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--her favorite moments

Aus grau wurde orange, und aus schwarz rosa. Plötzlich schien die Sonne ein kleines bisschen heller durch die grossen Glasscheiben des Cafès. Und plötzlich schien die Welt ein kleines bisschen freundlicher.

Liz sah auf von ihrer täglichen Arbeit, direkt in seine Augen.

Sie musste lächeln, als sich dieses unscheinbare Lächeln auf seine Lippen zauberte, das immer dann zum Vorschein kam, wenn er sie sah, und welches ihr verriet, dass auch für ihn die Welt freundlicher und heller wurde, und die Dinge plötzlich ihre Farben änderten, wenn er sie sah. Mit zielstrebigen Schritten kam er auf sie zu.

"Hi." sagte er ganz einfach und das Lächeln dehnte sich aus.

"Hi." gab sie zurück. Seine Augen verrieten ihr soviel, dass sie lächelnd ihren Blick auf den Putzlappen in ihren Händen lenkte.

"Was machst du?" fragte er und meinte damit ganz bestimmt nicht den Putzlappen in ihren Händen, der sofort verriet, welcher Arbeit sie gerade nachging, und was darauf schliessen liess, dass die Frage eigentlich gar nicht meinte, was sie aussagte. Dieses Was-machst-du hiess viel eher Ich-weiss-nicht-was-ich-ohne-dich-machen-soll-Ich-musste-bei-dir-sein. Aber das war ihre Sprache.

"Gar nichts." Die Antwort, die Liz immer verwendete und die auf seine Frage sowas wie Ich-bin-froh-dass-du-da-bist-Ich-habe-dich-vermisst hiess.

Er lächelte. Sein Lächeln war so süss. Liz blickte wieder auf ihren Putzlappen und ihr Lächeln wurde immer schlimmer. Sie hatte das Gefühl vor Verlegenheit und vor Freude gleich laut zu lachen oder vielleicht sogar zu platzen. Um sich zu beruhigen strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte ihn dann wieder an.

Diese Augen.

"Wann bist du fertig?"

Liz schüttelte leicht den Kopf und zog die Augenbrauen hoch, während sie gleichzeitig die Lippen zusammen presste. "Jederzeit." Schliesslich gehörte der Laden ihren Eltern. "Warum?"

Max lächelte wieder und nahm dabei ihre Hand. "Weil..." begann er und zögerte "...ich hab da so ein paar Ideen, was wir tun könnten."

"Ach wirklich?" Liz biss sich vorsichtig in die Unterlippe und schaute Max kurz tief in die Augen, was ihn dazu brachte, sich näher zu ihr herunter zu beugen. Sanft legte er seine Stirn an ihre und sie schlossen beide für einen kleinen Moment die Augen. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit breitete sich wie eine warme Decke um die beiden aus. Liz genoss den Moment, den nichts so schnell zerstören könnte. Sie seufzte.

"Ich hole meine Jacke."

Langsam löste Max seine Stirn von ihrer und liess sie los, während seine Augen an ihren hängen blieben. Sanft löste sich Liz von ihm und drehte sich um, um schnell in die Garderobe zu gelangen, wo sie voller Vorfreude nach ihrer Jacke griff und wieder durch die Schwingtür zurück zu Max rannte, der schon sehnsüchtig auf sie wartete.

06.06.01 10:04 pm