So... wieder einmal hat mich die Muse überfallen (anders kann man das nicht nennen XD)... eigentlich arbeite ich noch an 3 (!) anderen Fics, da die sich aber langsam voranschleppen und somit auch länger werden als diese hier, müssen sie halt warten...
Leider gehören Harry, Draco und der liebe nette Rest mir nicht (dazu hätte ich viel zu wenig Fantasie o.O), sondern JKR (ich spreche ihr an dieser Stelle ganz einfach mal meinen Dank aus, dass sie mir eine so tolle Grundlage zum Schreiben gegeben hat).
Genug von dem Gelaber, wie man's von mir nicht anders erwarten sollte, geht es um Draco und Harry. Es könnte durchaus kitschig sein, da ich so was aber mag... kann ich das nicht beurteilen rot werd
Also, bevor ihr von meinem Gelaber einschlaft, erinnere ich euch, dass auch ich gern Reviews hab . und dann geht's auch „schon" los mit:
Schneeengel und Sommerregen
Die Hand an seinem Kragen war für Harrys Situation nicht gerade von Vorteil. Dass er eine Wand im Rücken hatte und den Boden nur mit Mühe mit den Zehenspitzen berühren konnte ebenso. Es war schon wieder schief gelaufen.
„Wag es nicht, dich über meine Flugkünste lustig zu machen, Potter" knurrte Draco Malfoy, dessen Gesicht so nah war, dass er den Atem spüren konnte, ihn an. Bevor er Zeit hatte, den Schmetterlingen in seinem Bauch Beachtung zu schenken, die sich bei dem Geruch von Sommerregen schlagartig erhoben, hatte Draco ihn schon wieder losgelassen und Harry fiel vornüber auf die Knie. Er sah auf Dracos Schuhe, wollte wenigstens diesen kleinen Teil von ihm betrachten.
„Da kniet er im Dreck vor mir, der große Harry Potter, und wehrt sich nicht. Es macht ja nicht einmal Spaß dich zu ärgern, wenn du nur daliegst und rumheulst" Harry fing an zu zittern. Er hörte Dracos schon Luft holen, um ihn weiter zu piesacken, doch es war genug. Er verdrängte die Enttäuschung und machte dem Funken Zorn Platz, der sich auch gleich in seine Augen einnistete. Langsam stand er auf, zog dabei den Zauberstab und sah Draco wütend an.
„Du hast keine Ahnung, Malfoy, einfach keine Ahnung! Versprüh dein Gift woanders, ich will nicht mehr" murrte der Gryffindor, während er auf Draco zu ging.
„Oh, was ist denn nur los mit Potty? Gar kein Spaß mehr am Streiten?" Das hämische Grinsen wich nicht von Dracos Lippen. Lippen, die Harry so gerne geküsst hätte. Dieses Grinsen war aber auch zu paradox. Wie konnte das nur so niedlich aussehen und doch Spott ausdrücken? Harry senkte den Blick, seufzte lautlos und sah wieder zu Draco hoch.
„Du hast es erkannt, Malfoy" Das Grinsen auf Dracos Lippen wurde breiter.
„Und wieso läufst du mir dann hinterher, Potter?" Harry riss erschrocken die Augen auf.
„Ich...ich laufe dir nicht hinterher!" widersprach er, doch selbst Goyle hätte genug Menschenkenntnis gehabt, um zu erkennen, dass er log. Aus diesem Grund lachte Draco auf und nun war er es, der langsam auf Harry zuging. Harry dagegen wich wieder bis zur Wand zurück. Nicht zu nah kommen, bloß nicht zu nah kommen, sein verdammtes verräterisches Herz würde so laut schlagen, dass Draco es gar nicht würde überhören können. Es schlug ja jetzt schon laut genug!
„Nein, natürlich nicht, Potter... antworte mir, wenn ich dich was frage!" Wieder stand Draco vor ihm, wieder war eine Wand hinter ihm. Wenigstens hatte er diesmal Boden unter den Füßen und keine Hand am Kragen. Schlucken musste er trotzdem und auf Dracos Aufforderung schüttelte er nur heftig den Kopf.
