A/N: Übersetzung aus dem Englischen; Original von mtnwmgirl

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Disclaimer: Mir gehört nichts an dieser Geschichte und ich mache keinen Profit damit. Die Charaktere gehören J.K. Rowling, die Storyline ist von mtnwmgirl. Nicht meins. :)

Hier ist der Link zum Original: fanfiction . net/s/4020823/1/Someday_Well_Know

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Someday We'll Know

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1. Lips of an Angel

"Yes, I dreamt of you too…the lips of an angel" -- Hinder

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Weder Harry noch Professor Snape bemerkten, wie sie in die Heulende Hütte hineinsah, als Harry sie betrat. Ein Blick auf die Blutlache, in der Professor Snape lag, sagte ihr alles was sie wissen musste.

„Verdammte Scheiße," flüsterte sie, als sie in den Raum kletterte. Ron hatte definitiv einen schlechten Einfluss auf sie. Sie öffnete ihre Tasche und begann darin herumzuwühlen, bis sie ein kleines violettes Glas fand. Sie vergrößerte es wieder auf seine Originalgröße und trat zu dem sterbenden Mann heran.

Als sie drei Tropfen davon auf den Schlangenbiss fallen ließ, sprach er zu Harry.

„Sieh… mich… an."

Harry war immer noch zu geschockt um ihre Anwesenheit zu bemerken, als er schnell die Erinnerungen in ein Glas sammelte und aufstand. Hermine beugte sich herunter um die Wunde zu untersuchen. Wie sie erwartet hatte, war diese inzwischen komplett verschlossen. Mit einem schnellen Zauber sammelte sie Professor Snapes Blut in einer Glasflasche. Er benötigte einen Blutbildenden Trank, aber sie hatte nicht besonders viel davon dabei. Was, wenn Harry oder Ron ihn brauchen würden? Sie blickte auf die Flasche in ihrer Hand. Nach einem blutreinigenden Zauber ließ sie fünf Tropfen des Blutbildenden Trankes hineinfallen. Sie zog ein Messer aus der Tasche und stach in die Vene in Snapes Armbeuge. Mit Hilfe ihres Zauberstabs ließ sie das gereinigte Blut zurück in seine Adern fließen. Sie wusste, dass sie nicht mehr für ihn tun konnte.

Der Kampf würde bald beginnen und sie musste dort sein. Ihr lief die Zeit davon, aber dennoch nagte eine Ungewissheit an ihr. Sie hatte nie bezweifelt, dass Professor Snape tatsächlich dem Orden des Phönixes treu war, ein Tripelagent vielleicht. Dennoch, was Ginny und Neville vom Schuljahr erzählt hatten, während Professor Snape Schulleiter war… besser nichts riskieren. Lupin hatte ihr einmal gesagt, dass sie ihre Vorsicht zu leicht fallen ließ. Das Gespräch schien so lange her.

Sie trat von dem gerade noch atmenden Professor zurück und führte Numerus Tutela aus. Es war einer der Sprüche, die sie den Sommer über gelernt hatte. Es war eine Art Blase, die alles was darin war schützen würde, bis derjenige, der den Zauber ausgeführt hatte, zurück kam und ihn wieder hob. Niemand konnte die Hülle brechen und wenn jemand darin war, konnte er nicht entfliehen. Hermine schüttelte ihre buschige Mähne. Sie bezweifelte, dass der Professor in der nächsten Zeit erwachen würde. Sie sah sich ihr Werk an. Der Effekt war beinahe surreal: ihre früherer Zaubertränkeprofessor, gekleidet in schwarz und in einer glühenden Röhre weißen Lichts eingeschlossen. Sie wünschte sie könnte bleiben. Aber die Zeit war abgelaufen. Sie rannte durch den Tunnel, um die Jungs einzuholen.

