Disclaimer: mir nix, alles denen!
Diese Story entstand im Rahmen des Severus-Snape-Slash-Fanfiction-Festival auf meiner LJ-Community „die Heulende Hütte" (Adresse in meiner Autoren-Info)
Sorry, es ist eine Weihnachts- und keine Ostergeschichte – ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen!
Titel: Das Fest der Liebe
Autor: loreleilee1968
Szenario Nr. 31 - Dobby beschließt, dass Professor Snape zu einsam ist und ihm etwas Liebe fehlt, somit mischt er beim Weihnachtsessen einen Liebestrank in seinen Kürbissaft. Wer ist wohl der Glückliche, dem er als erstes in die Augen schaut? (von annyan)
Pairing: SS? (laßt euch überraschen)
Kategorie: Komödie
Raiting: ab 12
Das Fest der Liebe
Fanfiction von Lorelei Lee
Es weihnachtet in Hogwarts sehr,
Da jauchzt das ganze Schülerheer.
Auch Hauself Dobby freut sich heute
Und mit ihm noch viele Leute.
Nur Lehrer Snape, wie sonderbar –
Hat schlechte Laune, das ganze Jahr.
Dobby findet das nicht schön,
So kann das doch nicht weitergehn!
Deshalb fasst Dobby den Entschluss –
Mit schlechter Laune ist jetzt Schluss!
Snape's Kürbissaft, so soll es sein,
Ist dieses Jahr nicht gar so rein.
Ein Zaubertrank soll Snape bezwingen,
Und Liebe in sein Leben bringen.
Ein Schluck genügt, ein kurzer Blick –
Soll Liebe bringen und viel Glück.
So plante dies der Dobby schlau,
Wie's ausgeht, weiß man nicht genau...
Snape hatte Kopfschmerzen. Höllische Kopfschmerzen. Genauer gesagt plagte ihn seine übliche Weihnachtsmigräne. Überall in Hogwarts hingen Mistelzweige – das allein war genug um einen erwachsenen Mann in den Wahnsinn zu treiben. Doch wie jedes Jahr war es damit allein nicht getan. Die üppigen roten Schleifen, die alle möglichen und unmöglichen Winkel und Gegenstände zierten, verursachten ihm fast körperliche Schmerzen.
Ausgerechnet rot... die Farbe war so penetrant, dass sie in seinen Augen brannte.
Besonders schlechtgelaunt schleppte er sich in die grosse Halle und nahm an dem einen Tisch Platz, den Dumbledore für die kleine Gruppe der Dagebliebenen als passend erachtete.
Snape hatte kurzfristig überlegt, ob er das Abendessen einfach schwänzen sollte, doch es war einfacher, sich einfach durch diese Absurdität hindurchzuquälen, als dem Direktor lang und breit zu erklären, warum er bei dieser sozial wichtigen Aktivität gefehlt hatte.
Snape seufzte und trank einen Schluck aus dem Glas, das einer der Elfen vor ihm hingestellt hatte.
Bäh – Kürbissaft... warum musste er zu allem Überfluss auch noch mit diesem Kindergesöff traktiert werden. Er nahm einen zweiten Schluck.
Puh... schmeckte das Zeug eigentlich immer so ekelhaft?
Ein besonders heftiger Schmerz durchzuckte seinen Kopf und er presste mit einem leisen Stöhnen beide Handballen auf die geschlossenen Augenlider.
„Professor? Ist Ihnen nicht gut? Kann ich etwas für Sie tun?"
Snape erkannte die Stimme – Draco Malfoy... der kleine Schleimer... hatte ihn sicher schwer getroffen, dass seine lieben Eltern Weihnachten lieber auf einer kleinen Weltreise ohne ihren geliebten Sohn verbrachten.
„Nein, danke, Mister Malfoy – es ist schon gut", antwortete er ohne aufzusehen. Er rieb sich noch ein wenig über die Augen und holte dann sein Taschentuch hervor, das er sich an die Stirn hielt.
