Hallo!
Das ist also eine meiner Beyblade-FFs. Ich hoffe, dass sich jemand hierher verirrt hat und es jetzt auch noch liest. Und mir natürlich auch ein kleines Kommi hinterlässt.
Also, Disclaimer sollte bekannt sein: aus irgendeinem Grund gehören die Personen nicht mir, sondern höchstens die Geschichte.
Und es wird wohl eine KaXRe Geschichte werden
Ich weiß nicht gibt es sonst noch irgendwelche Warnungen oder sonstiges? Ich denke nicht.

Und deswegen denke ich, ich habe genug geredet.
Ich überlasse jetzt meinen Spielern die Worte:

Kapitel 1 : nächtlicher Fund

Im Park verlangsamte er dann doch seine Schritte. Es würde nicht mehr lange dauern, bis er zu Hause war, also konnte er auch langsamer durch den Park gehen. Diese Ruhe würde man ihm nicht nehmen können. Sicherlich waren um diese Uhrzeit auch nicht mehr viele Leute auf den Straßen, aber doch genug um an jeder Ecke auf jemanden zutreffen und überall war schon das Licht eingeschaltet.

Und genau dort hatte man nichts von der Nacht. Anders hier im Park. Dieser wurde in Dunkelheit getaucht, die dicht beieinander stehenden Bäume und Sträucher verschmolzen zu einen einzigen gigantischen Schatten. Einzig allein der Mond, wenn es nicht gerade bewölkt war und die Lampen mal nicht defekt waren, erhellte die Gegend.

Die Stille wurde nur durch den Wind in den Bäumen oder von einem Tier, welches noch wach war, unterbrochen und von einer Gruppe Jugendlichen, die sich regelmäßig am anderen Ende des Parks trafen.

Normalerweise wirkte sowas ja unheimlich, aber irgendwie war es eher beruhigend. Es war ein schöner Ort um in Ruhe nach zudenken, nicht so wie zu Hause in der WG.

Das ist wohl auch der Grund für seine, in letzter Zeit immer häufig und länger werdenden Spaziergänge. Nicht, dass er seine Teammitglieder nicht mögen würde, so war das nicht, im Gegenteil, aber seit einiger Zeit nervte ihn einfach alles. Er fuhr immer leichter aus der Haut und das bei ganz normalen Dingen. Er wollte eben nur seine Ruhe und die fand er dort nicht. Dabei hatte er keinen Stress, eigentlich lief alles ganz gut. Sein Job war super, das Geld stimmte, er hatte Freunde auf die man sich verlassen konnte, sein Team wurde immer besser und er hatte seine geliebte Ruhe. Es konnte nichts bemeckert werden. Doch um so mehr gewünschte Ruhe er bekam, desto gereizter wurde er.

Deshalb stellten sich irgendwann seine nächtlichen Alleingänge ein, anstatt mal wieder in die Bar zugehen. Er wusste auch, er verhielt sich seinen Freunden unfair gegenüber.

Das machte er sich auch andauernd klar, aber wie sollte er sich daran halten? Alles fiel auf die Nerven. Es langweilte ihn, sowie es jetzt ist.

Er brauchte mal wieder was neues. Etwas Ablenkung. Doch er ist nicht in einer seiner Geschichten oder Filme, sondern im Park von nebenan und was sollte hier schon passieren.

Gut, es war dunkel, um nicht zusagen mitten in der Nacht. Die wahrscheinlich beliebteste Auslaufzeit für Mörder und andere perverse Verrückte (abgesehen von den Jugendlichen im Park und den Leuten die durch die Stadt von einem Ort zum anderen ziehen), aber würde er wirklich so ein Glück haben, dass einer dieser Typen hinter dem nächsten Baum oder Busch lauerte?

Vielleicht sollte er sich auch mal nach einem neuen Bekanntenkreis umsehen? Immer nur mit den gleichen Leuten zusammen sein, kann auch auf Dauer nicht mehr lustig sein.

