Hope? 1

Noch immer saß der Junge am Boden, den Mann in seinen Armen.

Das Zittern hatte nachgelassen und auch das Gemurmel aufgehört.

Nun lag Severus Snape also hier. Geschunden und gedemütigt in den Armen des Harry Potter – sein Sohn.

Jener wusste nicht recht, was er nun tun sollte.

Er wollte dem Mann helfen, auch, wenn er nicht wusste, wieso.

Irgendwie kam es ihm richtig vor, er fühle sich dazu verpflichtet.

Außerdem hatte er ihm doch auch schon so oft geholfen.

„Professor, können sie aufstehen?", fragte er also leise nach.

Keine Antwort.

Was also sollte er nun tun?

Harry überlegte und kam dann zu dem Schluss, dass er Hilfe rufen musste.

„Dobby!"

Der Elf erschien fast sofort.

Erleichtert seufzte der Junge und sah dann auf den Mann, der noch immer an ihn geklammert da saß.

„Dobby, kannst du uns bitte nach oben in mein Zimmer bringen?"

„Dobby können das machen! Dobby machen das gerne für Harry Potter, Sir!"

So festigte Harry den Griff um seinen Lehrer und deutete dann an, dass der Elf sie teleportieren konnte.

Der Junge landete mit seinem Lehrer auf dem Bett, was der erschrocken zur Kenntnis nahm.

Das Zittern wurde wieder stärker und die Finger krallten sich heftiger an ihn.

„Professor? Hören sie, Professor!", sprach er den anderen an.

Doch der Mann reagierte nicht, hielt sich einfach nur an dem Jungen fest.

Aber der drückte ihn nun ein wenig von sich weg, um ihm in die Augen zu sehen.

Severus wich dem Blick des Jungen aus, er konnte ihm nicht in die Augen sehen. Niemals mehr!

Jedenfalls wollte er das nicht.

„Können Dobby noch was tun?", piepste die Stimme des Hauselfen.

„Ja, bring bitte einen Beruhigungstee und aus der Hausapotheke, Schmerz- und Heiltränke."

Mit einem Plopp verschwand das kleine Wesen, nur, um fünf Minuten später wieder zurückzukommen.

Er stellte ein Tablett mit dem Gewünschten ab und verbeugte sich.

„Harry Potter, Sir, braucht sonst noch was?"

Angesprochener schüttelte den Kopf.

„Nein, ich rufe dich, wenn was ist. Danke."

Und der Hauself verschwand wieder.

Harry griff nach der Kanne, schüttete die Tasse halbvoll und pustete ein wenig. Dann probierte er, ob der Tee trinkwarm war, ehe er sie dem Mann an die Lippen hielt.

„Trinken sie, das wird ihnen gut tun."

Severus wollte nicht.

Schon, dass Harry ihn gefunden hatte, war nicht gut gewesen.

Jetzt kümmerte er sich um ihn, obwohl er immer so gemein zu ihm gewesen war.

Was war das für eine Logik?

Der junge Potter wusste keinen anderen Weg, als den anderen zum Trinken zu zwingen.

Also drückte er ihm in die Wangen, damit sich der Mund öffnete. Dann setzte er die Tasse an und neigte sie.

Ergeben trank der Mann ein paar Schlucke, bis er nicht mehr konnte.

Zufrieden stellte Harry die Tasse zurück, dann schob er den anderen wieder etwas von sich.

„Professor? Ich muss nach unten und Bescheid sagen, dass ich nicht mehr komme."

Nun sah Severus doch auf.

„Was?", fragte er mit brüchiger Stimme.

„Na ja, ich muss doch den anderen sagen, dass ich nicht mehr zum Fuchsbau gehe. Sonst machen sie sich Sorgen."

Der Ältere schüttelte den Kopf.

„Geh zurück.", meinte er dann. Es war nicht gut, wenn Artuhr das erfuhr...

Harry jedoch war alles andere, als begeistert.

„Ich kann sie unmöglich so alleine lassen! Ich werde jetzt unten Ron sagen, dass ich hier bleibe und dann wieder kommen. Sie werden auf dem Bett sitzen bleiben und warten, ja?"

Mit diesen Worten schloss sich die Tür und der Mann war alleine.

Er stützte das Gesicht in die Hände und bebte.

Alles war dabei, den Bach runter zu gehen.

Das, was mit am meisten in seinem Leben bedeutete, wurde doch eh schon gefährdet und nun noch zusätzlich durch ihn!

Was hatte er getan, dass alles so aus den Fugen geriet?

Er hatte doch nur ein schönes Leben gewollt. Mit Sirius und seinem kleinen Sohn..

Stattdessen hatte er Sirius an Azkaban und später an diesen vermaledeiten Torbogen verloren und sein Sohn hielt andere für seine Eltern...

Und nun begann das Spiel mit dem Weasley von neuem.

Er fühlte sich dreckiger als je zuvor.

Langsam und das Gesicht vor Schmerzen verziehend, versuchte er aufzustehen.

Nur schwer kam er auf die Beine, da sie so zitterten und sein Gewicht nicht tragen wollten.

Er erreichte die Tür zum Badezimmer, aber weiter kam er nicht.

Harry war die Stufen schnell nach oben gehastet und ins Zimmer gekommen.

Doch fand er ein leeres Bett vor.

Schnell suchte er die Umgebung ab und fand seinen Professor am Türrahmen gelehnt, der zum Bad führte.

„Was machen sie denn da?", fragte er erschrocken und half dem anderen erst mal auf die Beine, ehe er ihn zur Badewanne führte und dort auf dem Rand niedersitzen ließ.

Hastig lief er zurück ins Schlafzimmer, um einen der Schmerztränke zu holen.

„Hier, das hilft gegen den Schmerz, trinken sie.", meinte er und Severus tat es.

Dann sah sich der Junge suchend um.

„Ich lasse ein Bad ein, das wird ihnen gut tun."

Schon wollte er das Wasser anstellen, da wurde er aufgehalten.

„Ich dusche..."

Harry war überrascht, dass sich der Mann so plötzlich aufmüpfig verhielt.

„Sie können sich ja nicht mal auf den Beinen halten, wie wollen sie denn da duschen?"

Severus wusste, dass der andere Recht hatte und beließ es dabei.

