die Hand, als er weiter gehen wollte, wurde
aber sobald er sich umgedreht hatte von Kurogane am Arm gepackt und so heftig herum
gerissen, dass er beinahe gestürzt wäre. Ein Zucken durchfuhr den Blondschopf als Kurogane
seinen Arm berührte. Anscheinend blutete er an der Schulter. Wann war das nur passiert? Er
hatte es gar nicht richtig mitbekommen... Aber jetzt wo er darüber nachdachte, fielen ihm die
Messer ein, die jeder seiner neuen Freunde getragen hatte. „Du gehst mit deinen Verletzungen
nirgendwohin!", knurrte Kuro-nin und zog Fye mit sich. Dieser protestierte noch „Aber mir
geht's...", wurde aber von einem mörderischem Blick von Kurogane unterbrochen, der ihm
verhieß, lieber still zu sein, wenn es in seinem Sinne lag den Morgen noch zu erleben. Leise
lächelnd fragte sich Fye, ob er das wirklich wollte.
Angekommen im Gasthaus stellten sie fest, dass wohl niemand mehr auf den Beinen war.
Nun nicht gerade abwegig der Gedanke, wenn man die Uhrzeit in Betracht zog.
Schweigend schleppte Kurogane die zwei auf ihr Zimmer und begann sogleich nach einen
erste Hilfe Kasten zu suchen. Fye hatte sich auf sein Bett plumpsen lassen. Und saß nun
gebeugt auf dessen Kante. Kurogane hatte gefunden wonach er gesucht hatte und kramte
hastig nach Verbänden und Desinfektionsmittel heißt das so?. Dabei hatte er Fye den
Rücken zugewandt, was vielleicht auch gut so war. Kuro-ryu war wirklich aufgebracht.
Nachdem Fye eben (was hieß eben? Er war bestimmt 2 Stunden weg gewesen! Was hatte er
nur so lange da draußen getrieben?!) das Zimmer verlassen hatte, hatte Kurogane sich
permanent hin und her gewälzt und konnte beim besten Willen nicht zur Ruhe kommen. Seine
Gedanken hatten sich wieder mal weg zu diesem verdammten Blondschopf verabschiedet. Ob
er sich vielleicht Sorgen gemacht hatte? So weit kam es noch. Kurogane...Der große Ninja
Kurogane, Mörder von unzähligen Gegnern, machte sich Sorgen um diesen Idioten...
Kurogane drehte sich zum Magier; der hinter ihm auf dem Bett saß um. Er hielt seinen Blick
nach unten und die Augen verdeckt von seinen langen blonden Haaren. Er schreckte plötzlich
aus seinen Gedanken, hob den Kopf und sah Kurogane grinsend an. „Ich kann das auch
selber, Kuro-pyon. Du musst hier nicht die Krankenschwester für mich spielen; weißt du?",
sagte er und hielt Kuro-kuro seine Hand hin, in der Erwartung von ihm die Verbände zu
bekommen. Dieser jedoch zuckte nur verächtlich mit den Schultern ja das geht und sagte
laut: „Das hab ich ja gesehen, was du alles alleine kannst." Er schritt auf Fye zu und fügte ein
grimmiges „du musst schon das Oberteil ausziehen so kann ich dich nicht verarzten." hinzu,
als er merkte dass Fye ihn nur verdutzt anstarrte. Der blonde Magier zögerte nun einen
Moment und sah Kurogane an. Dieser glaubte irgendetwas in Fyes Augen aufglitzern zu
sehen, was ihm bis jetzt neu gewesen war. Es sah ein bisschen nach Angst aus. Fye seufzte
dann aber ergeben und entledigte sich seines Shirts. Kurogane spürte, dass der Magier sich
dabei deutlich unwohl fühlte und beschloss das nun schnell hinter sich zu bringen, damit er
heute Nacht auch endlich noch einmal zum Schlafen käme. Als er sich der Wunde an Fyes
Schulter zu wenden wollte, sah er es.
Auf Fyes Armen und auf seinem Rücken befanden sich unzählige Narben. Es sah nicht
danach aus als wären neuere darunter, sie waren gut verheilt und schienen alle schon älter zu
sein aber dennoch fragte sich Kurogane was zu Hölle nur mit Fye geschehen war..."Hast
du...", begann Kurogane wurde aber sogleich von Fye unterbrochen.
