In neunzehn Jahren wird es sein,
dann ist der Sieg, endlich mein.
Die Planeten stehen in Reih und Glied,
damit das böse endlich siegt.
Eine Seele, wird die Zukunft zeigen,
aus der Vergangenheit, aus fernen Zeiten.
Die Liebe wird den Sieger lohnen,
und das böse, nicht verschonen?
„Ist es fertig?"
„Ein weinig Geduld musst du schon noch haben."
„Und jetzt, bist du soweit?"
„Warte doch, so schnell geht das nicht."
„Wann den nun?"
„Fertig!"
„Was? Wirklich?"
„Ja!"
Marron reichte ihrer Tochter ein Selbstgenähtes Kostüm, das aus weißen und roten Farben bestand. Marron sah sichtlich erschöpft aus, denn schließlich arbeitete sie Tag und Nacht daran, nur um ihrer Tochter eine Freude zu bereite. Natzuki betrachtete das Gewand mit ausgestreckten Armen und sprang dabei in der Luft herum.
„Danke Mama, du bist die beste."
„Möchtest du es denn nicht anprobieren?" Marron lachte leise mit Vorgehaltener Hand als sie sah wie ihre Tochter auf diese Frage reagierte.
Natzuki sah ihre Mutter an als sei sie ein Geist.
„Natürlich, das hab ich ja ganz vergessen." Ohne zu zögern zog sie es an. Natzuki war so unbeholfen das sie auf ihren Po fiel.
„Nicht so hastig mein Engel lass dir helfen." Marron kniete sich vor ihre Tochter auf den Boden und half ihr aufzustehen.
„Wenn du weiter so zappelst dann machst du es schneller wieder zu ein Paar Stofffetzen als mir lieb ist."
Natzuki hielt still und versuchte ihrer Mutter so gut zu helfen wie sie konnte.
„So fertig. Wunderschön. Wie wäre es wenn du deinen Vater überrascht und es ihm zeigst." Natzuki nickte zustimmend und rannte durch die Tür in Richtung Arbeitszimmer.
„Adam, Adam hörst du mich. Die Zeit ist reif. Es ist wieder so weit."
Eine junge Frau stand in einem Wald, umgeben von blühenden Pflanzen und stolzen Tieren. Der Wind wehte ihr um ihre langen und weich fallenden Haare. Das Sonnenlicht streifte sie und ihre Haare glitzerten grün im Schein. Ihre Haut war weiß und rein, wie die eines Engels. Ohne Schuld, ohne Sünde. Sie trug ein Bodenlanges himmelblaues Kleid, das ihre sehr zarte und weibliche Figur zum Vorschein brachte.
„Erwache mein Engel." Sprach die Stimme erneut.
„Deine Zeit ist reif. Deine Seele hat lang genug in dir geschlummert."
Chiaki erkannte die Junge Frau, allerdings war er sich nicht sicher ob sie es auch wirklich war.
„Papa, Papa schau mal Mama ist fertig geworden."
Chiaki wurde aus seinen Träumen gerissen. Er drehte sich auf seinem Schreibtischstuhl um und sah seine kleine Tochter vor ihm stehen. Für einen Moment hatte er sie für die Frau aus seinem Traum gehallten, aber er musste feststellen das ihm noch immer etwas Traumstaub in den Augen lag. Er rieb sie sich und sah Natzuki, die ihrer Mutter immer ähnlicher wurde an. Natzukis Kostüm bestand aus einem kurzem Rock und einer Bluse, sowie aus weißen, kurz über dem Handgelenk abgeschnittenen Handschuhen. Sie trug eine Perücke aus langen blonden, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haaren, die mit einer roten Schleife zusammengehalten wurden. Dazu trug sie noch weiße, mit einem roten Band verzierte Stiefel und einen Gymnastikstab.
„Nehmt euch in acht Dämonen hier kommt die Gefürchtete Jeanne D'arc." Rief Chiaki während er sie hoch hob und durch die Luft fliegen ließ. Auch Marron hatte mittlerweile das Arbeitszimmererreicht und stand geräuschlos im Türrahmen.
Seit damals sind nun schon zwölf Jahre vergangen. Wir sind eine kleine Familie und dank dem Frieden auch eine glückliche. Gott ich danke dir für meine Tochter und meinem Ehemann. Danke. flüsterte sie ihrer inneren Stimme zu.
Marron sprach oft zu Gott, aber wie so oft bekam sie keine Antwort, nicht das sie es nicht wollte, aber sie war dankbar dafür. Denn eine Antwort von ihm zu bekommen, würde heißen das sie sich wieder Verwandeln und genau so, wie vor neunzehn Jahren wieder Kämpfen müsste. Das wollte sie nicht mehr, die Zeit lag hinter ihnen. Miyako hatte ihren Yamato, Marron ihren Chiaki und beide Familien waren mit wundervollen Kindern gesegnet. Natzuki und Shinji. Während Natzuki ihr Gedächtnis verloren hatte wusste Shinji genau wer er und wer sie war, denn schließlich vergisst man nie seine erste und einzigste Liebe. Besonders nicht als Engel.
„Natzuki liebes, möchtest du es nicht lieber ausziehen bevor ich es wieder zusammenflicken muss?" Fragte Marron sanft.
Chiaki sah seine kleine Tochter an und flüsterte in ihr Ohr.
„Wir können ja später weitermachen."
Natzuki nickte ihm zu und flüsterte zurück.
„Dafür musst du mich aber erst runter lassen."
Chiaki tat seiner kleinen den gefallen und setzte sie auf den Boden wider ab. An ihrer Mutter vorbei lief Natzuki in ihr Zimmer und zog sich um. In der Zwischenzeit ging Marron auf ihren Mann zu und setzte sich auf seinen Schoß.
„Sie sieht genauso aus wie du damals." Sprach Chiaki ruhig. Marron entgegnete ihm nur ein leichtes lächeln.
Chiaki zog Marron hinunter zu sich und gab seiner Angebeteten einen Kuss.
