Sie war erwachsen und hatte nichts vor ihm zu befürchten. Eigentlich tat sie noch nicht einmal etwas Verbotenes, denn die Vorräte im Labor neben dem Zaubertränkeklassenzimmer gehörten der Schule. Wenn Hermine nun also für ihren Unterricht einen Trank brauen wollte, der auf Gegenstände aufgetragen, diese vor jedweder Art der Verwandlung schützte, dann tat sie das mit dem gleichen Recht, mit dem der Professor für Zaubertränke seinen eigenen Unterricht vorbereitete.

Nun, dieser Professor war allerdings Severus Snape, gerade-so-Überlebender des zweiten magischen Krieges. Ein derart knappes dem Tod von der Schippe Springen wie er es erlebt hatte, hätte so manch anderen Menschen positiver für das Leben gestimmt. Ihn nicht.

Er lebte so wie eh und je. Verteidigung gegen Dunkle Künste hätte er unterrichten können, doch er hatte Minerva erklärt, dass er von Flüchen und dunkler Magie für drei Leben genug hätte und er deshalb lieber wieder Zaubertränke unterrichten wolle. Der alte Kerker, das alte Quartier, der alte Trott. Und eben auch das typische Verhalten.

Hermine war nun seit zweieinhalb Jahren Professorin für Verwandlung in Hogwarts, Snape war vor eineinhalb Jahren an die Schule zurückgekehrt. Was er in den vier Jahren getan hatte, die zwischen dem Ende der Todesserprozesse und seiner Rückkehr lagen, wusste keiner der Kollegen. Wie auch immer, neben dem Mysterium, das keiner so recht verstand, war er vor allem eins - ein unmöglicher Mensch.

Vom Beginn der aktuellen Diskussion an hatte Hermine gesagt, sie würde sich den Anti-Transformationstrank allein brauen, er bräuchte nichts dafür tun, sie würde nur die Zutaten benötigen.

'Dann kauf dir welche, Granger', hatte er bissig beim Frühstück geantwortet. Der nächste Versuch der friedlichen Lösung hatte in seinem Klassenzimmer stattgefunden. Wie ein Bittsteller war sie an seinem Schreibtisch erschienen.

'Die Zutaten sind da, Professor Snape, sie gehören der Schule und ich habe genauso ein Anrecht darauf, wie Sie', hatte sie mit fester Stimme erklärt. Nicht das sie Angst vor ihm hätte, nein, sie hatte ihre Stimme viel eher des Zorns wegen kontrollieren müssen.

'Prargraph 63 der Schulordnung, Granger, die Rechte des Professors für Zaubertränke gehen vor', hatte er am Schreibtisch sitzend süffisant entgegnet, ohne überhaupt zu ihr aufzusehen. Wie zu ihren Schulzeiten hatte er sie abfertigen wollen und mit seiner Rezitation hatte er ihr bewiesen, dass er sich auf diesen Moment sehr gut vorbereitet hatte.

Ihre Erwiderung mit: 'Das können Sie doch auch', hatte er zunächst für einige Sekunden stumm belächelt. Dann hatte er sich doch noch dazu herabgelassen, zu ihr aufzublicken und gesagt: 'Es ist abgezählt, alles. Mir wurde einmal eine Baumschlangenhaut aus der Vorratskammer geklaut, seit dem bin ich immer wachsam und organisiert. Mein Lagerbestand sagt mir nun, dass die Komponenten, die Sie benötigen, leider innerhalb der nächsten Woche komplett für meinen Unterricht benötigt werden. Da es in dieser Woche keine Nachlieferung geben wird, kann ich Ihnen nicht behilflich sein, so leid wie es mir auch tut.'

Wenn Blicke töten könnten, dann hätte er in diesem Moment tot umfallen müssen. Abgezählt, dass sie nicht lachte. Sie kannte sie Vorratskammer genau, schließlich war sie einmal seine Schülerin gewesen und damit hatte sie sich für nahezu jede Stunde aus der Kammer bedienen müssen. Alles war im Überfluss vorhanden gewesen, immer. Auch nach der Geschichte mit der Baumschlangenhaut, an der sie nicht ganz unbeteiligt gewesen war. Überhaupt nicht, sie war die Beteiligte schlechthin.

Genau darum ging es sicherlich. Er war ein nachtragendes, missgünstiges Aß, das gerade eine Retourkutsche fuhr. Zweifellos wusste er um jedes Detail der Geschichte.

Aber bitte, wenn er Spielchen spielen wollte, dann sollte er sie bekommen. Hermine Granger würde weder betteln, noch würde sie in Hogsmeade für etwas bezahlen, was es hier im Überfluss gab. Das wäre ja, als wenn sie mal eben das Schlaraffenland verließe, um sich vor dessen Toren ein Eis zu kaufen.

Und so stand sie nun hier und jedweder Zorn wirkte wie weggeblasen, geblieben war nur die Anspannung, die der in ihrem zweiten Jahr, vor dem Diebstahl, in nichts nachstand.