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Die anhaltenden Rufe und der Jubel waren beinahe zuviel für das Trio, das schon so viel gemeinsam durchgestanden hatte. Sie sonnten sich im Glanze des Sieges wenige Stunden nach Voldemorts Fall. Ron weigerte sich Hermines Hand loszulassen, nicht dass sie sich beschwert hätte. Sie gab ihm immer wieder Küsschen auf die Wange, wenn sie dachte, dass niemand hinsah. Sie kuschelte ihren Kopf an seine Schulter. Es fühlte sich einfach richtig an.

Aber dann erinnerte sie sich: die Verluste. Großer Gott! Hermine konnte sich nicht vorstellen, wie das Leben wohl für den kleinen Teddy sein würde. Obwohl er der Patenonkel war, war Harry noch zu jung, um sich um ihn zu kümmern. Würde Teddy von Mrs. Tonks großgezogen werden? Es würde so viel besser sein, als bei den Dursleys, aber… Und George! Wie würde sein Leben wohl ohne seinen Zwilling sein? Wenigstens hatten sie den Scherzladen gemeinsam aufgemacht und im Krieg Seite an Seite gekämpft. Dennoch, Fred war so jung gewesen. Und dann Colin… Er so töricht gewesen zu bleiben, so tapfer…

Und dann erinnerte sich Hermine an Professor Snape. Sie hatte ihn in der Heulenden Hütte gelassen. Nach allem was Harry während der Schlacht zu Voldemort gesagt hatte, war er den Orden nie verraten. Sie lehnte sich hinüber und gab Ron einen weiteren Kuss, bevor sie ihm sagte, dass sie gehen musste. Er protestierte, aber sie lächelte nur und ging.

Es dauerte eine Weile Professor Snape von Hogsmeade in den Krankenflügel schweben zu lassen. Sie nutzte den Tunnel, da sie lieber nicht mit einem ‚Todesser' und verhasstem Schulleiter durch den Ort spazieren wollte. Nach allem was geschehen war, wusste sie nicht wie sie noch genügend Kraft hatte, um Magie zu verwenden. Alles was sie wusste, war, dass sie es tun musste.

Nachdem sie in Hogwarts angekommen war, suchte sie nach einem Ort um ihn unterzubringen. Die meisten Tische trugen die Toten und so viele der Betten waren mit Verletzten besetzt. Schließlich fand sie ein freies Bett in einer der temporären Krankenstationen, die in den Korridoren errichtet worden waren. Vorsichtig ließ sie seinen Körper auf die Matratze sinken. Sie hob den Numerus Tutela Zauber auf, nahm sein linkes Handgelenk in die Hand und fühlte nach einem Puls. Es dauerte einen Moment, bis sie ein schwaches Pochen wahrnehmen konnte. Plötzlich hatte sie das merkwürdige Gefühl, dass sie schwach schimmerte. Aber das war albern. Es war ein langer Tag gewesen, der längste ihres Lebens. Sie wollte ihn gerade loslassen, als er nach ihrer Hand griff.

„Ich…habe…dich…immer…geliebt," flüsterte er.

Für eine Sekunde stockte Hermine das Herz. Sicherlich konnte das nicht stimmen. Professor Snape hatte ihr niemals einen zweiten Blick geschenkt. Und dann erinnerte sie sich was er zuletzt gesehen hatte, bevor er das Bewusstsein verloren hatte: Harrys Augen… Lilys Augen.

Sie schluckte schwer und lächelte. „Ja."

Er versuchte die Augen zu öffnen, aber die Anstrengung war zu groß für ihn. Er lächelte einfach. Dann spürte Hermine etwas anderes, etwas das mit ihr geschah. Sie sprach, aber die Stimme klang nicht wie ihre eigene. Sie war sich auch nicht sicher, was sie eigentlich sagte.

„Severus, warum bist du ihnen gefolgt? Du warst mein bester Freund. Ich hätte dich lieben können, aber dann… ich habe dir gesagt, dass ich ihnen nicht traute…"

„Ich wollte dich beeindrucken." Er konnte nicht lauter als in einem Flüstern sprechen und jedes Wort kostete ihn eine enorme Anstrengung.

„Du hast mich gehasst, wie Tunia. Ich hab mich so allein gefühlt."