Die Jugendlichen müssten noch da sein, so die nächsten vier Stunden. Aber nicht mehr heute, jetzt war er erst mal doch ein wenig müde.

Mit dieser Ausrede beschleunigte er seine Schritte wieder.

Er spürte auch schon den aufkommenden Sturm, der für heute Nacht angesagt wurde. Er würde es wohl noch schaffen vorher zu Hause anzukommen, hatte er doch nur noch die Hälfte des Parks vor sich. Auch wenn etwas mehr Licht jetzt hilfreich sein könnte, dann würde er nicht so durch die Löcher im Boden stolpern und könnte noch etwas schneller vorankommen.

Aber da wurde er auch schon wieder langsamer. Da hinten war doch etwas, oder? Zumindest war so ein Schatten bei der Bank dort nicht normal. Ob da jemand sitzt oder spielten ihm seine Augen einen Streich.

Nun gut, jetzt gestand er sich, hatte er doch Glück bisher auf keine Mörder oder sowas gestoßen zusein. Dazu war dieser jemand da noch nicht einmal versteckt und niemand in der Nähe, der ihn in zwei Minuten retten könnte. Nicht das er Angst hätte, aber wie sagten seine WG-Kollegen? In der Dunkelheit rumzuirren ist gefährlich, sei lieber vorsichtig oder geh doch ein anderen mal raus? Und was sagte er darauf...? Bis auf einen Obdachlosen, der sich eine Bank zum Schlafen auserkoren hat oder eine Oma, die die Tageszeit verwechselte und schlafende Tauben oder Enten fütterte, wird er schon niemanden gefährlichen begegnen.

Genau, das ist doch die Lösung, dort lag oder saß nur jemand der kein zu Hause hat.

‚Also, alles in Ordnung und jetzt geh vorbei oder der Sturm killt dich, bevor das da...?' Er war zwar jetzt nicht unbedingt schneller, aber fast sicheren Schrittes und vorsichtig ging er jetzt seinen Weg.

Er war schon so dicht, dass er erkennen konnte, dass es sich um eine Person handelte.

‚Hm... Also, wie ein Obdachloser sieht der nicht unbedingt aus, auch nicht so groß oder alt. Vielleicht gehörte er zu den Parktypen drüben und sie hatten sich nur zerstritten? Nein, die regelten so was anders...' Normalerweise interessierte es ihn nicht, warum andere Leute um diese Uhrzeit noch im Park waren, er war ja nicht besser.

Aber so wie der andere da saß, sah das nicht normal aus. Die Haltung sah irgendwie... hilflos aus. Aber er war ja kein Unmensch. Wie war das mit „nächsten Liebe" und helfe den Menschen in deiner Umgebung und dann geht es dir besser und du bist glücklich. So langsam glaubte er, er schaute sich zu oft die Schulhefte von seinem Team an.

Man könnte es mal ausprobieren und außerdem war da nicht vor wenigen Minuten noch etwas mit „Bekanntenkreis erweitern"? Also gut, jemanden von der Straße/ Park aufzugabeln, noch dazu um diese ‚menschenfreundliche' Zeit, war für sowas wohl nicht das Geigneste, aber man sollte ja für alles Neue offen sein...

Also ging er etwas unsicher auf denjenigen zu, der dort auf der Bank hockte, Beine angezogen, Arme um diese gelegt und den Kopf auf den Armen platziert. Was sollte er eigentlich sagen?

‚Hallo, du siehst so kümmerlich aus. Brauchst du vielleicht jemandes Fremdenhilfe?' Sicher doch...

