Disclaimer:
Alles, außer der Idee zu der Geschichte, gehört der
wunderbaren J.K. Rowling.
Das Lied ‚No Bravery' ist von James
Blunt
Pairing: Bei mir gibt es doch sowieso nur eines: Harry und Draco natürlich
Diese Geschichte hat eine
Besonderheit.
Am Ende findet ihr zwei verschiedene Enden. Wollt
ihr ein Happy End, lest es einfach fertig.
Wollt ihr kein Happy
End, dann einfach den Schluss überspringen und das zweite Ende
lesen. Ich werde einige Sterne an die Stelle setzten, von der aus ihr
springen müsst.
Ich wollte diese Idee mir Happy End und Sad
End schon die ganze Zeit mal umsetzten und dachte, dass das doch mal
eine Gelegenheit wäre.
Sagt mir bitte, was ihr davon haltet
Meine Beta ist meine wunderbare Grinsekatze!! Danke, meine Süße!
No Bravery
Harry stand am See.
Alleine.
Es war
kalt.
Winter.
Der Schnee umfing ihn.
Jeder Windstoss lies
ihn erzittern...
Doch Harry ignorierte es.
Er hatte alles
gewonnen und alles verloren und das in wenigen Stunden.
Er hatte
getan, was alle von ihm verlangt hatten.
Er hatte gekämpft
und gesiegt.
Er hatte Voldemort getötet...
Doch... wo war
der Triumph?
Warum fühlte er sich nicht gut?
Sollte er
jetzt nicht eigentlich mit seinen Freunden oben im Schloss sein und
feiern?
Es war doch schließlich Weihnachten und der Tag
ihres Sieges...
Doch ihm war nicht nach Feiern zu mute...
Ganz
und gar nicht.
Er hatte gesiegt...
Doch zu welchem Preis.
Er
hatte getötet.
Er hatte das Monster getötet und im
selben Augenblick war noch eine weitere Person gestorben...
In
diesem Augenblick war Harry James Potter gestorben.
Tränen
liefen sein Gesicht hinab, doch Harry ignorierte es.
Es war ihm
egal.
Er fühlte nicht einmal das die kalten, nassen Tränen,
die seine Wangen hinab liefen.
Alle Gefühle waren mit ihm
gestorben
Er spürte keine Wärme.
Keine Kälte.
Keinen
Schmerz.
Keine Freude...
Nichts.
Nur Leere.
Harry
stand immer noch am See.
Die Oberfläche war zugefroren,
ansonsten würde er sicher nicht mehr hier stehen
Hier auf
diesem kleinen Vorsprung, von dem sie im Sommer immer gesprungen
waren
Das Wasser war hier tief und
schwarz.
Unergründlich.
Unendlich.
Doch jetzt war es
gefroren...
Wenn es das nicht gewesen wäre...
Er dachte
den Gedanken nicht zu Ende...
Sah einfach nur auf das Eis unter
ihm.
Was wäre, wenn er jetzt einfach springen würde?
Würde
es jemand vor morgen früh bemerken?
Würde er
sterben?
Sicher.
Wenn ihn der Aufprall nicht töten
würde, würde das die Kälte übernehmen.
Es
würde schmerzen...
Doch würde es das wirklich?
Würde
er die Schmerzen überhaupt fühlen?
Würde er die
Kälte überhaupt fühlen?
Im Schloss wurde
gefeiert.
Die große Halle war festlich geschmückt
worden und alle tanzten und sangen ausgelassen.
Keiner bemerkte,
dass Harry Potter, der Held der Zauberwelt, der Junge der Lebte,
fehlte...
Niemand schien zu bemerken, dass er nicht mit ihnen in
die Halle gekommen war.
Niemand...
Außer einem.
Harrys
Erzfeind.
Die einzige Konstante, die immer in Harrys Leben
geherrscht hatte.
Es waren nicht seine Freunde, die den
Schwarzhaarigen vermissten, sondern sein Feind,
Draco Malfoy.
Nach
langem Bitten und Betteln seines Freundes Blaise Zabini war er
ebenfalls auf die Party gekommen.
Er hatte nicht hierher
gewollt.
Er hatte alleine sein wollen.
Er hatte zum See gehen
wollen...
Draco hatte in diesem Krieg alles verloren.
Seine
Eltern waren tot.
Seine Zukunft zerstört.
Er war nichts
mehr...
Bis vor wenigen Tagen war der Name Malfoy alleine so viel
wert gewesen, dass jeder kuschte, wenn Draco nur an etwas gedacht
hatte.
