Kapitel 1. Zu zweit in die Wohnung

Dr. Gero, C17, C18 und Cell saßen wie jeden Nachmittag im Wohnzimmer, besprachen die jetzige Lage. C17 gehörte Dr. Gero, C18 gehörte Cell.

Dr. Gero nippte vom Kaffee, bot den anderen auch an. Dann kam etwas von Cell, das selten kam.

„Ich habe nachgedacht!"

Die zwei anderen Cyborgs und Dr. Gero sahen zu ihm rüber.

Cell blickte zu C18 rüber, diese nahm gerade einen Schluck Kaffee. „C18, du arbeitest nun schon so lange für mich, und nun will ich, dass du offiziell bei mir wohnst!"

C18 spuckte in hohem Bogen den kompletten Kaffee wieder aus. „Was!", keuchte sie.

Dr. Gero, dessen Gesicht nun mit brühheißem Kaffee benetzt war, nahm sich mit zusammengezogenen Augenbrauen das nächstbeste Tuch und wischte damit sein Gesicht trocken.

„Du musst tun, was er sagt, C18! Entweder das oder er tötet dich!", sagte er. Je empörter C18 aussah, desto mehr prustete C17.

Der blonde Cyborg schlug auf den Tisch, sodass die Kaffeetassen hochflogen und wieder landeten. „Aber C17 muss nichts tun! Wo ist da die Gerechtigkeit!", fauchte sie.

Und dann wurde auch C17 ernst. „NICHTS? Ich muss tag und nacht mir die Finger für den Alten und seinen Dicken wundschuften, kochen, putzen, und dann noch das Schlimmste… Polka hören!", rief er.

C18 verschränkte ihre Arme über der Brust, drehte sich um. „Ich werd aber nicht mit dem in ein Haus ziehen!"

Dr. Gero nickte Cell zu, dieser stand auf und hob sie urplötzlich hoch. Sie zappelte wild, versuchte, von ihm loszukommen. „Loslassen, du Schwein!", schrie sie und strampelte, doch Cell hatte sie fest im Arm, hatte auch noch ein Argument parat.

„Entweder du kommst jetzt mit und tust, was ich sage, oder du stirbst!"

Er hatte es geschafft, sie hielt still, ließ sich wegtragen, fluchte aber leise.

Angekommen in seiner Wohnung, gab Cell schon die ersten Befehle. „Geh putzen!", befahl er grinsend. C18 stemmte wütend die Arme in die Seite. „Aber sonst sind wir gesund! Bin ich die Putzfrau!", keifte sie. Cell grinste. „Ja!"

C18 schüttelte den Kopf. „Putz doch selber!", meinte sie nur.

Cells Grinsen verschwand. „Gut, wenn du lieber sterben willst…"

C18 knurrte, nahm den Staubsauger und begann, zu putzen.

Spät am Abend, C18 putzte immer noch, rief Cell sie zu sich.

„C18! Komm her und massier meinen Schwanz, ich bin verspannt!", rief er.

Geschockt und zugleich empört starrte sie ihn an.

„Du spinnst wohl!", keifte sie ihn an.

Cell grinste. „Ich meinte den Schwanz hinten. Aber egal, vorne könnte ich auch was vertragen!"

C18 weigerte sich, da zog er sie auf sich, sie strampelte und kratzte.

Beinahe hätte er sie stillgesetzt, da hörten sie etwas an der Tür.

„Nein, ich geh da nicht rein! Hast du dir den Typ mal angeguckt? Der bringt mich um!" hörte man dumpf.

Auf einmal wurde eine Gestalt durch die Tür geschubst, mit einer Tasse in der Hand.

Ein Mädchen stellte sich aufrecht hin, versuchte zu lächeln, was ihr aber dank Cell und obendrein diesem Anblick, C18 auf ihm, nicht ganz gelingen wollte.

Cell war recht erzürnt. „Was willst du kleines Nichts hier?", fragte er zornig.

Sie stotterte, hob die Tasse und deutete Frieden an.

„I-ich brauche n-nur eine Tusse Zacker, ich meine Tasse Zucker!", brachte sie stotternd hervor. Cell fixierte sie genau, schrie sie dann nach allen Regeln der Kunst an.

