Diese Geschichte ist ziemlich AU, es gibt später Slash und  das Pairing Dancadas/ Athelas (Vampir/Elb)

Wer also so was nicht mag: einfach net lesen.

Der Charakter des Vampirs, sowie Myrmenis, das Land Larcam, sowie die Stadt Hasgath mit ihren Magiern gehören mir.

Alles andere, was irgendwie bekannt ist, gehört Tolkien. (Außer dem Elben Athelas, der gehört nur mir.)

Rewievs sind natürlich herzlich willkommen.

Kapitel 1

Dancadas saß still auf seinem Platz, er wusste, dass dies das Beste war, was man während einer solchen Situation tun konnte. Es kam nicht oft vor, das die Anführer der Truppen zu einer Art Sitzung in den Palast gerufen wurden.

Er war keiner der Anführer, wahrhaftig nicht. Schon lange stand er auf der untersten Stufe der Rangordnung, selbst manche Diener genossen größere Rechte als er. Dennoch war er dem Herrscher des Landes wichtig, denn er verstand es zu kämpfen.

Und das tat er, er kämpfte für Myrmenis, ob er wollte oder nicht. Zu oft hatte er versucht, sich gegen den Willen des Herrschers zu wehren, doch endete diese Versuche meist im Kerker. Dort war er in seiner Anfangszeit schnell zum Stammgast geworden, auch wenn er sich das lieber erspart hätte.

Schließlich machte sich der Herrscher von Larcam auf den Weg. Dancadas bemerkte es als erster, denn sein Zeichen auf der Schulter begann höllisch zu brennen. Trotz des Schmerzes bewegte er sich nicht.

Erinnerungen kamen in ihm hoch. Erinnerungen an den Zeitpunkt, als ihn Myrmenis unter seine Kontrolle stellte.

Es war ihm, als fühle er wieder den gleichen Schmerz, wie damals, als er sich das Eisen mit dem Zeichen des Herrschers hatte aufdrücken lassen müssen.

Ein Knarren ließ alle zur Saaltür aufsehen und sie erhoben sich. Nur der Vampir ließ sich Zeit. Dancadas wusste, wenn Myrmenis vorhatte ihn zu quälen, dann würde es egal sein, wie er sich verhielt. Dies sollte jedoch nicht der Fall sein.

Verwundert registrierte Dancadas, dass der Herrscher ihn nur mit einem prüfenden und gleichzeitig abwertenden Blick betrachtete. Gleichzeitig endete auch der Schmerz in der Schulter Vampirs.

Seine gesamte Erscheinung strahlte eine große Macht aus.

Wie immer war der Herrscher in seine dunkle Rüstung gekleidet. Diese war aus einem Schwarzen Metall gemacht, welches sehr stabil war und ihn im  Kampf so gut wie unangreifbar machte. Feine silberne Linien,  die sich mit einem rötlichen Schimmer mischten, durchzogen die Rüstung in einem Muster.

Myrmenis, an seinem Platz angekommen, sah sich im Raum um.  Ihm war seine Macht durchaus bewusst, er wusste, dass ihn viele der Anwesenden fürchteten, doch auch, dass sie im Kampf für ihn sterben würden. 

Sein Blick blieb an dem Vampir hängen, eigentlich hatte er nicht viel für diese Art übrig. In seinem Reich lebten viele dieser Geschöpfe, allerdings war dieser hier anders. Deshalb hatte er ihn in seine Reihen aufgenommen, auch wenn er ihn erst ein paar Tage überreden musste.

Er fühlte den Hass des Vampirs, als dieser zu ihm sah, doch gleichzeitig auch große Furcht, und dass war es, was er an der ganzen Sache so schätze.

Dancadas würde es niemals wagen ihn direkt anzugreifen, da die Furcht in ihm einfach überwog.

Der Herrscher des Reiches schloss hinter seinem Helm die Augen. Langsam verblasste die Rüstung um ihn herum, bis sie gänzlich verschwunden war.

Nur wenige beherrschten diesen Zauber, ihre Rüstung erschienen zu lassen, wann immer sie wollten.

Myrmenis stand nun in seinen normalen Sachen da und begann seine Rede an die Anwesenden.

Dancadas hörte nur mit einem Ohr hin. Soweit er es mitbekommen hatte, war es den Magiern der Stadt Hasgath gelungen, den Zugang zu einem der anderen Reiche wieder herzustellen.

Myrmenis suchte nun nach Freiwilligen, die diesem Gerücht nachgehen sollten. Dazu sollten sie sich, nach Hasgath aufmachen, und die Umgebung dabei kontrollieren.

