„Quiek!" Irgendetwas benutzte sie gerade als Trampolin. Sie schlug in die Dunkelheit und bemerkte einen Widerstand. Danach hörte sie nur noch einen dumpfen Knall. „Quiek!", sagte eine Stimme entrüstet.

Sie drehte sich um und schlief weiter. Nach einigen Sekunden sprang schon wieder etwas auf und ab. War sie dazu bestimmt, als Trampolin zu enden?

„Quiek! Quiek quiek Quieeeek!"

Sie hörte die Stimme, nahm ihr Kopfkissen und drückte es sich auf die Ohren. Diese Stimme brachte nur Ärger![1] Die Person allerdings ließ sich nicht abschrecken, sondern hüpfte munter und fröhlich auf ihrem Körper weiter. Zusätzlich klackte es am Fenster. „Mach auf! Es ist verdammt kalt hier draußen!", hörte sie eine zweite Stimme sagen.

Sie stöhnte auf und schloss die Augen. „Ich will euch nicht hören!", murmelte sie. „Und sehen erst recht nicht. Ich habe keine Lust heute, euch irgendwie zu helfen."

„Quiek!", sagte der Trampolinspringer entrüstet. „Quieeek, Quiek!" Zusätzlich knirschte ihr ganzer Körper dazu.

Wie lange konnte sie die Beiden wohl ignorieren? Die ersten Sonnenstrahlen glitten durch das Fenster und beschienen ihr Gesicht.

Sie blinzelte und blickte auf ihren Bauch, auf der ein Rattenskelett majestätisch thronte. Jedenfalls versuchte er es, wenn man von dem Schweiß auf den Knochen und von dem Abstützen auf seiner Sense – wie man es nach einem Marathon machte, falls man nicht schon längst tausend Tode gestorben [2] war – absah.

„Rattentod, was machst du hier?", fragte sie genervt. Heute war Sonntag gewesen, der einzige Tag, an dem sie hätte ausschlafen können. Aber nein, es musste mal wieder der Tod ins Haus spazieren und sie in ihrer Ruhe stören!

„Quiek, quiek-quieeek quiek, uieeekk!"

„Er sagt, er braucht deine Hilfe! Es ist wichtig!", ertönte die Stimme des Raben hinter dem Fenster. „Könntest du mich hereinlassen?"

Widerwillig stand sie auf und öffnete das Fenster. Der Rabe stolzierte herein und blickte hochmütig zum Rattentod. „Du hättest ruhig das Fenster öffnen können! Nicht alle gehen durch Wände!"

„Quiek!", entschuldigte sich das Skelett.

Sie tippte ungeduldig mit ihren Füßen auf den Boden. „Wobei braucht ihr meine Hilfe?"

„Quiek, quiek-quiek!"

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1 Der Körper, zu der die Stimme gehörte, brachte Ärger, nicht die Stimme selbst

2 Natürlich konnte das Rattenskelett nicht mehr sterben