Titel: Klippensturm

Pairing: Tate

Charaktere: Tony, Kate, Gibbs, Abby, McGee, Ducky

Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir, ich will sie auch nicht stehlen, sondern borge sie nur aus. Ich verdiene auch kein Geld dafür, sondern schreibe nur zum Spass und Zeitvertreib. Von mir stammt nur die Idee.

1. Tränen im Sturm

Mit einem lauten Donner krachten die Wellen über die Klippen hinweg. Immer wieder und wieder brach eine Welle in die Klippen. Genauso wie die Kronen der Wellen, wurden auch die Wellen selbst immer grösser und mächtiger. Über dem Wasser waren bereits dunkle graue Wolken wohin man auch sah. Der Wind blies immer heftiger, wollte man ihm entgegengesetzt sich einen Weg bahnen, so hatte man es ganz schön schwer. Der Wind trieb die Wellen immer mehr an und sie krachten weiter in die Klippen, so als ob sie die Klippen abreissen wollten. Immer bedrohlicher wirkte der graue Himmel, der inzwischen schon beinahe schwarz geworden war. Nur jemand verrücktes würde in diesem Wetter noch draussen sein. Jeder wusste, dass in kurzer Zeit ein bedrohlicher Sturm über das Land hereinbrechen würde. Ja, eine richtige Bedrohung, so schien es.

Eine Gestalt stand einsam auf einem kleinen Hügel bei den Klippen und liess sich von alle dem nicht beeindrucken. Die Gestalt starrte aufs Meer hinaus obwohl es dort nichts zu sehen gab. Längst hatten alle Schiffe den sicheren Hafen aufgesucht, länger draussen zu sein war zur tödlichen Gefahr geworden. Es sah so aus, als ob die Gestalt eine Statue wäre, trotz dem immer heftiger wehenden Wind stand sie ganz still. Es war aber keine Statue, sondern ein Mann. Fast gleichzeitig zu jeder Welle die über die Klippen hereinbrach, rann eine Träne über seine Wange. Warum er ans Ufer ging und ausgerechnet so nahe an den Klippen stand, wusste er selber nicht.

Mit einem lauten Donner brach die nächste Welle über die Klippen. Der Mann wurde nass, doch auch jetzt rührte er sich nicht. Er war in Gedanken versunken, die ihn weit weg treiben liessen, genauso wie das ganze Meer Richtung Küste zu treiben schien. Er achtete nicht darauf, es wahr im einfach gleichgültig was gerade passierte. Den Sturm konnte er sowieso nicht stoppen, und was dieser schon alles zerstört hatte… Nein, er wollte gar nicht daran denken, was alles in dieser Zeit hätte passieren können. Doch kamen ihm trotzdem ein paar schreckliche Gedanken und dabei rann wieder eine Träne über seine Wange.

Nun brachen auch die Wolken in sich zusammen und das Gewitter nahm seinen Lauf. Blitze erhellten den gerade noch stock dunklen Himmel. Kurz darauf folgten die ersten Donner, ohrenbetäubend krachten sie nach jedem Blitz. Der Mann blieb aber weiterhin stehen und starrte aufs Meer hinaus. Er wusste nicht wohin er gehen sollte und an diesem Ort spürte er wenigstens, dass er noch am Leben war. Manchmal kam ihm schon alles vor wie ein Traum, ein ganz mieser Traum. Solch einer, der endlos schien und man glaubt, dass man nie daraus erwachen würde. Doch er wusste, dass dies kein Traum war, und er auch nicht daraus erwachen würde. Obwohl es ein toller Gedanke war, die Augen öffnen zu können und der Traum wäre vorbei.

Der Man schaute auf den Boden. Die hereinbrechende Welle spritzte in nun ganz nass, doch seine ganze Reaktion war nur, dass er wieder aufs Meer hinaussah. Dort schien es immer schlimmer zu werden und der Mann wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis es auch bei ihm schlimmer würde. Es war kaum zu glauben, aber die Wolken wurden immer noch dunkler. Beinahe war es schon 

so dunkel, dass man meinen konnte, es wäre Nacht. Der Mann war sich auch nicht sicher ob es überhaupt schon Nacht war, er hatte keine Ahnung wie lange er schon an den Klippen stand und aufs Meer hinaus blickte, doch auch die Zeit war ihm egal, er wollte nur da stehen bleiben.

