Halli Hallo Hallöchen! Weil „Kleinigkeiten" gerade in die letzte Runde geht, ich gerade so gute Laune und vor kurzem diese verschollen geglaubte Geschichte wiedergefunden hab, wollte ich euch diesen „geistigen Erguss" nicht vorenthalten. „Es liegt in unserer Familie" ist die erste eigentliche FF, die ich je geschrieben habe und irgendwie will ich sie euch nicht vorenthalten.

Disclaimer: Nichts meins, alles J.K.R. ihrs. Ich leihe alle Figuren und geb sie zurück, wann ich es für richtig halte (*muhahahaha*). Und natürlich verdien ich mir keine goldene Nase mit dem, was hier in den nächsten Wochen folgen wird (wenn ihr wollt^^).

Ach ja, ein kleines Detail hab ich mir auch bei Charmed abgeguckt, aber mir dann – so wie ich es brauchte - zurechtgeschrieben.

Die Geschichte wird im späteren Verlauf auch an einen Film erinnern, dessen Titel ich allerdings vorläufig noch nicht nennen möchte, weil sonst das Überraschungsmoment kaputt geht.

So, das klingt jetzt alles total zusammen geklaut und darum möchte ich stolz verkünden, dass die Hauptfigur – Claire Diamond – meine ganz eigene Kreation ist. Hehe. Ich hoffe, ihr mögt sie (mir ist sie sehr ans Herz gewachsen …)

Und jetzt genug geplappert – mögen die Spiele beginnen (:

Eure Jane

Kapitel eins – Ankunft in Hogwarts

Fünf Minuten steh ich jetzt schon in dieser Halle und fühle mich von Minute zu Minute mehr wie ein Fremdkörper. Tolle Idee, ausgerechnet im letzten Jahr die Schule zu wechseln. Und dann auch noch nach Hogwarts, wo all diese Berühmtheiten aus dem Kampf gegen Voldemort unterrichten oder unterrichtet werden. Ich glaube, das eine Mädchen, was mich anschaut, als wäre ich ein besonders interessantes Forschungsobjekt, ist Hermione Granger. Der rothaarige Typ, der sich an ihre Hand krallt, müsste demnach Ron Weasley sein. Hermione schaut ihn allerdings nicht begeistert an, würde ich auch nicht, wenn mir jemand meine Extremitäten abgequetscht.

Weiter kann ich sie nicht mehr angucken, weil Professor Dumbledore gerade meinen Namen aufgerufen hat. Ja, die Mitschüler sind total neugierig, wer denn die Neue ist. Wenn er mich fragt, warten die alle darauf, dass sich die Schüsseln vor ihnen füllen, aber naja. Ich kann mich täuschen.

„Begrüßt eure neue Mitschülerin Claire Diamond. Sie ist dieses Jahr von Frankreich nach Großbritannien gezogen. Vorher wurde sie auf Beauxbatons unterrichtet, von daher erwarte ich von jedem von euch, dass ihr geholfen wird, sich auf Hogwarts einzuleben!"

Wunderbar. Jetzt starrt mich zumindest die männliche Schülerhälfte an, als wäre ich Frischfleisch. Natürlich nur kurz, um sich dann wieder enttäuscht von mir abzuwenden. Tja Jungs, nicht alle von Beauxbatons sind Veelas! Einleben! Seine Rede über mich klingt, als wäre ich der letzte Idiot! Hallo?! Ich komm nicht von einem anderen Planeten, sondern aus Marseille! Wie auch immer, Dumbledore hält einen zerzausten Hut nach oben. Wundervoll, wer weiß, was ich mir hole, wenn ich den aufsetze. Warum überhaupt? Hat er glaube ich gerade erwähnt, hätte wohl zuhören sollen …

Er stopft das muffig riechende Ding über meine Ohren und dann flüstert auf einmal eine kleine, widerwärtig hohe Stimme in meinem Kopf: „Hm … Interessant! Du bist mutig, aber zugleich stolz - vor allem darauf, reinblütig zu sein und arrogant. Auf der anderen Seite würdest dein Leben für die geben, die dir etwas bedeuten. Hm … Starke Faszination für schwarze Magie… Außerdem merke ich überdurchschnittliche Weisheit und Klugheit an dir. Darum stecke ich dich nach … RAVENCLAW!"