Heute interessierte niemand mehr dieser Name.
Der Name
war nichts mehr wert.
Seine Eltern und er hatten den Dunklen Lord
verraten.
Sie waren es gewesen, die ihn an Potter und den Orden
des Phönix verraten hatten.
Dafür hatte er sie
getötet.
Seine geliebten Eltern.
Die einzigen Menschen,
die er liebte.
Die einzigen Menschen, die immer zu ihm
standen...
Nun stand er hier auf einer Party, auf die er nie
gewollt hatte...
Eine Party, auf der der Untergang des Dunklen
Lords gefeiert wurde.
Draco wollte nicht feiern.
Ihm war nicht
nach feiern zu mute...
Er sah sich immer wieder um.
Er suchte
nach der schwarzen Strubbelmähne.
Er suchte nach der einzigen
Konstanten, die ihm noch geblieben war.
Er suchte nach Harry
Potter.
Seinem Erzfeind.
Der einzige Mensch, der Draco so gut
kannte, wie seine Eltern.
Er würde es nie freiwillig zugeben,
doch Harry Potter kannte ihn.
Er kannte ihn sogar sehr
genau.
Harry wusste, welche Knöpfe er bei Draco drücken
musste, um diesen zur Weißglut zu bringen.
Das hatte er
schon immer gewusst.
Genau wie es Draco bei Harry wusste.
Er
wusste, wie er ihn fertig machen konnte.
Wie er ihn reizen
konnte.
Wie er den sonst so friedlichen Gryffindor zur Weißglut
brachte...
Draco hatte genug.
Er wollte nicht weiter hier
sein.
Er wollte nicht weiter den Untergang des Dunklen Lords
feiern.
Er wollte nicht weiter den Tot seiner Eltern feiern.
Das
Ende seines bisherigen Lebens...
Er schlich sich aus der
Halle.
Draußen war es kalt, doch er ignorierte die Kälte.
Er
fühlte sie nicht mehr.
Jedes Gefühl in Draco Malfoy war
gestorben, als seine Eltern zu Tode gefoltert worden waren.
Harry
war zu spät gekommen, um sie zu retten.
Er hatte gerade noch
Draco retten können.
Doch am Liebsten wäre er mit seinen
Eltern gestorben...
Langsam ging er hinunter zum See.
Sah
auf die Schwärze...
Innerlich bedauerte er es, dass der See
zugefroren war.
Was wäre, wenn er es nicht wäre?
Was
wäre, wenn das Wasser nicht durch eine dicke Eissicht bedeckt
wäre?
Draco sah auf die kleine Klippe, die sich am See
befand.
Im Sommer waren die Gryffindors dort immer hinunter
gesprungen
Er konnte sich daran erinnern, wie das Wasser
hochgesprizt war, wenn sie in das kalte Wasser gesprungen
waren.
Manchmal hätte er sich ihnen gerne
angeschlossen.
Hätte gerne mit ihnen getobt.
Gelacht.
Spaß
gehabt...
Aber so etwas gehörte sich für einen Malfoy
nicht.
Stattdessen hatte er am See gelegen und ihnen böse
Blicke zugeworfen.
Böse Blicke, die eigentlich neidische
Blicke waren.
Auf der kleinen Klippe stand jemand, wie Draco
überrascht feststellte.
Wer konnte das sein?
Wer ging
freiwillig in diese Kälte?
Draco kam näher.
Erkannte
das verstrubbelte, schwarze Haar,
Die zierliche Gestalt,
Die
hängenden Schultern, die er seit dem Morgen immer wieder bei
Harry gesehen hatte.
Er wusste, was Harry fühlte...
Er
konnte es nur zu genau verstehen, denn er fühlte genauso...
Er
fühlte sich genauso leer wie Harry.
Draco wusste, dass sich
Harry so fühlte...
Er hatte in dessen Augen gesehen, als er
Voldemort getötet hatte.
Er hatte die Leere in ihnen gesehen,
wo sonst dieses Glitzern war.
Dieses Glitzern, immer, wenn ihn
Draco ärgerte.
Dieses Glitzern, das er sah, wenn Harry mit
seinen Freunden lachte.
Es war verschwunden...
Langsam ging
Draco auf ihn zu.
Immer näher...
Er sah, dass Harry am
Rand stand und nach unten starrte.
Was hatte er vor?
Was wollte
sein Retter tun?
Draco ging immer weiter und hörte, dass
Harry leise etwas vor sich hin sang
Er dachte zweifellos, dass er
alleine war...
