Eine Kurzgeschichte, die mal flüchtig meiner Fatasie entsprungen ist. Deshalb ist sie auch so kurz. Ich hoffe, sie gefällt euch. Ich würde mich über Reviews und Verbesserungsvorschläge freuen.
Artellas' Entscheidung
Artellas ging die belebte Straße entlang. Sie hatte sich mal wieder mit Boromir verabredet und eilte nun zu ihrem üblichen Treffpunkt. Er wartete bereits auf sie.
"Hallo, Boromir!", grüßte sie ihn fröhlich.
Erlächelte ihr entgegen und sagte: "Ich möchte dich etwas fragen."
Artellas sah ihn aufmerksam an und wartete auf die Frage. Doch statt etwas zu sagen, führte Boromir sie in eine leere und stille Gasse. Dort standen sie eine Weile schweigend da, bis Boromir schließlich tief Luft holte.
"Wir sind nun schon so lange zusammen und ich liebe dich wirklich sehr", sagte er ernst. "Ich habe lange nachgedacht und beschlossen, dich zu fragen. Willst du mich heiraten?"
Artellas stand wie vom Donner gerührt da und hatte das Gefühl, dass ihr Magen sich verkrampfte. Sie hatte genau gewusst, dass er sie einmal danach fragen würde, doch die Gedanken darüber hatte sie immer schnell verdrängt. Sie liebte ihn und hätte am liebsten auf der Stelle "Ja!" gesagt, aber da war eine Entscheidung, die sie einmal getroffen hatte, im Wege.
"Ich liebe dich auch, Boromir, aber...", nuschelte sie. "Aber ich habe mir selbst versprochen, niemals zu heiraten. Eine Ehefrau sein und ein Stall voll Kinder. So stelle ich mir das Glück nicht vor. Ich möchte lieber frei sein, so frei, wie es nur möglich ist. Und ich will mich durch eine Ehe nicht in Ketten legen."
Während sie noch sprach, traten ihr Tränen in die Augen. Sie funkelten wie viele winzige Diamanten. Boromir senkte den Blick, murmelte ein "Ich verstehe...", wandte sich langsam um und begab sich zurück auf die große Straße. Artellas blickte ihm traurig nach und dachte an das kurze Gespräch eben. Plötzlich rannte sie ihm nach. Er hatte bereits einen großen Vorsprung und viele Menschen waren zwischen ihnen.
"Boromir!", rief sie über das Meer von Köpfen hinweg, doch ihre Stimme ging im Straßenlärm unter und Boromir nahm sie nicht wahr.
Artellas drängte sich durch die Menschenmenge und holte ihn zuletzt doch noch ein.
"Boromir!", rief sie noch einmal und umklammerte seinen Arm. "Bist du mir böse?"
"Wie kann ich dir böse sein?", fragte er und schenkte ihr ein bitteres Lächeln. "Es war deine Entscheidung."
"Ich - Es tut mir leid!", sagte sie. "Es tut mir ja so leid, dass ich abgelehnt habe. Das war eine unüberlegte Tat und - und... Ich will dich heiraten!"
Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und lächelte, doch Boromirs Gesicht blieb bekümmert und er zog seinen Arm aus ihrem Griff.
"Es ist zu spät, Artellas", sagte er. "Du hast dich entschieden und es kann nicht mehr rückgängig gemacht werden."
"Warum?", rief Artellas und wieder kullerten Tränen über ihr hübsches, junges Gesicht.
"Weil ich nicht will, dass du dein Glück für mich aufgibst", antwortete er. "Und ich frage mich, warum du so viel Zeit für mich geopfert hast."
"Aber ich -", flüsterte sie verzweifelt, doch Boromir schüttelte nur den Kopf und setzte seinen Weg fort. Artellas stand noch lange da, wo er sie gelassen hatte, und weinte.
ENDE
