Weiße Federn

Teil 1

Stöhnend strich sich Matt eine seiner blonden Strähnen aus dem Gesicht. Ihm war heiß. Sein Körper war voller Schweiß und alles drehte sich. Er hatte das Gefühl es nicht mehr aushalten zu können.

Es war ein heißer Sommerabend. Die Sonne ging gerade unter, trotzdem zeigte das Thermometer noch unerträgliche 35 Grad an.

Yamato stand in der Küche und kochte. Der Dampf des Essens verschlimmerte die Hitze noch. Matt lächelte. Es war schon ein seltsames Gefühl in dieser Küche zu stehen und zu kochen. Er war der zur Zeit bekannteste Rockstar Japans und er stand hier und machte Abendbrot. Die Frauen rissen sich um ihn. Bei seinen Auftritten fielen die Mädchen reihenweise in Ohnmacht, wenn sie seine blauen Augen sahen und seine traumhafte Stimme hörten.

Doch all das war Matt egal. Er interessierte sich nur für eine Person. Dieser Mensch war sein ein und alles. Er lebte nur für ihn. Wie sehr liebte er doch die braunen Haare, die braunen Augen, die zarte, babyweiche Haut. Und da störte es ihn auch nicht, dass diese Person sich für Fußball interessierte und männlich war. Ja, es war ihm sogar recht.

Yamato schaltete den Fernseher ein. Er zappte die Kanäle durch bis er einen fand, der genau das brachte, was er sehen wollte. Seinen Koi. Seinen Taichi. Der Fußballstar jagte über den rasen und spielte einen Gegner nach dem anderen aus. Ein Moderator kommentierte schwärmend die Wiederholung vom Nachmittag. Wieder schmunzelte Matt. Keiner wusste, dass es sein Geliebter war, und das sollte auch keiner.

Er ging wieder in die Küche und widmete seine volle Aufmerksamkeit dem Essen. Sein Blick huschte zur Uhr. Zehn nach acht. Tai war spät dran. Aber das war er letzter Zeit ständig. Yamato hatte ihn noch nicht danach gefragt. Er wollte seinen Freund nicht einengen, wusste er doch, wie sehr dieser seine Freiheiten brauchte. Trotzdem versetzte es Matt immer wieder einen Stich. Am Anfang ihrer Beziehung war das noch anders gewesen. Jede Sekunde, die sie nicht zusammen gewesen waren, war unerträglich gewesen. Nach dem Training war Tai immer nach Hause gestürzt um ihn sofort in die Arme zu nehmen und ihn zu liebkosen. Ja, am Anfang war alles noch o.k. gewesen. Am Anfang. Wie lange war es jetzt her? Zwei Jahre? Ja, mit Siebzehn haben sie sich ihre Gefühle gestanden. Damals war alles so einfach gewesen. Doch mit der Zeit...... Sie hatten ihren ersten Streit gehabt und haben sich wieder zusammen gerauft. Und trotzdem war die Beziehung mit der Zeit abgekühlt. Dies schmerzte Matt umso mehr. Er liebte Taichi immer noch wie am ersten Tag.

Ein Klicken ertönte. Kurz darauf betrat Tai die Wohnung.

Matt trat ihm entgegen und hauchte ihm ein Kuss auf die Lippen.

"Hallo", lächlte Matt Tai an.

Dieser Lächelte nur matt zurück.

"Hallo. Mhm, was riecht hier so gut?"

Demonstrativ reckte er seine Nase in die Luft und schnupperte.

"Reis mit Hühnchen und Apfel. Hast du Hunger?"

Matt wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern ging sofort in die Küche. Taichi folgte ihm. Er setzte sich an den Tisch und wartete darauf, dass Yamato die gefüllten Teller hinstellte. Dabei erhaschte er einen Blick auf den Fernseher. Er hob erstaunt eine Augenbraue. Matt sah das und sagte: "Du hast gut gespielt. Wenn ihr weiterhin gewinnt, werdet ihr in drei Wochen im Finale stehen."

"Hm" war alles, was er als Antwort bekam. Auch während sie das Essen zu sich nahmen, kam kein richtiges Gespräch auf. Als die Teller leer waren, stand Taichi auf und ging ohne weitere Worte ins Bad.