Tunia?' dachte Hermine verwirrt.

„Ich war verbittert. Lily, ich hab versucht… ich hab versucht dich zu retten."

„Du hast meinen Sohn gerettet. Das ist alles was für mich zählt. Du hast deine Schuld gezahlt, Severus. Alles was ich will ist, dass du dir jetzt Frieden gönnst."

Nun, das klang doch mal nach einem guten Rat.

„Lily…" bat er.

Später würde Hermine nie wissen, was sie dazu veranlasst hatte sich zu ihrem früheren Professor herunterzubeugen. Und wäre sie in Kontrolle ihres Körpers gewesen, bezweifelte sie sehr, dass so eine Indiskretion jemals vorgefallen wäre. Dennoch, sie würde sich immer mit erstaunlicher Klarheit daran erinnern, wie sie sich vorgelehnt hatte, bis ihre Lippen nur wenige Zentimeter von seinen entfernt waren. Die Berührung war zuerst zaghaft, wie eine warme Sommerbrise. Dann wurde der Kuss tiefer. Er war voller Hoffnung und Versprechen. Als sie sich zurückzog, blickte sie die Haarsträhnen an, die über ihre Schulter gefallen waren. Das war nicht ihr Haar; es war glatt und gleichmäßig. Sie schloss für einen Moment die Augen. Plötzlich fühlte sie, wie das schimmernde Gefühl nach ließ. Hermine traute sich die Augen wieder zu öffnen. Die Haare auf ihren Schultern waren wieder ihre ungezähmten Locken, die sie so gut kannte. Aber dann, was… Lily? War so etwas möglich?

Bevor sie weiter über das Rätsel nachdenken konnte, tauchten Ron und Harry auf. Sie verspürte eine große Erleichterung. Wenn die beiden etwas früher gekommen wären… Sie und Ron hatten sich gerade erst gefunden. Nein, das wäre etwas gewesen, das sie nicht hätte erklären können. Aber, wenn sie nicht wie sie selbst ausgesehen hatte… Vollkommen verwirrt verdrängte sie den Vorfall aus ihrem Kopf. Vielleicht später… aber im Herzen wusste Hermine, dass dies ein Rätsel war, das sie kein Verlangen zu lösen hatte.

„Hermine? Ist das Snape?" Ron musste zweimal hinsehen. „Du hast Snape gerettet? In der Heulenden Hütte? Was zum Henker?"

„Warte. Wo ist die Bisswunde von Nagini?" fragte Harry gleichzeitig. „Er hatte zuviel Blut verloren…"

„Ehrlich," spottete Hermine. „Habt ihr wirklich gedacht, dass ich nach all der Vorbereitung die Heilzauber vergessen würde? Ron, als dein Vater… angefallen wurde, wurde ich unruhig. Erinnert ihr euch, wie niemand in St. Mungos ihn schnell heilen konnte? Ich wusste, dass wir die Schlange eines Tages wieder treffen würden. Und was wäre, wenn dasselbe wieder passierte? Was, wenn einer von uns gebissen werden würde?

„Wir hätten nicht die Möglichkeit gehabt nach St. Mungos zu gehen. Voldemort hätte schon dafür gesorgt… Also hab ich nach den Weihnachtsferien damals ein wenig recherchiert. Ich habe einen Trank erfunden, von dem ich dachte, dass er helfen könnte… Es war natürlich alles nur theoretisch. Und es waren einige seltene Zutaten dabei. Wirklich seltene. Ich war mir nicht einmal sicher, ob Professor Snape sie haben würde. Also habe ich mich entschlossen ihn zu fragen. Vielleicht hätte ich sie von ihm kaufen können. Ich wollte sowieso eine zweite Meinung über den Trank."

