Draco's Weg
Summary: Eine Geschichte über Freundschaft und Mut. Über aussichtslose Lagen und Hoffnung. Draco's fünftes Jahr in Hogwarts und weitere.
Disclaimer: Gehört alles nicht mir.
Kapitel 1
„Draco?"
Keine Antwort.
„Draco, bist du wach?"
Als wieder nichts geschah erhob sich Blaise leise und stieg aus dem Bett. Er war sich nicht sicher warum er erwacht war, aber er hatte das Gefühl dass irgendetwas mit Draco passiert war, oder passieren würde.
Vorsichtig zog der Junge die Vorhänge von Draco's Bett auf die Seite, immer noch hoffend dass er seinen Freund friedlich schlafend finden würde. Obwohl friedlich schlafend eine Wunschvorstellung war. Blaise wusste nicht wie viele Nächte es her war dass Draco eine Nacht ohne Alptraum verbracht hatte.
Fast resigniert seufzte er als Draco nicht in seinem Bett lag. Schnell hatte er seinen Hogwartsumhang angezogen und den Zauberstab aus der Tasche gezogen. „Point me Draco", flüsterte er leise und vor seinem Zauberstab entstand eine imaginäre Karte von Hogwarts. Blaise entdeckte den kleinen roten Punkt der seinen Freund darstellte. Was zum Teufel tat Draco im Astronomieturm?
Keuchend erreichte Blaise den Astronomieturm. Ein inneres Gefühl hatte ihn dazu gebracht den gesamten Weg so schnell er konnte zu laufen. Er öffnete die Tür und was er sah erschreckte ihn ziemlich. „Draco?", flüsterte er leise und schloss die Tür hinter sich.
Draco wandte sich nicht einmal um. Er stand auf dem Fenstersims und sah wie hypnotisiert nach unten. Neben ihm lag ein zusammen geknüllter Brief.
„Draco?", fragte Blaise etwas lauter.
Der Junge reagierte immer noch nicht. Seine Haare waren zerrauft, das allein beunruhigte Blaise enorm, denn normalerweise sah Draco immer perfekt aus, egal in welcher Situation.
Vorsichtig machte Blaise einen Schritt auf seinen Freund zu. „Draco?", fragte er lauter.
Kurz zuckte Draco zusammen, doch er schien Blaises Gegenwart immer noch nicht zu Kenntnis genommen zu haben. Immer noch starrte er wie hypnotisiert in die Tiefe.
Blaise berührte seinen Freund sanft an der Schulter in der Hoffnung ihn so aus seiner Starre zu befreien.
Draco zuckte zusammen und machte einen schnellen Schritt nach vorne. Er verlor das Gleichgewicht und wäre nach vorne aus dem Fenster gekippt wenn ihn Blaise nicht festgehallten hätte.
Blaise zog Draco sanft in den Turm zurück. „Draco? Was ist los, was ist passiert?", fragte er besorgt.
Das erste Mal seit Blaise den Astronomieturm betreten hatte hob Draco seinen Kopf. Kurz sah er seinem Freund mit einer Mischung aus Angst und Verzweiflung in die Augen. „Lass mich doch einfach fallen", flüsterte er dann.
„Niemals Dray. Niemals. Du bist mein einziger Freund in Slytherin, was täte ich ohne dich?" Blaise benutzte instinktive den Namen den er Draco schon vor Jahren gegeben hatte.
„Du brauchst mich nicht. Ich bringe dich in Gefahr. Ich bringe alle in Gefahr. Irgendwann werde ich sie alle töten. Lass mich fallen, dann passiert dir nichts."
Blaise schluckte schwer. „Sei nicht dumm Dray. Du bist für keinen von uns eine Gefahr. Hey, wer soll den Narbenkopf ärgern wenn du nicht mehr da bist?"
Draco's Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Sogar die hätten dann ihre wohlverdiente Ruhe." Mit einem plötzlichen Kraftaufwand befreite er sich aus Blaises Umklammerung und machte einen Schritt auf das Fenster zu.