Der Junge unterdes hatte den Hahn aufgedreht und Wasser lief ins Waschbecken.

Nebenbei suchte er nach Waschlappen.

Der Lehrer beobachtete ihn nicht, hatte er doch Angst, Abscheu oder Ekel im Gesicht des Jungen zu sehen.

Er fragte sich eh schon zum hundertsten Mal, wieso er hier war.

Und er hatte diesen Gedanken gerade zuende gedacht, da fühlte er eine Hand, die sein Kinn anhob.

Überrascht sah er in die Augen des Jungen, der sachte lächelte.

Dann brannte es ein wenig an seinem Mund, als Harry abtupfte.

„Sie haben sich die Lippe blutig gebissen..", war die Aussage des anderen.

Der Junge spülte den Waschlappen aus und zog dann die Decke von Severus´ Schultern, um so das Brandzeichen freizulegen. Dann begann er, die verbrannte Haut zu säubern.

Es tat weh und so zuckte der Mann öfters zusammen.

Der Tränkemeister war verwirrt darüber, wie ruhig Harry überhaupt an die Sache ging, oder, dass er ihn nicht anstarrte.

Nein, er säuberte die Verletzungen und wusch ihn, ohne irgendwelche Anzeichen dafür, dass es ihm etwas ausmachen würde.

Etwas, was Severus nicht verstand..

Der Lappen wurde ausgespült und zur Seite gelegt, dann nahm Harry einen Neuen und tränkte ihn mit kaltem Wasser.

Den legte er auf die Brandstelle, um sie noch weiter zu kühlen.

Für dies war Severus sehr dankbar, denn es schmerzte noch immer bei jeder Bewegung. Und nicht nur das..

Mit seiner Versorgung fertig, holte Harry ein Flakon mit dem Heiltrank.

Den gab er seinem Lehrer und der trank ohne Einwand.

„Sagen sie mir, wer das war?", brach der Junge dann die Stille.

Der Ältere zuckte merklich zusammen, dann schütteltet er den Kopf.

„Gut.. Kommen sie, ich helfe ihnen ins Bett."

Der Lehrer schlief schon eine Weile, als Harry endlich seine Suche beendet hatte.

Am Morgen hatte er einen Brief erhalten, den er unbedingt lesen wollte. Er war von seinem Paten, den er unendlich vermisste, seit er tot war. Was nicht hieß, dass er ihn vorher weniger gern um sich gehabt hatte.

Es wunderte ihn, dass er den Brief erst jetzt bekam...

Sorgfältig öffnete er den Umschlag und entfaltete das Pergament, auf dem mit schöner Handschrift geschrieben stand:

Lieber Harry,

wenn du das liest, werde ich wohl nicht mehr leben. Oder aber schon und ich gebe ihn dir halt, damit du ihn trotzdem lesen kannst..

Aber das ist wohl im Moment völlig unwichtig.

Du fragst dich sicher, warum ich dir überhaupt einen Brief schreibe und es dir nicht sagte, als ich wieder aus Azkaban raus war...?

Nun, das hängt damit zusammen, dass ich zuvor mit jemandem darüber reden musste.

Um es kurz zu machen:

James und Lily Potter, waren nicht deine richtigen Eltern.

Das Gesicht des Jungen blieb unverändert. Eine Hand hob sich und strich eine Strähne hinters Ohr, dann las er weiter:

Weißt du, du bist als Baby zu den beiden gegeben worden, um dich vor Gefahren zu schützen. Lily konnte keine Kinder bekommen. Und obwohl sie bei vielen Ärzten waren, konnte ihr nicht geholfen werden. Deshalb hatten sie die Aufgabe sehr gerne angenommen und dich geliebt wie ihr eigenes Kind...

Ich möchte, dass du weißt, wer deine leiblichen Eltern sind, Harry. Und das sind nun mal nicht mein bester Freund, James und seine Frau.

Um genau zu sein, bin ich dein Vater, Harry.

Nun zeigte sich doch etwas auf dem Gesicht des Jungen. Erst schien es Schock zu sein, was aber schnell von einem fröhlichen Glitzern, in den Augen, abgelöst wurde. Dann aber spiegelt sich Traurigkeit wieder.

Sirius war tot...

Ich weiß, das muss nun ein Schock für dich sein und ich hoffe, du kannst mir das verzeihen, falls ich nicht mehr bei dir bin.

Es fiel mir schwer, es vor dir geheim zu halten, glaube mir bitte.

Du möchtest natürlich auch wissen, wer deine Mutter ist, richtig? Ja, natürlich..

Nun, es ist so, dass deine Mutter´ ebenfalls ein Mann ist.

Das schockte Harry jetzt weniger. Er hatte sich sowieso gefragt, auf welches Geschlecht Siri gestanden hatte, weil er nie über Frauen gesprochen hatte. Und wenn, dann nur gelästert.

Harry wusste auch, dass James und Remus seine besten Freunde gewesen waren, also kam doch nur noch einer in Frage, oder?

Aber, ob Remi wirklich...?

Du wirst jetzt wohlmöglich aus allen Wolken fallen, wenn ich dir den Namen deines Dad´s nenne.

Aber bitte vertraue mir, wenn ich dir sage, dass er dich über alles liebt und jedes erdenkliche Opfer bringen würde, um dich zu schützen.

Dein anderer Vater heißt Severus Snape.

Severus war damals, als du geboren wurdest, überglücklich und ich erst...!

Doch wir hatten Angst um dich. Severus galt als Todesser und ich als Mitglied des Ordens.

Du kannst dir vorstellen, welche Probleme es da gegeben hätte.

Es wussten nur James und Lily, dass du unser Sohn warst. Nicht einmal Remus hatte ich davon erzählt.

Nun war der dunkelhaarige Junge doch überrascht und geschockt zugleich.

Sein Tränkeprofessor, sein Hasslehrer Nummer eins, sollte sein Dad sein? Grüne Augen waren geweitet auf den Mann gerichtet.

Es war ein seltsames Gefühl und sofort änderte sich das Denken über diesen Menschen, der dort in seinem Bett lag und schlief.

Weißt du, dein Dad wollte unter keinen Umständen, dass dir Gefahr droht. Ich natürlich auch nicht..

