Diese Geschichte entstammt in ihrer Grundidee einem Harry Potter Forenrollenspiel. Entsprechend tauchen einige Charaktere auf, die es in J.K. Rowlings Welt nicht gibt und die so auch nicht zustande hätten kommen können. Da das Spiel aber sehr viel Spaß gemacht hat, habe ich versucht, es festzuhalten. Ich schätze, dass es spätestens ab dem dritten Kapitel ein Selbstläufer sein wird, der nichts mehr mit der Story des Spiels zu tun haben wird (das wurde später doch ein bisschen zuuu abgedreht), aber ich dachte mir, es macht Sinn, den Anfang zu erklären. Bisher umfasst diese FanFiktion erst 4 Seiten, die bestimmt ein halbes Jahr alt sind und ich weiß gar nicht so genau, ob meine Ideen reichen, sie deutlich zu verlängern, aber ich habe Lust, sie euch zu zeigen. Also bitte, spart nicht an Reviews!

Disclaimer: Die Welt und ein großteil der Figuren sind geistiges Eigentum von J.K. Rowling. Ein Teil der Figuren und der Zusammenhang gehören mir. Ich verdiene hiermit keinerlei Geld.

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Kapitel 1 - Das Schuljahr beginnt

Die Sonne war bereits aufgegangen und ein paar wenige tapfere Vögel zwitscherten im Garten. Es gab nie viele Vögel, weil Azrael gerne jagte. Azrael war ein schwarzer Kater mit einer Narbe über seinem linken Auge. Und er war der König des Gartens.

Durch diese friedliche Stille drang eine Stimme. „Kinder, ihr müsst endlich aufstehen! Beeilt euch, sonst kommen wir zu spät."

Die Antwort war fast synchrones Brummeln. Wenige Minuten später flog die Tür auf und die Decke schwebte durch das Zimmer. Das Fenster ging auf und ein frischer Wind wehte herein. Mit undefinierbaren Geräuschen stand Lacrima auf. Ihre langen, unwahrscheinlich hellblonden Haare waren völlig zerzaust und ihre eh schon blasse Haut war noch ein wenig blasser.

Nachdem sie sich fertig gemacht hatte quälte sie sich zum Frühstückstisch und begegnete dem verschlafenen Blick ihres großen Bruders. Sie musste lächeln, denn wieder einmal fiel ihr auf, wie ähnlich sie sich waren, obwohl sie die letzten vier Jahre nur die Sommerferien miteinander verbrachten.

Sie setzte sich neben ihn und stieß ihn an. „Guten Morgen, Bruderherz!"

Wieder war die Antwort nur ein Brummeln. Lacrima musste grinsen und lehnte sich zu ihm rüber. „Und jetzt stell dir vor, du müsstest deine Taschen selber packen!"

Ihr Bruder drehte sich genervt zu ihr um und versuchte, sie mit seiner Hand zu verscheuchen. Er war morgens noch schlechter gelaunt als sie selbst und sie war schon ein echter Morgenmuffel. Es sei denn, sie saß neben ihm. Das steigerte ihre Laune jedes Mal in Rekordzeit.

Nach dem Frühstück zogen sie sich an und stellten sich vor den Kamin. Lacrima drehte sich zu ihrer Mutter um. „Können wir eigentlich nie wie normale Leute reisen?"

Ihre Mutter stöhnte und sah sich verstohlen um. „Lacrima, wir reisen nicht wie diese Muggel, weil wir es nicht nötig haben, wie sie zu reisen. Und wir werden sicher nicht auf einem Besen bis London fliegen. Und außerdem sollst du dich mit solchen Äußerungen zurückhalten, wenn dein Vater in der Nähe ist."

Lacrima ärgerte sich. Sie hatte gar nicht gemeint, dass sie wie Muggel reisen wollte. Sie hatte es nur satt, durch den Kamin zu fliegen. Ihr Bruder schüttelte nur den Kopf, griff in einen Kelch, warf das Pulver in den Kamin und verschwand.

Das blonde Mädchen tat es ihm nach und landete im Hinterzimmer einer schäbigen Kneipe in der Nokturn-Gasse. Sie klopfte den Staub von ihrer Kleidung und folgte ihrem Bruder nach vorne. Als sie den Gastraum betreten hatte, wusste sie wieder, warum sie diesen Laden nicht mochte.