Matt räumte schnell ab und ging auf das Bad zu. Ohne zu zögern öffnete er die Tür. Tai stand unter der Dusche. Er hatte Yamato noch nicht bemerkt. Dieser schloss die Tür vorsichtig und entledigte sich hastig seiner Kleider. Dies erwies sich nicht als ein all zu großes Problem, da, durch die Hitze bedingt, Matt nicht allzu viel an hatte. Schließlich war auch das letzte Kleidungsteil abgelegt und Matt stieg zu Tai in die Dusche. Zärtlich schlang Matt seine Arme um die Tailie von Tai. Dieser zuckte erschrocken zusammen, da er Matt bis dahin noch nicht gehört hatte. Yamato zog seinen Koi näher zu sich ran und küsste ihn liebevoll in den Nacken. Wie er diese Haut liebte!

Er trat an Tai vorbei. Mit dieser Bewegung rieb er gleichzeitig seine Haut gegen die seines Freundes. Nun schaute er in die großen braunen Augen des Fußballers.

"Ich liebe dich", flüsterte er zärtlich in dessen Ohr. Er drehte Tais Kopf leicht und küsste ihn schließlich zärtlich auf die Lippen. Am Anfang war er noch zurückhaltend doch er entwickelte sich schnell zu einem leidenschaftlichen Kuss. Die Zungen kämpften wild miteinander. Matt lies seine Hand sinken. Sie streichelte über den Rücken seines Kois, immer tiefer bis zum Po. Dort kniff er kurz rein. Dann wandten sich die langen, schmalen Finger etwas anderem zu. Sie glitten nach vorne, zwischen Tais Schenkel. Matt wollte sich gerade der empfindlichsten Stelle seines Gegenübers widmen, als er am Handgelenk gepackt wurde, und leicht grob beiseite geschoben wurde. Erschrocken schaute er in Tais Augen.

"Ich bin müde", murrte dieser nur und stieg aus der Dusche. Er schwang sich ein Handtuch um die Hüfte und verließ das Bad.

Doch so schnell gab sich Yamato nicht geschlagen. Er sprang nach einem Handtuch, warf es sich um und stürmte Tai hinterher. Dieser hatte sich in das Schlafzimmer begeben. Es sah so aus, als wollte er wirklich schlafen gehen, doch daraus wurde nichts. Matt schnappte sich eine Hand und zog ihn an sich ran.

"Gleich bist du nicht mehr müde", flüsterte er verführerisch in sein Ohr.

Sofort begannen er ihn wieder zu küssen. Er erkundete die Mundhöhle des anderen, obwohl er sie schon in und auswendig kannte. Nach einer Weile wanderte sein Mund tiefer. Die Zunge streifte den Hals, den Nacken, schließlich auch das Schlüsselbein. Gleichzeitig schob Matt Tai immer näher Richtung Bett, bis dieser mit dem Fuß dagegen trat. Matt gab ihn noch einen kleinen Schubs und Tai landete rücklings in den Kissen. Von oben schaute ein ihn Matt mit lüsternen Augen an. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Es war ein herzliches Lächeln.

Rasch krabbelte er über Tai und verwöhnte dessen Brustwarzen. Er knabberte und saugte an daran bis sie hart wurden. Dann wanderte er noch tiefer. Langsam glitt die Zunge um dem Bauchnabel herum. Ein Stöhnen entwischte Tais Kehle.

Mit einem Rück entfernte Yamato die beiden Handtücher. Unerträglich langsam fuhr er am Innenschenkel von Tai entlang. Dessen Erektion stand nun in voller Größe. Mit zarten Küssen überhäufte er die Erektion und entlockte so Tai noch einen Seufzer. Matt hatte jetzt auch zu tun. Auch er spürte wie sich etwas zwischen seinen Beinen aufrichtete und schmerzhaft nach Erlösung rief.

Er griff in eine Schublade im Nachtschrank und holte eine Tube heraus. Mit dem Gel schmiert er seine Finger ein und drang in Tai ein. Dieser zuckte kurz auf. Matt bewegte seine Finger gekonnt. Schon bald fand er den gesuchten Punkt, bei dessen Berührung Tai jedes mal laut aufstöhnte. Vorsichtig zog er seine Finger wieder zurück, als er meinte, das die Vorbereitung genügt. Er schmierte sich nun seine Erektion ein, hob Tais Becken an und drang in ihn ein. Matt hörte wie Tai scharf die Luft ein zog. Er hielt kurz still. Als sich Tai wieder entspannt hatte, begann er sich langsam in ihm zu bewegen. Die Stöße wurden mit der Zeit schneller und das Gestöhne lauter. Immer kräftiger stoß Yamato zu. er spürte wie er sich dem Höhepunkt näherte. Er griff nach Tais Erektion um auch ihn zum Höhepunkt zu treiben.