Und so beschlossen wir, dass wir dich den Potters anvertrauen. Natürlich hatten wir immer Kontakt und ich ließ mich als dein Pate registrieren, damit ich in deiner Nähe war und dich zu mir holen konnte, falls den beiden etwas passierte.

Severus wollte es dir nie sagen, zumindest nicht, bevor der Krieg ein Ende gefunden hat.

Aber ich war der Meinung, dass du es wissen musst.

Ich weiß ja, dass du in deinem Leben schon viel durchmachen musstest, das hast du mir erzählt. Und es tat mir weh, das zu hören.

Deshalb wollte ich, dass du eine Familie hast. Du solltest wissen, wer deine Eltern sind und endlich jemanden haben, der für dich da ist.

Auch, wenn es nur einer von uns beiden sein sollte...

Ich hoffe, dass du deinem Dad nicht böse bist, dass er dich in den letzten Jahren so behandelt hat.

Er tat das sicher nicht mit Freude. Aber er wollte, dass du weit weg von ihm bist und damit in Sicherheit..

Er weiß nichts von dem Brief, das sollte ich dir vielleicht auch noch sagen!

Jedenfalls würde Severus alles für dich tun. Jedes Opfer bringen, um dich zu schützen.

Also bitte, mein Sohn, gib ihm eine Chance, er liebt dich über alles!

Dein dich über alles liebender Vater,

Sirius Black

Der Tag war mittlerweile angebrochen und Harry starrte die letzten Zeilen des Briefes immer noch an.

Jetzt schienen einige Dinge in der Vergangenheit, Sinn zu machen.

Wieder wanderte Harrys Blick zu dem Mann in seinem Bett.

Langsam drang ein Gedanke in sein Bewusstsein und ein Gefühl der Freude breitete sich in seinem Inneren aus.

Er hatte einen Dad!

Langsam erhob sich der Junge und ging zum Bett herüber, sank dort auf die Knie und legte die Arme auf die Matratze, ehe er den Kopf auf diese senkte und kurz darauf im Land der Träume war.

Severus drehte den Kopf einige Male hin und her, ehe er schwer die Augen öffnete. Sonne blendete ihn und er drehte den Kopf weiter. Gleichzeitig versuchte er den rechten Arm anzuheben, auf dem aber ein Gewicht lag.

Verwirrt sah er dort hin und entdeckte einen schlafenden Harry.

Der aber durch die Bewegung langsam erwachte.

Er blinzelte und sah dann auf, in schwarze Augen.

„Oh, du bist wach?"

Severus war überrascht, den Jungen an dieser Stelle zu finden.

Aber dieser Gedanke wurde unterbrochen, als er angesprochen wurde.

„Wie geht es dir?"

„Ich... ganz gut..."

So wirklich glauben konnte Harry das nicht. Aber er ignorierte das zuerst einmal und stand auf, um sich zu strecken. Seine Gelenke konnten ein wenig Bewegung durchaus vertragen. Die Nacht war nicht bequem gewesen...

Nun aber richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Liegenden.

„Ich habe einen Brief bekommen, von Sirius.", sagte er und wartete die Reaktion des anderen ab.

Sie kam in Form eines erschrockenen Zusammenzuckens.

„So? Von diesem Köter?"

Der Junge lächelte schwach.

„Ja, er hat mir sehr interessante Dinge erzählt. Etwas, das ich sonst nicht erfahren hätte. Über sich, meine Eltern und Freunde..."

Nun schien Severus ein wenig interessierter zu werden.

„Was hat er denn gesagt?", erkundigte er sich. Seine Stimme war noch immer brüchig und schwach.

„Na ja... Er sagte, ich solle meinem Dad nicht böse sein."

Eine Braue des Professors hob sich leicht.

„Ah ja..."

Harry schüttelte den Kopf.

„Wieso ist das hier eigentlich passiert? Wer hat dich so zugerichtet?"

Zu dieser Frage wollte der andere keine Auskunft geben, aber er wusste, dass Harry sich nicht mehr lange hinhalten lassen würde.. Also, dachte er, konnte er vielleicht ein wenig sagen?

So, dass der Junge erst mal Ruhe gab..

„Es ist so, dass.. ich habe ein Geheimnis, von dem soll niemand etwas wissen. Und ich würde alles tun, um zu verhindern, dass es an die Öffentlichkeit gerät."

Harry wurde stutzig.

Hatte nicht auch in dem Brief von Siri gestanden, dass sein Dad alles tun würde, um ihn zu schützen? Jedes Opfer bringen würde?

War das passiert, weil jemand wusste, dass er – Harry – sein Sohn war?

„Und wer war das nun?", bohrte er weiter.

Er musste es wissen, diesen Menschen würde er in die Hölle schicken!

Aber wieder sagte der Mann nichts.

Sie kamen aber auch zu keinem weitern Gespräch, denn es klopfte an der Zimmertür.

„Wer ist da?"

„Ich bin es, Arthur!", klang die Stimme hinter dem Holz.

Der Junge hatte sofort bemerkt, dass sich die Augen seines Patienten – nichts anderes war sein Vater zu Zeit – verdunkelten.

Ein heftiges Zittern lief durch den Körper und die Hände krallten sich hart in die Decke, dass die Knöchel weiß hervortraten.

Augenblicklich setzte sich Harry zu dem Mann und strich ihm über die Stirn.

Etwas, womit keiner von beiden je gerechnet hätte.

Dennoch wiederholte der Dunkelhaarige diese Geste einige Male, ehe er leise sprach:

„Er war es, nicht? Ich verspreche dir, dass er dir nichts tun wird, Dad. Keine Sorge..."

Harry hatte den Kopf schon abgewandt und hatte so den entsetzten Ausdruck in den Augen nicht mehr gesehen.

Aber es klopfte inzwischen schon sehr heftig an der Tür und der Junge öffnete lieber.

Herein trat der rothaarige Mann und sah sich im Raum um.

Dem Jungen fiel auf, dass die blauen Augen länger am Bett haften blieben.

„Was ist denn?", fragte er, um die Aufmerksamkeit des anderen zu erlangen.

Arthur blinzelte einige Male, dann sah er Harry an.

„Hermine und Ron wollten in die Winkelgasse, ich möchte wissen, ob du mit gehst?"