„Beeilst du dich bitte etwas, Kuro-tan?", fragte Fye und lächelte schwach. Kurogane nahm
neben Fye Platz, träufelte etwas Desinfizierungsmittel auf einen Stofffetzen und betupfte die
Wunde des Blonden damit. Sein Grinsen begann zu flackern, als Kurogane anfing die Wunde
an Fyes Schulter zu desinfizieren.
//Er könnte auch einfach etwas sagen, wenn es ihm weh tut...//,brummelte Kurogane in
Gedanken zu sich und war fast ein bisschen beleidigt, dass Fye selbst jetzt noch versuchte,
den Schein zu wahren.
„Kuro-nyan?", fragte Fye unsicher, denn Kurogane hatte in seinem Vorhaben aufgehört und
sah Fye ein wenig wütend an. „Idiot.", sagte er schließlich und widmete sich wieder Fyes
Wunde. Er konnte Fyes Gesicht nicht ganz sehen, denn er hockte nur an seiner Seite um
besser an dessen Schulter heran zu kommen. Doch das was er sah war wieder ein Grinsen. Ein
Falsches, ganz eindeutig, denn Fyes kristallblaue Augen blickten unendlich traurig drein, als
er leise wiederholte: „Ein Idiot..." Er lachte ganz kurz auf. Es klang ziemlich hohl- schlimmer
als sonst. Kurogane fand das schade. Der Magier hatte eigentlich eine wunderschöne Stimme.
Sie wirkte irgendwie beruhigend auf ihn und andererseits trieb sie ihn nicht selten zur
Weißglut. „Wie sollte ich dich auch anders nennen? Wie kann man nur so dumm sein, in einer
völlig fremden Stadt...ach was rede ich... in einer völlig fremden WELT mitten in der Nacht
einen Spaziergang durch die übelste Gegend hier zu machen und sich dazu noch ohne nur den
geringsten Widerstand zu leisten von irgendwelchen Halbstarken verprügeln zu lassen?"
Wamm. Das hatte gesessen.
Kurogane bereute seine Worte jetzt schon. Er wollte nicht so hart zu Fye sein, aber irgendwo
hatte er schon recht mit dem, was er gesagt hatte. Er wusste genau, dass Fye nicht gerne
kämpfte und sich weigerte Magie anzuwenden, auch wenn dem Schwarzen nicht ganz klar
war, warum, aber trotzdem. Er war zumindest im Ausweichen und Wegrennen ein Meister.
Also, warum hatte er sich so zurichten lassen? Fyes Reaktion auf Kuroganes letzte Worte
hatte er nicht ganz mitbekommen. Sein Haar verschleierte schon wieder seine wunderschönen
Augen...Wunderschön?! Was dachte er da nur wieder für einen Schwachsinn? Er nahm sich
vor sich mehr am Riemen zu reißen. Es ging einfach nicht, dass er sich so gehen lies...und
doch...Irgendwie hatten Fyes Augen was Magisches. Sie waren der einzige Weg Fyes wahre
Gedanken und Gefühle zu erahnen. So klar und strahlend blau und doch so unendlich tief,
dass Kurogane mit jedem Mal, das er in sie hinein blickte, darin zu versinken drohte. Doch
nun verdeckte Fyes seidiges Haar seinen Blick und Kurogane fuhr fort, Fyes Schulter und
dessen Rippen zu verbinden.
Plötzlich hörte Kurogane etwas von Fye, was wie ein Schluchzen klang und er erstarrte
erneut. Fye? Schluchzen? Weinte er etwa? Das war nicht möglich! Kurogane riss Fye an der
Schulter zu sich herum, so dass dieser ihm genau in die Augen blickte und tatsächlich sah der
Größere von Beiden etwas darin glitzern. „Was...?!", gab er von sich und starrte den Magier
verwirrt und irgendwie geschockt an. Dieser wischte sich über die Augen und meinte zaghaft
grinsend „Es...es tut nur etwas weh, Kuro-rin..." Kurogane verstand erst nicht was Fye meinte,
sah dann an ihm runter und dachte, er habe Fye beim Verbinden seiner Wunden weh getan.