Mit einem lauten Schrei ergoss sich Tai in Matts Hand. Tais Muskeln verengten sich und nun spürte auch Matt wie sich Blitze in ihm entluden. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte ihn. Schweratmend brach er über Tai zusammen. Seine Körper zuckte noch unter dem wahnsinnigen Gefühl. Langsam glitt er aus Tai heraus. Schweißgebadet legte er sich neben seinen Koi. Yamato öffnete seine Augen und sah seinen Geliebten von der Seite an. Auch auf seinem Körper glänzen die Schweißtropfen. Sein durchtrainierter Oberkörper hebte und senkte sich gleichmäßig. Matt schloss die Augen und kuschelte sich an Tai. Tai war wieder sehr unbeteiligt gewesen. Das war in der letzten Zeit schon häufiger gewesen. Früher war er es immer gewesen der den Rhythmus bestimmt hatte, doch seit ein paar Monaten ist es immer mehr abgeschwollen. Was war bloß los?

Als Matt am nächsten Morgen aufwachte, war Tai nicht mehr da. Er lag alleine in dem riesigen Bett. Wie sehr wünschte er sich jetzt seinen Koi. Er sehnte sich nach den starken Armen, die ihn umarmten.

Ein kurzer Blick auf die Uhr und Yamato sprang rasch aus dem Bett. Er war spät. In einer halben Stunde sollte er bei seinem Manager sein. Eine neue Single stand an und es musste alles wegen der Promo-Tour geklärt werden. Als er in die Küche kam, sah er, dass Tai den Tisch gedeckt hatte. Auf seinem Teller stand ein Kärtchen.

Morgen!

Ich habe heute langes Training.

Danach ist noch eine Besprechung wegen dem Spiel am Samstag.

Kann also spät werden.

Bis dann.

Tai

Ja, es kann spät werden. Immer wenn er diese Worte von Tai hörte, kam dieser nicht vor zehn Uhr nach Hause. Doch was beschwerte er sich? War er es nicht, der seinen Koi mehrere Wochen alleine ließ, um auf Tour zu gehen? Wie musste sich Tai dann immer fühlen?

Mit raschen Schritten trat er auf die Straße. Sofort schlug ihm die Hitze entgegen. Wann hörte das endlich auf? Ziemlich verschwitzt kam er bei seinem Manager an, wo auch schon die ganze Band war. Der Tag verging schnell. Es wurde viel diskutiert. Am Ende fanden sie dann doch einen ordentlichen Plan für die Promo-Tour. Am Nachmittag stand dann noch eine Aufnahme im Studio und ein Interview an.

Gegen 20.00 Uhr konnte Matt sich endlich auf den Heimweg machen. Der Tag war gut verlaufen. Die neue Single war wirklich gut. Yamato blieb vor einem Zeitschriftenladen stehen. Auf einmal klopfte ihm jemand auf die Schulter.

„Hey, Yamato! was machst du denn hier. Gar keine Verkleidung?"

Matt drehte sich um. Hinter ihm stand Chimu. Er spielte mit Tai in der Nationalmannschaft und war ein Freund von Tai.

„Du bist ja auch nicht verkleidet!"

„Ich bin ja auch nur halb so berühmt wie du! Aber ich staune. Ich sehe kein einziges schreiendes oder hysterisches Mädchen. Was ist bloß aus Tokio geworden?"

Matt lächelte.

„Tja, alles ändert sich. Nein, ich kenne ein paar gute Schleichwege, das ist alles. Aber sag mal, musst du nicht beim Training sein?"

„Training? Wieso? Wir hatten doch heute nur Vormittags Training."

„Was? Aber Tai hatte mir erzählt, ihr hättet heute langes Training und danach noch eine Besprechung."

„Tja, da hat dir dein Kumpel wohl rotz erzählt."

Matt sah ihn überrascht an. Natürlich wusste Chimu nicht, dass Tai und er zusammen waren, aber warum sollte Tai ihn belügen?

„Nun, ich muss dann weiter. Hab noch ein Date. Bis bald!"

„Tschau", murmelte Matt nur. Er verstand die Welt nicht mehr. Wieso hatte Tai gesagt es würde spät werden? Vielleicht er sich ja auch geirrt. Vielleicht hatte Tai ja nur gedacht, dass es lange dauern würde und wartete jetzt schon auf ihn.