Schmierige alte Männer mit kaputten Zähnen grinsten sie dreckig an und machten Anstalten, zu ihr zu kommen. Andere winkten sie zu ihrem Tisch und eklige alte Frauen in noch älterer und schäbigerer Kleidung musterten sie, als wäre sie der Teufel.

Langsam trat sie näher an ihren Bruder heran, der den Arm um sie legte und sie nach draußen führte. „Ach Lacci, sei doch nicht immer so empfindlich, wenn wir hier sind."

Sie machte sich von ihm los und ging ein paar Schritte von ihm weg. „Empfindlich?" Empört stemmte sie die Hände in die Hüften. „Du hast doch selber gesehen, wie sie mich ansehen."

Beleidigt drehte sie sich weg. Jetzt, wo ihre Pubertät in vollem Gange war, geschah es häufiger, dass sie unverhohlen von schleimigen Widerlingen angestarrt wurde. Ihr Bruder wollte gerade dazu ansetzen, sie ein wenig aufzuziehen, als ihre Eltern erhobenen Hauptes durch die Tür traten. Ihr Vater baute sich vor ihnen auf. „Was habe ich euch gesagt über das Herumlaufen in der Nokturn-Gasse?"

Seine Stimme klang streng. Lacrima wollte etwas erwidern, aber ihr Bruder kam ihr zuvor. „Verzeih, Vater, aber Lacci war schwindelig und deshalb sind wir vor die Tür gegangen."

Ihr Vater sah streng von einem zum anderen, sagte aber nichts mehr.

„So, nun aber los, sonst kommen wir doch noch zu spät." Ihre Mutter machte sich eilig auf in Richtung Bahnhof. Dort angekommen herrschte reger Durchgangsverkehr. Angewidert stolzierten ihre Eltern zwischen den Muggeln durch zur Bahnsteigabtrennung.

Lacrima hörte ihren Vater murmeln: „Eine Zumutung ist das hier…"

Auf dem Gleis 9 ¾ war das Gedränge allerdings kein Stück besser. Fast alle Schüler waren in Begleitung ihrer Familien zum Zug gekommen und standen sich nun gegenseitig im Weg. Auf wundersame Weise hatte ihre Familie an diesem Gleis jedoch noch nie das Problem gehabt, sich durchkämpfen zu müssen.

Lacrima selber sah dieses Gleis erst zum zweiten Mal. Als ihr Bruder das erste Mal hier her kommen durfte, hatte sie ihn begleitet, den Bahnhof jedoch mit ihrer Mutter noch vor dem großen Ansturm verlassen. Ein Jahr später musste sie selber zur Schule gehen und konnte ihn nicht mehr begleiten. Dafür hatte er sie immer zum Hafen gebracht, weil sie drei Tage vor ihm abreisen musste.

Neugierig schaute sie sich um. Laut Bahnhofsuhr hatten sie nur noch knapp zehn Minuten Zeit, also war Verabschieden vorrangig. Ihre Mutter nahm Lacrima in den Arm und drückte sie, als würden sie sich nie wieder sehen.

Als es langsam unangenehm wurde, schritt ihr Vater ein und zog sie zurück. „Cissy, ich bitte dich, sie kommen doch wieder!"

Dann klopfte er seinem Sohn stolz auf die Schulter. „Pass auf deine Schwester auf, Du bist jetzt für sie verantwortlich. Enttäusch mich nicht!"

Zu seiner Tochter gewand: „Hör auf deinen Bruder Lacrima und mach uns keine Schande."

Lacrima schüttelte den Kopf, drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange und folgte ihrem Bruder in den Zug. Auf der Suche nach seinen Freunden beschloss sie, es gerne ohne seine Starthilfe zu versuchen. Sie schickte ihn alleine weiter und setzte sich in ein leeres Abteil.

Kurze Zeit nach ihr kam ein sehr hübsches junges Mädchen ins Abteil und sah sich verwirrt um. „Ist ier noch frei?"

