Soweit Beiträge vorliegen, werdet Ihr nun jeden Tag eine Geschichte, ein Drabble oder ein Gedicht aus der Feder eines unserer Mitglieder lesen können. Wir wünschen viel Spaß dabei!

Wer nach dem Lesen Lust bekommen hat, darf uns gerne beitreten, entweder ihr schaut mal auf unsere Homepage: http:www.snapelinge.de.vu , vorbei, oder direkt im Forum: http:www.forenking.de/cgi-bin/data/foren/F2031/cutecast.pl

1. Dezember


Der Adventkalender

ooOoo

von AnnyAn

ooOoo

„Daddy biiiiiiiiiiiiitte", das kleine fünf jährige Mädchen, mit den buschigen schwarzen Locken sah seinen Vater mit eindringlichen, flehenden Augen an.

„Ich habe NEIN gesagt", Severus stand mit verschränken Armen vor seiner Tochter und sah sie mit seinem altbekannten Blick, der der gesamten Schülerschaft von Hogwarts Alpträume bescherte, an. Dieser Blick schien aber bei seiner Tochter in keinster Weise zu funktionieren, er schien an ihr abzuperlen wie Regentropfen auf einer Goretexjacke.

„Aber Daddy bitte, bitte, bitte…" Das kleine Mädchen hielt sich an den verschränkten Armen seines Vaters an und hüpfte vor ihm auf und ab.

„Du hast doch deinen eigenen Adventkalender, hast du da das erste Kästchen schon aufgemacht?" Fragte Severus den kleinen Quälgeist.

„Ja hab ich", sagte die Kleine und nickte eifrig mit ihrem Köpfen. „Da war ein Schokofrosch drinnen und den habe ich schon gegessen. Darf ich jetzt bei eurem Adventkalender das erste Türchen aufmachen? Daddy biiiiiiitteeee". Sie erreicht mit ihrem 'i' bei dem Wort bitte eine Tonlage in solch einer Höhe, dass Severus die Ohren klingelten.

„Ich habe nein gesagt und jetzt Abmarsch in dein Zimmer und zieh dich an, du bist ja noch immer im Nachthemd". Severus zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die Türe zum Kinderzimmer.

„Du bist ja so gemein", motzte die Kleine und blitzte ihn beleidigt mit ihren dunklen Augen an, sie stampfte mit einem Fuß auf, drehte sich um und stapfte in ihr Zimmer. Sie war so wütend, dass ihre wilde Magie durchbrach und sich alle Gegenstände, bei denen sie vorbei kam, in die Lüfte erhoben und wild umhertanzten. Severus hastete seiner Tochter hinterher um die in der Luft schwebenden Gegenstände einzusammeln bevor sie auf den Boden krachen konnten.

Kurz bevor er seine Tochter erreichen konnte, schmiss diese ihm die Türe vor der Nase so kraftvoll zu, dass überall die Fensterscheiben klirrten. Severus seufzte gequält auf und sah auf Hermine die lächelnd im Türrahmen zur Küche stand. „Deine Tochter", knurrte er sie an.

Hermine kam immer noch lächelnd auf ihn zu und nahm ihn die eingesammelten Sachen ab. „Soviel ich weiß warst du auch an ihrer Produktion beteiligt." Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf seine gekräuselten Lippen.

Ruhig stellte Hermine alle Gegenstände wieder an ihren Platz zurück. Sie war etwas verwundert, denn dies war wohl das erste Mal, dass Severus seiner Tochter einen Wunsch abgeschlagen hatte. So streng Severus auch zu seinen Schülern war, seine Tochter wickelte ihn schon seit ihrer Geburt nach Strich und Faden um den kleinen Finger.

„Warum hast du ihr eigentlich nicht erlaubt dieses Kästchen von unserm Adventkalender zu öffnen?", fragte sie ihn.

Severus sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Hast du nicht die kleine Aufschrift am Rande des Adventkalenders gelesen?", kam es von ihm verwundert.

Hermine legte fragend ihre Stirn in Falten. „Nein", sagte sie erstaunt.

„Dann solltest du das vielleicht tun". Nun legte sich ein leicht amüsiertes Lächeln auf Severus Lippen.

Hermine begab sich in das Schlafzimmer, beugte sich über das Bett um die kleine Schrift am unteren Rande des Adventkalenders, der über dem Ehebett angebracht war, zu entziffern.

Ihre Augen wurden immer größer, als sie die kleine geschwungene goldene Schrift entzifferte. "Frohe Weihnachten wünscht ihnen ihr Beate Uhse Fachgeschäft"

Hermine lehnte sich an ihren Ehemann, als sie spürte wie er sie von hinten in seine starken Arme zog.

„Ein Adventkalender nur für Erwachsene, mit vierundzwanzig kleinen Schweinereien, die uns die Adventzeit versüßen sollen". Sagte er und lachte leise als er ihr gehauchtes "Oh" hörte.

Hermine genoss das vibrieren seines Brustkorbes, welches sein Lachen an ihren Rücken weiter gab. Sie neigte ihren Kopf seitlich als sie spürte wie Severus leichte Küsse auf ihren Nacken verteilte. Eine angenehme Gänsehaut überzog sie als sie hörte wie er ihr in ihr Ohr flüsterte: „Ich freue mich schon auf heute Abend, wenn wir das erste Kästchen aufmachen".

Hermine drehte sich lüstern Lächelnd in seinen Armen um, schmiegte sich an ihn und flüsterte ein: „Warum so lange warten? Minerva würde sich sicher freuen, wenn sie den Vormittag mit unserer Tochter verbringen könnte. Sie klagt immer wie langweilig ihr in der Pension ist und du hast heute erst am Nachmittag Unterricht".

Severus ließ sie abrupt los und zeichnete mit seinem Zauberstab eine Uhr in die Luft. „Okay, du bringst die Kleine zu Minerva und ich räume inzwischen den Frühstückstisch ab und wir treffen uns in zwanzig Minuten im Schlafzimmer vor dem Adventkalender". Plötzlich hatte er es sehr eilig, mit Schwung drehte sich Severus um und ein kleines Weihnachtslied summend ging er ins Wohnzimmer.

Hermine kicherte und begab sich in das Kinderzimmer ihrer noch immer schmollenden Tochter. „Beeil dich Mäuschen, du verbringst heute den Vormittag bei Tante Minerva".

Hermine hatte fast ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Tochter so zur Eile antrieb aber sie war doch schon zu Neugierig was sich hinter dem ersten Kästchen, des nicht jugendfreien Adventkalender verbarg.

ENDE