In den letzten Tagen war viel geschehen. Gegen das Chaos bei der Arbeit war dieser Sturm nur ein kleines Sommergewitter. Vielleicht war es darum für den Agenten wie Ruhe. Normalerweise würde er sich am Abend wie so oft irgendeinen Film ansehen, aber diesmal war alles anders. Er hatte einfach keine Lust dazu, das Leben und die Arbeit waren schon genug chaotisch. Schon vieles hatte er während seiner Zeit beim NCIS erlebt, doch dies war das erste Mal, dass er solchen Kummer hatte. Bei den Gedanken an die letzten Tage rannen dem Agenten wieder Tränen über die Wangen. Er machte sich nicht mal die Mühe die Tränen abzuwischen, das war doch nun alles egal.

Die Wolken zogen über einem rasenden Tempo durch den Himmel. Man hätte denken können, dass das Gewitter so in kürzester Zeit vorbei sein müsste, aber so war es nicht. Immer wieder tauchten neue schwarze Wolken am Horizont auf. Schon länger hatte es begonnen zu regnen, aber dem Agenten war dies egal, er war schon ganz nass von den Wellen die über die Klippen hereinbrachen. Auch die Tränen waren nicht mehr alleine im Gesicht. Der Agent war schon von Kopf bis Fuss nass und begann langsam zu schlottern, trotzdem dachte er nicht einmal einen kurzen Moment daran diesen stürmischen Ort zu verlassen.

Der Agent wusste, dass es den anderen im Team nicht viel besser gehen würde. Alle konnten nur abwarten, denn wahrscheinlich hatte der Sturm inzwischen auch die ganze Stromversorgung lahm gelegt. Abby war wahrscheinlich zu Hause, sass im Dunkeln und tat einfach nichts. McGee war vielleicht bei ihr um ihr beizustehen und sie zu trösten. Gibbs bastelte an seinem Boot und Kate…. ja, Kate. Daran mochte der Agent gar nicht denken. Es konnte ja in kurzer Zeit so viel passieren. Und gerade dass etwas Schlechtes passieren würde war seine Angst.

Manchmal änderte sich alles Positive ins Negative, so empfand es der Agent gerade. Vor einer Weile schien die Welt noch ganz in Ordnung, mal abgesehen davon, was beim NCIS an Arbeit anfiel. Für den Agenten war dies aber schon zu Routine geworden. Ganz im Gegensatz zu diesem Sturm und dem Chaos das gerade beim NCIS herrschte. Der Direktor hatte alle nach Hause geschickt, bei dem Wetter konnte niemand etwas tun. Alle konnten nur tatenlos abwarten was geschehen würde, doch gerade diese Situation machte alle verrückt. Solange das Team zusammen war, würden sie sich auch noch gegenseitig in den Wahnsinn treiben.

Es war besser, dass sie gegangen sind. Das wusste auch der Agent. Er wollte schon gar nicht mehr weg von den Klippen, denn er befürchtete nur schlechte Nachrichten zu hören. Etwas anderes war doch inzwischen schon gar nicht mehr möglich, nicht bei diesem Sturm. Sollte dieser irgendwann aber enden, so würde der Agent zurück kehren zum NCIS Hauptquartier, genauso wie die anderen aus dem Team. Dort gab es dann drei Möglichkeiten; entweder wartete eine gute Nachricht oder eine Schlechte auf sie. Vielleicht war aber sogar keine Nachricht da. Innerlich zerriss diese Spannung den Agenten fast, er konnte es kaum mehr aushalten. Vieles war geschehen und vieles würde noch passieren.

Der Sturm bahnte seinen Weg weiter über die Küste und das ganze Land. Durch nichts liess er sich aufhalten, vieles riss er einfach. Auch die Wellen spülten bereits so einiges an Land, Bruchstücke von Dingen, die der Sturm bereits zerstört hatte. Später würden hier überall Überreste vom Sturm herumliegen, die an ihn erinnern würden und gleichzeitig auch eine Warnung sein würden.

Eine Träne rann über die Wange, sie fand ihren Weg noch trotz dem Sturm der ringsherum tobte. Ihr folgte eine weitere, und auch diese Träne fand ihren Weg über die Wange. Tony schloss seine Augen, die bereits begannen zu schmerzen, und dachte daran, wie das ganze Chaos begann.