„Das...es...ich...tut mir leid.", murmelte Kurogane nur. Noch nie hatte er eine derartige
Emotion bei Fye wahrgenommen. Das Fye jemals weinen würde...es überhaupt konnte...hatte
Kurogane für unmöglich gehalten. Nun gut Fye weinte zwar nicht, aber immerhin hatte er
gerade schon mehr als wässrige Augen. Kam das nicht aufs gleiche raus? Irgendwie versetzte
ihm Fyes Anblick einen Stich. Fye besah inzwischen die Tür zu seiner anderen Seite als wäre
sie Lebensnotwendig. Kurogane machte einen letzten Knoten und sagte dann „Fertig". Ehe er
sich versehen hatte, war Fye aufgesprungen, hatte sich sein Shirt und seinen Mantel gegriffen
und war aus dem Zimmer gestürmt. Kurogane seufzte und warf einen Blick aus dem Fenster.
Die Sonne ging langsam auf. Es hatte keinen Sinn, jetzt noch zu schlafen, aber was sollte er
sonst tun... sich jetzt wieder um diesen Streuner zu sorgen lag jedenfalls nicht in seinem
Sinne. Ein Streuner. Ja das war Fye...eine streunende Katze. Misstrauisch und nicht leicht zu
zähmen.
Fye kehrte erst spät am Mittag wieder zurück. Er erklärte Syaoran und Sakura auf ihre Fragen
hin, dass er Informationen über Sakuras Feder sammeln gewesen sei und dabei unglücklich
gestürzt war, was die „paar Kratzer" die er mit sich trug erklären sollte. Der Junge und die
Prinzessin gaben sich mit dieser Erklärung zufrieden. Nur Mokona blickte ein wenig besorgt
drein. „Was guckst du denn so, Mokona?", fragte Fye es grinsend. „Fye...", begann das weiße
Geschöpf wurde aber von Fye abgewürgt. „ Habt ihr auch so einen Hunger wie ich?? Ich habe
ein paar Mitbringsel aus der letzten Welt verkaufen können. Wie wär's wenn wir von dem
Geld was essen gehen? Ne, Ne?", rief er und wirbelte wie eh und je durchs Haus als ob nichts
gewesen wäre. Die Andere ließen sich also überreden mit Fye was essen zu gehen. Kurogane
kam nur mit, um ein Auge auf seinen verrückten Magier zu werfen und aufzupassen, dass der
nichts Dummes anstellte. Syaoran hielt das Erkunden der Stadt für eine gute Möglichkeit an
neue Informationen zu gelangen.
Sie machten sich also auf den Weg durch die jetzt am helllichten Tage etwas belebteren
Straßen. In ihrer Kleidung fiel die Gruppe kaum auf, da in dieser Welt ähnliche Dinge
getragen wurden, wie in der vorherigen. Fye lief lächelnd neben Syaoran und Sakura her und
plauderte mit Mokona. Hin und wieder kicherten sie beide, denn Mokona machte sich gerade
einen Spaß daraus Kuro-tans Gesichtsausdruck zu imitieren während es auf Fyes Kopf und
Schultern hüpfend und lachend umher sprang. Als es auf Fyes unter seinem Outfit versteckte
Wunde trat, zuckte dieser kaum merklich zusammen. Kurogane, der die beiden missmutig im
Auge behielt, fiel das sofort auf. Fye begann wieder zu lächeln und irgendwie passte das
Kurogane gerade überhaupt nicht. „Hör gefälligst auf damit!", knurrte er Fye zu. „Moko-chan
sieh mal hier drüben die schönen Blumen!", rief Sakura-hime und wies das Manju auf einen
bunten Blumenstand in der Einkaufspassage, die sie durchquerten, hin. Mokona sprang
daraufhin von Fye herunter und hüpfte rüber zu dem Mädchen und ihrem Gefährten, der sie
liebevoll beobachtete. Die Tatsache, dass sein kleiner weißer Freund nicht mehr auf seiner
Schulter hockte lies Fye für einen kurzen Moment sehr erleichtert aussehen, aber gleich
darauf lächelte er wieder wie gewohnt.
„Mh? Aber Kuro-wanwan! Stört es dich so sehr, wenn Mokona und ich uns ein bisschen über
dich amüsieren? Du bist doch sonst nicht so empfindlich!", grinste er und schritt auf Kuro-
pon zu, der stehen geblieben war, um ihn mit dem Finger scherzhaft auf die Stirn zu tippen.