Der Sechzehnjährige schüttelte den Kopf.

„Nein. Außerdem, wie sie sehen, Mr. Weasley, habe ich jemanden, um den ich mich kümmern muss."

Der Mann schüttelte den Kopf.

„Aber Junge, dass kann ich doch übernehmen!"

Aus den Augenwinkeln konnte Harry sehen, dass sein Dad zusammengezuckt war.

„Nein, sie haben schon genug getan. Im übrigen werden wir heute abgeholt, von daher kann ich eh nicht weg. Und nun entschuldigen sie mich bitte. Ich wäre euch allen sehr verbunden, wenn ihr mein Haus verlassen würdet!"

Arthur war überrumpelt und nickte nur noch, als er zur Tür geschoben wurde.

Bevor der andere sie aber schließen konnte, stellte er eine Frage.

„Wieso dein Haus?"

„Na, Sirius war mein Vater, ich bin sein Sohn, dann erbe ich ja auch, oder? Und nun verlasst das Haus meiner Eltern, sofort!"

Damit knallte er die Tür ins Schloss.

Harry atmete noch dreimal tief ein, ehe er sich umdrehte und zu seinem Vater ans Bett ging.

Auf der Bettkante ließ er sich nieder und blickte dann den anderen an.

„Warum hast du es mir nicht einfach gesagt?"

Severus schwieg, er brauchte noch, damit alles in seinen Verstand sank.

„Weißt du, ich bin doch nun eh schon ständig in Gefahr und tief in den Krieg verstrickt. Was hätte es da für einen Unterschied gegeben?"

Der Mann konnte das Gesicht des Jungen sehen und ihm war klar, dass eben dieser Junge nun wusste, dass er sein Vater war.

Ein Vater, der die größte Niete war, die es gab. Und so schmutzig...

Was Sirius sagen würde, wenn er noch am leben wäre?

„Wir wollten dich schützen...", antwortete er mit kratziger, trockener Stimme.

„Voldemort und auch Dumbledore hätten dich als unseren Schwachpunkt ausgenutzt..."

„Mach dir um Voldemort keine Sorgen. Und dem Alten vertraue ich doch schon seit dem Ende des fünften Schuljahres nicht mehr. Das solltest du wissen..."

Severus nickte schweigend. Wie schlecht er doch sein eigenes Kind kannte...

Es klopfte erneut an der Zimmertür.

„Ja, wer ist da?"

Einen Spalt breit wurde geöffnet, dann trat eine blonde Frau ein und lächelte.

Aber als sie den Mann im Bett sah, wich dieses ganz schnell wieder.

„Oh, bei Merlin, Severus! Was ist denn dir passiert!", rief sie entsetzt aus.

Angesprochener war selbst, über das Auftauchen der Frau, entsetzt.

„Narzissa? Was machst du hier?"

Sie schüttelte wild mit dem Kopf und sah dann zu Harry, der neben dem Bett stand.

„Du bist pünktlich.", meinte er nur grinsend.

Was ihr wieder ein Lächeln aufzauberte.

„Ich hole euch ab, Severus. Hat er dir das nicht gesagt?"

Damit warf sie einen leicht vorwurfsvollen Blick zu Harry.

„Nun denn, dann sollten wir vielleicht?"

Sie sah beide an.

„Ja, aber sag mir erst, wohin wir gehen. Davon hat er nämlich nicht gesprochen."

Die Blonde lachte.

„Wie du dir denken kannst, ist er bei uns. Also dahin."

„Ist das so klug? Dein Mann und Draco werden weniger begeistert sein..."

„Mach dir darum keine Sorgen, er wird sie schon ins Gebet nehmen!"

„Hoffentlich, ich habe keine Lust, ständig irgendwelche Streitereien durchmachen zu müssen..."

Ohne weitere Einwände, fasste Narzissa beide an der Hand und apparierte mit ihnen nach Malfoy Manor...

Als der Junge seine Augen öffnete, erkannte er einen Raum, der mit einigen persönlichen Gegenständen versehen war.

„Das ist Severus´ Zimmer, wenn er hier ist.", erklärte Narzissa.

Harry nickte und sah dann zu seinem Dad.

„Alles in Ordnung? Vielleicht sollten wir jetzt einen Arzt kommen lassen!"

Der Mann schüttelte den Kopf.

Unter gar keinen Umständen wollte er, dass so ein Klempner an ihm herumfingerte.

Wer wusste denn, was der für kranke Phantasien hatte?

„Aber das wäre sicher besser, Severus! Du siehst schlecht aus.", meinte auch die Frau und ihr Gesicht zeigte Sorge.

„Nein, ich will das nicht!", protestierte der Lehrer und zog die Decke enger um seine Schultern.

Harry wusste, dass er seinen Dad nicht umstimmen konnte, deshalb akzeptierte er das und nickte schließlich.

„Aber dann leg dich hin und ruh dich aus. Und essen solltest du auch was."

Damit erklärte sich der Tränkemeister einverstanden, denn er kam der Anweißung nach und rutschte unter die Bettdecke.

Der Junge blickte die Frau an.

„Wo ist er?"

„Wie immer, in der Bibliothek. Du kennst ihn ja."

Narzissa wandte sich um und schritt zur Tür.

Bevor sie hinaus ging, sah sie zurück und meinte:

„Ich schicke einen Hauselfen mit etwas zu Essen. Ja?"

Ein Nicken antwortete ihr.

Severus lag nun also in seinem Bett, das er in Malfoy Manor immer belegte.

Sein Sohn hatte gleich erkannt, dass hier einige seiner privaten Dinge standen.

Nun ja, er war ja auch oft hier, alleine schon, wenn Ferien waren.

Draco war sein Patensohn, da war es nicht verwunderlich, dass er hier sehr oft zu Besuch war. Und mit Lucius und Narzissa hatte er sich immer gut verstanden, was ihre Freundschaft ja bewies.

Doch seine Gedanken schweiften zu dem Brief, den Sirius an ihren Sohn geschrieben hatte.

Warum hatte er davon nichts gesagt?

Wahrscheinlich, weil er – Severus – wohl Harry nie die Wahrheit gesagt hätte...