„Dray, NEIN", rief Blaise laut auf.
Draco lachte trocken. „Keine Sorge Blaise. Vor deinen Augen könnte ich das nicht", meinte er beinahe nebensächlich und bückte sich um das Papier aufzuheben. Wortlos reichte er es Blaise.
Blaise setzte sich und las den Brief schnell durch. Es war ziemlich genau das was er befürchtet hatte.
„Siehst du Blaise? Wie zum Teufel soll das gut gehen. Ich will das nicht. Aber er will nichts davon hören. Ich habe keinen Willen wenn's nach ihm geht. Das ist unfair", fauchte Draco und warf einen kleinen Stein gegen die Wand.
„Hey weißt du was?", fragte Blaise plötzlich.
Draco musterte ihn misstrauisch. Blaise sah plötzlich überhaupt nicht mehr so aus wie normal. Auch seine Augen strahlten eine gewisse Müdigkeit aus und seine ganze Haltung war depressiv. „Hm?"
„Mein Vater hat mir auch geschrieben. Ich werde ja noch einen Monat vor dir 17, und ich soll dann mit dir gemeinsam aufgenommen werden. Dass das so eine große Ehre sei, meint er."
Draco hab den Kopf. „Wann hat er dir das geschrieben."
„Gestern", antwortete Blaise leise. „Ich hab den Brief verbrannt. Ich wollte das nicht hören."
„Womit haben wir das verdient? Womit? Ich will kein Todesser sein, warum muss ich dazu gezwungen werden?"
„Wir werden da einen weg herausfinden. Wir sind noch nicht einmal 16, wir haben noch mehr als ein Jahr Zeit. Und wenn uns überhaupt nichts mehr einfällt können wir noch zu Dumbledore gehen, auch wenn ich das überhaupt nicht will."
„Will ich ja auch nicht. Warum kann ich nicht für mich selber sein? Warum muss ich mich entweder den Guten oder den Bösen anschließen? Verdammt, ich will das nicht", rief Draco wütend aus und trat gegen die Steinmauer.
„Das ist die Zeit in der wir leben", antwortete Blaise traurig.
Die beiden Jungen saßen lange beieinander. Die selben Sorgen quälten sie, die selben Sorgen die dafür gesorgt hatten dass sie vor so langer Zeit Freunde geworden waren.
Flashback„In einer Stunde bin ich wieder da. Bis dahin hast du deine Einkäufe erledigt Sohn! Hast du verstanden?", fauchte Lucius grantig. Diese Tage in der von Leben strotzenden Winkelgasse strapazierten jedes Mal seine Nerven.
„Ja Vater", antwortete der elf-jährige Draco leise.
„Gut. Jetzt geh!"
Draco wollte bereits verschwinden, froh dass er seinem oft zu Gewalttaten neigenden Vater für einige Zeit entkommen konnte.
"Ach
Draco, warte einen Moment!"
Äußerlich ruhig, aber innerlich vor Angst zitternd wandte sich Draco um. Die Zeit mit seinem Vater hatte ihn über die Jahre eines gelehrt: Seine Emotionen zu verbergen und nicht zu weinen.
„Wir wollen doch nicht dass jemand das sieht nicht wahr?", fragte Lucius und zog seinen Zauberstab. Er murmelte einen Zauber, drehte sich um und ging.
Draco lief zu einem der nahen Geschäfte und sah sein Spiegelbild im Schaufenster an. Tatsächlich, die hässlichen roten Schnitte auf seiner Stirn waren verschwunden. Allerdings nicht der Schmerz den sie verursacht hatten. Abwesend fuhr sich der Junge mit der Hand über die Stelle. Die Schnitte waren wohl die schlimmste sichtbare Verletzung die er je davon getragen hatte, und das nur weil er eine Vase zerbrochen hatte und sein Vater bereits in schlechter Stimmung gewesen war.