„Du weißt genau, dass ich was anderes gemeint habe.", brummte Kurogane gereizt und packte
Fye an der Schulter. Der Blonde zuckte stark zusammen, machte einen riesen Satz nach
hinten und entzog sich so Kuroganes Griff. Kurogane seinerseits tat es bereits wieder Leid,
dem Magier weh getan zu haben, denn der irritierte und verstörte Blick des Blonden versetzte
ihm erneut einen Stich. Kurogane seufzte. Seit wann tat es ihm Leid, wenn er irgendjemanden
schmerzen zu fügte//Na ja...//, dachte Kuro-kuro bei sich //Fye ist auch nicht
‚irgendjemand'...//
„Tut mir...", wollte Kurogane anfangen sich zu entschuldigen, doch das grinsende Gesicht,
dass ihm schon wieder entgegen blickte, machte ihn rasend. „Bist ja richtig grob heute, da
müssen Mokona und ich wohl besonders gut auf uns acht geben, was Kuro-chan?" Kurogane
schnaubte. „Du und auf dich acht geben?! Dir geht's doch nicht ganz gut! Mir reicht's ich
verschwinde hier.", rief Kurogane zornig und wandte sich zum Gehen um, jedoch sprang ihm
das weiße Knäuel vor die Nase und versperrte seine Sicht auf die Straße. „Das geht aber nicht
ohne Mokonas Hilfe!", rief es und hopste auf Kuroganes Kopf. Kuro-chan hatte genug,
packte das nervige kleine Tierchen ich liebe Mokona versteht mich nicht falsch xD und warf
es Fye zu. Dieser fing es auch. Er starrte immer noch verdutzt Kurogane hinter her. „Was hat
Kurogane-san denn nur?", fragte sich Syaoran und kratzte sich am Kopf. Fye hatte sich
wieder gefangen und lächelte Syaoran zu. „Ach, du kennst unser großes Hündchen doch. So
ist er nun mal...", winkte der Blonde ab und wandte, als Syaoran und die Anderen sich wieder
auf den Weg machten, sich noch ein Mal ein bisschen traurig um.
Wütend stapfte Kurogane durch die Straßen dieser fremden Stadt. Nach einer Weile lies er
sich auf einer Parkbank nieder. Er seufzte. Kurogane war wütend. Wütend auf sich selber und
auf diesen verlogenen Magier. Er wollte Fye nicht weh tun. Er sah ja selber ganz genau, dass
Fye schon ohne physische Verletzungen genug litt. Irgendwie hatte Kurogane sich nie unter
Kontrolle, wenn der Magier in seiner Nähe war. Er bereitete ihm schlicht und einfach immer
wieder Kopfzerbrechen. Er wusste nicht so recht, wie er in den meisten Situationen mit ihm
umgehen sollte. Kurogane seufzte. Wäre er doch nur wieder in seiner Welt. Dort war alles
viel einfacher gewesen. Aber nein...Tomoyo-hime hatte ihn ja unbedingt losschicken müssen,
um wahre Stärke zu erlangen. Ha! Wahre Stärke. Kurogane konnte wohl ohne dabei lügen zu
müssen behaupten, dass er es mit beinahe jedem Gegner aufnehmen konnte. Na ja beinahe.
Kurogane seufzte geknickt. Jammern brachte ihm ja auch nichts. Er würde jetzt einfach ins
Gasthaus zurück kehren und sich dort ein wenig ausruhen. Die anderen würden es wohl auch
mal einen Tag ohne ihn aushalten können. Im Reden und Infos suchen war er sowieso nicht
besonders gut.