„RAUS HIER!", schrie er so laut, dass ihre Haare flatterten.

Vor lauter Angst schmiss sie die Tasse in die Luft, hob die Hände und lief hinaus. „Ich geh ja schon!", rief sie erschrocken und knallte die Tür hinter sich zu.

Fünf Sekunden lang war Ruhe, dann kam das nächste Mädchen herein. Hinter ihr versteckte sich das vorige, sie kamen langsam herein.

Die Zweite war etwas mutiger. „Entschuldigen sie bitte das Verhalten meiner Freundin! Sie…"

„ICH SAGTE DOCH RAUS!", schrie Cell, und schon rasten die beiden hinaus.

Grinsend wand er sich wieder C18 zu, die immer noch versuchte, von ihm loszukommen. Sie schaffte es, rannte vor ihm davon, Cell jagte sie durch die ganze Wohnung.

„Geh weg! Ich hasse dich! LASS MICH IN RUHE!", schrie sie, aber Cell verfolgte sie nur grinsend. „Ich krieg dich schon, Süße!", rief er ihr hinterher.

Die alte Frau Morgenrot, die unter ihnen wohnte, hörte die ganze Trampelei, sah erschrocken nach oben. „Was macht der Kerl nun schon wieder?", fragte sie erschrocken.

Cell rannte C18 immer noch hinterher, sprang dann los, packte sie von hinten, sie überschlugen sich, sodass C18 auf ihm landete. Sie wollte auch gleich wieder aufstehen, doch Cell hielt sie fest. „Nicht weggehen, meine Liebe!", sagte er grinsend.

C18 wollte aber weggehen, und das demonstrierte sie auch.

Sie wusste genau, was Cell wollte. Doch zu ihrem Erstaunen ließ er sie plötzlich los.

„Gut, morgen ist ja auch noch ein Tag!", sagte er nur.

C18 sah ihn verwundert an, er packte ihren Arm und führte sie ins Schlafzimmer.

Und das Schlimme für C18 war: es gab nur ein Bett.

Sie drehte sich mit beleidigtem Gesicht zu ihm um. „Erzähl mir nicht, dass ich mit dir in einem Bett schlafen soll!"

Cell grinste dreckig, nickte. „Genau das!"

Es gab einiges Gezeter, C18 war Cells Meinung nach ziemlich streitsüchtig, was ihn allerdings zum Grinsen veranlagte. „Eine überaus temperamentvolle Frau!", dachte er vergnügt. Und schon kam er zum nächsten Thema.

„Willst du dich nicht umziehen?"

C18 wusste genau, worauf er hinauswollte. „Perverser!", schimpfte sie, zog ihr Hemd über den Kopf und schmiss es ihm ins Gesicht.

Sie legte sich ins Bett, musste feststellen, dass er folgte.

Und kaum lag er neben ihr, fing er auch schon an, an ihr rumzumachen.

Nach einer Weile hörte er schließlich auf, drehte sich um. „Morgen liegt ES an. Ich gebe dir noch'ne Nacht!", sagte er.

C18 wusste, was er mir ‚ES' meinte. Und zwar nur zu gut. Sie wusste auch eins: in dieser Nacht wollte sie weglaufen! Einfach so, es war ihr piepegal, wohin.

Was die beiden nicht merkten, war, dass die zwei Nachbarsmädchen an ihrem Schlafzimmerfenster klebten. Eher die Dunkelhaarige, Seru.

Die andere Dunkelblonde, Schnurri, hatte den Rücken an die Hauswand gepresst und sah paranoid nach unten.

„Seru!"

„Ja, Schnurri?"

Seru schien Schnurris Angst gar nicht zu interessieren, eher wollte sie in Cells Schlafzimmer gucken. Schnurris Kinn zitterte, starr sah sie geradeaus, um sich von der Höhe abzulenken.

„Wie weit geht's denn da runter?"

Diesmal hörte Seru gar nicht zu. Langsam tastete sich Schnurri zu ihr, wollte sie am Ärmel ziehen. „Seru, ich glaub, wir sollten jetzt lieber gehen!"

Kaum versahen sie sich, stürzten sie schon schreiend runter, da Schnurri zu fest gezogen hatte.

Wenig später hörte man einen Aufprall im großen Müllcontainer.