„Du bist zu Snape gegangen?" fragte Harry ungläubig. „Aber er – "

„Hatte gerade angefangen dir Unterricht in Okklumentik zu geben. Ich dachte… Ich hatte keinen Grund zu glauben, dass er… Jedenfalls musste er ja immer wieder in der Nähe von Nagini sein. Der Trank würde für alle im Orden nützlich sein. Er schien tatsächlich… beinahe beeindruckt von meiner Forschung. Naja, beeindruckt ist vielleicht etwas zu viel, aber er gab mir die Zutaten kostenlos – selbst nachdem ich ihm angeboten hatte ihn zu bezahlen. Dann ließ er mich das Experiment in seinem Privatlabor durchführen. Ich bin etwa einmal in der Woche dort gewesen, um daran zu arbeiten."

„Und du hast uns nichts erzählt?" Ron sprach mit dem Tonfall eines verletzten Hundes.

„Klar, ich wusste wie begeistert ihr über meine Zusammenarbeit mit Professor Snape gewesen wärt. Ich bin sicher das hätte euch gefallen. Jedenfalls," schob Hermine weitere Unterbrechungen beiseite. „Der Trank war erst ein paar Wochen vor den ZAGs fertig; ich hatte nie die Gelegenheit ihn zu testen. Ich war schließlich nicht bereit mich von Nagini beißen zu lassen, nur um zu testen, ob er die Wunde verschließen würde. Aber ich dachte, falls die Situation aufkommen würde, hätten wir wenigstens eine Chance… und dann heute Nacht… Er hatte mir geholfen, den Trank vorzubereiten. Wie konnte ich es nicht versuchen und ihn damit retten?"

„Und um nicht zu sagen, falls es nicht funktioniert hätte, ist es ja nicht so als ob wir irgendetwas verloren hätten," grinste Ron.

„Daran hatte ich gar nicht gedacht. Das liebe ich an dir, Ron, deine sensible und fürsorgliche Art," gluckste Hermine.

„Nun, du hast den Bastard gerettet. Jetzt wird er nett zu dir sein müssen." Harry tätschlete Hermines Arm. „Du bist ein Genie."

„Nein, Harry." Hermine schüttelte den Kopf. „Ich möchte nicht, dass er weiß, dass ich es war. Versprecht mir, dass ihr es niemandem sagt?"

Mit überraschten Blicken gaben die Jungs widerwillig ihre Zustimmung. Dann fragte Ron, „Warum nicht?"

„Professor Snape steht nicht gerne in jemandes Schuld. Und denk an die unzähligen Male, die er uns gerettet hat. Wir waren es ihm eigentlich wirklich schuldig. Nicht andersherum."

„Und was jetzt?" Harry blickte sehr unwohl drein und wollte eindeutig das Thema wechseln.

„Ich werde meine Eltern aus Australien ‚retten'," lachte Hermine.

„Nicht mehr heute," sagte Harry bestimmt. „Lass der Nachricht von Voldemorts Tod ein paar Tage Zeit in der Zaubererwelt die Runde zu machen. Das letzte was wir brauchen ist, dass du in Australien von Todessern gefangen wirst, die noch nicht wissen, dass sie verloren haben."

„Außerdem brauchst du erstmal Schlaf," sagte Ron besorgt.

„Okay, okay. Aber gleich morgen früh werde ich dort hin apparieren." Hermine schlang jeweils einen Arm um die beiden Jungs und sie wandten sich ab, um die Krankenstation zu verlassen. Sie hielt inne um ihre Schutzhülle um Professor Snape zu errichten. Ihre Arbeit wäre nicht viel wert, wenn jemand ihn im Schlaf ermorden würde. Jetzt würden nur jene, die ihm helfen wollten an ihn heran gelangen.

„Hermine, du denkst auch an alles." Ron schüttelte seinen Kopf beeindruckt.

„Nun, ich bemühe mich." Sie konnte ihre Freude über das Kompliment kaum unterdrücken und sie machten sich auf die Suche nach dem Rest der Weasleys.

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A/N: So, das war das erste Kapitel! Wie hat es euch gefallen?? Soll ich weiter machen? Mach ich wohl sowieso.. :) Ich finde die Geschichte einfach schön. Rückmeldung wäre trotzdem toll! :))