Er hatte das Tuch vorher mit einer leichten Melissenlösung getränkt – das einzige, was ihm in seinem Zustand etwas Linderung verschaffte. Als sich neben ihm Dumbledore erhob, presste er das Tuch fester auf seine Stirn und hielt den Blick starr auf seinen leeren Teller gesenkt.
In dieser Haltung verharrte er während der üblichen humorvollen Weihnachtsansprache des Direktors.
Erst als er hörte, dass sich Dumbledore wieder gesetzt hatte, blinzelte er auf seinen Teller.
Endlich. Essen.
Er war halbverhungert. Hastig nahm er seine Gabel und fing an zu essen.
Als er sich nach einer Weile verschluckte, musste er heftig husten und seine Augen tränten so sehr, dass er fast nichts mehr erkennen konnte.
„Severus – warte, ich helfe dir!"
Das war die aufgeregte und besorgte Stimme von Remus Lupin. Dieser Mann war noch der Nagel zu seinem Sarg. Schon wieder hatte er ihm die begehrte Lehrerstelle für Verteidigung gegen die dunklen Künste vor der Nase weggeschnappt. Wenn er genug Luft gehabt hätte, hätte Snape ihm gerne gesagt, dass er sich zum Teufel scheren sollte, doch so wie die Sachlage im Moment war, duldete er, dass ihm der Werwolf heftig auf den Rücken klopfte.
„Es reicht! Oder wollen Sie mich zu Hackfleisch verarbeiten, Lupin!" fauchte Snape, sobald er wieder der Sprache mächtig war und sein Taschentuch trat erneut in Aktion. Dieses Mal, um sich die unfreiwilligen Tränen abzuwischen.
„Ich bin kein Muggelgeborener, du mieses, kleines Frettchen..."
Potter – eindeutig Potter... Snape seufzte. Normalerweise wäre er jetzt aufgesprungen um Potter mit einem besonders strengen Blick anzufunkeln und den Streit zwischen Malfoy und Potter zu schlichten, doch er war heute einfach nicht in der richtigen Verfassung dafür. Es stand zu befürchten, dass er im anderen Fall sonst sogar seinem eigenen Haus Punkte abziehen würde. Und da war es doch wirklich besser, wenn er so tat, als ob er nichts gehört hätte.
Nichts hören und nichts sehen... Merlin, wenn es nur so wäre. Ausserdem war Malfoy wirklich alt genug, um sich selbst zu verteidigen. Der Tumult ebbte langsam ab. Gut – endlich ein bisschen Ruhe.
Er griff erneut nach dem silbernen Becher mit dem widerlichen Kürbissaft. Aber was sollte man machen? Er hatte Durst.
Missmutig blinzelte er und drehte den Becher in seiner Hand.
Der Becher war so auf Hochglanz poliert, dass sich sein eigenes Gesicht nur leicht verzerrt darin spiegelte. Interessiert betrachtete er sein Spiegelbild.
Für einen Mann mit seiner Vergangenheit, seinem stressigen Job und seinem Alter sah er noch ganz passabel aus.
Passabel?
Ziemlich gut traf es besser... seine Augen hatten einen frischen Glanz, seine Haare fielen in sanften Wellen auf seine Schultern und seine Haut zeigte eine vornehme Blässe...
Doch – alles in allem bot er einen erfreulichen Anblick.
Snape seufzte zufrieden. Seine Migräne war für den Moment vergessen und er widmete sich mit neuerwachtem Appetit seinem Essen.
Dabei warf er immer wieder verstohlene Blicke auf sein Spiegelbild und nach jedem dieser Blicke fühlte er sich ein wenig glücklicher...
Es weihnachtet in Hogwarts sehr,
Da jauchzt das ganze Schülerheer.
Auch Lehrer Snape ist seltsam heiter –
Und Dobby? Der versucht es weiter...
Ende