There are children standing
here
Arms outstretched into the sky
Tears drying on there
face
He has been here
Brothers lying in shallow graves
Fathers
lost without a trace
A nation blind to their disgrace
Since
he's been here
Draco kam immer näher und hörte
zu.
Er wusste, dass Harry ihn unmöglich hatte hören
können.
Er war viel zu sehr mit sich selber
beschäftigt...
Draco hörte die Trauer aus seinen
Worten.
Die Hoffnungslosigkeit.
Die Einsamkeit.
Die
Mutlosigkeit...
And I see no bravery
No bravery
In your
eyes anymore
There's sadness
And I see no bravery
No
bravery
In your eyes anymore
There's sadness
Only
sadness
Er konnte Harrys Schmerz nur zu genau fühlen.
Er
fühlte sich zum ersten Mal wirklich mit seinem Erzfeind
verbunden.
Zum ersten Mal verstand er ihn
wirklich.
House is burned beyond repair
A smell of death is
in the air
A woman weeping in this bed said
He has been
here
Trace are leading down the sky
Another family is turned to
die
A child afraid to even cry out said
He has been here
Denn
Harry sagte genau das, was Draco in diesem Augenblick fühlte.
Er
fühlte sich Einsam.
Er fühlte sich
Mutlos.
Hoffnungslos...
And I see no bravery
No
bravery
In your eyes anymore
There's sadness
And I see no
bravery
No bravery
In your eyes anymore
There's
sadness
Only sadness
Sie Beide waren vom Krieg
gezeichnet.
Sie Beide hatten für nichts anderes
gelebt.
Sie Beide waren Kinder des Krieges.
Darin
geboren,
Darin aufgewachsen...
There are children standing
here
Arms outstretched into the sky
And no one asked the
question why
He has been here
Only here to accept there
face
Saw the daughters cut embrace
A generation trenched in
hate said
He has been here
Warum waren sie nicht auch darin
gestorben?
Warum lebten sie Beide noch?
Widersprach das
nicht allem?
Hätten sie nicht ebenso sterben müssen?
Hätte
Draco nicht eigentlich auf der Seite des Dunklen Lords sterben
müssen?
Warum lebte er noch?
Er durfte
nicht leben!
And I see no bravery
No bravery
In your
eyes anymore
There's sadness
And I see no bravery
No
bravery
In your eyes anymore
Er durfte es genauso wenig
wie Harry.
Sie Beide hätten sterben sollen.
Sterben
müssen.
Sie hätten sich gegenseitig töten
müssen.
So hätte es seien müssen...
Doch so war
es nicht gewesen.
And I see no bravery
No
bravery
In your eyes anymore
There's sadness
And I see no
bravery
No bravery
In your eyes anymore
There's
sadness
Only sadness
So war es nicht gewesen.
Sie
hatten sich nicht gegenseitig getötet.
Harry hatte ihn
gerettet...
Er hatte ihn gerettet und war nur Augenblicke später
selber gestorben...
Draco stand nun dich hinter Harry.
Er
war verstummt und sah immer noch nach unten.
„Es würde
niemand merken...", sagte er leise und Draco konnte die Tränen
und die Trauer in dessen Stimme hören.
Sein Erzfeind stand
hier und weinte.
Weinte und starrte nach unten auf das dicke
Eis...
Langsam sank Harry auf die Knie.
Seine Beine trugen
ihn nicht mehr...
Seine Einsamkeit und Verzweiflung fraßen
sich durch seinen Körper.
„Es würde niemand
merken...", flüsterte er wieder und eine weitere Träne
floss sein Gesicht hinab.
Draco verstand ihn.
Er fühlte
genauso...
Und doch...
Da war etwas...
Etwas ganz tief in
ihm, dass nicht wollte, dass er so dachte.
Er wollte nicht, dass
Harry so dachte...
Er wollte wieder das Glitzern in seinen Augen
sehen und ihn zur Weißglut treiben.
Er wollte ihn wieder
aufziehen!
Harry rappelte sich wieder auf.
Seine Beine
zitterten.
Sein gesamter Körper ebenfalls.
Langsam ging er
einen weiteren Schritt auf die Kante zu.
Er hatte seinen
Entschluss gefasst.
Er wollte nicht mehr.
Er konnte einfach
nicht mehr.
Nicht einmal seine Freunde waren hier.
Sie waren
mit anderen Dingen beschäftigt.
Ron und Hermione waren ein
Paar.
Sie waren sich wichtiger als ihr Freund...
Sie hatten
sich...
Sie brauchten ihn nicht...
Selbst sein Feind brauchte
ihn nicht.
Draco hatte genug andere, mit denen er sich streiten
konnte.