Rasch lief Matt nach Hause. Er musste sich immer wieder ermahnen nicht zu rennen, da dies zu auffallend war. Als er die Tür erreichte, öffnete er sie mit einem Ruck. Die Tür war abgeschlossen gewesen. Aber wo sollte Tai dann sein? Er betrat die Wohnung. Es war still. Nicht ein Laut kam an Matts Ohr. Nein, hier war niemand. Langsam ging er an einen Schrank und öffnete eine Schublade. Eingepackt in einem Seidentuch, kam ein Schlüssel zum Vorschein. Es war der Schlüssel zu Tais Wohnung. Da die Öffentlichkeit von Tais und Matts Beziehung nichts wussten, hatten sich die beiden darauf geeinigt, dass es das Beste wär, wenn Tai eine eigene Wohnung hätte. Er war so gut wie nie dort. Yamato selber hatte die Wohnung erst einmal betreten, und dass war als Tai dort einzog.

Er nahm den Schlüssel und verließ die die Wohnung. Er wusste nicht, wo Tai sonst sein sollte, also machte er sich auf den Weg an das andere Ende von Tokio. Zwanzig Minuten später stand Matt vor Tais Tür. Vorsichtig schob er den Schlüssel ins Loch. Er spürte ein seltsames Kribbeln im Bauch. Es kam ihm so verboten vor. Aber wieso? Er war doch Tais Freund, also war es doch ganz normal, dass er seine Wohnung betrat. Oder?

Leise schloss er die Tür auf. Es war dunkel in der Wohnung. Die Sonne war untergegangen und so erkannte er nur schemenhaft die Möbel. Matt wollte sich schon umdrehen und gehen, doch dann hörte er ein verräterisches Geräusch. Er drehte sich wieder zur Wohnung und durchquerte das Wohnzimmer. Am anderen Ende befand sich eine Tür. Sie war nicht geschlossen. Ein kleiner Spalt stand offen. Und genau durch diesen Spalt schlunzte Yamato nun. Doch was er sah, erschütterte ihn zu tiefst. Auf der anderen Seite der Tür befand sich das Schlafzimmer. Auf dem großen Bett lag Tai. Doch er war nicht allein. Eine blonde Schönheit schlängelte sich um ihn. Ein lustvolles Stöhnen drang zu Matt herüber. Ihm wurde schlecht. Eine unglaublich Übelkeit machte sich breit. Schnell hob er sich eine Hand vor den Mund und stürmte aus der Wohnung.

Wie konnte das nur sein? Wieso lag Tai da mit einem Mädchen auf seinem Bett und hatte Sex mit IHR?! Er rannte immer schneller. Nichts aus seiner Umgebung bekam er mit. Er hörte nicht, er sah nichts, er fühlte nichts. Er sah nur dieses grässliche Bild vor seinen Augen. Sein geliebter Tai mit einem Mädchen. Wie lange war das wohl schon so? Wie lange hatte Tai ihn....Nein, das durfte nicht sein. Keuchend blieb im Park stehen. Er war alleine. Ja, das war er wohl alleine. Wie konnte Tai ihm das nur antun. Wie konnte er ihn.....betrügen! Mit diesem Gedanken überkam ihm die Übelkeit. Immer und immer wieder übergab er sich hinter einem Baum bis er nur noch Galle spuckte. Aber auch dann verschwand die Übelkeit nicht ganz. Mit langsamen trägen Schritt ging er nach Hause.

Dort angekommen, knallte er die Tür hinter sich zu und stürzte ins Bad. Wieder übergab er sich. Erschöpft und ausgelaugt sank er auf den Boden und lehnte sich an die Wand.

WIESO?

Er spürte wie etwas warmes über seine Wange floss. Eine Träne. Und dann noch eine und noch eine. Schließlich schluchzte er laut auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Wie schön war es doch am Anfang gewesen. Er hatte Tai geliebt und Tai hatte ihn geliebt. Sie waren so oft wie nur möglich zusammen. Ihre Geschwister schüttelten schon die Köpfe, doch das war ihnen egal. Als sie ihren Familien sagten, dass sie ein Paar waren, kam auch von denen nicht die großen Jubelschreie. Immer wieder hatte ihm sein Vater gesagt, dass die Beziehung nicht gut gehen würde. Dass sie einfach nicht zusammen passen würden. Doch darüber hatte er doch immer nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass es perfekt wäre.

Hatte er sich so sehr geirrt?

Hatten die Erwachsenen am Ende doch recht?

Konnte diese Beziehung von Anfang an nicht halten?

Langsam zerrte sich Matt am Waschbecken hoch. Der Blick in den Spiegel ließ ihn erschrecken. Seine blonden Haare klebten unordentlich auf der Stirn. Seine haut war kreidebleich und unter seinen Augen waren tiefe Augenringe. Seine Lippe war aufgesprungen und seine blauen Augen sahen klein und leblos aus.