Er ging langsam an den Jungen vorbei, doch diesen störte es gar nicht, er schaute einfach weiter in die Dunkelheit vor ihm. So nahm er den zweiten Schritt in Anlauf. ‚Immer schön vorsichtig. Eins nach dem anderen' Er setzte sich neben den Jungen, der wie er jetzt sagen konnte in seinem Alter war, hin und diesem schien auch das nicht zustören. Er versuchte sich nach einer Weile wieder bemerkbar zumachen. Doch auch nach dem er Mutigerweise mit seiner Hand vor dessen Augen wedelte, machte dieser keinerlei Anstalten sich auch nur irgendwie zurühren. Wenn er es inzwischen nicht besser wüsste, würde er sagen, es störte ihn nicht. Aber selbst das zusagen wäre zuviel, den von seinem Banknachbarn kam nicht die kleinste Reaktion, nicht einmal ein Wimpernzucken. Nun machte er sich Sorgen.

Hätte er sich nicht einen anderen Beruf wählen können? Einen mit Jugendlichenhilfe oder Arzt oder in der Richtung? Dann wüsste er wenigstens was er machen sollte. Weggehen konnte er jetzt nicht mehr, gab es doch ein Gesetz von wegen unterlassener Hilfeleistung... Aber was machte man mit einem weggetretenen Jungen, der anscheinend einen Schockzustand hatte? Hier draußen würde er die eiskalte Nacht jedenfalls nicht überleben. Nicht in nur einem Shirt.

Was machte jemand Anfang März so leicht bekleidet draußen? Vielleicht war ihm doch ernsteres zugestoßen. Wurde er vielleicht zu Hause rausgeschmissen?

Von dieser neuen Erkenntnis ermutigt stupste er seinem Gegenüber kurz, aber kräftig in den Arm. Siehe da, der Bankjunge war doch nicht ganz so Reaktionslos. Dafür war dieser jetzt überaus erschrocken und sah den Verursacher jetzt mit bangen und ängstlichen Augen an.

„Entschuldige, aber du hast sonst nicht reagiert.

Ist mit dir alles in Ordnung?" ‚Natürlich nicht! Schau ihn dir an und du weißt das es nicht so ist'

Wenn er jetzt auf eine Antwort wartete, war er hier falsch, denn diese kam nicht. Statt zuantworten sah er nur zurück.

‚Was er wohl für eine Augenfarbe hat und warum antwortet er nicht?'

Zwar es im Moment Nebensache, aber ihn interessierte es immer wie die Augen und Haare seiner Gegenüber aussahen. Das war immer das erste was er sich bei einem Menschen anschaute. Aber diesmal nicht, es war zu dunkel um irgendwas genaueres auszumachen.

Auch wenn es offensichtlich ist und er nicht in bester Verfassung ist, konnte er doch ruhig antworten.

„Ich biete dir gerade meine Hilfe an oder kannst du nicht reden?"

Endlich schien er doch noch etwas sagen zuwollen und wollte gerade seinen Mund öffnen als er wieder abbrach und mit dem Kopf schüttelte.

„Wie jetzt? Tatsächlich nicht?" Perplex sah er ihn an.

Das hatte er nun wirklich nicht erwartet, dass war dann wohl ein mehr oder weniger kleines Problem...

Nach einem kleinen Nicken des anderen, ging die ‚Ausfrage' dann weiter.

„Dann gib als Antwort immer irgendwelche Zeichen. Es wäre wohl unsinnig dich zufragen, was dir passiert ist. Am besten, ich bring dich nach Hause. Deine Angehörigen werden ja wohl wissen was mit dir ist"

‚Hoffentlich. Wenn ich ihn mir anschaue, sieht er eher so aus, als wäre er aus dem Haus gejagt worden. Keine Zeit um die Jacke anzuziehen, aber gerade so für Schuhe und Schal.'

„Oder bist du verletzt?"

Leichtes Kopfschütteln.

„Gut, dann komm. Ich bring dich. Wo wohnst du? In welcher Richtung?"

