Prolog
Charlie saß schon seit drei Stunden in der dunkelsten Ecke im „Drachenfeuer" , wie der Bar in Rumänien hieß, und versuchte sich mit Feuerwhiskey zu beruhigen. Er wusste inzwischen nicht mehr, wie viele Gläser von dem brennenden Zeug er intus hatte und wenn er ehrlich mit sich war interessierte es ihn nicht in geringsten.
Charlie war der zweit älteste Sohn von den sieben Kindern der Weasleys und einer der wenigen die mehr nach der Familie seiner Mutter den Prewetts kamen. Wie sein Bruder William der von allen Bill genannt wurde und seine Schwester Ginerva die für alle Ginny war, hatte er kaum Sommersprossen und seine Haare waren eindeutig dunkler und erinnerten mehr an ein rötliches braun, als das helle leuchtende rot seiner andern Brüder. Seine Augen hatten einen tiefen dunkelblauen Ton, wie bei seinem Vater, was ihm einen schon beinahe einen hypnotischen Blick verlieh. Charlie war über 1,87m groß mit breiten Schultern und einen starken Körperbau, den er bei der Arbeit mit Drachen unbedingt brauchte, trotzdem war er kein absoluter Muskelberg, sondern behielt seine natürliche Wendigkeit und schnelle Reflexe.
Die Arbeit mit Drachen brauchte mehr als nur Stärke, weswegen es nur wenige Drachenbändiger gab, die Zauberer und Hexen die diesen Beruf wählten, waren nicht nur körperlich stark, sondern waren auch äußerst intelligent und magisch überdurchschnittlich begabt. Die meisten von ihnen hatten nicht nur einen Meistergrad im Umgang mit magischen Geschöpfen, sondern in noch mindestens zwei weiteren Gebieten der Magie.
Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Zauberkunst und Verwandlung waren Charlies Meisterfächer, außerdem hatte er wie alle Drachenbändiger Grundkenntnisse im Heilen. Was ihn zu einem hervorragenden Kämpfer machte, von denen der Orden des Phönix dringend mehr brauchte.
Die Situation in England sah nicht besonders gut aus, nachdem das Ministerium sich ein Jahr lang geweigert hatte sich der Tatsache zustellen, dass Lord Voldemort tatsächlich wieder zurückgekehrt ist, wurden sie nach dem Zwischenfall im Ministerium, bei dem Sirius Black ums Leben gekommen ist von den Todessern mehr oder weniger überrannt. Die Todesser waren bereits seit einem Jahr organisiert und hatten sich auf alle eventuallitäten eingestellt, der Minister starb in seinem Haus schon nach einer Woche und in der darauf folgenden Woche waren drei Familien mit Halbblütigen Ehepaaren ermordet worden und die Auroren konnten nichts unternehmen, da sie erst davon erfuhren als es schon zu spät war, außerdem waren sie zahlenmäßig vollkommen unterlegen. Doch das war nicht das eigentliche Problem, was wirklich beunruhigend war, waren die Ministeriumsleute, die auf der Seite von Voldemort standen und sich immer mehr macht aneignen konnten. Schon nach wenigen Monaten waren neue Regelungen unterzeichnet worden, die das ohnehin schon schwere Leben der Magischen Geschöpfe, wie der Veela, Vampire und der Werwölfe, noch weiter erschwerten.
Niemand konnte mehr einem anderen trauen und einzig Hogwarts bietete noch einen Schutz vor dem Ministerium und Voldemort, so war es auch nicht verwunderlich, dass Hogsmeade von Hexen und Zauberern sogar überflutet wurde. Jeder versuchte so nah wie möglich nach Hogwarts zu kommen. Der Orden des Phönix war immer noch aktiv und suchte nach einem Weg Voldemort zu besiegen.
Charlie war nach dem fünften Jahr seines kleinen Bruders Ronald nach Rumänien geschickt worden, um dort nach Unterstützung zu suchen und tatsächlich hatte er viel erreicht, einige Auroren aus Rumänien und dem Rest des Kontinents sind nach England gegangen um zu helfen und die Mehrheit der Riesen haben auf Rubeus Hagrid und Charlies bitten und Warnungen gehört und sind nicht auf Voldemort Abgesandte eingelassen.
Nun bedeutete das, dass das privat Leben der Mitglieder des Orden des Phönix stark strapaziert wird, was uns wieder zu Charlie bringt der sich in ein emotionales Koma zutrinken versucht.
Charlie hatte noch nie Probleme gehabt jemanden zu finden mit dem er etwas Spaß haben konnte, besonders da er bisexuell war, was in der Zaubererwelt nichts besonderes oder widerwärtiges war. Gleich geschlechtliche Beziehungen hatten genau so viel Wert wie die von heterosexuellen Paaren. Er wusste schon seit seinem vierten Schuljahr, dass er bisexuell war und hatte seit seinem ersten Mal, mit sechzehn, einige Erfahrungen sammeln können.
Doch erst vor einem halben Jahr hatte er jemanden finden können, für den er dachte mehr zu empfinden. Paul Vonderbank war ein verdammt gut aussehender charmanter Mann, der bei allen beliebt war. Charlie und er lernten sich durch einen gemeinsamen Freund kennen und wurden schnell ein Paar. Charlie dachte wirklich, dass er jemanden gefunden hatte mit dem er zusammen sein konnte, mit dem er vielleicht auch einmal eine Familie gründen würde.