Einen anderen Grund konnte es nicht geben. Sirius war schon damals ziemlich aufgebracht gewesen, weil er sich so geweigert hatte, Harry alles zu sagen.

„Du willst sicher wissen, wieso wir hier sind, nicht?"

Die Stimme des Sechzehnjährigen riss Severus aus seinen Gedanken.

„Ja, schon. Vor allem, da Voldemort jederzeit hier auftauchen könnte."

Harry grinste schief.

„Na ja, eigentlich ist er schon hier.."

Severus wurde weißer, als die Wand.

„Verdammt, aber wieso sind wir dann hier! Er wird mich töten! Und gar nicht erst von dir zu reden! Wir müssen hier weg!"

Mit diesen Worten wollte sich der Mann aufsetzten und auch gleich aufstehen, was natürlich unterbunden wurde.

„Du bleibst schön im Bett, Dad. Tom wird dir nichts tun und mir schon gar nicht!"

In der Bewegung hielt der Ältere inne.

„Wie darf ich das verstehen und wieso nennst du ihn Tom?"

„Na ja, wie soll ich sagen...? Das ist eine längere Geschichte. Ich erkläre sie dir ein anderes Mal, ich muss nämlich mal zu Tom und mit ihm reden!"

Harry hatte den Satz gerade beendet, da erschien auch der Hauself.

Er stellte das Tablett ab und verschwand dann wieder.

„Siehst du, was zu Essen ist jetzt auch da. Wenn du willst, dann hole ich dir noch ein Buch und dann muss ich los."

„Wie lange willst du denn weg bleiben?"

„Ich schau, dass ich schnell wieder da bin. Mir ist schon klar, dass du nicht länger als nötig, alleine sein willst.

Und mach dir um Tom keine Sorgen, okay? Er tut dir nichts!"

Mit diesen Worten reichte er seinem Vater ein Buch aus dem Regal und den Teller mit den Broten, ehe er das Zimmer verließ.

Er hatte die Bibliothek erreicht und gähnte gerade herzhaft, als er die Tür öffnete und Tom schon an einem Tisch dort sitzen sah.

Rote Augen sahen ihn an und dann lächelte der Mann.

„Müde, oder was?"

Harry grinste und lehnte sich an den Tisch.

„Müde schon, hab die halbe Nacht nicht geschlafen, oder eher die ganze..."

Ein kurzes, schadenfrohes Grinsen huschte über Toms Gesicht.

„Untersteh dich, Tom. Ich hab keine Lust auf deine dämlichen Kommentare!"

Der Mann lachte kurz auf, ehe er sich wieder beruhigte und dann über ein Buch beugte.

„Was machst du da eigentlich?", erkundigte sich der Junge neugierig.

Tom sah ihn an und zuckte die Schultern.

„Ich versuche das zu übersetzen. Ist aber ziemlich schwer."

Er reichte das Buch dem anderen und Harry überflog kurz die Seiten, die aufgeschlagen waren.

Dann besah er sich den Buchdeckel und grinste triumphierend.

„Ich kapier, ehrlich gesagt, nicht, warum du das übersetzt?"

Tom schüttelte den Kopf.

„Na, damit ich das nicht machen muss, wenn ich das mal in Ruhe lesen will, oder etwas suche. Ist doch praktischer, wenn ich das in meiner Muttersprache habe, oder nicht?"

Harry zuckte die Schultern.

„Du könntest aber auch einfach hergehen und das Buch so lesen. Dann die wichtigsten Informationen rausschreiben und fertig."

Der Mann schüttelte den Kopf.

„Wenn, dann richtig!"

Wieder seufze der Junge.

„Tja, dann wünsche ich dir viel Spaß. Wirst lange brauchen, ist nämlich oftmals ziemlich verzwickt. Und das dann richtig ins Englische zu bringen... Aber ist ja dein Problem. Wenn du willst, kann ich dir meine Notizen geben."

Der Lord sah ihn mit großen Augen an.

„Du kennst das Buch!"

Die Überraschung war ihm anzusehen.

Harry lächelte.

„Na ja, weißt du, so eine Ausgabe steht auch in Hogwarts, in der verbotenen Abteilung. Und du kennst mich ja, ich halte nicht viel von Regeln.."

„Also bist du da mal hin und hast das Buch mitgenommen und gelesen?"

„Klar, was denkst du denn? Ist verdammt interessant, vor allem, da es auf Parsel geschrieben ist! Das kann also nicht jeder! Außerdem handelt es sich vorzüglich um Schlangenmagie und so was.. Ist also sehr passend, oder?"

Der dunkle Lord hatte interessiert gelauscht.

„Hm, so weit bin ich noch nicht! Wird sich demnach aber lohnen, es zu übersetzen."

Tom grinste zufrieden über seine tolle Idee.

„Depp! Also echt, du machst dir die Arbeit, übersetzt das, und am Ende kann jeder Idiot die geheime Magie der Schlangen nutzen, obwohl sie nicht einmal Parsel beherrschen! Also echt, manchmal glaube ich, du denkst gar nicht nach!"

Der dunkle Lord hustete und hob dann abwehrend die Hände.

„Schon gut, hast ja recht! Aber du bist doch sicher nicht deshalb hier, oder?"

Der Junge seufzte.

„Nein, bin ich nicht. Zissa hat uns ja abgeholt und Dad ist in seinem Zimmer. Er hat Angst, dass du ihm ans Leder willst."

Der Mann sah etwas überrumpelt aus.

„Aber wieso denkt er denn so was?"

„Na ja, weil er mich dir verheimlicht hat und dann wegen Siri."

Tom schüttelte den Kopf.

„So was! Ich würde ihm doch nichts tun, weil er ein Kind hat! Ich meine, die meisten meiner Todesser haben welche und die leben auch alle noch."

Der Mann lehnte sich zurück und beobachtete Harry, wie er sich ganz auf den Tisch setzte.

„Hast recht, allen voran Malfoy- Junior!", grinste der dunkelhaarige Junge.

Der Lord grinste auch kurz und verkniff sich ein Lachen.

„Aber wieder zu deinem Vater.. vielleicht sollte ich mit ihm reden? Wäre vielleicht besser, wenn ich ihm selbst sage, dass er sicher ist."

Zustimmend nickte der Junge.

