Die Geschichte von Haru Uchiha

Kapitel 1 – Der Tag, an dem alles begann

Ich war ein kleiner, aktiver Junge des Uchiha Clans und zugleich der Bruder von Obito Uchiha. Ich verbrachte den ganzen Tag mit meinem Bruder. Wir gingen fast täglich trainieren. So auch an diesem Tag, der mein Leben für immer verändern sollte. Doch davon ahnte ich nichts.

Ich ging also mit Obito zum Trainingsfeld unseres Clans und trainierte mit ihm. "Du musst stärker werden.. Haru..", sagte er immer wieder zu mir. Er wollte mich damit anspornen, doch erzielte es nur selten diesen Effekt. Ich wusste, dass ich schwach war. Ich erlebte den ganzen Spott des Clans, denn ich war der einzige, der es nicht schaffte das Sharingan zu erwecken. Jeder im Clan hatte es bereits als Kind geschafft, so auch mein Bruder. "Ich weiß, ich weiß..", seufzte ich. Erschöpft setzte ich mich auf den Boden. Mein Bruder war heute irgendwie anders als sonst. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. "Du.. Obito.. Wieso habe ich das Sharingan nicht?..", fragte ich ihn etwas niedergeschlagen. Es macht mir eigentlich nichts aus, doch der ewige Spott der anderen Mitglieder machte mich so langsam wütend. Obito antwortete mir nicht. Ich zupfte an seinem Ärmel. "Nii-san?", fragte ich. Mein Bruder schüttelte den Kopf und setzte sich zu mir. "Ich weiß es nicht.. Aber du wirst es noch erwecken. Da bin ich mir hundertprozentig sicher!", antwortete er. Ich lächelte ihn an. Er war der einzige, dem dies nichts ausmachte. Vielleicht lag es einfach daran, dass er mein Bruder war, aber er war der einzige, der mich vor dem Spott der anderen beschützte. "Der Zeitpunkt dafür wird noch kommen.. Früher oder später. Lass dich davon mal nicht so unterkriegen.", lächelte er mir entgegen. Ich nickte und verbrachte den restlichen Tag mit ihm. Wir trainierten noch ein wenig weiter und unterhielten uns, bis wir Abends zurück zum Haus gingen.

Er schien erneut so geistesabwesend zu sein und redete den ganzen Rückweg über nicht mit mir. "Hmm..", murmelte ich vor mich hin. Ich wüsste echt zu gern, worüber er nachdachte. Zuhause angekommen machte ich mich erstmal frisch. "Du Haru.. Ich muss nochmal los.", rief er mir zu. Ich rannte zur Tür und blieb davor stehen. "Wo musst du denn jetzt noch hin?..", fragte ich ihn. Ich wollte nicht, dass er geht. Denn er ist immerhin der einzige, den ich habe. Die anderen Uchihas mochte ich nicht, sie betrachteten mich ja sowieso nur als Abfall. Unsere Eltern kannten wir nicht. Wir wuchsen alleine auf, einzigst die Familie von Sasuke und Itachi Uchiha kümmerten sich gelegentlich um uns. Doch ihr Vater war total Machtgierig und betrachtete mich aufgrund meines fehlenden Sharingans ebenfalls als wertlos und behandelte mich dementsprechend schlecht. Aber ihre Mutter war nett. Sie kümmerte sich so um uns, als wären wir ihre eigenen Kinder. Wir trainierten auch gelegentlich mit den beiden Brüdern, so verband Sasuke und mich eine Freundschaft, wie sie auch Itachi und Obito verband. "Ich kann dir keine Details verraten.. Zumindest noch nicht.. Gomen..", antwortete mir Obito. Ich schmollte, aber ging dann zur Seite um ihm hinterher zu sehen, wie er ging. "Nii-san.. Über was denkst du nach?..", murmelte ich vor mich hin. Ich schloss die Tür und ging den Flur entlang, wo ich mir schon wieder die Sprüche von Fugaku Uchiha anhören durfte. "Schau mal einer an. Selbst dein eigener Bruder meidet dich, du Schwächling!", brüllte er mir entgegen. Ich rannte schnell weiter zum Zimmer meines Bruders und mir. Dort setzte ich mich auf den Boden und lies den Kopf hängen. Mikoto Uchiha, die Mutter von Sasuke und Itachi, kam daraufhin in mein Zimmer, nachdem sie ihren Mann beruhigen konnte. Sie ging zu mir und nahm mich in den Arm. "Hey.. Nimm dir das nicht so zu Herzen..", sagte sie mit sanfter Stimme. Ich schaute sie an. "Mein Mann übertreibt gerne mal und sagt seine Meinung offen heraus, ohne dabei auf die Gefühle der anderen zu achten. Mach dir keine Sorgen. Eines Tages wirst auch du das Sharingan erwecken und dann wirst du den anderen zeigen, dass du doch nicht so schwach bist, wie sie dachten.", ergänzte sie. "Danke. Ich werd mir das merken.", nickte ich und lächelte. Mikoto ging anschließend wieder aus dem Raum und schloss die Tür. Ich hörte noch, wie eine weitere Person das Haus verließ, doch war ich zu müde, um nachzusehen, wer es war, und so schlief ich kurze Zeit später ein.