Es war doch schwierig mit jemanden zureden, der es selber nicht konnte. Warum auch immer, aber es kam ihm komisch vor. Natürlich gab es viele, die es auch aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen nicht konnten, aber es kam ihm vor als wollte er vorhin etwas sagen. Er hatte doch dazu angesetzt oder nicht? Und dann einfach abgebrochen. Man kann doch nicht vergessen, dass man eigentlich gar nicht sprechen konnte oder etwa doch? Er sah sich den noch sitzenden noch mal an.

Dieser sah ihn wiederum verwirrt und etwas traurig an. Er zuckte nur mit den Schultern. Jetzt waren sie zu zweit verwirrt. Was sollte das denn heißen?

„Bist du... Hast du kein zu Hause?"

‚Aber wie ein Obdachloser sieht er doch wirklich nicht aus?'

Diesen Gedanken bestätigte der Sprachlose wieder mit einem Zeichen, um die Verwirrtheit der beiden zusteigern.

‚Kann das denn sein...?'

„Du weißt nicht wo du wohnst? Aber... Könntest du mir deinen Namen sagen?"

Wieder ein leichtes Kopfschütteln.

„Weißt du überhaupt etwas? Kannst du dich an etwas erinnern?

Abermals kam nur ein Kopfschütteln, diesmal in zweifacher Ausführung.

„Hast du dein... Gedächtnis verloren...?"

Diesmal ein schwaches Nicken.

‚Oh Mann. Was hab' ich mir denn da eingefangen?'

Er wollte einmal ein guter Mensch sein und anderen helfen. Eine Kleinigkeit, wie den Weg zu erklären zum Beispiel. Und dann gleich sowas schwerwiegendes? Ist das die Strafe? Alleine lassen konnte er ihn ja schlecht. Hatte er ihn sich doch schon angenommen. Und erfrieren sollte er dann auch nicht, wobei der Sturm bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lässt.

„Hast du dir vielleicht den Kopf irgendwo angeschlagen?"

Er trat jetzt wieder näher zu ihm heran, doch im dunkeln konnte er nichts näheres erkennen und auch das Schulternzucken des anderen war nicht hilfreich. Also setzte er sich wieder und versuchte etwas durch dessen Haare zu ertasten. Bis auf eine Beule konnte er aber nichts weiter auf die Schnelle entdecken.

„Tut das weh? Bei mir zu Hause würde das besser gehen. Also gut, du kommst jetzt mit zu mir. Dort werden wir dann morgen weiter sehen, was mit dir nun ist. Ok? Also auf. Kannst du gehen?"

Nach einem Nicken stand der Stumme vorsichtig auf und ignorierte dabei, die ihm helfen wollende Hand.

„Geht's? Wir haben es auch nicht weit, gleich neben dem Park" So liefen sie das letzte Stück zusammen weiter. Natürlich schweigend.

Dabei brannten ihm einige Fragen auf der Zunge, aber die Antworten würde er wohl jetzt noch nicht bekommen können, wusste der Stumme doch selbst nichts.

Er sah seinen stummen Nebenmann an. Er hatte mitbekommen, wie er kurz weggetreten war, als er beim Aufstehen seinen Fuß aufgesetzt hatte. Da der andere, aber nichts weiter tat, dachte er es wäre doch nichts gewesen, da der andere nicht die geringste Mine verzog.

Aber so nach und nach beschlich ihn das Gefühl, dass dieser doch ab und zu mal etwas ungelenk auftrat.

‚Da schon wieder und diesmal habe ich mich nicht geirrt. Du hättest auch was sagen können'

Mit einem Entschluss trat er näher zu dem Humpelnden heran, achtete gar nicht auf dessen halb erschrockenes, halb misstrauisches Gesicht und stützte ihn einfach so gut es ging. Erst schien er sich zusträuben, ließ es dann aber zu. Er hatte anscheinend gemerkt, dass es so doch einfacher ist zulaufen.

Als sie endlich ungehindert an die Tür traten, hielt er jedoch noch mal kurz an.

„Ich hab was vergessen. Ich wohne in einer WG. Ich hoffe das wird nicht stören, aber wir haben eine große Wohnung und noch ein Gästezimmer, wo du rein kannst"

Das es die anderen stören könnte, daran dachte er erst gar nicht.

