Crossing ways:

Der Soldat Nicholai erwies sich auf dem Weg zum Krankenhaus, als nützliche Hilfe.

Mit seinem Automatik Gewehr hatte er sämtliche Zombies auf dem Weg mit präzisen Kopfschüssen zur Strecke gebracht.

Als sie im Krankenhaus ankamen, schien sich Nicholai perfekt auszukennen und genau zu wissen, wo er hinwollte.

"Was suchen wir hier eigentlich?", fragte John.

Nicholai blickte sich mürrisch um, als ob er erst überlegen müsste, was er antworten sollte.

Doch als er den Mund zum Sprechen öffnete, hörten sie ein lautes und schadenfrohes Lachen durch die Gänge des Krankenhauses hallen.

Nicholai folgte ohne Zögern dem Lachen und betrat den OP Raum.

John folgte unsicher.

Er schaute in den Raum und konnte nicht glauben wen er sah, es war Chris und Barrys ehemaliger Vorgesetzter, STARS Captain Albert Wesker.

John kannte ihn, da sein Bruder Robert die Waffen für das STARS Team lieferte. Dieser Mann den er da sah war laut Chris, ein Verräter und laut den Zeitungen, tot.

Was zur Hölle suchte Wesker hier? Wieso lebte Wesker noch?!

Das alles schwirrte John durch den Kopf. Vor Wut ballte er die Hand zur Faust.

Er sah zu Nicholai herüber und erkannte, dass sein Gesicht erstarrt war.
Dieser Soldat gehörte zu Umbrella, soviel war klar, er musste Wesker kennen. Und er wusste etwas über ihn, das John nicht mal erahnte...

Was zur Hölle ging hier vor? Gehörte hier jeder zu Umbrella??
Und Johns wichtigste Frage war, was wusste dieser Nicholai über den tot geglaubten Wesker?
Und was hatten die beiden vor?

John konnte Weskers durchdringenden, prüfenden Blick spüren, obwohl der Wissenschaftler eine tiefschwarze Sonnenbrille trug.

Auch das noch, dachte sich Wesker. Ein Umbrella Soldat und irgendein unwichtiger Pisser.

Er rückte sich die Sonnenbrille zurecht und beschloss, dass die beiden unwichtig waren. Und sollte dieser Umbrella Soldat doch Ärger machen, würde er ihn einfach aus dem Weg räumen.

Der blonde Ex-STARS Captain ignorierte die beiden vorerst und sprach in sein Mikro: "Setzt euch mit Ada in Kontakt und besorgt die Probe, bevor Umbrella sie in die Hände bekommt. Eliminiert jeden, der sich euch in den Weg stellt."

Dann musterte Wesker die beiden unwichtigen Besucher noch einmal kurz, ließ sich dann auf einen Stuhl sinken und lächelte.

Ja, er würde sie eliminieren, sollten die beiden nur auf irgendeinen dummen Gedanken kommen.

"Was gibt's zu grinsen?!" herrschte Nicholai Wesker an.

Der Betroffene beachtete ihn gar nicht. 'Sag so was noch mal, und du kannst dich von deinem Leben verabschieden, du Pisser!', dachte Wesker und legte die Hand auf seine Waffe...

John bemerkte, dass Nicholai sichtlich nervös und angespannt war.

Und Weskers heimtückisches Grinsen versprach auch nichts Gutes.

Er fragte sich ob er nicht einfach zur Tür rausgehen und abhauen konnte ohne erschossen zu werden, schließlich schien sich Wesker nicht für ihn zu interessieren.

John schaute in die ausdruckslosen Züge Weskers und konnte daraus einfach nicht schlau werden. Er hoffte nur, dass ihm bald etwas einfiel um lebend zu entkommen.

Nicholai beschäftigte nur die Frage, was Wesker vor hatte.

Er wusste nicht wie der ehemalige Umbrella-Mann die Geschichte mit der Spencervilla überlebt hatte, aber offensichtlich war Wesker zu einem anderen Unternehmen übergelaufen und das konnte nichts Gutes bedeuten.

Wesker zeigte mit dem Lauf seiner Killer 7 auf John: "Raus!", befahl er, dann nickte er zu Nicholai rüber und zielte mit einem kalten Lächeln auf ihn: "Du bleibst hier."

Sein Ton war bestimmend und autoritär, und während John vorsichtig hinaustrat behielt Wesker Nicholai ganz genau im Auge.

John war natürlich erleichtert da raus zu sein, und auch noch lebend, aber andererseits machte er sich doch ein wenig Sorgen um Nicholai. Immerhin hatte er ihm das Leben gerettet.

John lehnte sich an die Wand und atmete tief durch. Weskers boshaftes Grinsen hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt und ließ ihn nicht mehr los.

Warum wurde er aus diesem Grinsen und Weskers Verhalten und überhaupt aus Wesker nicht schlau? Er legte ein Ohr an die geschlossene Tür und versuchte zu lauschen, doch es war ganz still. 'Seltsam, er behält sich Nicholai und schweigt wie ein Grab'. Irgendwas ging dort vor.