Lacrima lächelte sie an. „Ja. Bist Du auch neu?" Das Mädchen setzte sich begeistert und nickte aufgeregt. „Ja, bin isch. Isch atte gedacht, dass isch die einzige bin, die dieses Jahr neu auf die Schule kommt und nischt in der ersten Klasse ist."

„Na, jetzt sind wir schon zu zweit. Hallo, ich bin Lacrima." Sie streckte dem Mädchen ihre Hand hin. Diese schüttelte sie erleichtert. „Mein Name ist Felicia. Meine Schwester Fleur war vor einem Jahr an dieser Schule."

Lacrima unterdrückte jegliche Reaktion und nahm es einfach als Gegebenheit hin. Das erklärte, warum das Mädchen so hübsch war. „Ich muss gestehen, deine Schwester war nicht gerade mein Favorit."

Felicia sah sie fragend an. „Ich habe noch im letzten Jahr Durmstrang besucht."

Felicia nickte verständnisvoll. Das irritierte Lacrima. Sie hatte mit Entsetzen oder zumindest Erstaunen als Standartreaktion gerechnet. Sie unterhielten sich ein bisschen über das Trimagische Turnier, bis der Zug endgültig losfuhr. Während sie sprachen, ließ Lacrima ihren Blick durch das Abteil wandern. Bei der Tür zum Gang angekommen erschrak sie unmerklich. Das konnte nicht wahr sein. Nicht sie und nicht hier.

„Entschuldige mich kurz." Lacrima stand auf und öffnete die Abteiltür. Ein Abteil weiter versuchte ein junges Mädchen mir schwarzen Locken gerade einen Platz zu finden. Als Lacrima in den Flur trat, drehte das Mädchen sich zu ihr um. Lacrima deutete auf ihr Abteil. „Hier ist noch Platz, setz dich doch."

Das Mädchen überlegte kurz und kam dann auf sie zu. Gemeinsam gingen sie ins Abteil zurück und setzten sich. Das neue Mädchen reiste scheinbar wie Lacrima ohne Gepäck. Felicia stellte sich der Fremden vor. Diese sah fragend zu Lacrima, welche kaum sichtbar den Kopf schüttelte. „Ich bin Stella!".

Stella stellte sich beiden vor. Auch Lacrima stellte sich noch einmal vor und setzte ihren Small Talk mit Felicia fort.

Als der Essenswagen bei ihnen ankam, deckten sie sich ein und teilten ihre Errungenschaft. Irgendwann entschuldigte sich Felicia und machte sich auf die Suche nach der Toilette. Sie war kaum außer Hörweite, als Stella und Lacrima gleichzeitig aufsprangen und einander anfunkelten. „Was machst DU denn hier?"

Sie hatten dir Frage gleichzeitig gestellt und mussten ein Lächeln unterdrücken. Lacrima setzte sich durch. „Los, du zuerst." Stella seufzte und setzte sich. „Mein Vater wollte es so. Auf Grund der Ereignisse im vergangenen Jahr will er ein Auge auf mich haben können. Vielleicht sehe ich ihn dann endlich mal. In den Ferien war er fast immer unterwegs."

Lacrima dachte darüber nach. Stella sah sie erwartungsvoll an. „Ja, schon gut!" Lacrima stöhnte genervt.

„Meine Mutter wollte es so. Jemand an meiner alten Schule ist im Ansehen meiner Eltern massiv gesunken und meine Mutter wollte mich in ihrer erreichbaren Nähe haben. Außerdem kann mein Bruder jetzt ein Auge auf mich haben. Und das alles, obwohl mein Vater so dafür gekämpft hat, wenigstens mich nach Durmstrang zu schicken."

Stella nickte. „Oh ja, das war nicht leicht. Aber über die Nähe zu Deinem Bruder freust du dich doch sicher."

„Natürlich!" Lacrimas Gesichtszüge wurden für einen kurzen Augenblick fröhlich. Stella sah sie nachdenklich an. „Und was machen wir jetzt?"

„Du meinst, wie wir jetzt mit dieser unerwarteten Situation umgehen?" Stella nickte. Beide dachten darüber nach, warum ihre Eltern ihnen nichts davon gesagt hatten, dass sie sich hier treffen würden. Sie kamen zu keinem Ergebnis, weil Felicia wieder zurückkehrte.

