Wie es weiter ging...
Langsam öffnete Hermine ihre Augen und lies ihren Blick durch das dunkle Zimmer schweifen, das nur der weiße, klare Mond der durch das Fenster schien, etwas erhellte.
Sie lag auf dem Zustellbett in Ginny's Zimmer, im Fuchsbau.
Hermine streckte sich langsam und sah zum Mond der fast kreisrund war und im oberen rechten Eck des Fensters zu sehen war.
Es ging eine merkwürdige aber doch sehr beruhigende Wirkung von ihm aus. Fast zwei Wochen waren vergangen seitdem sie drei, oder besser gesagt Harry, Voldemort besiegt hatten, es war eine lange, riskante und doch wichtige Reise gewesen.
Doch zum Schluss lag das Schicksal Aller, in den Händen von Harry, den Jungen den sie seit 8 Jahren kannte, der Auserwählte, einen ihrer Besten Freunde.
Das letzte Jahr kam für Hermine unglaublich kurz und dennoch wie eine Ewigkeit vor. Sie hatte sich so viele Gefahren gestellt, sie waren alle die größten Risiken eingegangen, um die gesamte Zauberwelt, vielleicht sogar die gesamte Weltbevölkerung, vor dem Zauberer zu retten, der alle Grenzen von Böse gesprengt hatte.
Hermine atmete tief ein, es war als würde ein schwerer Stein auf ihrer Brust lasten, sie drehte sich auf die Seite und starrte die Tür an. So viele Opfer wurden gebracht und so viele Zauberer und Hexen waren gestorben und sie würden nie wieder zurückkommen.
Szenen aus ihrem Traum wurden wieder in Erinnerung gerufen, an das Haus von Bathilda Bagshot in Godrics Hollow, in dem Nagini sie angegriffen hatte und sie nur um Haaresbreite entkommen konnten, oder als Ron den Hokrux um den Hals hatte und wie er, Harry und Hermine, erbittert verlies. Sein wutverzerrtes Gesicht als er sie zuletzt ansah, lies sie in zehnfacher Ausstattung heimsuchen. Die Erinnerung des fürchterlichen Schmerzes den sie erlitten hatte durch seine Abwesenheit kam wieder zurück. Schließlich und endlich, sah sie noch einmal was sie vehement versuchte, nicht noch einmal zu sehen : der letzte Kampf in Hogwarts, die Schreie, die betäubende Angst, welche sie ständig gepackt hatte. Hermine sah diejenigen, die tapfer bis zum Ende gekämpft hatten, deren Mut und Stärke so bewundernswert war, dass man sie für unverwundbar hielt, bis man eines besseren belehrt wurde.
Niemand war unsterblich, niemand unverwundbar, alle würden sie vergehen, denn niemand war ewig.
Hermine kniff die Augen zusammen als wollte sie den Gedanken verscheuchen, der ihr soviel Angst gemacht hatte. Sie hatte sich schon fast an die Alpträume gewöhnt, doch sie versicherte sich selbst immer, dass alles vorbei war.
„Was geschehen ist, ist vorbei. Es ist endlich vorbei!" flüsterte sie.
Sie dachte an ihre Eltern, die noch immer in Australien lebten, sie hatten zwar all ihre Erinnerungen zurück, dennoch hatten sie vor noch eine Weile dort zu bleiben.
Ihr Vater war, während Hermine an der Seite von Harry und Ron kämpfte, als Radiosprecher, zu einer kleinen Lokalberühmtheit in Perth geworden und ihre Mutter war erstaunlicherweise sehr gut darin ein kleines aber sehr beliebtes Strand-Café zu führen.
Sie hatten Hermine versichert sie würden ihre Jobs, als Zahnärzte, in einiger Zeit wieder aufnehmen, doch dieser kleiner Tapetenwechsel gefiel ihnen beiden wirklich gut. Sie baten zwar ihre Tochter, sie sollte doch auch zu ihnen ziehen und für weitere Monate in Australien leben, doch Hermine lehnte dankend ab. Es war zuviel passiert, als dass sie ein neues Leben hätte beginnen können, doch sie sie freute sich schon in ihr altes Haus mit ihren Eltern zurück ziehen zu können in einiger Zeit.
Sie versuchte sich zurück an die Hermine zu erinnern die noch nicht wusste wer Voldemort war und was das Schicksal für sie alle bereithielt, und es war als wäre die damalige Hermine jemand fremdes, jemand den sie einmal gekannt hatte aber an den sie sich jetzt nicht mehr wirklich erinnern konnte, geschweige denn identifizieren. Es war wie sich an eine kleine Schwester zu erinnern der man zugesehen hatte, wie sie aufwuchs.
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Als Sie Ron am späten Abend nach dem Begräbnis von Fred, davon erzählte dass sie erstmals alleine in das Haus ihrer Eltern ziehen würde war er ganz und gar nicht begeistert.
„ Was willst du denn in einem großen Haus ganz alleine machen?" fragte er schon etwas gereizt und trat einige Kieselsteine gegen den Hühnerstall. Ein nervöses Gackern war zu hören.
„ Was ist wenn irgendjemand in der Nacht einbricht?"