„Die anderen schlafen bestimmt schon"

Aber mit dem Vorsatz leise zusein wurde nichts. Gleich, nachdem er die Tür aufschloss, stieß er irgendetwas um. Leise fluchend machte er das Licht im Flur an und sah sich nun die Ursache des Lärms an. Ein Eimer mit Pinseln und Rollen war umgekippt.

Da fiel ihm auch das nächste wieder ein. Er drehte sich zu seinem Gast, während dieser die Tür wieder leise schloss.

„Ich hab' noch was vergessen. Wir haben heute die Zimmer gestrichen und müssen deswegen alle im Wohnzimmer übernachten. Aber keine Angst, wir haben genug Platz. Also, nichts mit Gruppenkuscheln oder so", versicherte er schnell. Ja, heute war er wohl etwas vergesslich. Verlegen kratzte er sich am Kopf.

„Aber jetzt schau ich mir erstmal dein Kopf an, der scheint eine ganz schöne Beule abbekommen zuhaben und deine Schulter"

Fügte er noch hinzu, als er ihn ins Bad schob und eine weitere Verletzung entdeckte. Er drückte in auf den Rand der Badewanne und widmete sich seinem Kopf.

Als er behutsam die dunklen Haare beiseite strich, fiel ihm erst auf, was für ungewöhnliches Haar er hatte. Sie waren richtig in zwei Teile unterteilt. Am Hinterkopf fast glatt und so ein dunkles blau, dass es aussah wie ein klarer Nachthimmel und der Vordere Bereich wild abstehend, in einem dunklen Sturmgrau, das dennoch im Licht des Bades silbern schimmerte.

Alles in einem würde er sagen, es sah so aus, als ob der Nachthimmel seine Sterne auf einem Haufen abgelegt hätte.

Draußen hatte er dies im schwachen Schein der fast defekten Straßenlaternen gar nicht bemerken können.

„Äußerlich scheint es nicht allzu schlimm zusein. Nur ein bisschen Haut abgeschürft und diese Beule eben, aber ein Arzt sollte es sich trotzdem mal ansehen. Der wird uns dann auch sagen können, wie es mit dir weiter gehen soll. Aber vielleicht ist morgen ja auch schon alles weg und dir geht es dann besser. Ich mein, vielleicht braucht dein Kopf von dem Schlag nur ein wenig Ruhe" Überlegte er, während er seine rechte Schulter untersuchte, dort wo sein Shirt aufgerissen und etwas blutig war.

„Scheint ebenfalls nichts ernstes zusein. Ich werde dir da was rauftun, dann verheilt das besser. Kannst du das Shirt ausziehen, damit ich besser rankomme?"

Langsam zog er sich das Shirt aus, die Wunde brannte doch ganz schön, wenn der Stoff darüber strich.

Das Shirt auf dem Schränkchen gelegt, befreite er die heile Haut von dem bereits getrockneten Blut.

„Nicht erschrecken" Warnte er ihn, bevor er ihm sorgfältig die Flüssigkeit auf die Wunde trug.

Doch gegen seiner Erwartung kam nicht einmal ein Zucken. Zumindest kannte er es nicht anders, seine Mitbewohner waren immer allesamt schreiend aufgesprungen.

‚Was ist, wenn er das gar nicht merkt?'

Er hielt inne und sah ihn prüfend an. Derjenige hatte die Augen geschlossen und rührte sich nicht.

„Spürst du das?", fragte er vorsichtig als er mit seiner Arbeit weiter machte. Dieser öffnete wieder seine Augen und sah ihn fragend an, nickte aber.

‚Also, taub ist er nicht. Er muss mich ja schon für blöd halten. Immerhin schien es vorhin ja auch wehgetan zuhaben'

Beruhigt stellte er die Sachen wieder weg und klebte ihm zum Schluss noch ein Pflaster auf.