Das muss eines dieser Häuser sein, von denen Madame Maxime erzählt hatte. Gut, ich bin also Ravenclaw. Ist das jetzt eher gut oder eher schlecht? Versuche mich, krampfhaft an ihre Worte zu erinnern, aber scheint alles in den Tiefen meines Hirns verloren gegangen zu sein. Der Tisch, der am lautesten klatscht, ist bestimmt der Ravenclaw-Tisch. Und tatsächlich, völlig freudig springt mir ein Zwerg entgegen. Hätte ihn fast umgerannt. Professor Flitwick, der Hauslehrer, der ganz aus dem Häuschen ist, dass ich in sein Haus sortiert wurde.

Er lotst mich zu einem Mädchen mit blonden, wirren Haaren, die lang über die Schultern hängen. An ihren Ohren hat sie Radieschen, ihre Kleidung sieht aus, als hätte sie einen Hippie verschluckt. Oder zwei. Riecht auch so. Aber sie lächelt versonnen. Irgendwie nicht ganz von dieser Welt, die Gute. Der Kerl gegenüber sieht mich an, als würde er mir jeden Moment die Kleider vom Leib reißen. HALLO! Ich bin keine VEELA! Du kannst deine Augen wieder einfahren!

„Du darfst es John nicht übel nehmen, er hatte schon lange keine Freundin mehr!", sagt das merkwürdige Mädchen plötzlich, als wäre es das Normalste von der Welt. Der Kerl gegenüber muss John sein, denn er bekommt rote Ohren und ein noch roteres Gesicht und geht. Cooles Mädel, muss schon sagen.

„Danke. Das sagen nicht viele!", sagt sie schon wieder. Kann sie meine Gedanken lesen? Gruslig, sollte mich demnächst woanders hinsetzen. Ob sie das jetzt gehört hat? Offensichtlich nicht, denn sie vergräbt ihren Kopf gerade in einem bunten Magazin. Modemagazin wird es nicht sein, dafür ist sie bestimmt nicht der Typ.

„Hey Claire! Ich bin Terry, Terry Boots und das da ist Luna Lovegood.", sagt ein Kerl, der sich an Johns Platz gesetzt hat. Wenigstens hängen seine Augen nicht in meinem Ausschnitt, kleiner Pluspunkt für Terry. Er erwartet anscheinend auch nicht, dass ich irgendetwas sage, denn: „Hier, die Hühnerspieße, die musst du unbedingt probieren!" und er hält mir ein goldbraun geratenes Stück Fleisch unter die Nase. Spüre, wie sich mein Magen vor Ekel zusammenzieht.

„Danke, aber ich esse kein Fleisch."

Offensichtlich habe ich französisch gesprochen, denn auf einmal starren mich alle entgeistert an. Oder habe ich ein Furunkel auf der Nase?

„Du isst kein Fleisch?", fragt Terry. Offensichtlich habe ich ein Furunkel.

„Habe ich doch gesagt, oder?", schaffe es, meine Stimme gelangweilt klingen zu lassen, während ich mir über das eventuelle Furunkel auf meiner Nase Gedanken zu machen. Habe ich noch irgendeine Salbe dagegen?

„Aber … aber warum isst du kein Fleisch?", fragt irgendein Mädchen neben Terry.

Oh nein. Nicht wieder die Diskussion! Meine Güte, sitze ich hier meiner achtzigjährigen Großmutter gegenüber oder Menschen in meiner Altersklasse?

„Weil ich Fleisch widerlich finde. Ich finde die Vorstellung, dass wegen mir ein Tier sterben muss, widerlich. Ich finde die Vorstellung, wie es zerlegt wird, widerlich und ich finde die Vorstellung, dass ich eine Leiche esse, widerlich."

Habe einen dozierenden Tonfall angenommen und beobachte mit einem innerlichen Grinsen, wie das Mädchen neben Terry angewidert auf ihr Steak guckt.

„Dann bist du nicht anfällig für Schlickschlumpfe. Mein Vater sagt, dass die nur Fleischfresser bevorzugen." Habe gar nicht gemerkt, dass Luna ihr knalliges Magazin weggelegt und mir zugehört hat.

„Was sind … Schlickschlumpfe?", meine Augenbrauen schweben bestimmt über meinem Kopf.

„Ach, unwichtig.", sagt Terry, während er meine Augenbrauen ungläubig mustert. „Du wirkst wie Snape, wenn du das machst. Oder? Sieht sie nicht aus wie Snape?"

„Sie sitzt dir gegenüber und kann jedes Wort verstehen!", huch. Klinge ich wirklich so zynisch? „Und wer ist überhaupt Snape?", schnell ein unverfängliches Thema anschneiden. Huch, offensichtlich ist Snape das Gegenteil von unverfänglich. Alle erstarren.

„Der Professor für Zaubertränke!", alle, außer Luna. Anscheinend jagt ihr der Name keine Angst ein.