Kein Wunder, dass Tai sich eine andere suchte. Er sah furchtbar aus. Hässlich. Dieses Mädchen war so schön gewesen. Ihr Body war perfekt. Ihr langes blonde Haar glänzte richtig und die langen, graziösen hatten tais Haut nur so verwöhnt.

Wieder stieg diese Übelkeit hoch. Aber auch noch was anderes. Hass. Hass auf sich selbst. Hass, dass er so grässlich aussah. Hass, dass er Tai gar nicht verdiente.

Schnell machte er den Spiegelschrank auf und holte eine Tube Haar-Gel raus. Ungeschickt gelte er sich die Haare, doch sie wollten nicht halten. Wütend schmiss er die Tube weg. Seine Körper zitterte. Sein Blick glitt über den Inhalt des Schrankes. Ein Kamm, Zahncreme, Waschlappen.......und eine Rasierklinke.Langsam und mit zitternder Hand, griff er danach.

Erschöpft rutschte er die Wand wieder runter.

Lange schaute er das kleine Metallstück an. Es war so klein und doch konnte er so was großes, wie ein Leben auslöschen.

Was hatte man ihm nach seinen Selbstmordversuch gesagt? Weshalb durfte er sich nicht umbringen? WEIL JEMAND UM IHN WEINEN WÜRDE!

Wer? Wer sollte um ihn weinen?

Tai? Der liebte ihn doch gar nicht mehr. Wieso auch? Er war doch nur ein Stück Dreck. Etwas schmutziges, dass es gar nicht wert war in der Nähe von Tai zu sein.

Seine Familie? Welche Familie? Seine Eltern waren getrennt! Seine Mutter hatte sich seit der Trennung nicht mehr für ihn interessiert. Und sein Vater lebte auch nur für die Arbeit und seine paar Affären. Und TK? Der interessierte sich nur noch für Kari. Wann hatten sie sich das letzte mal gesehen? Vor einem Jahr? Vor zwei?

Seine Freunde? Freunde! Er hatte nie Freunde gehabt. Und die, die sich nach seiner Karriere für seine Freunde hielten, waren keine. Die interessierte doch nur das Geld, das er besaß.

Wer also? Wer sollte um ihn weinen?

Ohne eine weitere Sekunde nachzudenken, schnitt er sich der Länge nach die Pulsader im linken Arm auf. Das rote Blut quoll pulsierende aus dem Arm. Es schmerzte ein bisschen, doch es war nichts im Vergleich zu dem seelischen Schmerz, den er hatte.

Er hatte mal etwas über das Schicksal gelesen ...... Niemand konnte sich gegen das Schicksal wehren ........ Jeder musste sich ihm fügen.....

Eine rote Pfütze bildete sich um ihn herum.

War es ....... sein Schicksal .... einsam zu sein?

Langsam verschwamm alles in Matts Blickfeld.

War es sein ....... Schicksal ....... nicht für immer glücklich zu sein? Alleine zu sterben?

Ja, er war alleine. Ganz alleine.

Er spürte wie alles taub wurde. Er sah sich selbst auf dem Boden sitzen, in diesem roten Laken, als wäre er ein außenstehender Betrachter.

Schon immer war da diese ........ Leere in seinem Herzen gewesen ........ Nie hatte er so ....... ungehalten ...... und ....... fröhlich Lachen können, wie Tai. Tai ..... er war so schön ........ wie ein Engel.

Eine einzelne Träne lief über sein feuchtes Gesicht und tropfte von seinem Kinn in den blutigen See.

Nein ...... es war ....... nicht sein Schicksal ...... jetzt hier zu sterben ........... Es war ihm ...... nie ........ vergönnt gewesen zu ........ leben.

Eine Feder? ...... Wie kommt sie ......... hierher? ........ Ist ja jetzt auch .......... egal. Wie schön sie doch ..... ist. So .... sanft und ....... weiß. Nicht ..... wie ich. Ich ........ der so schmutzig ....... und widerwärtig ........ ist. Ja ......... ich bin es gar nicht ......... wert ..... zu leben ........ Die Feder ....... sie fällt so ...... sacht ........... Gleich berührt sie .......... meinen Arm ....... wie angenehm es ist.

Matt saß in einem großen Haufen Federn. Vom Himmel fielen immer mehr weiß Federn. Vereinzelte fielen in das Blut und durchtränkten sich dunkel. Lächelnd hob Yamato den Kopf. Es war so wunderschön. Ein letztes Lächeln bevor alles Dunkel wurde..........