Niemand brauchte ihn...
Er war alleine auf dieser
Welt.
"Wieso sollte mich auch jemand brauchen…",
flüsterte er leise und ging einen weiteren Schritt auf die Kante
zu.
Er konnte nun hinunter sehen auf das glatte Eis.
Es war
schwarz...
Schwarz wie seine Haare
Eine weitere, heiße
Träne kullerte seine Wange hinunter, doch Harry bemerkte ihre
Hitze nicht.
Draco hörte seine Worte.
Nein!
Er
würde das nicht zulassen.
Er brauchte Harry.
Er brauchte
ihn!
Er sah, dass der Gryffindor schon an der Klippe
stand...
Draco wusste, was er tun wollte...
Nur ein Blinder
hätte es nicht gesehen.
Schnell schloss er seine Arme um
Harrys Hüften und zog ihn von der Kante weg.
„Nein...",
rief er, doch der Aufschrei wurde von Harrys Pullover
erstickt.
„Nein. Harry. Bitte.", flehte er und zog ihn noch
weiter weg.
Harry wehrte sich nicht...
Er konnte es nicht...
Er
war viel zu sehr in seinen Gedanken gefangen.
„Bitte, Harry. Ich
brauche dich... Bitte."
Harry war wie gelähmt...
Er
kannte die Stimme, doch er hatte sie noch nie so gehört...
So
zärtlich.
So flehend.
„Du bist der einzige Mensch, den
ich noch habe...", flüsterte Draco nun.
„Draco...?",
fragte Harry und entwand sich dem Griff des Blonden.
Er sah ihm
fest in die Augen.
Draco erschrak.
Die Augen waren leer.
Keine
Gefühle waren mehr darin...
„Warum?"
Es war ein
einzelnes Wort und doch sprach es so viele Fragen gleichzeitig
aus:
Warum brauchst du mich?
Warum rettest du mich?
Warum
feierst du nicht, wie all die Anderen?
Warum hast du mich nicht
vergessen, wie all die Anderen?
Draco wusste nicht, was er
darauf antworten sollte...
Warum tat er es?
Warum?
Dieselbe
Frage stellte er sich auch immer wieder, doch er bekam keine
Antwort...
Sein Körper allerdings gab sie ihm.
Er hatte
keine Kälte gefühlt, als er hier raus gegangen war.
Den
Schnee nicht, der auf sein Gesicht fiel.
Den eisigen Wind
nicht...
Doch nun konnte er die Wärme spüren, die von
Harry ausging.
Er konnte jeden Atemzug spüren.
Jede
Bewegung des geliebten Feindes...
„Warum?", fragte Harry
erneut.
Draco hörte nicht mehr auf seinen Verstand.
Er
hatte ihn ausgeschaltet.
Er brauchte ihn nicht.
Seine Ehre als
Malfoy war ihm egal.
Sein Herz war es, das ihm sagte, warum er ihn
brauchte.
Seinen geliebten Feind
Das Einzige, das in seinem
Leben noch normal war...
„Ich liebe dich. Du bist das Einzige,
für das ich noch leben kann. Du bist der Grund, warum ich noch
lebe.", sagte der Blonde und sah Harry tief in die leeren
Augen.
„Ich liebe dich.
Ich brauche dich...
Harry. Du bist
alles, was ich noch habe..."
Harry sah seinen Feind
an.
Hörte seine Worte.
Spürte die Wärme in
ihnen.
Spürte die Wärme, die sein Körper
ausstrahlte.
Sah die Tränen, die über seine Wange
flossen.
„Du... liebst mich?", fragte er und Draco konnte
sehen, das langsam wieder Leben in die Augen des Gryffindors
kamen.
„Ja, Harry. Ich liebe dich seit dem Tag, als wir uns das
erste Mal gesehen haben..."
Harry wollte nicht glauben, was er
da hörte.
Draco liebte ihn?
Warum hatte er sich dann all
die Jahre mit ihm gestritten?
Warum hatten sie sich immer wieder
angefeindet?
Warum hatten sie sich fast umgebracht?
Warum das
alles, wenn sie sich doch eigentlich liebten?
Denn Harry wusste,
dass er genauso fühlte.
Er wusste, dass er den Malfoy vor
sich liebte.
Er wusste es seit Jahren und hatte es immer wieder
verdrängt.
Er durfte nicht lieben...
Wenn er liebte,
brachte er denjenigen in Gefahr.
Voldemort tötete mit
Vorliebe die, die ihm etwas bedeuteten...
Doch... Voldemort war
tot!