Leider gab es schon nach zwei Monaten den ersten ernüchternden Streit mit Paul. Charlie war zu oft weg und zu selten zu Hause. Auch wenn er sich alle mühe gab wenn er da war so viel zeit wie möglich mit Paul zu verbringen, wobei sie dann kaum aus dem Bett kamen, so war es scheinbar zu wenig. Und jedes Mal wenn sie sich stritten wurde es immer auf die gleiche Art beendet, Charlie gab Paul recht und die beiden hatten wilden Sex, was auch nicht schlecht war, jedoch die Probleme die sie hatten nicht wirklich löste. Und dann war es endlich passiert, heute Morgen als Charlie nach einem weiteren Ausflug nach Ägypten bei dem er seinem Bruder Bill half einen altägyptischen Fluch zu entziffern, von dem sich der Orden erhoffte, dass er ihnen im Kampf gegen Voldemort und die Todesser helfen würde, nach Hause kam, hörte er eindeutige Geräusche aus dem Schlafzimmer kommen. Zu erst dachte er, dass das nicht möglich sei, da diese Situation einfach zu sehr einem Klischee glich. Doch als er die Tür öffnete sah er wie der Freund, der Paul und ihn zusammen brachte, von seinem Lover glücklich geritten wurde und gerade jetzt einen euphorischen Schrei, der mit dem Orgasmus kam Pauls Namen schrie.
Charlie wusste nicht wie lange er da stand und die beiden im Bett anstarrte, als er plötzlich merkte wie absolut grotesk und zynisch die Situation war, fing er an laut zu lachen, was die andern auf in aufmerksam machte.
„Charlie es ist nicht so wie du denkst!", war das erste was Paul rief, als er und sein Betthase sich zu bedecken versuchten.
„Ja, Paul es ist sicher nicht so wie ich denke.", meinte Charlie höhnisch und verschränkte die Arme vor der starken Brust und lehnte sich lässig an den Türrahmen, „Ich meine was weiß ich den schon? Ich dachte ich komme so schnell wie möglich zurück um, wie du immer wieder betonst, mehr Zeit mit dir zu verbringen und dann sehe ich wie du dich hier vor Trauer nach mir sehnend mit einem Freund von uns tröstest, in dem du auf seinem Schwanz auf und ab hüpfst!"
Wieder lachte Charlie, jedoch hörte es sich selbst für ihn kalt und schrecklich an, jedoch konnte er sich einfach nicht beruhigen, er wollte irgend etwas tun um Paul und dieses Schwein, dass er einmal einen Freund genannt hatte, zu verletzten.
„Was hätte ich den tun sollen?", fragte Paul und sprang auf, „Du bist doch kaum da, immer unterwegs um diesen bescheuerten Orden zu helfen! Du bist hier Charlie, in Rumänien und nicht in England, was kümmert es dich was dort passiert! Warum siehst du nicht was hier ist?" Paul atmete tief ein um sich wieder zu fassen. Er war es nicht gewöhnt, nicht an erster Stelle zu stehen und bei Charlie war er nicht an erster Stelle, dass hatte er von Anfang an gewusst, jedoch hatte er nicht im Traum daran geglaubt, dass ihm das so schwere fallen würde.
Charlies Stimmung verschlimmerte sich zu nehmend und die Gläser und Scheiben in der Wohnung fingen an unter seiner Energie zu zittern, was Paul scheinbar nicht weiter auffiel.
„Ich glaube du weist nicht, was du da redest. Ich soll also meine Familie meine Freunde in England alleine lassen und ihnen nicht helfen? Und während sie um ihr Leben und die Existenz der Zaubererwelt kämpfen soll ich ihnen den Rückenkehren und mit dir, dem ich ach so viel bedeute, zusammen sein?", Charlie sah Paul wieder an er hatte weg gesehen als dieser zu reden angefangen hatte, um ihn nicht gleich an die Kehle zuspringen. Und was er jetzt sah, war nicht annähernd so anziehend für ihn, wie es Paul sonst war. Was hatte er sich gedacht als er mit ihm zusammen gekommen war? Paul war ein verwöhnter kleiner Prinz, der zwar schön anzusehen war, aber was sonst. Er hatte nicht gelernt zu teilen, Verantwortung für sich oder anderer zu übernehmen und anscheinend konnte er nicht ertragen, nicht im Mittelpunkt zustehen.
Paul machte ein paar Schritte auf ihn zu, blieb aber stehen, als er sah das sich Charlie aufrichtete und ihn warnend anstarrte, wie ein verletztes Tier, das jeden anfiel das ihm zunahe kam.
„Ich packe meine Sachen und werde dann gehen.", Charlie drehte sich um und ging ins Bad.
Er wusste nicht mehr genau, wie er dann mit seinen Sachen ins „Drachenfeuer" gekommen ist oder, wie er sich ein Zimmer gemietet hatte, oder wann er dann endlich beschlossen hatte, sich mit etwas Feuerwhiskey zu betäuben. Der einzige Gedanke der ihm klar im Kopf zubleiben schien und ihm Mut machte war – Merlin sei Dank, dass ich ihn nicht auch noch Mum vorgestellt habe – danach erinnerte er sich nur schemenhaft wie er bezahlt hatte und sich schwankend in sein Zimmer geschleppt hatte, wo er dann auf dem Bett zusammen brach und in einen traumlosen Schlaf fiel.