Aber die Situation war eine gänzlich andere! Sie war im Recht. Und sie war allein, in einem Raum, in dem sie sich aufhalten durfte. Es brauchte kein Ablenkungsmanöver und die Angst, einen Schulverweis zu erhalten, sollte die Schandtat entdeckt werden, war auch längst Vergangenheit. Sie handelte im Recht, das war nicht das Kaiserreich von Severus Snape, in das sie als kleine Bauersfrau eingedrungen war. Das war ein Klassenraum, in dem sie genau so sein durfte wie er. Alles was es zu befürchten galt, sollte er sie nun tatsächlich dabei erwischen, wie sie sich nahm, was ihr zustand, war sein persönlicher Zorn.

Ein Gedanke, der nicht gerade beruhigend wirkte. So griff sie nach den Flohrfliegen, der Fledermausmilz, den Kröteneiern und dem schottischen Giftlerchenröhrling. Alles war da, in Unmengen. Abgezählt und nur für eine Woche ausreichend? Snape war einfach nur ein Arsch.

Gerade als ihre Hand sich um ein Fleckchen Mitternachtsmoos schloss, hörte sie das Klicken der Klassenraumtür.

Ihr Atem setzte aus. War nicht der persönliche Zorn die weit gefährlichere Konsequenz, als ein Schulverweis? War mit dem jetzt nicht zu rechnen? Geistesgegenwärtig löschte sie das Licht in dem kleinen Lagerraum und dann presste sie sich mit dem Rücken an die Wand zum Klassenzimmer. So sollte er sie nicht mit dem ersten Blick in die kleine Kammer entdecken.

Snapes Schritte hallten von den kahlen Wänden des Klassenraums wider. Mit jedem harten Klacken auf dem Boden, rutschte ihr das Herz ein bisschen tiefer. Er würde ihr den Hals umdrehen.

Näher und näher kam das Klick-Klack und als sie glaubte, er müsse nun direkt vor der Tür stehen, als er dort inne zu halten schien, hielt sie die Luft an.

Sie tat nichts Verbotenes, verflucht. Ihr drohte gar nichts. Genau aus diesem Grund, hielt sie auch ihren Zauberstab umklammert, als hinge ihr Leben davon ab.

Anstelle des Geräuschs einer aufgestoßen Tür hörte sie allerdings das Scharren einer Schublade. Kurz darauf ein Seufzen, das Rascheln eines Umhangs und ein Fallenlassen auf den Schreibtischstuhl. Das Rascheln von Pergament.

Die Zeit kroch zäh dahin. Als Hermine sich fragte, was wohl geschehen würde, wenn sie niesen musste, begann ihre Nase bedrohlich zu kribbeln. Sie floh sich in das nächste Übel. Was sollte sie tun, wenn sie pinkeln musste? Augenblicklich meldete sich ihre Blase.

Sie konnte unmöglich Stunden still stehen, in einem dunklen Raum, der nach Formaldehyd stank. Bei Merlin, wozu hatten die Lehrer denn ein Büro? Er musste sich doch zum Arbeitenkontrollieren nun wirklich nicht in den Klassenraum setzen. Als habe er diesen Gedanken gehört, raschelte das Pergament erneut. Es tat genau den Laut, als würde man mehrere Seiten übereinander legen und die Kanten auf die Tischplatte schlagen, um aus losen Blättern einen ordentlichen Stapel zu machen.

Er würde gehen!

Doch er tat es nicht. Die Dunkelheit schien ihre Ohren zu Höchstleistung anzustacheln - vielleicht war es aber auch das Adrenalin - denn nun war sie sich sicher, sogar zu hören, wie Snape sich auf seinem Stuhl zurecht rückte.

Hermines innere Anspannung siegte, sie musste wissen, was er da gerade tat und ob Hoffnung auf ein baldiges Ende dieser ätzendes Situation bestand. Sie verlagerte ihr Gewicht und rutschte so an der Wand ein Stück in Richtung Tür zum Klassenraum. Diese war einen Spalt geöffnet und als sie nun einen Blick um die Ecke riskierte, sah sie den Professor praktisch nahezu direkt vor sich, vornübergebeugt an seinem Schreibtisch sitzend, die Ellenbogen auf den Tisch gestellt, die Hände im Nacken, wo seine Finger den Haaransatz zu massieren schienen. Er stöhnte regelrecht gequält auf. Den Gedanken, dass er bei Nackenverspannungen vielleicht einfach in bequemeres Sitzmöbel wählen sollte, dachte sie gar nicht zu Ende, denn er stieß sich ein wenig vom Tisch ab und so drehte sich der Stuhl ein Stück weit. Nun stand dieser so, dass Hermine das Profil des Professors erkennen konnte. Und er mit Sicherheit jede Bewegung in seinem Augenwinkel.

Erschrocken wich sie wieder zurück in die Dunkelheit. Wieder hielt sie den Atem an, rechnete damit, dass er nun aufstehen und sie stellen würde. Doch nichts geschah.