Am nächsten Morgen wand Kurogane sich in seinem Bett. Er hatte schon wieder schlecht
geschlafen und drehte sich nun in seinem Laken hin und her. Schließlich legte er sich flach
auf den Rücken und öffnete die Augen um nach dem Magier Ausschau zu halten. Doch der
war nicht in seinem Bett. Kurogane kümmerte sich zuerst gar nicht darum. Der Blonde war
schließlich jeden Morgen schnell auf den Beinen. Jetzt wo Kurogane darüber nachdachte
schlief Fye auch immer erst ein, wenn Kurogane schon lägst weggenickt war. Fye tat zwar
immer so, als ob er bereits schliefe aber Kurogane spürte, dass Fye jede Nacht wartete bis
Kuroi bereits eingeschlafen war. Warum eigentlich? Schon so früh am Morgen machte ihn
dieser Schönling verrückt. Und das, ohne, dass er überhaupt anwesend war. Kurogane streifte
sich ein schwarzes T-shirt über und begab sich nach unten in den Empfangsbereich des
Hotels, in das sie abgestiegen waren. Auch hier keine Spur von Fye. Er entdeckte schließlich
Syaoran, Sakura und Mokona, die gerade frühstückten. Er gesellte sich zu ihnen. „Wo ist
denn die große Nervensäge?" Die kleine Nervensäge war übrigens Mokona. „Ist er nicht bei
dir, Kurogane-san?", fragte Syaoran verwundert. „Nein, sein Bett sieht auch nicht danach aus
als hätte er darin geschlafen.", erwiderte der Schwarze und versuchte sich nicht anmerken zu
lassen, dass er sich sorgte. „Das ist aber seltsam...Vielleicht sollten wir ihn suchen?", schlug
Sakura-chan.
„Mokona hat Fye gestern Abend gehen sehen!", rief das weiße Manju-bun stolz, weil es etwas
zur Diskussion beitragen konnte. „Was..? Wohin denn, Mokona?", fragte Syaoran schnell.
„Puu Mokona weiß nicht genau...Fye sah aus als hätte er es sehr eilig", sagte Mokona und
nickte heftig. Kurogane wurde übel bei diesen Worten. Was wenn er schon wieder
irgendwelchen Schlägern zu gelaufen war? Dieses Mal war Kurogane nicht da gewesen um
ihn zu beschützen...Kuroganes Kopf drohte zu zerbersten, wenn er daran dachte was seinem
Magier inzwischen alles zugestoßen sein könnte...seinem Magier...Kurogane hatte keine Zeit
sich über seine wirren Gedanken Gedanken zu machen.
Er stürmte aus dem Hotel und hinaus auf die Straße, überhörte dabei die Rufe Syaorans. Er
lief in die Richtung in die er auch das letzte Mal gelaufen war als er Fye gesucht hatte.
Vielleicht hatte er ja Glück und Fye war irgendwo dort. Außer Atem kam er vor der
Seitengasse zu stehen, in der er Fye vermutet hatte. Doch hier war er nicht. Leichte Panik
machte sich in ihm breit. Wo war dieser verdammte Idiot nur hingegangen!? Er konnte doch
nicht auf sich aufpassen...Kurogane seufzte. Nein. Er wollte nicht auf sich aufpassen. Aber
einfach so sterben würde er nicht. Dafür würde Kurogane sorgen. Das wäre ja noch schöner,
wenn dieser feige Zauberer ihm einfach so davon käme. Was dachte Kurogane da nur wieder?
Der Schwarze fuhr sich nervös mit der Hand durchs Haar und lief dann weiter. Einfach
irgendwo hin, in der Hoffnung Fye irgendwo entdecken zu können. Irgendwann gelangte er
zum Hafen der Stadt, aber auch hier war keine Spur von Fye. Kurogane atmete inzwischen
schwer und verschnaufte kurz, in dem er sich mit den Händen auf seinen Knien abstützte und
Luft holte. Auf einmal hörte er eine vertraute Stimme hinter sich. „Kuro-pon, was machst du
denn hier?", fragte Fye interessiert und beugte sich verwirrt über Kurogane, was nicht
sonderlich vorsichtig von ihm war, wenn man in Betracht zog, dass dieser gleich zu
explodieren drohte.