„So, das sollte reichen. Dein Knöchel ist ein bisschen angeknackst, sollte aber schnell wieder werden. Also, ich mache dir jetzt eine Suppe und du nimmst solange ein Bad. Sonst wachst du morgen krank auf, du bist total unterkühlt"

Mit diesen Worten drückte er ihm Handtücher in den Arm und verschwand in Richtung Küche, ließ den Jungen alleine stehen. Dem blieb wohl nichts anderes übrig als das zutun was der andere sagte und gegen das warme Wasser hatte er auch nicht wirklich viel.

Währenddessen stand der Wohnungsbesitzer in der Küche und machte seinem Patienten die versprochene Suppe und dachte dabei über diesen merkwürdigen Vorfall nach.

In der Tat war es nicht gerade risikolos jemanden Fremden von der Straße aufzulesen und ihm ein Dach über dem Kopf zubieten. Auch wenn es nur für eine Nacht war. Er wäre da draußen noch erfroren. Morgen wird er sicherlich wieder weg sein. Er ist bestimmt nur hingefallen und hat sich dabei den Kopf angeschlagen und dadurch ein Blackout ausgelöst. Obwohl, eigentlich konnte er auch bleiben. Irgendwie gefiel es ihm sich mal um jemand anderen zukümmern.

Er stellte gerade den Teller mit der heißen Suppe auf den Tisch, als sein Sorgenkind zögernd die Küche betrat.

„Perfektes Timing. Die Suppe ist fertig"

Er nahm ihm das zerrissene Shirt aus der Hand und setzte sich zu ihm an den Tisch.

„Das kannst du wohl wegschmeißen und mit den Blutflecken ist es auch nicht gerade spaßig"

Eine Weile schaute er zu, wie der andere nur in seinem Teller rührte.

„Du kannst ruhig essen. Du wirst sehen, danach wird es dir besser gehen und wenn du noch etwas schläfst und dich ausruhst, wirst du morgen wieder aufwachen und feststellen, dass du nur einen kleinen Aussetzer hattest und kannst wieder dein Leben nachgehen" Lächelte er ihn aufmunternd an.

Dieser sah ihn eine ganze Zeitlang an, bevor er ein leichtes Nicken andeutete. Er war sich nicht ganz sicher ob diesem noch ein schwächeres Lächeln folgte, aber zufrieden sah er zu, dass er nicht mehr nur rumrührte, sondern seine Suppe richtig aß.

So lange er wartete, beobachtete er ihn ein wenig und seine Fragen häuften sich. Was wohl in seinem Kopf vorgeht? Er würde an dessen Stelle bestimmt anders reagieren. Doch dieser nahm es fast einfach so hin, zumindest hatte es den Anschein. Wahrscheinlich liegt es auch nur an dem Schock? Wer wäre das nicht, wenn ihm sowas passieren würde?

‚Wäre ich auch so ruhig? Na ja, vollkommen ruhig ist er ja auch nicht... Wieso will er es denn die ganze Zeit schon verstecken? Ob er alleine wohnt? Um die Zeit würde ich meine Freunde und Familie doch suchen gehen.

Ich würde mir sorgen machen. Vielleicht haben sie ihn auch nur nicht gefunden. Ich würde ihn nicht so lange alleine dort draußen lassen.

Aber mich würde ja auch niemand suchen. Sie wissen, dass ich nachts manchmal noch so spät draußen bin, besonders, wenn es die Arbeit nicht anders erlaubt. Vielleicht ist er genau so ein Nachtgänger wie ich?

Und wenn es ein Anschlag war? Man kann ja nie wissen... Ach was, jetzt wird es aber absurd. Was sollte ein Junge meines Alters mit einer Geheimorganisation oder sowas zutun haben? Ich würde ihn jedenfalls nicht einfach so umhauen'

Er sah auf die Uhr und diese sagte ihm auch gleich, dass es schon reichlich spät war. Kein Wunder, dass er auf solche Gedanken kam.

