Undercover

Autor: Leigh Parson

Rating: P12 (K+)

Inhalt: Nach Red Handed angesiedelt. Jane und Lisbon ermitteln allein in einem Hotel/Casino

Disclaimer: Weder die Serie, noch deren Charaktere oder sonstiges von The Mentalist gehören mir, sondern Bruno Heller, seinem Team und CBS. Die Story wurde zum Spaß geschrieben und nicht mit der Absicht, Kapital daraus zu schlagen.

Anm.: Cho, Van Pelt und Rigsby spielen in dieser Story keine Rolle. Es geht nur um Jane und Lisbon. Da ich mich nicht entscheiden konnte, welches Ende ich der Story verpassen soll, hab ich alle 3 Ideen aufgeschrieben. Das bedeutet, jeder kann sich ein Ende aussuchen.

Kapitel 1:

Zum wiederholten Male fragte sich Teresa Lisbon, Ihres Zeichens eine hervorragende Mitarbeiterin des CBI, was sie hier machte.

Der Tag fing so schön an. Es war Frühling. Das erste Mal in diesem Jahr hatte eine schöner, warmer Sonnenstrahl sie geweckt. An diesem Morgen brauchte sie keinen Wecker, um wach zu werden. Beschwingt stand sie auf, ging unter die Dusche und frühstückte eine Kleinigkeit, bevor sie mit hervorragender Laune ins Büro fuhr. Der erste Mensch, den sie dort sah, war Jane. Er lächelte sie mit diesem Lächeln, welches Pole zum Schmelzen brachte, an. Ihre ganze Haut fing an zu prickeln. Am Anfang machte sie dieses Gefühl total nervös, in der Zwischenzeit konnte sie damit einigermaßen umgehen. Nicht, dass es sie nicht beunruhigen würde; aber sie hatte sich vorgenommen, nicht darüber nachzudenken, warum alles in ihr vibrierte, wenn er sie so ansah und anlächelte. Sie hatte Angst davor, welche Wahrheit dieses Analysieren zu Tage beförderte. Sie machte also das einzig Vernünftige - sofern man dabei von Vernunft reden konnte - und genoss es einfach, was ihre Laune noch einen Tick besser werden ließ. Eigentlich hatte sie gedacht, dass dies nicht mehr möglich war. Aber wie so oft hatte Patrick Jane es geschafft, sie zu überraschen.

Sie schmunzelte und ging zu ihrem Büro, nachdem sie ein fröhliches "Guten Morgen." in den Raum geworfen hatte. Während ihre Kollegen sie verdutzt ansahen, denn so gute Laune hatte sie schon lange nicht mehr gehabt - nicht dass sie sonst schlecht gelaunt gewesen wäre, aber sie nahm das Leben und besonders ihren Job ernst, was sich in ihrem Verhalten widerspiegelte - wurde das Lächeln von Jane noch eine Spur breiter. Das alles bekam Lisbon allerdings nicht mehr mit, da sie sich bereits ihrer Bürotür zugewandt hatte, die sie in diesem Moment öffnen wollte. Teresa hatte gerade ihre Hand auf den Türknauf gelegt, als ihr Chef Minelli sie zu sich ins Büro rief. Und der Tonfall ließ nichts Gutes erahnen.

Sie ließ den Türknauf los und ging auf das Büro ihres Chefs zu, mit dem Gedanken, dass der Tag zu gut begonnen hatte, um wahr zu sein. Ganz in Gedanken an den schönen Morgen versunken, hätte sie fast Jane, der an Minelli's Tür auf sie wartete, umgerannt. Sie schaute auf und fragte sich, was er hier machte. Augenscheinlich hatte Minelli auch ihn zu sich bestellt; das schien ihr komplett entgangen zu sein.

Die beiden Kollegen betraten das Büro ihres Chefs, wobei Patrick ihr, ganz Gentleman-like, den Vortritt ließ.