Vielleicht würden sie irgendwelche Spuren ausfindig machen können,  die auf Zaubereien hindeuteten.

Nachdem alle wichtigen Details geklärt waren, z.B. welche Waffen, Pferde, und Proviant sie mitnehmen durften, wählte der Herrscher die Freiwilligen aus. Insgesamt waren es 6 Personen.

Umso verwunderte war Dancadas, als er von einem dieser Personen unsanft hochgerissen wurde, mit den Worten:
"Nicht so faul, in einer Stunde geht die Reise los."

Fragend versuchte er einen Blick des Herrschers zu erlangen, den er sogleich bekam.

Die Bedeutung des Blickes war ihm klar, wenn sie Feinden begegnen würden, so würde sein Tod der geringste Verlust für Myrmenis darstellen.

„Außer dass er sich ein neues Spielzeug suchen muss.", dachte sich der Vampir.

Als habe der Herrscher seine Gedanken gelesen, rief er ihn nochmals zurück.

„In zwei Tagen bist du wieder hier, sonst..."

Er brauchte die Drohung nicht aussprechen, Dancadas wusste auch so, was ihn erwarten würde, würde er sich auch nur um eine Minute verspäten.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl trat er nach draußen.

Zu packen gab es nicht viel. Er wusste, dass die für ihn gedachte Waffe, ein mittelmäßiges Kurzschwert, im Gebäude neben den Stallungen lag.

Die wollte er sich als erstes holen. Auf dem Platz vor dem Gebäude warteten schon die, die schon alles hatten, was sie mitnehmen wollten. Um sich die Zeit zu vertreiben unterhielten sie sich, oder spielten.

Ohne ein Wort ging er an ihnen vorüber. Geantwortet hätten sie ihm sowieso nicht, denn sie hatten schon seit langem den Befehl, nicht freundschaftlich mit ihm zu kommunizieren.

Zwar kam normalerweise kaum jemand diesem Befehl nach, denn die meisten empfanden es als unsinnig. Da sie sich zurzeit aber direkt vor dem Palast des Herrschers befanden, wäre eine Missachtung des Befehls wenig positiv wirkend.

Nachdem der Vampir seine Waffe geholt hatte, ging er in den Stall, um sein Pferd fertig zu machen.

Leise trat er an die Box heran, doch sein Hengst hatte ihn bereits kommen hören. Das große schwarze Tier rannte ihn fast um, als es ihm entgegenkam,  um ihn zu begrüßen.

„Hallo Vagnard, mein Guter!" Dancadas tätschelte den Hals des Tieres.

„Myrmenis hat mal wieder einen neuen Auftrag und ich soll mit der Gruppe mitgehen. Wir reiten so schnell wie möglich los, nach Hasgath."

Der Rappe schnaubte kurz freudig. In letzter Zeit war sein Herr recht selten zu ihm gekommen. Und nach draußen war er auch nicht oft gekommen. Vermutlich lag es daran, dass viele der Stallburschen Respekt, wenn nicht sogar Angst vor ihm hatten. Denn Vagnard ließ selten jemanden an sich heran, von seinem Herrn abgesehen. Ein Ritt nach Hasgath bedeutete, dass er sich mal wieder richtig austoben konnte.

Während er begann, sein Pferd zu putzen, unterhielt sich Dancadas mit ihm.

„Zurück werden wir ohne die anderen reiten müssen. Myrmenis will mich in spätestens zwei Tagen wieder sehen."

Dass dies seinem Pferd gefallen würde, daran hatte er keine Zweifel. Wenn sie zeitig den Rückweg antreten würden, so würde sicher noch genug Zeit bleiben, um den Hengst auf den grünen Wiesen vor Hasgath grasen zu lassen.

Als er mit dem Putzen fertig war, kontrollierte Dancadas einmal Sattel und Zaumzeug.

Während die anderen auf dem Hof ihre Pferde am festen Zügel ruhighielten, kam Dancadas mit Vagnard, leicht verspätet, aus dem Stall.

„Wie schön dass sich der Herr auch bequemt, endlich fertig zu werden. Dann können wir ja los.", herrschte ihn Jheral an. Dieser war von Myrmenis zum Anführer der Gruppe bestimmt worden.

Erst warf er dem  Vampir einen Sack herüber, in dem sich ein paar Phiolen befanden.

Dann gab er, den Befehl zum Losreiten.

Schnell setzte sich der Trupp in Bewegung und ging, als sie die Stadt verließen, sofort zum Galopp über.