Lasse meinen Blick zum Lehrertisch schweifen. Wer sieht da aus wie Zaubertränke?

„Der Typ in schwarz.", sagt das Mädchen neben Terry.

Fokussiere den Typ in schwarz an. Hm. Das einzige, was erschreckend an dem Mann scheint, ist, dass er nicht einmal mit circa vierzig Jahren verstanden hat, was Shampoo ist. Uäh … wie lange muss man vor einer Dusche flüchten, um so auszusehen?

„Was ist – abgesehen von den Haaren – so schlimm an ihm?", frage ich verwirrt und ausnahmslos alle am Tisch starren mich an, als hätte ich gesagt, ich würde Voldemort wiederbeleben.

„Er … ist ein Ekel! Ungerecht! Drangsaliert alle, die nicht aus Slytherin sind! Sadist! Ex-Todesser!" Terry macht eine Handbewegung, gerade so, als wären Snapes Untaten unendlich fortzusetzen. Wahrscheinlich ist seine ganze Existenz ein Fehler.

„Du wirst ihn morgen erleben, in Tränke!", sagt das Mädchen neben Terry (sollte sie langsam mal nach ihrem Namen fragen), während sie auf meinen Stundenplan schielt. Gute Idee, den sollte ich vielleicht wirklich mal anschauen.

Während ich meine ersten beiden Stunden für morgen – Zaubertränke – lese, überkommt mich ein ungutes Gefühl. Eine leise Stimme in meinem Hinterkopf sagt mir, dass das nicht so entspannend wie auf Beauxbatons wird, wo lediglich Theorie der Tränke gelehrt wird. Was, wenn der Unterricht hier sowohl theoretisch als auch praktisch ist? Was, wenn wir die Zutaten selber herstellen müssen? Wenn ich irgendwelche Regenwürmer zerstückeln soll? Merke, wie ich grün im Gesicht werde. Warum hab ich das Fach überhaupt gewählt? Gut, ich war immer überdurchschnittlich begabt … Eine leise Stimme in meinem Hinterkopf sagte mir, dass diese Zeiten nun endgültig vorbei wären.

Nach dem Abendessen gehen wir gemeinsam in die Schlafsäle, natürlich schlafen Jungen und Mädchen getrennt. Habe ein Zimmer zusammen mit Luna und Padma, das Mädchen, was neben Terry gesessen hatte. Das letzte, woran ich vor dem Einschlafen denke, sind Snapes fettige Haare und die Angst, die alle vor ihm haben.

***

Sitze am Frühstückstisch und versuche vorsichtig, meine Augen zu öffnen. Anscheinend hat mein unmittelbares Umfeld bemerkt, dass man mich bis zu meiner dritten Tasse grünen Tees in Ruhe lassen sollte, zumindest sitze ich recht einsam am Ende der Tafel. Vielleicht hätte ich Terry nicht einen aufdringlichen Lackaffen nennen sollen. Vielleicht hätte ich auch Padma vor dem Frühstück nicht erklären sollen, dass es egal sei, wie lange sie vor dem Spiegel stehe, da sich vom bloßen Draufstarren auch keine Pickel beseitigen ließen. Vielleicht hätte ich auch John, dem Gaffer von gestern Abend nicht gleich Froschaugen anhexen sollen.

Mittlerweile steht die vierte Tasse grüner Tee vor mir und dampft vor sich hin. Langsam erwachen auch meine Lebensgeister. Wenigstens bei Terry und Padma werde ich mich entschuldigen, immerhin waren sie gestern einigermaßen freundlich. „Furunculus", sagt eine verträumte Stimme neben mir plötzlich.

„Hä?", habe auch schon mal intelligenter geklungen.

Furunculus! Das ist der Spruch, mit dem man Pickel beseitigt. Du hast dich vorhin mit Padma darüber unterhalten.", Luna hat anscheinend noch niemand den feinen Unterschied zwischen Unterhaltung und Beleidigung erklärt.

„Ah … gut.", ich weiß ehrlich nicht, was ich sagen soll.

„Es ist spät, wir sollten in den Kerker", zum Glück scheint Luna meine vorübergehende Kommunikationsunfähigkeit nicht weiter zu beachten. Na gut, dann wollen wir mal zu Snape, der ungewaschenen Kellerassel. Eigentlich ein gutes Schimpfwort für den Professor, da Kellerasseln das Wasser meiden, denke ich noch.