"Dass du hier aufkreuzt, Nicholai, hab ich schon erwartet. Aber dass du jemanden mit nimmst, verwundert mich schon etwas. Aber so gesehen hab ich dann ein würdiges Versuchsobjekt. Danke, auch", sagte Wesker immer noch kalt lächelnd zu Nicolai...

Ein leiser Ton drang aus Weskers Funkgerät. Er nahm es und hielt die Sendetaste gedrückt: "Wie ist eure Position?"... "Verstanden. Holt so schnell wie möglich die Probe, sonst müssen wir uns mit Birkin auseinandersetzen."... "Das Nemesis Programm wurde bereits gestartet."

Nicholai erstarrte, verdammt Wesker wusste über das Nemesis Programm bescheid.

Wesker beendete die Konversation mit seinen Leuten: "Ich komme in einer halben Stunde zum Forschungslabor."

John der auf der anderen Seite der Tür gewartet hatte erstarrte bei den Worten "würdiges Versuchsobjekt", doch dann fragte er sich was wohl dieses Nemesisprogramm sein musste.
Dann hörte er wieder Nicholai sprechen.

Der UBCS Soldat klang leicht verunsichert: "Woher kennst du meinen Namen?"

Wesker musste bei dieser ausgesprochen blöden Frage laut loslachen. Allerdings gab er sich nicht die Mühe auf so etwas Banales zu antworten.

Die Namen der Soldaten waren in ihren Uniformen eingestickt und Wesker hatte sich zudem noch die Mühe gemacht die Liste von Umbrellas eingesetzten Leuten zu checken.

Nicholai: "Wenn ich dir bereits ein Versuchsobjekt geliefert habe, wieso hast du es dann gehen lassen?"

Weskers Miene wurde ernst, er hasste es als irrationaler Mensch dargestellt zu werden: "Ob ich dich oder ihn oder sonst wen als Objekt missbrauche spielt keine Rolle."

Nicholai funkelte Wesker an.

Es war vollkommen klar, dass es ihm egal war, wer an sein Schicksal glauben musste.

"Also?"

Wesker musterte Nicholai. "Was also, Nicholai? Du wirst sterben, und dein werter Freund auch!", lachte er.

Plötzlich musste Nicholai selbst lachen: "Mein Freund?"

Wesker schüttelte den Kopf. "Das war Ironie.", belehrte er Nicolai in einem überheblichen Ton, "Mir ist nicht entgangen dass du selbst deine eigenen Teamkameraden an die Zombies verfüttert hast um selbst zu überleben. Du hast diesen armen Trottel bestimmt auch aus keinem anderen Grund mitgeschleppt. Er soll den Lockvogel für dich spielen."

Nicolai griff nach seinem Automatikgewehr, doch ehe er auch nur den Abzug umklammern konnte, war Wesker bereits aufgesprungen und hatte ihm den naheliegenden Schreibtisch entgegen geschleudert.

Verdammt!, dachte sich Nicolai und versuchte dem Tisch so weit es ging auszuweichen.

Er wurde vom Möbelstück mitgerissen und nach hinten geschleudert.

Und schon stand Wesker vor ihm und trat ihm auf die Hand, mit der Nicholai das Gewehr umklammert hielt.

Der UBCS Soldat biss die Zähne zusammen. Jetzt schreien brachte nichts. Außerdem würde das Weskers arrogantes Grinsen zurück auf sein Gesicht zaubern und den Gefallen wollte er ihm nicht tun.

Unterdessen stand John immer noch vor der Tür und lauschte. Was er hörte, konnte er nicht einmal ansatzweise interpretieren.

Was ging da drinnen vor sich. 'Ich dachte, die beiden wären auf einer Seite?', dachte John.

"Also, Nicholai, wie du siehst, hast du keine Chance gegen mich.", sagte Wesker grinsend.

Das wusste Nicolai bereits selbst, aber Wesker musste eine Schwachstelle haben. Aber ohne sein Automatikgewehr war Nicolai ziemlich hilflos.

Wesker dagegen hatte es leicht. Er hatte unermessliche Kräfte, gegen die Nicholai nie eine Chance hätte.

Der Umbrella-Soldat versuchte seine Hand inklusive Gewehr unter Weskers Sohle hervorzuziehen, aber das ließ Wesker nicht zu.

Zu allem Pech Nicholais verlagerte Wesker auch noch sein gesamtes Gewicht auf dem Fuß, der auf Nicholais Hand stand...

Nachdem John gehört hatte, dass Nicholai ihn nur als Lockvogel benutzt hatte, hielt er es für klüger zu verschwinden.

Sein Instinkt hatte ihn nicht getäuscht und sein Mistrauen gegenüber Nicholai war berechtigt gewesen, doch er war zu neugierig um einfach abzuhauen.

Er wollte wissen, was hinter der Tür vor sich ging.

Eines war klar Umbrella musste das Handwerk gelegt werden und um das zu schaffen musste man wissen was Umbrella überhaupt vor hat und was die Leute von Umbrella für Trick parat haben.