„Tu das, aber ich bin dann nicht dabei. Werde vor der Tür warten, oder so. Nein, besser, ich esse solange was!"

Tom kam irgendwie nicht aus dem Grinsen raus.

„Bevor du hier aber rumrennst, solltest du mal wieder ein wenig besser aussehen! So kennt dich niemand meiner Leute und wir wollen dich ja in einem Stück behalten!"

Angesprochener sah an sich herunter und kicherte kurz.

„Da muss ich dir zustimmen! Ich sehe absolut scheiße aus!"

Und ohne ein weiteres Wort, begann plötzlich eine Veränderung des Körpers, des jungen Potters´.

Seine Beine wurden länger, reichten nun, in seiner sitzenden Position, bis zum Boden und auch der Rest des Körpers passte sich an, veränderte die Proportionen.

Die Haare wuchsen noch ein wenig und die Augenfarbe änderte sich.

Als die Metamorphose abgeschlossen war, streckte sich Harry.

„Das tut gut! Endlich bin ich wieder ICH! Das Aussehen Potters ist so einengend, wenn man diese Größe gewohnt ist."

„Kann ich mir vorstellen..", meinte Tom und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

Harry stand auf.

„Du siehst Sirius echt ähnlich… Wie hat dein Dad eigentlich die Nachricht mit dem Brief aufgenommen? Und du?"

„Oh, na ja, er war eigentlich recht ruhig. Und ich, na ja, ich wusste ja schon, dass ich kein Potter bin. Allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass Dad mein Vater ist..."

Der Junge lächelte, was aber gleich wieder einem ernsten Ausdruck wich.

„Sag mal, du hast doch sicher Todesser, die es lieben mit ihren Opfern zu spielen? So richtig schön auf die harte Tour!"

Etwas verwundert sah Gefragter in die blauen Augen

„Was willst du denn mit denen?"

Ein sadistisches Grinsen huschte auf die Züge des Jüngeren.

„Ich muss diesen Mistkerl von einem Bastard doch bestrafen."

Verwirrt schüttelte Tom wieder den Kopf.

„Wen, wofür?"

Harry knurrte böse.

„Das verdammte Wiesel, dafür, dass es Dad weh getan hat!"

Der Lord legte eine Hand auf die Schulter des anderen, als er neben ihn getreten war.

„Was hat er getan?"

„Dad ausgepeitscht, gebrandmarkt und vergewaltigt.", zischte er eiskalt.

Der dunkle Lord atmete zischend ein.

„Verstehe... Und dann kannst du aus eigener Erfahrung sprechen. Tut mir leid für euch."

Kurz herrschte Stille.

„Und welche Strafe planst du? Was soll ich mit ihm machen?"

Harry drehte sich um und schüttelte entschlossen den Kopf.

„Darum werde ich mich selber kümmern, ich brauche nur drei Todesser, die solche Spiele ebenfalls mögen. Arthur Weasley wird es bereuen, geboren worden zu sein, wenn ich mit ihm fertig bin!"

Mit diesen Worten rauschte der Junge aus der Bibliothek.

Tom schloss die Tür, die Harry offen gelassen hatte und drehte sich dann um.

An der gegenüberliegenden Wand standen ein Sofa und zwei Sessel. Und auf denen saßen keine anderen, als Lucius und Draco Malfoy.

Beide recht blass und verwirrt.

Der Lord seufzte.

„Was wollt ihr wissen?"

Der blonde Mann gewann wieder seine Fassung und räusperte sich kurz.

„Zum Beispiel, was Potter hier tut? Und, was es heißt, er ist kein Potter?"

Tom trat vor den Tisch und lehnte sich an dessen Kante.

„Nun, ich bin mit dem Jungen befreundet, schon länger. Wir haben vor ein paar Jahren erfahren, dass er gar kein Potter ist und das Dumbledore ihn belügt. Er hat immer schön mitgespielt, aber na ja... Jedenfalls ist jetzt herausgekommen, wer seine leiblichen Eltern sind."

„Wer sind denn dann bitte seine Eltern? Und was hat Sirius Black damit zu tun?", fragte nun Draco.

Dem pflichtete sich Lucius mit einem Nicken bei.

„Nun, Sirius ist sein Vater."

Etwas verwirrt sahen ihn die anderen an.

„Na, er hat zwei Väter!", meinte Tom nun.

„Gut, aber wer ist dann der andere? Ihr sagtet, er wäre hier, in seinem Zimmer?"

„Also ehrlich, wer hat hier denn ein Zimmer, das ihm immer offen steht?"

Beide Malfoys überlegten, aber es fiel ihnen nicht wirklich jemand ein.

„Nur du und Severus...", sagte dann Draco.

Mit großen Augen sahen ihn beide an.

„DU!", riefen sie aus.

Tom lachte und verschluckte sich dabei, was dann zu einem Hustanfall führte.

„Nein, nicht ich!"

„Aber das würde heißen, dass Severus... Oh Merlin!"

Der Jüngste wusste nicht, was nun wieder war.

„Was hat der Junge gesagt, hat das Wiesel mit Severus getan?"

Der Lord schwieg und wusste, dass dies eine rein rhetorische Frage gewesen war.

Draco derweil schien ebenfalls ein Licht aufgegangen zu sein.

„Ich werde dieses verdammte, schlammblutliebende Etwas, ausnehmen und dann verbrennen und in alle Himmel verstreuen!", fauchte der Junge.

„Lass das mal lieber Harry tun, der wird schon mit dem Mann fertig."

Harry unterdessen war auf dem Weg zu seinem Dad.

Er öffnete leise die Tür und entdeckte den anderen auf dem Bett, mit dem Buch in der Hand.

„He, da bin ich wieder."

Severus sah auf und erblickte einen Jungen, den er nicht kannte. Doch die Stimme kam ihm bekannt vor.

„Alles okay, Dad? Was ist-"

Er sah an sich hinunter.

„Oh, ja, ich habe die Illusion aufgehoben. Ist so doch besser, dann wollen mich die Todesser auch nicht gleich meucheln.", grinste der Junge.

„Du hast so viel von Sirius...", flüsterte Severus und senkte den Blick.

Harry lief zu dem Mann und setzte sich neben ihn. Dann legte er die Arme um ihn und seinen Kopf auf die Schulter des anderen.