Draco lief durch die Winkelgasse und bald hatte er seine Sachen alle beisammen. Er musste grinsen als er seine Schulsachen soweit schrumpfte dass er sie bequem in seine Tasche stecken konnte. Es hatte manchmal schon seine Vorteile ein Malfoy zu sein, wie zum Beispiel der Besitz eines Zauberstabes dessen Aktivität dem Ministerium verborgen war.
Der Junge hatte noch eine halbe Stunde Zeit bevor er seinen Vater wieder treffen musste und er wanderte ziellos durch die Winkelgasse. Plötzlich sah er einen dünnen Jungen mit schwarzen Haaren. Der Junge hatte seine Aufmerksamkeit erregt und so folgte er ihm und dem Mann der ihn begleitete durch die Winkelgasse.
Der schwarzhaarige Junge sagte irgendetwas und versuchte die Hand des Mannes die auf seiner Schulter lag abzuschütteln. Der Mann verstärkte seinen Druck nur noch mehr und sah den Jungen wütend an. Danach zerrte er ihn in eine menschenleere Gasse die Draco als eine Seitengasse der Nokturngasse identifizierte.
"Was
soll das? Wie kannst du dich in der Öffentlichkeit nur so
benehmen?", zischte der Mann wütend und versetzte dem Jungen
eine Ohrfeige. „Unseren Namen so schlecht zu machen!"
„Es hat mich doch keiner gehört", flüsterte der Junge und wich zurück. Er hatte die Arme vor dem Gesicht verschränkt um sich vor weiteren Schlägen zu schützen.
Der
Mann verzog den Mund zu einem höhnischen Lachen. Er richtete
seinen Zauberstab auf den Jungen und murmelte etwas. Der Junge viel
nach hinten und schlug mit dem Kopf gegen die Steinmauer eines
Hauses.
Der Mann trat auf den Jungen zu der versuchte vor ihm davon zu kriechen. „Sei in einer halben Stunde im tropfenden Kessel. Und wehe dir du bist zu spät!", fauchte er und verließ die Gasse schnell.
Kaum hatte der Mann die Gasse verlassen eilte Draco zu dem verletzten Jungen. Er zog seinen eigenen Zauberstab aus der Tasche und murmelte einen einfachen Heilzauber um die offene Wunde auf dem Kopf des Jungen zu versorgen. Viele Zauber konnte Draco nicht, die einzigen die ihn sein Vater gelehrt hatte waren dunkle Zaubersprüche, dafür da zu töten und zu verletzen. Und die wenigen Heilzauber die er kannte hatte er von den Hauselfen gelernt.
"Wer bist du?", fragte der dunkelhaarige Junge leise. „Und wieso hilfst du mir?"
„Draco Malfoy und du? Und ich helf dir weil ich weiß wie sich so was anfühlt wenn man keine Hilfe hat", antwortete Draco ebenso leise. Es war seltsam, normalerweise wäre er dem Jungen schon nicht zu Hilfe gekommen, er war so erzogen dass er niemandem trauen durfte, niemals mit jemandem persönliche Informationen teilen durfte. Aber diese Junge hatte etwas an sich, etwas vertrauenswürdiges.
„Blaise Zabini. Nett dich kennen zu lernen", meinte der Junge und nahm Draco's dargebotene Hand an. „Ich kenne die Malfoys. Mein Vater sagt immer die wären so wichtig."
„Das war dein Vater?", fragte Draco und deutete mit dem Kopf zum Ende der Gasse.
„Ich fürchte ja", antwortete Blaise und stand langsam auf. „Kommst du auch nach Hogwarts dieses Jahr?"
„Mhm. Bist du reinblütig?", fragte Draco.
„Jaah. Meine Familie war seit Generationen in Slytherin, ich werd also wahrscheinlich auch dort landen."
"Oh gut, dann sehen wir uns da, ich komm auch sicher nach Slytherin."
Flashback endeA/N: So ich hoffe es hat euch gefallen. Und bitte reviewt. Wisst ihr, da ist so ein kleines Kästchen hier links unten... einfach mal ein Review schicken, ich freu mich drüber.
Bis zum nächsten Kapitel