Luna schließt sich dem kleinen Pulk an, der Richtung Kerker zieht und wird von den meisten ignoriert. Ich trabe ihr hinterher, was soll ich auch sonst tun? Dann begrüßt sie freudig das Mädchen, was ich für Hermione Granger halte. An ihr klebt wieder der Rothaarige. Wenn der mein Freund wäre, würde ich auch so genervt gucken. Dann kommen noch zwei Leute dazu, der eine mit Narbe, bestimmt Harry Potter (ob er erwartet, dass ich ehrfürchtig auf den Boden vor ihm falle?) und ein Mädchen mit flammend roten Haaren, genauso rot wie die von dem Typ, der an Hermione dranhängt.

Stehe ein bisschen verloren in der Gegend rum, während die fünf miteinander reden und dann ist plötzlich Stille und alle Augen wenden sich auf mich. Huch? Hab ich was im Gesicht? Dann kommt das Mädchen auf mich zu: „Hallo, ich bin Hermione und das –", sie zeigt kurz auf den Typ, der seine Hände in ihre Hüften krallt, als wären die ein Sofakissen, „- ist Ron! Ach ja und die beiden, die neben Luna stehen, sind Harry und Ginny!", die zwei gucken kurz zu mir und winken. „Hey!", sage ich, komme mir blöd vor, jemanden zuzuwinken, der so kurz vor mir steht.

„Cooler Fluch, den du Miller aufgehalst hast!", sagt Ron. Meine Güte, der Kerl sieht nicht nur dämlich aus, er klingt auch noch so! Und Miller? Wer ist Miller? Haben die hier keine Vornamen?

„Ron, du weißt, dass das nicht in Ordnung war!", sagt Hermione und klingt wie ein Lehrer. Meine Güte, welchen Stock hat die denn verschluckt?

„Ja…", sagt Ron kleinlaut. Eindeutig, Ron ist schreiend weggerannt, als das Hirn an die Menschen verteilt wurde …

„Wie gefällt es dir auf Hogwarts?", fragt Harry, der sich zu uns gestellt hat.

„Hm, weiß nich. Bin erst seit gestern Abend hier, aber was ich bisher gesehen hab, war in Ordnung.", zaubere ein unsicheres Grinsen auf mein Gesicht.

„Wenn du willst, kann ich dir nachher alles zeigen. Und dann kannst du mir auch von Beauxbatons erzählen, wie ich gehört habe, ist da vieles so anders als auf Hogwarts." Hermione schaut mich an, wie ein Kind, das sein neues Lieblingsspielzeug betrachtet.

„Ähm … ja. Momentan würde ich einfach nur gern wissen, wo die Kerker sind.", sage ich, weil Luna verschwunden ist.

„Oh! Du hast jetzt Zaubertränke?", Hermione grinst breit.

„Würde ich sonst nach dem Kerker fragen?", langsam aber sicher nervt mich diese Art, Offensichtliches zu sagen. Erst Terry, jetzt Hermione. Wie soll das nur weitergehen?

„Aber na klar. Los komm, wir müssen auch runter!", sagt Hermione ein bisschen verunsichert und deutet auf Ginny und Harry. Ron bleibt stehen und sieht sie bedauernd an. „Pass auf euch auf, dass euch die Fledermaus nicht frisst!", sagt er grinsend, bevor er Hermione in seine Arme schließt und küsst, als ob es kein Morgen gäbe. Meine Güte! Nach zwei Stunden wird er sie wiedersehen!

Gehen die Kerkertreppen nach unten, bis für vor dem Klassenzimmer stehen bleiben. Meine Güte, ist das finster hier. Wir stellen uns wieder zu Luna, die sich gerade mit einem großen, irgendwie tollpatschig aussehenden Jungen unterhält. „Das ist Neville Longbottom!", sagt Hermione und Neville schüttelt mir die Hand.

„Neville? Was machst du denn hier? Du hattest doch kein Ohnegleichen?", Ginny klingt völlig überrascht, aber nicht halb so blöd wie ihr Bruder, obwohl ihre Frage sein geistiges Ausdrucksvermögen nicht wirklich übertrumpft.

„Na ja, ich will Heiler werden und da brauch ich Tränke einfach. Und irgendwie hat es Professor Dumbledore geschafft, Snape zu überzeugen, dass ich in seinen Kurs darf …", Neville sieht irgendwie nervös aus und auch irgendwie nicht gerade erfreut. Dann kracht hinter uns eine Tür ins Schloss und etwas Riesiges, Schwarzes zieht auf uns zu. Und Neville wird bleich, na ja, um die Nase sammelt sich ein leichter Grünton an.

***

*Aufgeregt im Zimmer hin und herschleicht* Gefällt's euch? Wollt ihr mehr von Claire hören oder lieber nicht?