NEMESIS

Disclaimer: Mittelerde und seine Bewohner sind leider nicht mein Eigentum, sondern das von J.R.R.Tolkien und New Line Cinema. Allerdings gehört meine Phantasie mir ganz alleine und ich habe mir die Freiheit genommen, abseits von jeglichem Profitgedanken dieser in Mittelerde freien Lauf zu lassen. Vielen Dank, dass ich mir dieses Spielfeld ausleihen durfte um etwas abzuarbeiten, dass mir auf der Seele brannte.

Rating: pg-13 (ok, es gibt Sex, aber nichts Explizites, also nichts was nicht auch um 20 Uhr im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen könnte)

A/N: Vorsicht, das hier ist fürchterlich pathetisch und melancholisch. Es ist etwas sehr Persönliches hier herein geflossen, also bitte ich, von flames in jedweder Form abzusehen. Konstruktive Kritik ist natürlich immer willkommen ;-)

Comments: bitte wie immer an mizztrezz_of_the_dark@yahoo.de

Inhalt: Ein leidender Aragorn (der hoffentlich immernoch halbwegs in- charcter ist), besucht überraschend das Ehepaar Faramir und Éowyn und trachtet ganz offensichtlich danach, die Vergangenheit ungeschehen zu machen. Wie wird Éowyn sich entscheiden?

Dies ist keine Songfic, aber "Heartache every moment" von H.I.M. geben meine Stimmung allgemein und das Gefühl dieser Story ganz gut wieder...

# From lashes to ashes # And from lust to dust # In your sweetest torment # I'm lost # And no heaven can help us # Ready, willing and able # To lose it all # For a kiss so fatal # And so worn # # Oh it's heartache every moment # From the start 'til the end # It's heartache every moment # With you # Deeper into our heavenly suffering # Our fragile souls are falling # It's heartache every moment # Baby with you # # And we sense the danger # But don't wanna give up # 'Cause there's no smile of an angel # Without the wrath of god

Vorspiel:

"Éowyn meine geliebte Blume, wir werden einen Gast haben. Aragorn wird uns die Ehre geben, ist das nicht wundervoll?" Faramir war wie stets fröhlich gestimmt und arglos, wenn er von Elessar, dem König sprach und seine Freude, ihn zu sehen, war echt.

Die Neuigkeit hatte ihr einen Stich ins Herz gegeben, doch sie hatte gelernt, ihre Maske sorgfältig zu bewahren und so hatte sie nur genickt und es war ihrem Gatten nicht aufgefallen, dass sie bald darauf den Raum verlassen hatte.

So hatte sie dann eine lange Zeit im Garten verbracht und hatte versucht, ihren heißen Puls zu beruhigen.

Er kam hierher.

Es war gegen jede Abmachung und er wusste das.

Doch er war der König, er konnte sich über alles hinwegsetzen und er schien genug Hochmut zu besitzen, es zu tun. Es war gleichgültig mit welchen politischen Dringlichkeiten er argumentieren würde, es gab keinen Grund, sie in ihrem einzigen Refugium aufzusuchen. Jetzt da sie endlich so etwas wie Frieden gefunden hatte...

Sie hieb mit der geballten Faust gegen die Palastmauer, in dessen Schatten sie sich in einem verwinkelten Eckchen des Gartens zurückgezogen hatte. Hoffte der Schmerz würde sie zurückholen und ihr die nötige Klarheit geben, ihm zu begegnen, doch selbst als sie den dünnen Blutfaden sah, der ihre Hand hinunterlief, nachdem sie sich an einem spitzen Stein im Gemäuer die Haut geritzt hatte, wollte der Schatten nicht von ihr weichen. Wie betäubt saß Éowyn dort und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen, wie der rote Saft auf die dunkle Erde tropfte.

Faramir hatte sie dort gefunden. Die Wunde an ihrer Hand hatte längst aufgehört zu bluten und die Wunde in ihrem Herzen hatte sie ihn nicht sehen lassen. Er war niedergekniet, sie hatte ihm ein Lächeln geschenkt und er hatte nicht bemerkt, dass ihre Gedanken ganz wo anders waren.

Er hatte sie hochgehoben und in ihr Gemach getragen, wie er es schon so oft getan hatte. Es war das alte Spiel zwischen ihnen, sie lachte und sie genoss es, als er sie zärtlich und rücksichtsvoll nahm, wie es seine Art war. Auch heute hielt sie die Augen geschlossen, während sie sich im Rhythmus miteinander bewegten und wenn er denn überhaupt bemerkt hatte, dass sie heute leidenschaftlicher war, als sonst, so fragte er nicht.

Vielleicht ahnte er nicht einmal etwas von den Bildern, die sie immer diesen Momenten heimsuchten und sie betete, dass er nie etwas davon erfahren möge...

Er hatte sich wie immer viel Zeit für sie gelassen und als sie schließlich erschöpft und zitternd in seinen Armen lag, wusste er nicht, dass es eigentlich Aragorn gewesen war, dem sie sich gerade hingegeben hatte. Schließlich weinte sie immer nachdem sie beide zusammen gewesen waren. Sie hatte ihm ein ums andere Mal versichert, dass er ihr nicht dabei wehtat und dies nur eine Reaktion auf die körperliche Anspannung war, und so hatte er es schließlich als eine ihrer vielen Eigenarten hingenommen.

Heute war Aragorn ihr näher gewesen, als es normalerweise der Fall war und schließlich hatte sie sich ganz dem Strudel der verwirrenden Gefühle und Visionen hingegeben. Sie liebte Faramir aus ganzem Herzen, doch sie konnte sich nicht gegen das wehren, was mit ihr passierte, wenn sie an Aragorn dachte.

Sie war schließlich aufgestanden und war mit einem letzten liebevollen Blick auf den Mann, der ihr Schicksal war, in der Badestube verschwunden. Faramir hatte gelächelt und sich selbst einen Glückspilz genannt, dass er eine so wunderbare Frau sein Eigen nennen durfte.