„Ich habe nachgedacht und vielleicht können wir Siri zurückholen."

Der Mann sah überrascht auf.

„Wie denn das?"

Harry zuckte die Schultern.

„Nun, darüber muss ich noch mit Tom sprechen. Der wird dir übrigens später einen Besuch abstatten."

Schock war in den schwarzen Augen zu lesen.

„Ich hab dir doch gesagt, dass er dir nichts tut!".

„Und wieso kommt er dann her! Er will mich töten!"

„Red keinen Unsinn, Dad. Er kommt her, weil er deine Angst nicht versteht. Er will dir selbst sagen, dass du ihm trauen kannst!"

Es war eine Stunde vergangen und Harry saß im Sessel am Fenster, während Severus schlief.

Harry?

Angesprochener schreckte aus seinen Gedanken.

Ja, Tom?

Ich würde jetzt kommen. In Ordnung?

Natürlich, dann werde ich solange zum Mittagessen gehen.

Er hatte das letzte Wort gedacht, da klopfte es an.

Nun, das hätte sich der Junge denken können.

Der dunkle Lord trat ein und grinste.

„Blödmann!", meinte Harry nur und schritt dann an dem anderen vorbei.

Leise schloss sich die Tür und zurück blieb der Lord.

Tom setzte sich auf die Bettkante und legte eine Hand auf die Schulter des Schlafenden, rüttelte leicht an diesem.

Verschlafen nuschelte Severus etwas und drehte sich um.

„Was denn Harry?", fragte er dann und schlug die Augen auf.

Als er aber das Gesicht erkannte, saß er sofort kerzengrade.

„Volde...!", schluckte er.

Der grinste schief. Etwas, das man selten sah - sehr selten.

„Ja, Voldemort! Oder einfach Tom, ja?"

Severus konnte bloß nickten, mehr brachte er nicht zu Stande.

„Dein Sohn hat mir erzählt, dass du fürchtest, ich wollte dich töten?"

Ein Nicken.

„Du bist nicht der einzige Todesser, der Kinder hat. Lucius zum Beispiel, oder die Zabinis. Also, wieso hätte ich deinem Sohn etwas tun sollen?"

„Sirius...", antwortete Severus nur leise.

Tom lachte.

„Also echt, sooo schlimm bin ich auch wieder nicht. Und ehrlich, ich kenne Black! Den hätte ich so leicht nicht tot bekommen!"

Nun war der Professor doch verwirrt.

„Sie kennen ihn?"

Der Lord seufzte.

„Zuerst einmal, nenn mich Tom. Und ja, ich kenne Sirius. Schon recht lange eigentlich. Ich habe ihn schon kennen gelernt, da ging er noch zur Schule."

„Davon hat er nichts gesagt..."

Der Sitzende schüttelte den Kopf.

„Hat er jemals erwähnt, dass er Angst hätte, ich würde eurem Kind etwas tun?"

„Nein. Er sprach immer nur vom Orden und Dumbledore..."

Langsam leuchtete es Severus ein. Sein Sohn hatte die Wahrheit gesprochen, als er sagte, Tom würde ihnen nichts tun.

„Danke."

Unterdessen gab es schon Mittagessen im Salon.

Narzissa hatte ein richtiges Festessen kochen lassen.

Sie saß zusammen mit ihrem Mann und Sohn am Tisch. Jedoch waren noch zwei Gedecke mehr aufgetragen worden, von denen sich Draco fragte, wer dort sitzen sollte.

Seine Frage wurde beantwortet, als sich die Tür öffnete und Harry eintrat.

„Bin zu spät, ich weiß.", grinste er die Frau an.

Die grinste zurück und erwiderte:

„Du weißt, dass du eine Frühstücksüberraschung machen darfst, morgen?"

„Ja, scho klar, Zissa. Hab ich nicht vergessen."

„Was?"

Lucius geistreiche Frage ließ seine Frau lachen.

„Harry und ich haben einen Deal. Wer zu spät zum Essen kommt, der muss am nächsten Tag eine kleine Überraschung zum Frühstück machen."

Der blonde Junge sah unterdes zu Harry, der neben Dracos Mutter saß.

„Wo ist eigentlich Tom?"

„Der müsste noch bei Dad sein, kommt aber gleich auch."

Narzissa nickte zufrieden und tat dem Jungen etwas auf. Was den lächeln ließ.

„Danke, Mama!"

Dafür handelte es sich eine Kopfnuss ein.

Es war bereits drei Wochen später, als Harry auf der Terrasse, auf einem Liegestuhl lag und sich sonnte.

Auf einer Hollywoodschaukel lag Severus in einer weißen, leichten Hose und einem Sweatshirt, in der selben Farbe.

Ein ungewöhnliches Bild, aber durchaus schön, wie Harry feststellte.

Auch hatte er sich eingestehen müssen, dass sein Dad, wenn er nicht so rumlief wie in der Schule, durchaus sexy wirkte. Er konnte Sirius verstehen, warum er sich verliebt hatte...

Severus schlief also auf der Schaukel und sein Sohn brutzelte mit geschlossenen Augen, in der Sonne.

Niemand hatte bemerkt, dass eine blonde Person hinausgetreten war und nun neben dem Sechzehnjährigen stand.

Ein sachtes Lächeln stahl sich auf das Gesicht und Draco beugte sich hinunter, nahe an den anderen.

Nur Zentimeter fehlten, bis sich ihre Lippen berühren würden.

Schlagartig öffneten sich aber blaue Seen und der Blonde erschrak, blieb aber in dieser Position.

„Überleg dir gut, was du tust.", flüsterte er laut genug, dass der andere es hörte.

Eine Gänsehaut überzog die blasse Haut und dann senkten sich die Lippen des Blonden doch auf die des anderen.

Es entbrannte ein heißer Kuss, in dem sich auch die Zungen der beiden verstrickten.

Harrys Hand lag in Dracos Nacken, behielt ihn bei sich unten.

Außer Atem trennten sie sich und auf Dracos Wangen lag eine Röte.

Gerade schritt Tom auf die Terrasse und sah die beiden an.

„Hui, was ist denn hier los?", erkundigte er sich.

Harry richtete sich auf und grinste den anderen an.