Am Bahnhof angekommen, suchten die drei sich gemeinsam eine Kutsche zum Schloss. Langsam spürte Lacrima Nervosität aufsteigen. Sie atmete ein paar Mal tief durch, bis Felicia sie besorgt ansah. Lacrima lächelte. „Ist schon gut, aber der Hut macht mich ein bisschen nervös."

Stella sah aus, als könnte sie das bestens nachvollziehen. Felicia erinnerte sich. „Ah ja, meine Schwester at mir erzählt, dass Ogwarts die Schüler von einem Ut einteilen lässt, der spreschen kann. Sehr sonderbar, wenn ihr misch fragt." Die beiden anderen lachten.

Als sie im Schloss ankamen, verging ihnen das Lachen. Sowohl für Lacrima als auch für Stella war die Hauseinteilung sehr wichtig. Als die drei die große Halle betraten, erinnerte Dumbledor gerade vorsichtig an die Ereignisse des letzten Schuljahres und erklärte, dass ein paar Eltern deshalb ihre Kinder aus dem Ausland zurückholten um sie von nun an in ihrer Nähe zu haben und nach Hogwarts zu schicken.

Er erklärte, dass auch die Neuzugänge der höheren Jahrgänge sich dem Hut unterziehen mussten und dass dies noch vor der Einteilung der Erstklässler geschehen sollte. Aufmuntert winkte er den Neuen zu. Lacrima ließ ihren Blick wandern und sah ihren Bruder und seine Freunde die sich offenbar über sie unterhielten.

Und sie nahm einen eindringlichen Blick vom Lehrertisch wahr. Stella gesellte sich neben sie und flüsterte: „Na toll, er beobachtet dich und nicht mich!" Lacrima zuckte mit den Schultern. Sie wurde nervöser. Sie kannte die Erwartungen ihrer Familie und die von deren Freunden.

Felicia war vor ihnen dran. Sie ging nach vorne und der Hut schickte sie nach Hufflepuff. Der Tisch jubelte und empfing Felicia mit Applaus. Lacrima seufzte. Ihre Knie zitterten leicht. Professor McGonagal rief den nächsten Namen. „Lacrima Malfoy!"

Durch den Tisch der Gryffindors zog sich ein entsetztes Aufstöhnen. Am Tisch der Slytherins wurden Beifallsbekundungen laut. Lacrima lächelte ihnen unsicher zu und ging nach vorne. Die Professorin setzte ihr den Hut auf den Kopf und Lacrimas Herz begann zu rasen. Dann verkündete der Hut laut und deutlich sein Ergebnis. „Hufflepuff!"

Lacrima wurde noch blasser, als sie es schon von Natur aus war. Sie blieb wie erstarrt sitzen, bis Professor McGonagal sie wegführte. Lacrima spürte fassungslose Blicke von Seiten der Slytherins. Aufgelöst lehnte sie sich an die Wand und spürte Übelkeit aufsteigen. Das konnte nicht wahr sein. Das DURFTE nicht wahr sein. Sie musste träumen.

Erst als Felicia vor ihr stand und auf sie einredete, merkte sie, dass sie wach sein musste. Die kleine Malfoy rutschte an der Wand zu Boden und zog die Knie an. Die Aufmerksamkeit der Schüler wurde nun glücklicherweise abgelenkt, da die nächste nach vorne gerufen wurde. „Stella Snape!"

Die Gryffindors brachten keinen Ton mehr hervor. Am Tisch der Slytherins herrschten gemischte Gefühle. Stella ging ebenso nervös nach vorne, denn auch auf ihr lasteten Erwartungen, mit dem Unterschied, dass Stella sie nicht erfüllen wollte. Sie bekam den Hut aufgesetzt und nach kurzer Zeit verkündete dieser: „Slytherin!"

Snapes Augen strahlten vor Glück. Stella hingegen sah enttäuscht aus. Sie ging langsam auf Lacrima zu.

Plötzlich hörte man ein Prusten vom Tisch der Gryffindors. Alle wandten sich ihnen zu. Fred und George Weasley fielen fast von der Bank vor Lachen. Dumbledor räusperte sich - jedoch erfolglos. Professor McGonagals Stimme unterbrach das Lachen. „Mr. Weasley? Haben Sie vielleicht etwas dazu zu sagen, dass der Sprechende Hut sich gerade auflöst?"