„WO ZUR HÖLLE HAST DU GESTECKT!!? BIST DU NOCH BEI SINNEN??! EINFACH
SO ABZUHAUEN!!! DIR HÄTTE WER WEIß WAS PASSIEREN KÖNNEN!!! ICH
HABE MICH ZU TODE GESOR...", Kurogane erstarrte erschrocken über seinen eigenen
Gefühlsausbruch. Fye sah ihn nur geschockt an. Zum einem war der Blonde nicht auf diesen
Lärm vorbereitet gewesen und zum anderen ...hatte Kuro-rin gerade sagen wollen, dass er
sich um ihn sorgte? War das da in seinem Auge etwa eine Träne? Nur eine einzige... aber
trotzdem eine Träne. Kurogane weinte ja fast! Fye war verwirrt. „Ich...ich...Kuro-tan du...",
brachte er nur heraus und vergaß dabei ganz das Lächeln. „Es heißt ‚Kurogane' verdammt
noch mal." Kurogane stellte sich wieder aufrecht hin und packte sich an den Kopf. Auch er
schien nicht minder verwirrt zu sein. „Du hast mir nen riesigen Schrecken eingejagt.", sagte
er. „Ich...tut mir leid.", sagte Fye ein wenig klein laut. „Was hast du denn nur die ganze Nacht
getrieben...???", fragte Kurogane aufgebracht. „...i..", Fyes Stimme versagte ihm. Er besann
sich und legte wieder ein Lächeln auf seine Lippen. „Ich war feiern weißt du Kuro-pyon! Hab
die ganze Nacht lang die Kneipen aufgemischt! Du wärst sicher gerne mitgekommen was? Ha
ha ha…das nächste Mal kannst du j..", wieder verstummte er. Dieses Mal hatte ihn Kuroganes
Blick zum Schweigen gebracht. Seine Augen wirkten so zornig, dass er nicht wagte weiter zu
sprechen. „Gut. Ich versteh. Du willst es mir also nicht sagen." Kurogane drehte sich um.
„Den anderen kannst du ruhig etwas vorspielen, aber ICH merke, wenn du lügst und, wenn du
dich wieder mal hinter deiner Maske verkriechst und versuchst alles mit einem Lachen zu
überspielen. Ich weiß nicht, warum du das tust, aber genau das ist es, was ich an dir hasse!
Dass du nicht EIN MAL ehrlich sein kannst!"
Fye war langsam ein paar Schritte zurück gewichen, als er diese Worte hörten. Er war
geschockt. Kurogane hatte ihn also wirklich die ganze Zeit durchschaut...Sein Blick senkte
sich. Aber was machte das schon? Da hörte er es doch: Kurogane hasste ihn. Plötzlich spürte
Fye wie etwas warmes seine Wangen herunter lief. Er hob seine Hand und betastete sein
Gesicht, das irgendwie nass war. Er besah sich seine Hand und musste feststellen, dass das
Tränen waren, die da seine Wangen hinunter tropften. Fye lächelte unwillkürlich aber bitter.
Wie lange hatte er nicht mehr geweint? Es war bestimmt schon Jahre her. Denn eigentlich
hatte er sich vorgenommen keine Emotionen mehr zu zeigen. Das war eben seine Art gewesen
mit geschehenen Dingen fertig zu werden. Aber nun erschien ihm das viel schwerer...dabei
hatte es all die Jahre so wunderbar geklappt. Gestern schon wäre er fast soweit gewesen, dass
er geweint hätte, denn Kurogane hatte gestern in ihm wirklich starke Schmerzen
hervorgerufen. Nicht, dass er ihm beim Versorgen seiner Wunden weh getan hatte. Das auf
keinen Fall aber das was er gesagt hatte, hatte Fye fast die Tränen in die Augen getrieben.
Aber er hatte sich zusammen gerissen. Und jetzt? Jetzt stand er hier und heulte wie ein kleines
allein gelassenes Kind. Als er sich fragte, warum eigentlich, fand er zuerst keine Antwort. Es
hatte ihn verletzt, was Kurogane gesagt hatte. Es tat ihm Leid, dass er sich wegen ihm Sorgen
gemacht hatte. Aber da war noch etwas anderes, was tief in ihm drin sehr weh tat.
Kurogane drehte sich um und sah den zitternden Magier an. Plötzlich hatte er das Gefühl, dass
er ihn umarmen, ihn nicht mehr los lassen wollte. Kurogane trat auf Fye zu und wischte ihm
vorsichtig eine Träne aus dem Gesicht. Fye sah zu dem Größerem auf und da war es um
Kuroganes Beherrschung geschehen. Die traurigen, verzweifelten Augen, in die er blickte,
sorgten dafür, dass sein Verstand für diesen einen Moment aussetzte und tatsächlich umarmte
Kurogane Fye, zog in dann kurz von sich um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern und
küsste ihn fest auf den Mund. Fye realisierte erst gar nicht, dass Kuro-rin ihn umarmte aber,
als er ihn küsste weiteten Fyes Augen sich und geschockt stieß er ihn von sich, um dann
reflexartig schwer atmend den Arm zum Schutz vor den Mund zu legen. Kurogane war
verwundert über zum einen seine eigene ‚Tat' und zum anderen über Fyes Reaktion. Jetzt, wo
er sich bewusst machte, was er gerade getan hatte, stieg ihm eine leichte Röte ins Gesicht, die
aber rein gar nichts zu der Fyes war. In Fyes Augen lag eine Mischung aus Angst und Schock
und Kurogane tat es aufrichtig Leid, dass er den Magier schon wieder so verletzt hatte. „Fye
ich...", begann er und sah den Magier betrübt an, wusste aber eigentlich selbst nicht recht, was
er sagen wollte. Er trat unbeholfen einen Schritt näher an Fye heran, doch dieser wich
automatisch weiter zurück und sagte heiser und sehr leise „Fa...Fass mich nicht an!".