Minelli machte sich nicht die Mühe, irgendwelche Floskeln in den Raum zu werfen. Er kam sofort zum Punkt. Die Worte "mit der Tür ins Haus fallen" schossen Agent Lisbon durch den Kopf. Na ja, er hatte ja auch recht. Große Vorreden waren ja irgendwie Zeitverschwendung, dachte sich Lisbon.

"Agent Lisbon. Mr. Jane. Eine andere Abteilung benötigt unsere Hilfe. Sie brauchen jemanden, der in einem Hotel und speziell in dem dazugehörigen Spielcasino undercover ermittelt. Und bevor Sie jetzt fragen, warum man uns gefragt hat, lassen Sie mich einfach weiter erklären."

Teresa, die schon Luft geholt hatte, um genau diese Frage zu stellen, atmete wieder aus und setzte sich entspannter hin.

"Der Hotelbesitzer wurde getötet, weil er herausgefunden hat, dass einer oder auch mehrere seiner Mitarbeiter sich am Geld des Casinos bereichert haben, indem ein Casinomitarbeiter einen Strohmann beim Spielen bevorteilt hat und dieser so immer Gewinne einkassieren konnte. So die Theorie. Es waren nie große Summen, denn das wäre aufgefallen. Und auf den Überwachungsvideos konnte auch kein Spieler ausgemacht werden, der Dauergast im Casino gewesen wäre und nur gewonnen hätte. Ich denke, das kommt Ihnen bekannt vor", erläuterte Minelli die Situation.

"Ich nehme an, die von der anderen Abteilung haben davon gehört, wie Jane letztens den Mordfall James Meier gelöst hat?", fragte Lisbon. "Und jetzt soll er im Casino spielen, um herauszufinden, welcher Groupier der Bösewicht ist. Soweit ist das klar. Es stellt sich nur die Frage, warum nicht das ganze Team geht und warum ich mit undercover ermitteln muss?"

Sie schaute Minelli fragend an. Allerdings kam keine Antwort und selbst Jane, der ahnte, welche Aufgabe Lisbon zufallen sollte, wagte es nicht, zu antworten. Minelli räusperte sich.

"Sie sollen dort als Ehepaar auftreten. Das Hotel hat in dieser Woche Sonderpreise für frisch verheiratete Paare. Im Zimmerpreis sind Coupons im Wert von 100 Dollar und auch zwei Wellnessangebote nach Wahl enthalten."

Lisbon, die sonst keine Schwierigkeiten mit der Wortfindung hatte, war sprachlos. Sie schaute Jane an. Aber er lächelte nur und es war zu erkennen, dass er die Idee mit dem Auftrag reizvoll fand.

"Wellness sagten Sie?" Jane sah aus wie ein kleines Kind, das sich auf Weihnachten freute. Da musste Lisbon doch grinsen, zumindest für einen flüchtigen Augenblick. Wieder in der harten Realität angekommen, fragte sie ihren Chef: "Ein frisch verheiratetes Ehepaar? Das ist nicht Ihr Ernst?" Aber es kam keine Antwort. Ein Blick von Minelli war die Antwort, ein Blick, der alles sagte. "Es ist Ihr Ernst", seufzte Lisbon.

"Sie haben mein vollstes Vertrauen, Agent Lisbon. Deshalb übertrage ich das Ihnen beiden. Lassen Sie sich von den Kollegen briefen." Damit entließ Minelli die beiden. Lisbon und Jane verließen das Büro in derselben Reihenfolge, wie sie es auch betreten hatten. Jane hatte immer noch dieses Lächeln, man könnte es fast träumerisch nennen, auf seinen Lippen. Er holte Luft, um noch etwas dazu zu sagen.

"Kein Wort!", beendete sie jedes Vorhaben seinerseits, auch nur eine Silbe auszusprechen.

Und dabei hatte der Tag so wundervoll begonnen. Und jetzt? Jetzt, dieses Jetzt war fünf Stunden später, war sie hier mit Jane im Hotel und Casino Bakerville. Und sie hatte sich in diesen fünf Stunden noch zu keiner Meinung durchringen können, ob sie sich freuen oder schreien sollte.