1. Kapitel: Vertrautes Heim
„Elle! Wo bist du?", rief mein Vater durchs halbe Haus.
„Hier! Oben in meinem Zimmer!", rief ich und war ziemlich genervt. Den ganzen Tag war ich schon unter dauer Stress. Seid mein Vater, der niemand anderes ist, als Severus Snape, gestern verkündet hatte, dass wir schon morgen frühzeitig zum neuen Schuljahr nach Hogwarts aufbrechen werden, versuchte ich nun eilig meinen Koffer zu packen und bloß nichts dabei zu vergessen.
Ich war soeben dabei meine frisch eingekauften Zutaten für den Zaubertrankunterricht zu verstauen, als mein Dad mit seinem Kopf durch meine Tür schaute.
„Hier bist du also", meinte er und trat ein.
„Was glaubst du denn sonst, wo ich bin? Schließlich muss ich meinen Koffer packen, wenn wir schon morgen aufbrechen wollen", sagte ich immer noch genervt.
„Ja, ich weiß, dass das ziemlich plötzlich kam, aber Albus will nun mal noch etwas mit mir besprechen und dann bietet sich das eben an ein Tag früher zu kommen."
„Ja, das hab ich schon verstanden", gab ich nach, denn ich wollte jetzt auf keinen Fall einen Streit mit ihm haben und somit das neue Schuljahr schlecht beginnen.
„Kommst du dann mit runter? Das Essen ist fertig."
„Ja, ich pack nur noch die letzten Zutaten ein, dann komme ich runter."
„Ist gut, mein Schatz", sagte Dad und verließ mein Zimmer. Ich packte also die letzten Zutaten ein und ging hinunter in die Küche. Schon auf der Treppe roch ich den köstlichen Geruch der Suppe. Ich merkte sofort, dass es meine Leibspeise war. Wahrscheinlich will er mich damit besänftigen oder entschuldigen, so wie ich meinen Vater kenne. Öfters wenn er ein schlechtes Gewissen hatte, kaufte er mir etwas oder kochte eben meine Lieblingssuppe. Ich betrat die Küche und ließ mich gegenüber meinem Vater auf dem Stuhl nieder. Dad schenkte mir einen kräftigen Löffel Suppe in meine Schüssel und wünschte einen guten Appetit.
„Hast du wieder ein schlechtes Gewissen", fing ich an und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Er wurde ein wenig rot und gab zu: „Da hast du mich wieder einmal erwischt. Dir entgeht wirklich nichts."
„Deine Masche ist langsam leicht zu durschauen, Dad", lachte ich und schob mir genießerisch einen Löffel mit Suppe in den Mund.
„Schmeckt sie dir denn?", fragte er und ich konnte nur drauf nicken, denn mein Mund war immer noch gefüllt.
Als wir dann beide uns papp satt gegessen hatten, verkroch ich mich wieder auf mein Zimmer um die letzte Sache in meinem Koffer zu legen: meine frisch gewaschenen und neuen Umhänge. Ich liebte meine neuen Umhänge und vor allem meine Festtagskleidung. Es war ein trägerloses Kleid das am ganzen Körper gerafft war. An der linken Seite trafen die gerafften Seiten zusammen und fielen dann locker hinab zu den Knien. Das Kleid ist insgesamt silber und dazu hatte ich dann einen grünen Bolero, sodass es insgesamt in den Farben meines Hauses war: Slytherin. Mein Vater war damals fast in Tränen ausgebrochen, als er mich in den Kleid im Geschäft gesehen hatte und das hatte mich ziemlich überrascht, da er sonst so gut wie nie Gefühle zeigte und fast immer und vor allen in Hogwarts ein Pokerface auf hatte.
Als ich dann endlich alles in meinem Koffer verstaut hatte seufzte ich erleichtert und ließ mich auf meinem Bett geschafft nieder. Ich schaute nach draußen und sah den klaren Nachthimmel mit den vielen Sternen. Was mich wohl dieses Jahr in Hogwarts erwarten wird? Es ist schade, dass die anderen Schüler erst am nächsten Tag zur Schule kommen und ich dann erst meine beste Freundin Daphne wieder sehen werde. Wir hatte uns die ganzen Ferien über geschrieben und freuen uns daher endlich wiederzusehen. Während ich immer weiter über das neue Schuljahr nachdachte und ein paar Spekulationen aufstellte, was denn dieses Mal alles passieren könnte, schlief ich ein und träumte über meine Überlegungen.