Fast nichts, denn Snape seufzte erneut.

Hatte der Mann denn kein Quartier?

Fast könnte man meinen nein, denn er ging einfach nicht. Er blieb sitzen, aber nicht vollkommen ruhig, denn Hermine hörte, dass seine Kleidung winzige Geräusche erzeugte. Dann wieder ein Seufzen, oder eher ein unterdrücktes Stöhnen.

Als die Laute einen Sinn zu ergeben schienen, riss Hermine erschrocken die Augen auf und zweifelte an ihrem Verstand. Der schien aber die richtigen Schlüsse gezogen zu haben, denn es folgte ein metallisches Klimpern, was sehr danach klang, dass ein Gürtel geöffnet wurde und direkt danach das Schnarren eines sehr schnell geöffnet Reißverschlusses.

Das war nicht sein Ernst, das durfte einfach nicht wahr sein!

Snape veränderte hörbar die Position auf seinem Stuhl und nur kurz darauf hörte Hermine ein sehr genießerisch klingendes "Mmmh", worauf sie sich am liebsten die Finger in die Ohren gesteckt hätte. Aber es nicht tat.

Stattdessen lauschte sie sehr bewusst dem Atem des Mannes, der sich stetig zu beschleunigen schien. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt, die Innenflächen wurden bereits feucht. Das konnte doch nicht sein Ernst sein? Nein, bestimmt war es das auch nicht und nur um sich genau das zu beweisen, sollte sie noch einmal einen Blick um die Ecke riskieren.

Wieder rutschte sie an der Wand entlang. Durch die Drehbewegung, die er seinem Stuhl zuvor gegeben hatte, fiel ihr Blick sofort auf den Mann, ohne dass sie sich in den Türrahmen lehnen musste.

Sein Kopf ruhte nun an der hohen Stuhllehne, die Augen waren geschlossen. Die Bewegung seines rechten Armes war schon eindeutig, ein langsames auf und ab. Dennoch richtete Hermine den Blick auf seinen Schritt, der absolut frei war, weil der linke Arm entspannt auf dem gespreizten Oberschenkel ruhte.

Snapes Hose stand derart weit offen, dass sie nicht nur sah, dass der Mann sich seinen prallen Schwanz mit angeschwollener, schon fast als lila zu bezeichnender Eichel in aller Ruhe rieb, nein, ihr Blick fiel auch auf schwarze Locken, sie glaubte sogar die Hoden zwischen den Beinen zu erkennen. Offensichtlich legte er keinen gesteigerten Wert auf Unterwäsche.

Ganz sanft war er zu sich selbst und er schien es absolut nicht eilig zu haben. Was Hermine sah, war kein wildes Rubbeln. Zielführend war es wohl trotzdem, denn mit jedem auf und ab schien die glatte Haut etwas mehr zu glänzen, sie wurde feuchter, was auf den abgegangenen Lusttropfen schließen ließ. Mit einem Mal ging ein Beben durch Snapes Körper. Fast so als habe er sich verbrannt, öffnete er seine Finger. Ihr Blick flog panisch zu seinem Gesicht, in Erwartung auf den Blick eines ertappten und deshalb erschrockenen Mannes zu treffen, doch die Augen waren noch immer geschlossen und um seinen Mund lag ein regelrecht zufriedenes Lächeln. Er verzögerte.

Ihr Blick ging zurück zwischen seine Beine. Regelrecht gebannt wartete sie auf eine Fortsetzung des Schauspiels.

Als er es tatsächlich nach einigen Sekunden von neuem begann, tat er es anders als zuvor. Er rutschte noch ein Stück mehr auf dem Stuhl nach vorn, seine Hand wanderte in seine Hose und sie sah fasziniert zu, wie Snape seine Eier massierte. Nun stieß er auch wieder Laute jenseits des hörbaren Atmens aus, zunächst das zufriedene und sehr langezogene "Mmmmh", was aber von einem "Aaaaah" abgelöst wurde, als seine Linke nun den Schwanz umfasste. Er bearbeitete sich voller Genuss mit beiden Händen und Hermine konnte sehr deutlich den Moment erkennen, in dem er kam, denn kurz verharrte seine Hand, bevor die erste Fontäne aus ihm heraus spritzte und seine Hose und sein Hemd besudelte. Dieser folgten noch zwei weitere.

Als sich Snapes Atem zu beruhigen begann, zog sich Hermine wieder ins Dunkle zurück.

Zunächst hörte sie ihn seine Kleidung richten. Dann wurde sie panisch, als sie an das Waschbecken dachte, dass genau an der ihr gegenüberliegenden Wand befestigt war. Doch augenscheinlich störte sich Snape nicht an spermaklebrigen Händen, denn ein letztes Mal raschelte Papier und dann entfernte er sich hörbar von ihr. Schließlich das Geräusch der sich öffnenden Tür. Dunkelheit, da er das Licht im Klassenraum löschte und - endlich - die Tür die ins Schloss fiel.

"Oh Merlin", stieß die Hexe mit bebender Stimme aus.