Doch dann geschah es. Das Ereignis, das mein Leben für immer ändern sollte. Ich wachte sofort auf, als ich Schreie aus dem Zimmer meiner Zieheltern hörte. Ich schlich den Flur entlang und öffnete vorsichtig die Tür zum Zimmer. Mir stockte der Atem, als ich sah, dass meine Zieheltern dort tot auf dem Boden lagen. Doch es waren noch zwei weitere Shinobis im Raum. Beide hielten ein Schwert in der Hand. Ich drehte schnell um und rannte zurück in mein Zimmer, wo ich schnell die Tür hinter mir schloss. Ich hockte mich in die Ecke des Zimmers und zitterte vor Angst. Dann hörte ich Schritte, und als die Tür geöffnet wurde, weinte ich. Ich wollte noch nicht sterben. Ich hatte doch noch so viel vor mir. Ich zog meine Knie an mich und schaute auf den Boden. Ich hoffte einfach, dass er mich nicht finden würde. Doch diese Hoffnung war vergeblich. Er kam direkt auf mich zu und holte mit seinem Schwert aus. Ich dachte, nun habe mein letztes Stündchen geschlagen. Ich blickte mit verweinten Augen zu ihm hoch und zitterte. Wenn ich sterben sollte, dann wenigstens von Angesicht zu Angesicht. Doch was ich dann sah, schockte mich so richtig. Mein eigener Bruder war es, der blutverschmiert vor mir stand. Als er mich erkannte, stoppte er seinen Schwung. Er zitterte und ließ das Schwert fallen. Dann hockte er sich hin und nahm mich in den Arm. "Gomen.. Haru..", sagte er. "D..Du warst es, der sie getötet hat?..", fragte ich. Doch dann verschwand er. Ich stand auf und ging wackelig auf den Beinen den Flur entlang. Sasuke lag auf dem Boden, doch hatte kein Blut an sich. Ich ging zu ihm und brachte ihn anschließend zum Bett. Er schien bewusstlos zu sein, aber wenigstens lebte er noch. Langsam ging ich zur Tür und als ich sie öffnete, stockte mir erneut der Atem. Überall lagen Uchihas, ein Toter nach dem anderen. "Was ist hier nur passiert?.. Und warum sind wir noch am Leben?", murmelte ich vor mich hin. Dann verlor ich das Bewusstsein und fiel auf den Boden.

Am nächsten Tag wachte ich in meinem Bett wieder auf. Doch von Itachi und Obito gab es keine Spur. Ich ging zurück zu Sasuke, der ebenfalls gerade aufwachte. Dann setzte ich mich zu ihm. "Was.. ist hier gestern passiert?", fragte ich ihn. Er schien ziemlich unter Schock zu stehen, so habe ich ihn noch nie gesehen. "Nii-san.. und Obito.. haben den Clan ausgerottet.. Er hat es mir durch sein Tsukuyomi gezeigt..", antwortete er. Ich schaute auf den Boden. Ich konnte es einfach nicht begreifen. "Wieso haben sie das getan? Und wieso sind ausgerechnet wir noch am Leben?..", fragte ich. "Ich weiß es nicht.. Aber was ich weiß ist, dass ich Rache will! Ich werde Itachi zur Rechenschaft ziehen!", antwortete Sasuke wütend. Er sprang auf und rannte aus dem Haus. Doch anders als Sasuke spürte ich kein Verlangen nach Rache. Ich wollte einfach nur den Grund wissen, wieso sie dies getan haben.

So setzte ich mir also als Ziel, ihn zu finden und dann Antworten zu verlangen. Ich stand auf und ging ebenfalls aus dem Haus, um mich einem Ninjateam anzuschließen. Denn wenn ich wirklich so weit kommen möchte, dann muss ich stärker werden. Denn er wird mir das sicherlich nicht so einfach erklären. Ich kenne meinen Bruder. Um an Antworten zu kommen, müsse ich ihn vorher im Kampf besiegen. Ich schloss mich Team 7 an, dem auch Sasuke beigetreten ist. Zusammen mit ihnen würde ich trainieren, bis ich stark genug bin, meinen Bruder im Kampf gegenüber zu stehen. Und immerhin müsse ich immernoch das Sharingan erwecken.