DISCLAIMER: Ich besitze keine Rechte an Black Blood Brothers und hab an dieser Geschichte keine kommerziellen Absichten.

RATING M

Romance/Adventure

Pairing: Jirou/Mimiko

Der Mutter Erwachen

Der Staubsauger summte gemächlich vor sich hin und Mimiko summt entspannt mit dem Gerät mit. Es dämmerte langsam, wenn sie fertig war würde sie unbedingt das Licht anmachen müssen.

Plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung hinter sich wahr. Während sie herumwirbelte wich sie einen Schritt zurück und riss das Staubsaugerrohr hoch, bereit sich jedem Gegner zu stellen. Das war in der Theorie sehr formschön anzusehen, doch in der Realität verhedderte sich ihr Fuß im Stabsaugerkabel und sie platschte unsanft auf den Allerwertesten. Sie riss das Kabel dabei aus der Wand und das Brummen verstummte. Immerhin sah sie jetzt um wen es sich bei dem vermeintlichen Bösewicht handelte.

„Jirou!" schrie sie ihn an. „Ich hab dir doch schon tausendmal verboten dich so an mich anzuschleichen!"

Ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern.

„Was kann ich denn dafür, dass du so taub bist." brummte er. „Ich hab nicht mal ansatzweise versucht leise zu sein."

Mimiko fuhr in die Höhe und funkelte Jirou wütend an.

„Ich bin nun mal nur eine jämmerliche Sterbliche mit jämmerlich sterblichen Sinnen. Deine Vampirspielchen kannst du mit Kotarou treiben." Gab sie patzig zurück.

Jirou sah sie fast ein wenig traurig an, was war denn jetzt, fragte sie sich.

„Ich weiß, tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. In Zukunft bin ich vorsichtiger. Hast du dir weh getan?" fragte er und verbeugte sich reumütig.

Sie lebte jetzt schon seit über fünf Jahren mit Jirou und seinem Bruder Kotarou zusammen, aber manchmal wusste sie immer noch nicht, was in dem Vampir vor sich ging. Vielleicht hing es mit seinem Alter zusammen, seine Erziehung hatte vor 100 Jahren stattgefunden, das erklärte seine etwas altmodischen Anwandlungen, die Jirou manchmal an den Tag legte.

Mimiko schüttelte den Kopf.

„Alles in Ordnung."

Da lächelte Jirou übermütig und zeigte seine andere, jungenhafte Seite.

„Wo ist Kotarou?" fragte er.

Mimiko zuckte mit den Achseln.

„Keine Ahnung, er wollte schon lange wieder da sein. Aber du kennst ihn ja." Antwortete sie.

Jirous Augen blitzen wütend auf.

„Wahrscheinlich hängt er wieder mit Zelman rum, oder noch schlimmer mit diesem anderen Jungen, ich vergesse immer seinen Namen. Der kann was erleben, wenn er heimkommt!" grollte er.

„Subaraou, er heißt Subarou." Erinnerte Mimiko den Vampir.

„Ist mir egal, er hat einen schlechten Einfluss auf Kotraou. Der Junge hat doch nur Unsinn im Kopf. Kotarou kommt mir fast wie ein Fremder vor."

„Weißt du Jirou, er wird nun einmal älter. Irgendwann kommt der Punkt, an dem Kinder sich von ihrem Eltern lösen und die Personen, die Kotarous Eltern am nächsten kommen sind wir. Das ist alles ganz natürlich." Versuchte Mimiko Jirou zu beruhigen.

Der schluckte.

„Ja, die Zeit vergeht so schnell, grade wenn man glücklich ist." Murmelte er und wandte sich von Mimiko ab.

„Wir müssen gleich los. Ich ziehe mich noch schnell um. Iss noch etwas, bevor mir weg müssen." Sagte sie sanft und ließ den Vampir mit seinen Gedanken allein.

Sie ging in ihr Zimmer uns suchte sich passende Kleidung für ihr Vorhaben zusammen. Kotarou wurde erwachsen und sowohl Jirou als auch sie selbst wussten genau, was das bedeutete. Alice, Jirous Mutter und ehemalige Geliebte würde in Kotarou erwachen und von Jirous ihr Blut zurückfordern. In diesem Moment würde er aufhören zu existieren. Bei diesem Gedanken stiegen Mimiko Tränen in die Augen. Sie wusste es seit fünf Jahren, dass ihre Tage mit Jirou gezählt waren, in der Vergangenheit hatte sie das immer wieder verdrängt, doch es war an der Zeit sich entweder mit der Tatsache abzufinden, dass Jirou sterben würde oder eine Lösung für das Problem zu finden. Sie war schon nächtelang wachgelegen und hatte darüber nachgebrütet, aber ihr war nichts eingefallen. Jirou hatte sie wohlweißlich nichts davon erzählt. Er würde ihr nur wieder verbieten darüber nachzudenken.

Mimiko warf einen Blick in den Spiegel. Eine ernst dreinblickende Frau in einer Sicherheitsweste starrte zurück. Sie hatte sich verändert während der letzten fünf Jahre. Sie und Kotarou, nur Jirou war unverändert geblieben, er trug noch immer stets den roten altmodischen Mantel und den Hut, der ihn wenigstens ein bisschen vor der Sonne schützte. Ihr Haar war länger, statt der Compromiseruniform trug sie nun eine taktische Schutzweste, robuste Kleidung und Stiefel. Der gravierendste Unterschied zwischen ihrem früheren ich und der Frau, die sie nun anblickte war die mit Silber gefüllte Waffe, die sie meist dabei hatte. Die Zeiten waren härter geworden, immer mehr Vampire fielen aus irgend einem unerfindlichen Grund in Raserei und griffen wahllos Menschen an. Zumindest von den Kowloon Children hatte man schon lange nichts mehr gehört, aber vermutlich war es nur eine Frage der Zeit,. Bis sie sich wieder rührten. Jirou hatte auf die Waffe bestanden, auch wenn sie Mimiko noch immer unangenehm war. Für den Fall, dass ich dich nicht mehr beschützen kann, hatte er damals gesagt. Mimiko wusste, dass er eigentlich meine, für die Zeit, in der ich nicht mehr sein werde. Sie schüttelte den Kopf, wischte diese Gedanken weg und ging Jirou holen.