Letzte Gedanken – Namarie
Arwens letzte Gedanken in Lórien.
Nun bin ich hier in Lórien. Seit Aragorns Tod der nun auch schon einige Monate her ist bin ich hier und ich spürte die ganze Zeit wie ich dahinschwand. Das letzte Schiff hat Mittelerde schon vor einiger Zeit verlassen und keinen Trost gäbe es für mich im Westen, denn unsere Liebe wäre nur noch Erinnerung.
Mein Tod naht.
Allein.
Allein bin ich hier in Lórien, der einsamen Insel im Strom der Zeit.
Allein.
Allein in Lórien, das nun für immer verlassen ist.
Allein.
Allein bin ich in Caras Galadhon, wo ich nun die einzige bin die auf den Pfaden der Stadt wandelt.
Mein Vater und meine Brüder weilen nun schon lange in Valinor.
Und meine Mutter musste noch früher von hier gen Westen ziehen.
Aber ich wollte nicht folgen.
Ich band mich an Estel und entsagte so der Unsterblichkeit. Und nun werde ich nie in Mandos Hallen wandeln. Dies bereue ich nicht, denn die Jahrhunderte, die ich gelebt hatte, bevor ich Aragorn kannte waren nur ein Vorspiel auf die kurze Zeitspanne, die ich mit ihm verbringen durfte. Diese Jahre mit ihm waren das kostbarste, wundervollste was mir passieren konnte. Um nichts auf der Welt würde ich sie missen.
Obwohl ich bis zu seinem Tod nicht wusste, wie bitter das Los der Sterblichen ist. Aus der Welt zu scheiden und nur eine Erinnerung zurückzulassen. Die auch mit der Zeit verblasst und irgendwann verschwindet.
Und nun ist das eingetreten, was ada1 mir prophezeit hat: ich dämmere dahin wie des Wintersnachthimmel ohne Stern.
Aber auch dies ist bald vorbei. Dann werde ich wie Lúthien sterben und so dass Los der Menschen teilen.
Und hier in Lórien werde ich nun liegen für lange Zeit.
Bis die Welt sich wieder wandelt.
Namarie Ambar2.
1ada (sindarin) Vater
2 Namarie Ambar(quenya) Lebwohl Welt.
