Elf Jahre geh ich schon zur Schule und seit einiger Zeit bin ich sogar schon in meinem zwölften Jahr. Nein, ich bin nicht in meinem letzten Jahr vor dem Abitur, denn ich gehöre noch zu der bald ausgestorben Schicht der G-9er, Gymnasium in neuen Jahren. Über den Sinn des ganzen kann man sich streiten.

In der sechsten Klasse hatte ich noch keine Ahnung davon, dass ich mit denen unter mir doch tatsächlich zwei Jahre meines Lebens in einer Klasse verbringen muss. Und der einzige Grund warum das so negativ klingt ist wegen diesem einen Kerl: dem Affen der gerade den hinteren Teil unseres Klassenzimmers unsicher macht. Naruto.

Aber wer will denn schon viele Worte über den verlieren, ich sicher nicht. Es reicht schon, dass ich zu viele Stunden mit ihm hab, da braucht er in den Freistunden nicht auch meinen letzten Nerv rauben.

Schon seit dem die Klassenlisten der einzelnen Kurse in den Sommerferien auf Facebook gelandet waren, frage ich mich, wer um Himmelswillen diese Kurse zusammengestellt hat. Ich beschwer mich aber nicht darüber, ich hätte meinen Stammkurs wechseln können wenn ich wirklich gewollt hätte, auch wenn ich niemals meine letzten zwei Jahre Mathe und Deutsch auf dem Gymansium und wie es sich später dann noch rausgestellt hatte, Sport, Gemeinschaftskunde, Erdkunde und Chemie, mit ihm verbringen wollte, so hätte ich es mir NIEMALS erlaubt wegen dem zu wechseln. Meine Lehrer waren ganz Ordnung.

Nein. Das was mich damals an unserer Kursliste wirklich etwas irritiert hatte, war das Gefühl, dass doch tatsächlich fast alle „Schüler mit Migrationshintergrund", was für ein dummes und lasst es mich mal sagen, ziemlich bescheuertes Wort, das, meiner Meinung nach, schon fast separatistische Bedeutungen mit sich zieht, in einen Kurs reingesteckt worden sind.

Wenn also von acht Kursen mit über 160 Schülern, mehr als die Hälfte derjeniger, denen man den „Migrationshintergrund" beim Äußeren oder beim Namen ansah, in einem Kurs landeten, was sollte man dann davon halten?

Mir konnte man es an meinem Namen ziemlich leicht ansehen, wobei mein Aussehen dass ganze sogar noch leichter zu erkennen geben wusste: Uchiha Sasuke, schwarze Haare, schwarze Augen und überhaupt für Europäer das Musterbeispiel eines typischen Japaners. Auf Naruto und Sakura und deren Äußeres will gar nicht erst eingehen, ist ja auch nicht wichtig.

Wichtiger war mir damals diese Liste. Im Großen und ganzen kamen auf 22 Schüler (und Schülerinnen wie es politisch korrekt auch noch heißt) drei Japaner, zwei Türken, zwei, wie heißt es richtig, Russlanddeutsche oder Russen (ich wusste es zu dem Zeitpunkt nicht) und ein Aramäer.

Macht also, allein von den Nachnamen damals gesehen, 4/11 (ca. 36%) der Klasse „ausländisch". Einige von denen kannte ich bereits und nach einer Weile dachte ich mir dann: Was soll's.

Warum sollte ich mir den Kopf über so etwas zerbrechen, wenn ich es doch für wesentlich bessere Sachen verwenden konnte. Stuttgart 21 sollte damals noch zu einem großen Thema zum Streiten werden. Wie toll.


AN: ein kleiner Einblick in das Schulleben von Sasuke und mein eigentliches Ziel mit diesem, ich habs nachgeschlagen, flashfic ist etwas in der Richtung: Satire, Übertreibungen, kritische und überspitzte Auseinandersetzungen mit bestimmten Themen und ab zu mal etwas leicht … das Wort benutze ich lieber nicht. Denkt euch was ihr wollt.

Die Idee dazu kam mir schon vor einiger Zeit also lasst euch nicht täuschen denn das hier wird nicht zu irgendeinem Schulfic sondern wirklich zu dem was ich vorhin geschrieben hab.

Das Hauptthema wird aber wahrscheinlich in die Richtung „soziales und gesellschaftliches 'Wissen' in der Realität" gehen. Ich hoffe es kommt an.

Die einzelnen Kapitel die ich dabei schreiben werden, so stelle ich mir das gerade vor, werden von Dingen handeln die ich selbst erlebt habe, von Dingen die ich so mitgekriegt habe und von Dingen die ich schlichtweg erfunden habe. Der Rahmen, also die Zahlen (bis auf die Japaner und ein paar anderen etwas veränderten Fakten) waren zum Beispiel ziemlich wahr, aus meiner eigenen Schule etwas geklaut.

Viel Spaß beim Lesen und fühlt euch bitte nicht in irgendeiner Art und Weise beleidigt oder so etwas.