1. Eine neue Welt
Michaela konnte es nicht glauben. Sie saß im Zug in Richtung Colorado Springs. Dort wurde ein Arzt gebraucht. Wie es dort wohl sein wird? Sie war hin und her gerissen. In den letzten Tagen war einfach so viel passiert und jetzt fuhr sie ans andere Ende, um dort al Ärztin zu praktizieren. Das war alles was sie noch hatte. Morgen früh würde sie mit der Postkutsche in ihrem neuen Zuhause ankommen.
Die Postkutsche fuhr in Colorado Springs ein. Es war alles so andres hier. Hier gab es keine teuren Gebäude und der Boden war schmutzig und matschig. Sie stieg aus und erblickte einen älteren Mann.
„Entschuldigen sie Gentleman. Wo kann ich Reverent Johnson finden?"
„Denke bei der Kirche. Da drüber über die Wiese kommen sie direkt darauf zu."
„Danke. Denken sie es stört jemand, wenn ich so lange meine Gepäck hier stehen lasse?"
„Nein sicher nicht Miss."
„Schönen Tag noch Gentleman."
Michaela machte sich auf den Weg zur Kirche.
„Entschuldigen sie, sind sie Reverent Timothy Johnson?"
„Ja kann ich ihnen helfen Miss?"
„Mein Name ist Michaela Quinn."
Der Reverent dachte einen Moment nach. „Ach ja unsere neue Ärztin. Es freut mich sie kennen zulernen. Wir haben sie erst nächste Woche erwartet."
„Es lief alles etwas schneller als erwatet."
„Gut. Ich schau eben mal nach Sully. Er wollte sich um alles kümmern."
Sie liefen wieder mehr in Richtung Stadt. Plötzlich rutschte Michaela auf dem matschigen Boden aus und mit dem Gesicht im Matsch. Sie nahm die Hand an die ihr entgegen gestreckt wurde und stand auf. Doch es war nicht die Hand des Reverent. Vor ihr stand ein Mann mit langen, Blonden Harre und strahlend blauen Augen. Er muss ende der 20er sein. Als sie ihm in die Augen schaute wurde ihre Beine ganz schwach. Was war nur mit ihr los.
„Der Boden ist hier etwas rutschig, wenn es geregnet hat. Da müssen sie etwas besser aufpassen."
Er lächelte sie an, aber Michaela war so in Trance, das einzige was sie sagen konnte war: „Danke."
„Oh Sully. Wir waren gerade auf der Suche nach ihnen. Das hier ist Dr. Michaela Quinn."
Sully lächeln verblasste einen Moment. „Aber ich dachte sie kommen erst eine Woche später. Ich bin noch nicht fertig."
„Ich konnte doch etwas früher abreisen. Gibt es damit ein Problem?"
„Nein, nichts schlimmes. Ich bring sie erst mal zu Charlotte... Charlotte Cooper. Ihr gehört die Pension hier." Sie verabschiedeten sich und gingen in Richtung des Ladens, um Michaelas Gepäck abzuholen.
„Was bedeutet das alles? Womit sind sie nicht fertig? Der Reverent sagte irgendwas davon, dass ist sich um alles kümmern würden."
„Ich glaub es wird Zeit, dass ich mich Richtig vorstelle. Ich bin Sully."
„Ja das Sagte der Reverent schon. Es freut mich sie kenne zulernen."
„Ebenfalls. Ich bin der Vermittler zwischen den Cheyenne und der Army, aber da man davon nicht besonders gut leben kann, bau ich auftragsweise Häuser. Allerdings ist ein Auftragsgeber verstorben. Das heißt ich hätte es zu vermieten. Es ist nicht besonderes, eher eine Hütte als ein Haus und ist ein wenig außerhalb. Das Problem ist nur, das ich noch dabei bin es ein wenig auf fordermann zu bringen. Hab es vor ungefähr 6 Monaten gebaut und es hat nie jemand darin gewohnt."
„Das klingt sehr gut. Kann ich es sehen?"
„Können sie reiten?"
„Nein."
„Auch nicht schlimm. Zu Fuß dauert es ein wenig länger. Aber sie müssen furchtbar müde sein von der langen Reise. Was halten sie davon, wenn sie sich erst mal ein wenig ausruhen und ich hol sie dann heute gegen Abend ab und wir machen einen Spaziergang dort raus oder ist ihnen morgen lieber?"
„Bis heute Abend bin ich sicher wieder fit." Nun kamen sie an der Pension an und eine Frau mittleren Alters öffnete die Tür.
„Hallo Charlotte. Das hier Dr. Michaela Quinn. Sie ist eine Woche früher hier. Leider bin ich mit der Hütte noch nicht so weit. Haben sie noch ein Zimmer frei für die nächsten paar Tage?"
„Guten Tag Dr. Quinn. Freut mich sie kennen zulernen. Ja ich hab noch ein Zimmer frei. Kommen sie doch rein." Sully und Michaela folgten ihr in ein Zimmer und Sully stellte dann ihr Gepäck neben dem Bett ab.
„Also och lass sie dann mal ein wenig ausruhen. Ich hol sie dann heute Abend ab. Bis später."
„Ja bis später dann." Sully verließ das Zimmer
„Ja also wenn sie irgendetwas brauchen sollten, dann sagen sie nur bescheid. Ich lass sie dann auch mal alleine."
„Vielen Dank für alles."
„Keine Ursache." Charlotte verließ ebenfalls das Zimmer und Michaela machte sich ans auspacken. Sie wurde hier ja schon mal gut empfangen. Ja das würde ihr neues Zuhause sein. Nun hatte sie ein Foto ihrer Familie in der Hand und ihr liefen ein paar Tränen die Wange hinunter.