Hermine zog die Augenbrauen in die Höhe und ging Richtung Fuchsbau
„ Ron, ich bin eine Hexe schon vergessen? Außerdem haben Muggelhäuser so etwas das nennt sich Alarmanlage, das sorgt dafür dass keiner einbrechen kann und wenn doch jemand versucht ins Haus zu kommen,dann wird die Polizei verständigt! Außerdem wohnt ich schon fast eine Woche bei dir und deiner Familie Ron… ich meine das geht doch nicht so weiter, ich kann nicht ewig hier sein, ich muss hier auch wieder weg."
„Hermine!" sagte Ron mit bebender Stimme und blieb stehen. Er biss die Zähne zusammen und sah aus als würde er sich so sehr zusammennehmen müssen, um weiter in einem klaren und ruhigen Ton zu reden. Er fuhr sich durch die Haare und atmete tief durch.
Und dann geschah etwas, was Hermine total überrasche. Ron nahm ihre Hand und hielt sie in seiner, sein Blick war leicht gesengt, fast schon auf den Boden gerichtet.
„Heißt das etwa…" begann er, seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. „ Du willst nicht mehr bei mir sein?" Er sah ihr in die Augen.
Hermine stockte für ein paar Sekunden der Atem, sie sah ihn an und konnte deutlich erkennen dass es ihm ernst war. „Ich..." begann Hermine, doch Ron kam ihr zuvor. „ Willst du nicht mehr mit mir sein?" fragte er, mit deutlicher Betonung des Vorletzten Wortes mir, und nahm mit der anderen Hand eine Locke in die Hand.
Hermine blickte Ron an, der so fest entschlossen dastand.
„ Denn Ich will dass du bei mir bleibst, weißt du…" sagte er und Hermine fühlte viele kleine Schmetterlinge, die in ihrer Magengegend sich zu regen begannen.
„Weißt du wie sehr du mir weh getan hast, als du mich damals einfach allein gelassen hast?" fragte Hermine, erschrocken wie schnell ihr die Worte über die Lippen gelitten waren, so je hatte sich die Schmetterlinge verstummen lassen.
„Ja ich kann es mir vorstellen." Sagte Ron und spürte wie Hass in ihm aufkochte, Hass auf sich selbst. Er ließ ihre Hand los und starrte auf den Boden. Hermine verschränkte ihre Arme, der Himmel begann ein tiefes Blau anzunehmen und die ersten Sterne standen am Firmament. Sie biss sich auf die Lippe und sah wie Ron eine Hand zur Faust geballt hatte.
„ Ich weiß, dass es dumm war, dass es idiotisch war, völlig unbedacht und vor allem, dass es falsch war. Ich war nicht ganz bei Sinnen, aber ich will keine Ausreden suchen." Er sah Hermine an und wie sich die Lampe die angegangen war, in ihren Augen widerspiegelte. Er hielt sie an den Oberarmen.
„Ich habe einen Fehler gemacht, einen großen Fehler. Ich hoffe wirklich, dass du mit eines Tages vergeben kannst, denn egal was passiert, so etwas wird nie wieder vorkommen. Ich will dich nicht verlieren, niemals.
Und ich weiß wie egoistisch sich das anhört, aber ich will, dass du hier bei mir bleibst, ich will, dass du in meiner Nähe bist. Keine Ahnung ob es Sinn macht…"
Hermine versuchte angestrengt einen klaren Gedanken zu fassen, doch Ron, sein Blick, wie er dastand, wie er sie bat bei ihm zu bleiben, das Alles schien so auf so verwirrende Weise, genau das zu sein, was sie wollte.
Hermine spürte plötzlich, das ihre Augen unerwartet feucht wurden und ihre Wangen rosa wurden.
„Ja." Sagte sie und fürchtete schon sie hätte es zu leise gesagt. Ron nahm ihr Gesicht in seine Hände. „ Du wirst nie wieder weggehen? " fragte sie und sie fühlte wie ihre Stimme zittriger wurde und nach dem letzten Wort abknickte. Ron sah sie an und lächelte und als er sprach wusste Hermine, dass er die Wahrheit sagen würde.
„Ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder verlassen, niemals wieder!"
Er berührte ihre Lippen sanft mit seinen zu einem sanften und flüchtigen Kuss. Ron sah sie an und strich ihr durch die Haare, welche im schwachen Schein der Laterne einen goldenen Schimmer hatte. Hermine sah ihn an mit ihren großen, braunen Augen und lächelte mit ihm.
Ron beugte sich wieder zu ihr, doch seine Lippen waren nicht wie zuvor etwas zaghaft, denn die Leidenschaft lies die Zaghaftigkeit schnell verschwinden und er gab dem Kuss so viel Ausdruck, dass Hermine fühlte wie ihre Knie weich wurden.
Sie griff nach seinem Hemd und zog ihn näher an sich.
Sie begann zu verstehen, dass die Schmetterlinge in ihrem Bauch ein Freudenfest feierten und sie betete, dass das Fest nie enden würde.
To be continued?
Es könnte weiter gehen...
...wenn ich genug von euch höre!!
xxx Lea