Kurogane war perplex, tat aber wie ihm geheißen und wich ein wenig zurück und sah Fye
traurig an. Der wich noch weiter zurück und sank dann an einem Stapel großer Holzkisten
gelehnt zu Boden. Er zog die Beine an, schlang seine Arme um diese herum und vergrub
seinen Kopf dazwischen, um fast geräuschlos zu weinen. Kurogane wusste nicht, was er tun
sollte. Sollte er etwas sagen? Ihn versuchen zu trösten? Vielleicht war es das Beste, wenn er
sich entschuldigte und Fye dann alleine lies? Aber das wollte er nicht. Er wollte bei ihm sein.
Just in diesem Moment realisierte Kurogane was genau er für Fye fühlte. Konnte es möglich
sein, dass er sich in diesen falschen Magier verliebt hatte falsch im Sinne von verlogen
versteht sich...? „Es tut mir Leid.", sagte Kurogane. Das hatte er schon viel zu oft sagen
müssen seit sie sich kannten. Kurogane kniete sich in einer gewissen Distanz vor Fye nieder.
Er konnte ihn so einfach nicht alleine lassen. Schuldgefühle breiteten sich in ihm aus. Das war
es doch was er gewollt hatte. Das Fye sein wahres Gesicht zeigte. Nun...dieses wahre Gesicht
schien noch viel verletzter, viel trauriger und gebrochener zu sein als er gedacht hatte.
Manchmal...war es eben besser zu lachen, damit man nicht weinen musste das erinnert mich
total an ein bild von seven . Kurogane überlegte gerade, was er als nächstes tun würde,
denn Fye sah nicht aus als würde er ihm so schnell verzeihen, dass er ihn geküsst hatte. Da
sagte Fye schließlich etwas. Nur leise und untermalt von einem gelegentlichem Schluchzen,
das er einfach nicht unterdrücken konnte. „Es...Es ist...Du...du hast keine Schuld. Es ...ist
mein...mein Fehler ich...", er bemühte sich weiter zu sprechen aber es gelang ihm nicht. War
Fye etwa doch nicht böse auf Kurogane? Was war es dann? Kurogane rückte näher und setzte
sich letzten Endes neben Fye, um ihm beruhigend über die Schulter zu streicheln und ihn ein
wenig zu drücken, wobei er sich bemühte, so vorsichtig wie möglich zu sein, um nicht wieder
einen Kurzschluss bei Fye zu verursachen. Kurogane war eigentlich nie gut in so was
gewesen. Er konnte nicht mit Worten umgehen und es fiel ihm schwer Fye in dieser Situation
hinreichend zu trösten, zumal er sich selbst für schuldig daran hielt, dass Fye weinte.
Fye seinerseits war total verwirrt. Er hatte sich so derartig erschrocken, als Kurogane ihn
geküsst hatte, dass für einen Moment die Kontrolle über sein Handeln verloren hatte. Es hatte
ihn einfach viel zu sehr an seine Zeit in Ceres erinnert. An seine Kindheit, Sein Leben im
Palast und an Ashura-ou. Er versuchte aufzuhören zu weinen, aber es gelang ihm einfach
nicht.