„Soll ich dir erst Veritaserum ins Essen mischen, Potter?" Woran es lag, dass er schließlich doch antwortete, wusste Harry nicht. Vielleicht daran, dass die sturmgrauen Augen ihn ansahen. Vielleicht auch, weil Draco ihm so nah war, er seine Hände an die Wand neben Harrys Kopf gestützt hatte, um ihn am Fliehen zu hindern. Leise stotternd kamen die wenigen Worte über seine Lippen.
„Ich... du... ich liebe... dich" Draco schien so etwas geahnt zu haben, denn das Grinsen in seinem Gesicht nahm unbekannte Ausmaße an.
„Was hast du gesagt, ich habe dich nicht gehört" wisperte er Harry spöttelnd zu. Harry stupste ihn mit einem Stoß auf die Brust nach hinten.
„Doch, Malfoy, das hast du sehr wohl und jetzt hau schon ab und erzähl es ganz Hogwarts!" keifte Harry, drängte sich an Draco vorbei und lief die Treppe hinauf. Im Gemeinschaftsraum angekommen ließ er sich erschöpft vor den Kamin sinken.
„Harry? Ist alles in Ordnung mit dir?" Hermines Stimme holte ihn in die harte Realität zurück.
„Du sitzt da schon ne ganze Weile rum, Kumpel" murmelte auch Ron besorgt.
„Ja... ich bin nur ein wenig gerannt... macht euch keine Sorgen" nuschelte Harry, rappelte sich auf und verkündete, dass er sich schlafen legte.
Das war es dann wohl. Er hatte es endgültig zu weit getrieben. Schon als er seine letzten Worte angefangen hatte, tat es ihm Leid. Dabei wollte er dem Gryffindor eigentlich doch gar nicht weh tun. Jetzt erst recht nicht mehr. Verdammt, er hatte gerade gesagt, dass er ihn liebte! Harry Potter liebte Draco Malfoy. Anders herum war das für Draco gar kein Problem. Harry war nun mal einfach... niedlich. Aber wie konnte ein so perfekter Mensch sich in ihn verlieben? Er hatte doch gerade erst wieder bewiesen, dass er ein Arschloch war. Dracos Blick klebte noch auf Harry Rücken, als dieser schon längst verschwunden war.
„Verzeih mir, kleiner Löwe..." murmelte er in sich hinein. Wie konnte er das nur wieder gut machen? Er traute sich ja nicht mal, Harry anzusprechen, ohne ihn zu demütigen. Verzweifelt in seine Gedanken verstrickt lief er durch die Gänge, bis er im Garten war. Dort ließ er sich seufzend in den Schnee fallen.
Harry konnte nicht schlafen, also beschloss er, doch noch einen Abendspaziergang zu machen. Ausgangssperre war schließlich erst in zwei Stunden. Er lief durch den Schnee, kickte dieses nervige kalte Zeug vor sich her. Unverschämtheit, dass dieser Schnee ihn ausgerechnet an Draco erinnerte! Genauso leuchtend wie seine wunderbaren Haare. Harry runzelte die Stirn, als er sich plötzlich einem von diesen Schneeengeln gegenüber sah, die er vor einigen Jahren gerne gemacht hatte. Fast wäre er hinein getreten. Plötzlich sah er, dass sich über dem Kopf des Engels etwas veränderte. An einigen Stellen fing der Schnee an zu schmelzen. Er staunte nicht schlecht, als letztendlich sein Name dort stand. Er sah sich um, wollte den finden, der das getan hatte. So ein Name schmolz sich schließlich nicht mal in Hogwarts von selbst in den Schnee. Doch er sah nichts.
Denn ein gewisser Slytherin hatte sich schon umgedreht und war gegangen, als er den Zauber ausgesprochen hatte. Er lächelte. Vielleicht hatte er ja doch eine Chance darauf, sich entschuldigen zu können.
Harry ließ sich kurzerhand neben den Schneeengel in die weiße Wolle sinken und schaffte so zögernd ebenfalls eine dieser Figuren. Sie war ein Stück kleiner als die erste. Das einzige was er daneben in den Schnee malte, war ein Fragezeichen. Dann ging er hoch. Vielleicht würde er nun schlafen können.