Lacrima sprang auf, Stella drehte sich hektisch zu den Lehrern zurück. Die Zwillinge standen auf, versuchten beschämt auszusehen, konnten ihr Lachen aber nicht zurückhalten. Sie gingen nach vorne und erklärten prustend, dass sie den Hut dupliziert und bezaubert hatten um den Erstklässlern einen besonderen Empfang zu bereiten.

Dumbledor musste schmunzeln, die Hauslehrer reagierten nicht ganz so gnädig und Filch wirkte sauer. Dumbledor schickte ihn los, den echten Hut zu holen. Während der Hausmeister unterwegs war, hielten Stella und Lacrima sich an den Händen um ihr Zittern ein wenig unter Kontrolle zu bekommen.

Bei beiden Mädchen rasten die Herzen. Beiden kam es vor, als wäre eine Ewigkeit vergangen, bis der echte Hut endlich da war. Felicia wurde wieder nach vorne gerufen und dieses mal nach Ravenclaw eingeteilt. Den Hufflepuffs tat das zwar Leid, aber Felicia war es egal, in welches Haus sie gesteckt wurde.

Lacrima hatte Angst, nach vorne zu gehen, rang sich mühsam dazu durch und musste nicht mal warten, bis der Hut ihren Kopf berührte. „Slytherin!"

Tränen der Erleichterung traten ihr in die Augen und freudestrahlend fiel sie ihrem lachenden Bruder in die Arme. Der Slytherin Tisch begrüßte sie mit donnerndem Beifall. Stella setzte sich ebenfalls ein zweites Mal auf den Stuhl und bekam den Hut aufgesetzt. Nach einigen Minuten verkündete der Hut „Gryffindor!".

Der übliche Applaus für neue Mitglieder blieb aus, bis Professor McGonagal anfing, in die Hände zu klatschen. Stella drehte sich zu ihrem Vater um, der den Blick von ihr abwandte. Geknickt setzte sie sich an den Tisch ihres neuen Hauses.

Dann wurden die Erstklässler verteilt und das Abendessen eröffnet. Dracos Schwester ließ sich begeistert von ihrem Haus feiern. Sie genoss die Aufmerksamkeit der anderen Schüler.

Snapes Tochter aß einsam und schweigend und musste Geflüster und böse Blicke über sich ergehen lassen. Nach dem Essen sollten die Schüler sich auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume machen.

Lacrima wollte Draco folgen, als eine Stimme hinter ihr sie ansprach. Sie drehte sich um und vor ihr stand Snape. Er begrüßte sie lächelnd, gratulierte zu ihrer Hauseinteilung und freute sich auf den zukünftigen Unterricht.

Seine Tochter würdigte er keines Blickes. Mit hängendem Kopf folgte Stella ihren neuen Hausgenossen in den Gemeinschaftsraum. Lacrima lief ihrem Bruder nach, konnte aber nicht aufhören, über Stella nachzudenken. Eigentlich konnte es ihr doch egal sein. Sie mochten sich doch überhaupt nicht mehr wirklich.

Aber wenn es ihr selbst so ergangen wäre, würde sie sich ihren Eltern gar nicht mehr unter die Augen trauen. Stella tat ihr einfach nur Leid.

Als sie den Kerkerraum betrat, stand Draco auf und verschaffte sich Gehör. Er machte allen noch mal sehr deutlich, wer Lacrima war und wie sie gefälligst zu behandeln wäre. Lacrima konnte nur mit Mühe verhindern, rot anzulaufen und setzte sich auf einen leeren Sessel.

Nach seiner Ansprache setzte Draco sich auf das Sofa neben dem Sessel und lächelte seine Schwester an. „Dad wird unglaublich stolz sein, wenn er davon erfährt. Und Mom wird sicher in Tränen ausbrechen." Lacrima lächelte zurück. Sie war glücklich, mit ihrem Bruder zusammen zu sein und sie war froh, die Erwartungen ihrer Eltern erfüllen zu können. (Fortsetzung folgt)