Der andere Löffelte immer noch mit etwas steifen Bewegungen seine inzwischen lauwarme Suppe, während er ihn weiter betrachtete.

Wie konnte ihm erst jetzt auffallen, dass solche Bemalungen nicht normal waren. Zumindest kannte er niemanden, der Kriegsbemalungen trug und nicht zu den Indianern gehörte.

Aber irgendwie sahen diese Dreiecke bei ihm völlig normal aus, als würde jeder damit rumlaufen. Was diese Ecken wohl zu bedeuten haben? Ob es was zu bedeuten hat, dass sie gerade diese Farbe oder Form haben?

‚Man, ich sollte meine Gedanken erziehen. Wir haben wichtigere Probleme als jemandes Aussehen... Aber nicht mehr heute'

Mit einem unterdrückten Gähnen, stellte er den soeben leer gewordenen Teller in die Spüle und drehte sich gleich mit einem verlegenen Grinsen zu dem anderen um.

„... Mir ist da gerade noch was eingefallen, was mir entfallen ist. Die Couch ist zwar noch frei, weil die anderen auf dem Boden schlafen. Aber die drei besetzen unsere drei Matten. Wir hatten mal vier, aber die letzte haben Tyson und Max irgendwie kaputt gekriegt. Also, wenn es dir nichts ausmacht... müssten wir zu zweit auf der Couch übernachten. Keine Sorge, man kann sie ausziehen und dann hat sie für drei Leute Platz. Tut mir leid, ich bin heute aber auch vergesslich..."

Leicht rosa um die Nase, wartete er auf Antwort.

‚Er muss sich auch total verart vorkommen'

Nach kurzem zögern nickte er.

„Wirklich? Ich meine ich kann... Okay, soll ich dir dann was zum Schlafen geben? In den Sachen kannst du jedenfalls nicht schlafen"

Schon war er mit dem stummen Jungen aus der Küche verschwunden. Irgendwie hatte er heute nur noch dumme Fragen drauf. Aber heißt es nicht eigentlich, dass es keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten gibt? Zum Glück konnte der andere nicht antworten...

Leise schlichen sie, beide mit Bettwäsche bewaffnet, durch das Wohnzimmer. Immer darauf achtend die drei schlafenden in der Ecke nicht zuwecken, verwandelten die beiden das Sofa schnell und leise in ein Bett.

„Morgen wird wieder alles seine Richtigkeit haben. Also, gute Nacht", wünschte er ihm.

Er war sich wieder nicht ganz sicher, ob er ein weiteres mal ein schwaches Lächeln zur Antwort bekam, bevor jener sich umdrehte, ihm den Rücken zeigend. Er selber drehte sich auf den Rücken und starrte eine Weile die Decke an.

‚Oh man, das ist was...', dachte er gerade, als ihm etwas am Arm kitzelte. Verwundert drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte in zwei leuchtende Augen, die ihn fragend entgegen blickten.

„Max, hab ich euch geweckt?"

„Nein, die anderen schlafen noch", antwortet er und sah fragend auf die andere Seite des, nun ausgezogenen, Sofas.

„Aber sag mal, was hat das zu bedeuten? Wer ist das?"

Er folgte Max' Blick und sah ebenfalls auf denjenigen, der anscheinend schon schlief.

„Das erklär ich euch morgen. Die Sache ist nicht ganz einfach"

Mit dieser Antwort musste er sich erst mal zufrieden geben, er nickte, wünschte ihm noch eine gute Nacht und verkroch sich wieder unter seinen Decken in seiner Ecke.

Mit den Gedanken, dass für den Rest der Nacht Ruhe sein sollte, schloss er die Augen und folgte den anderen in den Schlaf.

So, hier lass ich meine Spieler Feierabend machen.
Jetzt hoffe ich natürlich auf ein paar Kommis von denen die es bis hier her geschafft haben. lieb schau