Indessen auf der anderen Seite der Tür schien sich Wesker nur die Zeit zu vertreiben. Er schien auf irgendwas zu warten und sich solange eben nebenbei mit Nicholai zu beschäftigen.

Nicholai selbst verlor langsam die Nerven, er hatte keine Ahnung wie er da wieder heil rauskommen sollte und verfluchte John für seine Untauglichkeit als menschlichem Schutzschild.

Wieso musste Wesker auch ausgerechnet John wegschicken und ihn hier behalten?

Vielleicht würde ein passendes Angebot Wesker umstimmen? Er könnte ihm wichtige Informationen verkaufen.

Die Frage war nur wie er das am Geschicktesten anstellen könnte...

Wesker würde sein Vorhaben sofort durchschauen. Aber Wesker nutzte Informationen über jeden, und er würde jeden Preis zahlen.

Doch wie er Wesker kannte, würde der verdammte Mistkerl einige Asse im Ärmel haben.

Er würde sein Spiel spielen, um an Informationen zu gelangen, und hatte er sie erst mal, dann würde es da weiter gehen, wo sie aufgehört hatten.

'John, du Dreckssack!', verfluchte Nicholai John, der immer noch vor der Tür stand und überlegte, was er jetzt wohl machen sollte. Die Neugierde war zu groß, er wollte wissen, was Wesker und Nicholai machten, und vor allem, warum sie als Versuchsobjekte dienen sollten.

Andererseits wusste er, dass er verschwinden musste, denn sonst würde er sterben. 'Das tu ich so oder so..', dachte er verbittert.

Irgendwas musste er doch tun können. Tatenlos rumstehen und nichts tun war auch nicht gerade hilfreich.

Von drinnen hörte er laute Stimmen.

"Geh doch verdammt noch mal von meiner Hand, du Wichser!!", schrie Nicholai.

Von Wesker kam nichts zurück.

John konnte sich den Moment vorstellen... Nicholai lag am Boden und Wesker stand breit grinsend über ihm und dachte über alles Mögliche nach, nur nicht darüber, von Nicholai abzulassen.

"Wesker!", rief Nicholai.

"Sei still, ich hab keine Geduld für so etwas", gab Wesker zurück.

John schüttelte den Kopf. 'Dieser Wesker ist ja voll durch den Wind!', dachte er.

Nicholai starrte Wesker hasserfüllt an. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als der Versuch Wesker mit Informationen zu überzeugen...

John dachte darüber nach, dass es ziemlich unvernünftig von Nicholai war jemanden anzufahren der einem so überlegen war und keine Skrupel hatte zu töten.

Doch Wesker selbst schien von Nicholais Wut wenig beeindruckt. Er war die Ruhe in Person.

Nicholai schnaufte durch: "Also schön, was willst du wissen?"

Wesker blickte auf ihn herab: "So gefällst du mir schon besser."

Hab ich's doch gewusst, dachte sich Nicolai.

"Willst du mehr über das Nemesis Programm wissen?"
Wesker schien plötzlich etwas abwesend, er schaute auf die Tür und sagte nebenbei: "Darüber weiß ich schon längst alles was ich wissen muss."

Dank seiner geschärften Sinne konnte Wesker spüren dass John noch immer nicht gegangen war, er schüttelte seinen Kopf in Erstaunen darüber wie dumm und leichtsinnig einige waren.

"Nicholai, ich will dass du Nemesis ins RPD Gebäude lockst. Er folgt dem einzigen überlebenden STARS Mitglied in dieser Stadt, Jill Vallentine. Finde sie und benutze sie um Nemesis zum RPD zu locken. Pass auf sie hat eine gewisse... nun ja Abneigung gegen Umbrella."

Wesker grinste, gleich drei Fliegen mit einer Klappe, er würde sowohl das Nemesisprojekt als auch das G-Virus stehlen und zugleich auch noch Jill aus dem Weg räumen.

Er sah Nicolai mahnend an: "Ich muss nicht erwähnen das dein Leben dabei auf dem Spiel steht..."

Nicholai schluckte.

Er hätte es wissen müssen, aber wenigsten konnte er von Wesker weg.

'Ich riskiere mein Leben für diesen Wichser, damit er sein Experiment durchführen kann?!'

Nicholai schaute Wesker an, der immer noch recht abwesend die Tür ansah.

"Also gut, ich locke Nemesis zum RPD.", sagte der Soldat.

Wesker grinste. 'Dir bleibt auch nichts anderes übrig.', dachte er vergnügt.

Wesker beglückwünschte sich selbst, dass er diesen Schritt so erfolgreich hinbekommen hatte und ging von Nicholais Hand runter, aber stets darauf bedacht, sofort anzugreifen, sollte der Soldat auch nur irgendeine blöde Bewegung machen.

Nicholai spürte, dass Wesker angespannt war, als er von seiner Hand runterging. 'Soso, er hat Angst zu verlieren.', dachte der silberne Fuchs und grinste, worauf er die kalte Mündung von Weskers Killer 7 an der Stirn spürte.

Er wusste, es war eine einfache und wortlose, aber eben doch recht effektive Warnung...