Nach einer ganzen Weile hatte er sich endlich beruhigt und schluckte nun schwer. Er hatte
sich einfach gehen lassen. Hatte geweint und Kurogane eine Seite an sich gezeigt, von der er
geglaubt hatte, er hätte sie gut unter Verschluss gehabt. Aber nun war es passiert und er war
immer noch zu sehr am zittern und seine Gedanken immer noch zu zerstreut, als dass er sich
jetzt einen Kopf hätte machen können, wie er fort an mit Kurogane umgehen sollte. „Geht's
wieder...?", fragte Kurogane leise, als das Schluchzen langsam verstummt war. Fye zögerte
kurz und nickte dann. Kurogane nickte ebenfalls, als Zeichen, dass er ihn verstand und löste
sich von ihm um aufzustehen. Doch bevor er sich ganz erhoben hatte, packte Fye ihn am
Handgelenk und sah auf zu ihm. „Lass mich bitte nicht allein!", sagte er und konnte die
Verzweiflung und seine in ihm aufsteigende Angst vor Einsamkeit nicht hinreichend
verstecken. Kurogane sah ihn verdutzt an und setzte sich dann wieder und antwortete
beruhigend: „Nein ich bleibe bei dir..." Fye kuschelte sich an Kuroganes Schulter und fing
leise an zu erzählen, denn jetzt wo er seine Fassade derartig hatte bröckeln lassen konnte er
Kurogane auch gleich alles erzählen und sich so zum ersten Mal in seinem Leben all seinen
Kummer von der Seele reden. „Es tut mir Leid. Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen gemacht
habe und es tut mir leid, dass ich dich weggeschubst habe. Und es ...tut mir leid, dass ich
soviel lüge, aber ich kann einfach nicht anders ich...will einfach nicht verletzt werden,
verstehst du das? Klingt bestimmt total wirr für dich..:", seufzte Fye, doch Kurogane
schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube ich kann dich verstehen. Zumindest ein bisschen...Fye
seit wann spielst du dieses Theater jetzt schon?" Fyes Lächeln flackerte kurz auf, verschwand
aber schnell wieder und sein Blick verfinsterte sich stattdessen. „Als ...als Kind lebte ich in
einem Palast in Ceres. Meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben und mein Vater wollte
mich nicht, also wurde ich vor den Palasttoren ausgesetzt. Der...der König meines Reiches
nahm mich auf und zog mich groß...", Fye schluckte und atmete tief durch, um auch die
nächsten Worte über seine Lippen zu bringen ohne wieder in Tränen auszubrechen, denn um
ehrlich zu sein war ihm das ganze inzwischen sogar richtig peinlich. Wie hatte er nur vor
Kurogane weinen können. Was der wohl nun von ihm dachte? Und was er von ihm denken
würde, wenn er erst einmal über Fye bescheit wissen würde? Fye fuhr fort: „Als ich etwa 6
war fing er an mich immer wieder zu schlagen, wenn ich was Falsches tat. Es waren meist
Kleinigkeiten denke ich..." Kurogane hörte schweigend zu, doch in ihm brodelte es. Er ballte
die Fäuste und sah Fye an. Dieser schloss die Augen und sagte schließlich: „Als ich...als ich
16 wurde, reichte es ihm nicht mehr, mich nur zu schlagen und...und dann...dann hat er..." Fye
stockte und schien als würde er gleich wieder weinen. „Kurogane schloss ihn in die Arme. Er
machte Fye deutlich, dass er sich die letzten Worte sparen konnte. Er wollte ihn nicht zwingen
es auszusprechen, denn er sah ja, wie schwer es dem Magier fiel darüber zu reden.
„Ich hab Angst, Kurogane...", sagte Fye irgendwann und drückte sich fester an den
Schwarzen. Dieser strich ihm liebevoll durchs Haar und entfernte eine Strähne, die sich in das
Gesicht des blonden Mannes verirrt hatte, aus eben diesem. Das war das erste Mal gewesen,
dass er ihn bei seinem Namen genannt hatte und irgendwie machte das Kurogane ein wenig
glücklich. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben...ich ...ich werde dich beschützen okay?
Und wenn ich ihn umbringen muss, oder selbst dabei drauf gehe. Ich werde nicht wieder
zusehen wie ein geliebter Mensch vor meinen Augen stirbt." „...geliebter Mensch?", Fye sah
auf in das Gesicht des Anderen. „Ja...Fye...Fye ich glaube ich liebe dich.", sagte Kuro-kuro
und sah Fye ernst an. Dieser lächelte breit. Kurogane sah ganz deutlich, dass dies ein echtes
Lächeln war. Eines das Fyes Gesicht noch strahlender machte als es ohne hin schon war. „Ich
dich auch, Kuro, ich dich auch." Und lächelnd küsste der Magier seinen Kuro-rin.
Owari oO