Wieder sah er Draco in die Augen.
Er versank in den
grauen Seen, die er so lange schon liebte...
„Bleib bei mir,
Harry...", bat ihn Draco.
Eine Träne stahl sich über
seine Wange.
Langsam hob Harry die Hand und strich ihm die
Träne weg.
War er vielleicht doch nicht alleine?
Gab es
vielleicht doch jemanden, der ihn liebte?
„Spiel bitte nicht mit
mir, Draco...", bat er ihn leise und sah zu Boden.
„Nein,
Harry... Ich will nicht mit dir spielen... Bitte..."
Harry
wusste, dass ein Malfoy nie um etwas bat, doch Draco tat es.
Er
tat es immer wieder.
Die beiden jungen Männer standen
voreinander und sahen sich an.
Sie waren Beide schon lange nicht
mehr die Kinder, die sie einst gewesen waren.
Sie waren Beide
erwachsen.
Sie standen auf unterschiedlichen Seiten, doch in
diesem Moment war das nicht mehr so.
Sie wussten es.
Sie
wussten es Beide.
Sie würden nie wieder auf unterschiedlichen
Seiten stehen, denn das würde sie zerbrechen...
„Ich liebe
dich...", flüsterte Draco erneut.
Er hoffte so sehr auf
eine Antwort, doch bis jetzt hatte ihm Harry keine gegeben.
Der
Gryffindor hatte den Slytherin nur angestarrt.
Nun kam er
näher.
Langsam, aber bestimmt.
Wieder strich er dem
Blonden eine Träne von der Wange...
„Ich liebe dich auch.",
sagte Harry sanft.
Draco sah in seine Augen.
Ein Leuchten war
darin zu erkennen.
Ein Leuchten, das er noch nie bei Harry gesehen
hatte.
Es war nicht das leichte Glitzern, sondern ein Strahlen,
dass Draco lächeln ließ.
Sanft legte Harry seine
Lippen auf die des Blonden.
Draco hatte das Gefühl, als wolle
Harry ihn verschlingen, doch Draco lies es sich gefallen.
Er
erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um seinen
Gryffindor.
Seinen störrischen Löwen.
Seinen
Helden.
In diesem Moment hörte der Schnee auf zu fallen
und die Wolkendecke brach auf.
Das Licht des Vollmondes erhellte
das Gelände um den See und tauchte es in ein kühles, blaues
Licht.
Der Schnee um die beiden Liebenden glitzerte, doch sie
bemerkten es nicht.
Sie waren viel zu sehr mit dem jeweils anderen
beschäftigt.
Viel zu sehr von den Lippen des Anderen
eingenommen...
Nie wieder wurden
Draco Malfoy und Harry Potter in Hogwarts gesehen.
Als am nächsten
Morgen alle bemerkten, dass ihr Held verschwunden war, begannen sie
zu suchen, doch niemand fand ihn.
Hedwig brachte Hermione und Ron
einen Brief
Die Worte darauf waren hart.
Sie weinten, denn sie
hatten ihren Freund für immer verloren.
Er war gegangen, ohne
ihnen davon zu sagen!
Er war einfach gegangen...
Die Worte waren:
Sucht nicht nach mir!
Denn ihr hattet mich
vergessen.
Ihr werdet mich nicht finden.
Schreibt mir
nicht!
Ich will von euch nichts mehr wissen.
Ich werde mir mit
Draco eine neue Zukunft aufbauen.
Ohne euch!
Also sucht nicht
nach mir!
Denn das habt ihr letzte Nacht auch nicht
getan.
Harry
Schluss 2:
Der nächste Morgen
graute und die zwei Liebenden wurden gefunden.
Die ganze Schule
hatte nach ihnen gesucht und war schließlich zum See
gegangen.
Sie lagen eng umschlungen am See.
Genau an der
Stelle, an der sie sich gestern getroffen hatten.
Genau an der
Stelle, an der Draco Harry angefleht hatte, bei ihm zu bleiben.
Sein
Wunsch wurde ihm erfüllt...
Die Nacht war kalt gewesen, doch
keiner der Beiden hatte es bemerkt.
Sie waren in den Armen des
Anderen eingeschlafen.
Nun weinten ihre Freunde, als sie die
beiden glücklichen, jungen Menschen im Schnee liegen sahen.
Sie
lächelten.
Ein Lächeln, das sie auf Ewig haben
würden.
Niemand würde es ihnen wieder nehmen
können...
Niemand würde sie je wieder trennen
können...
Draco Malfoy und Harry Potter waren in der Nacht erfroren...