Am nächsten Morgen kam er von Ron und Hermine nicht los. Beide sahen ihm an, das irgendetwas nicht stimmte. Hermine zog ihn zur Seite, so dass Ron einfach weiter ging und sich nach einer Weile plötzlich fragte, wohin seine Freunde verschwunden waren.
„Harry, irgendetwas ist mit dir los und ich will, dass du mir nun sagst, was!" drängte Hermine ihn. Harry wehrte sie mit den Händen ab.
„Es ist nichts Hermine" Bevor er etwas erfinden konnte, redete sie ihm wieder dazwischen.
„Ach quatsch, lüg mich nicht an, ich seh doch wie du Malfoy immer anstarrst! Ist es wegen ihm? Ist gestern was passiert?" Harry seufzte resignierend.
„Ja, es ist was passiert und ja, es hat mit Draco zu tun... aber ich möchte nicht darüber reden, Mine" nuschelte er. Hermine sah ihn forschend an und nickte schließlich verstehend.
„In Ordnung... komm, wir gabeln Ron auf, bevor er denkt, wir mögen ihn nicht mehr" schlug sie scherzend vor und diesmal nickte Harry.
Als er nach dem Frühstück nach draußen ging, sah er schon von weitem den Schneeengel. Es hatte über Nacht geschneit, aber scheinbar hatte der Unbekannte seinen Engel trotzdem gesehen. Sein Atem stockte, als er das kleine Herz neben dem Engelskopf entdeckte. War das wirklich an ihn gerichtet? Die Frage wurde beantwortet, als ein Blitz und ein H plötzlich in dem Herz erschienen. Wieder ließ Harry sich neben den Engel sinken, doch diesmal blieb er liegen. Es war ihm egal, dass Hermine und Ron ihn suchen würden. Trotz der Kälte schlief er irgendwann ein.
Als er wieder aufwachte, fühlte er, dass er nicht alleine war. Irgendjemand lag da neben ihm. In dem Schneeengel mit dem Herz neben dem Kopf. Langsam drehte Harry den Kopf zur Seite. Da war blondes Haar und da war ein grün-silberner Schal. Und da war der unvergleichlich gute Geruch nach Sommerregen, der sich mit dem Geruch des frischen Schnees vermischte.
„Hallo Harry..." Und da war die Stimme, die ihm jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Fast klappte es auch diesmal, doch erinnerte sich an die letzte Begegnung mit Draco und so blieb das Lächeln nur ein flüchtiger Gedanke.
„Das gestern... das tut mir... wirklich leid, Harry... ich weiß, ich bin zu weit gegangen. Ich kann damit eben einfach noch nicht umgehen... „ Harry hatte sich aufgerichtet und Draco verstummte, als er das Gesicht des Gryffindors über sich sah.
„Pscht... ich versteh schon..." Harry sah in die sturmgrauen Augen, die ihn so lange in seinen Träumen verfolgt hatten. Doch diesmal war es kein Traum, als er seine Lippen auf Dracos senkte und dieser zögernd die Arme um Harry legte. Der Slytherin zog seinen ehemaligen Erzfeind an sich, erwiderte den Kuss liebevoll. Als sie sich voneinander trennten, lächelten sie sich an.
„Ich liebe dich mein kleiner Löwe" wisperte Draco und wuschelte durch Harrys immer zerzauste Haare, die er schon so lange liebte. Für seine Worte erhielt er ein überglückliches Lächeln und einen weiteren Kuss.
„Ich dich auch, du listige Schlange" neckte Harry ihn. Draco lachte und mit einem Mal fand sich Harry nicht mehr am Boden wieder, sondern auf Dracos Armen. Der Slytherin trug ihn in die Wärme.
„Wollen wir ein paar Schüler schocken gehen?" fragte Draco schelmisch grinsend. Harry verstand.
„Na sicher, du musst doch deinen Ruf wahren" erwiderte er und so schritten sie Richtung große Halle, Harry immer noch auf Dracos Armen.
Hermine würde lächeln. Ron würde in Ohnmacht fallen. Und das war gut so, denn er hatte den Sommerregen gefangen. Sein Sommerregen in Gestalt eines Schneeengels.