„Nichts, Tom, Draco hat mich bloß geküsst."

Sofort war der Mann neugierig.

„Ich hab ja schon geahnt, dass er auf dich steht.", lachte er dann Harry an.

Der erwiderte die Geste.

„Ja? Und erzählen tust du mir aber nix! Tze! Aber sag mal, Draco, du bist doch Veela, oder?"

Der Blonde starrte sein Gegenüber erschrocken an.

„J- ja. Aber woher weißt du das!"

Wieder lachte der Gleichaltrige.

„Das riecht man doch drei Meilen gegen den Wind!"

Nun wurde Tom hellhörig.

„Was meint du denn damit, Harry?"

Der wandte sich Tom zu und erklärte:

„Na ja, ich kann seit der.. Moment.. ja, vierten Klasse, immer schon riechen, wenn er in der Nähe ist. Das ist so ein Duft, den nur er hat..."

Draco starrte Harry an.

Und der Lord nickte und versank in Gedanken.

Dann aber blickte er mit ernster Miene auf und sah den jungen Malfoy an.

„Draco, magst du Harry?"

Der Angesprochene war überrascht.

„Nein!", sagte er dann aber bestimmt und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

Tom zog eine Braue hoch und blickte sich dann um, als er Lucius und Narzissa neben sich bemerkte.

„Und wieso nicht? Ich meine, ich glaube dir nicht, dass du Harry hasst!"

Ein leises Lachen ertönte.

„Mein Junge, du jammerst mir seit zwei Jahren vor, dass du Harry magst! Wieso verneinst du die Frage jetzt?"

Die Frau sah ihren Sohn fragend an.

Nun musste er ehrlich antworten.

„Ja, ich mag ihn.", nuschelte er.

„Aber er hasst mich!", fügte er energisch hinzu.

Die Blicke richteten sich auf Gemeinten, der etwas irritiert aussah.

„Sag mir, Draco, hat er dir gegenüber jemals verlauten lassen, dass er dich hasst? Hat er es dir mal ins Gesicht gesagt?"

Der Junge schüttelte langsam den Kopf.

„Na also!"

Lucius legte Tom eine Hand auf die Schulter.

„Um was geht es denn?"

„Harry kann Dracos Duft riechen. Es scheint, als hätte dein Sohn Harry schon seit der vierten Klasse als seinen Partner gewählt. Aber keiner von beiden hat es bemerkt.."

Nun war das Malfoyoberhaupt doch sprachlos.

„Jedenfalls, Harry, magst du Draco denn?"

Alle Blicke lagen auf Gefragtem.

„Ja, ich mag ihn sogar sehr. Hätte ich gewusst, womit das zusammen hängt, dass ich das riechen kann, wäre vielleicht einiges anders gekommen."

Tom klatschte leise in die Hand.

„Na, siehst du, Draco, alles im grünen Bereich!"

Nun zog ein schelmisches Grinsen auf die Züge des dunklen Lords.

„Stellt dir mal vor, wenn wir das schon in der Vierten gewusst hätten, wärst du schon lange gebunden!"

Draco sah empört und ungläubig zugleich, Tom und seine Eltern an.

„Das ist nicht euer Ernst!", rief er dann aus.

„Doch, und wie!", antwortete Narzissa.

Kleinlaut blieb der Blonde stumm.

„Na, vielleicht geht ihr mal und lernt euch ein wenig besser kennen!", meinte die Frau und lächelte lieb.

„Stimmt! Geht aufs Zimmer und da lässt sich Draco dann ein paar Mal durchvögeln! Dann haben wir das Problem auch geklärt."

Tom hatte bei dieser Aussage ein ernstes Gesicht gemacht und zur Tür gedeutet.

Harry schaute ihn einen Augenblick an, dann stand er auf, schob den Blonden vor sich her und verschwand mit ihm im Haus.

„Wo willst du hin?", rief der aufgebracht.

„Auf dein Zimmer."

„Nein!"

Damit warf sich Harry den anderen über die Schulter.

Draco schlug und strampelte, kam aber nicht frei, bis er letztendlich doch den Weg in sein Zimmer erklärte.

Dort angekommen, schloss Harry die Tür magisch und legte einen Stillezauber darüber. Dann wandte er sich um und lief zum Bett, auf das er dann den blonden Jungen warf.

Aufquietschend landete Draco auf der Matratze und als er die Augen wieder

öffnete, sah er in blaue Seen.

Harry hatte sich über ihn gebeugt und seine Arme links und rechts von dem anderen abgestützt.

„Was hast du vor?", fragte Draco leise.

„Das wirst du schon noch sehen..."

Damit küsste er den andern sanft auf die Lippen. Zuerst wehrte sich Draco, doch er gab gleich auf, als Harry mit seiner Zunge über seine Lippen leckte und um Einlass bat.

Außerdem waren da noch diese geschickten Hände, die sich unter sein Hemd geschlichen hatten und seine Haut liebkosten.

Leise stöhnte der Malfoy auf und bog den Rücken durch, als die Hände sich an seinen Seiten nach unten bewegten und ihn reizten.

„Harry..."

Angesprochener schnurrte und verteilte überall da kleine Küsschen, wo er das Hemd bereits geöffnet und zur Seite geschoben hatte.

Nun knabberte er am Schlüsselbein und seine Rechte massierte eine der Brustwarzen, die sich aufrichtete.

Das Keuchen und Stöhnen des anderen, war Musik in seinen Ohren.

„Bitte...was machst du mit mir!", wimmerte nun der Blonde und warf den Kopf auf die andere Seite.

Harry lächelte und küsste Draco erneut.

Nebenbei entledigte er sich seines Hemdes und auch der Hose.

Nun schob er den Hemdstoff gänzlich von den Schultern des anderen und schmiss es zu Boden.

Nun waren nur noch Dracos Hose und ihrer beider Shorts im Weg.

„Mein kleiner Engel..", flüsterte Harry und pustete über die feuchte Spur seiner Küsse, die vom Hals, bis zum Bauchnabel reichte.

Geschickt öffnete der Schwarzhaarige den Knopf und den Reißverschluss, fasste hinein und streichelte einmal über die Beule, die sich gebildet hatte.

Draco stöhnte laut und riss die Augen weit auf.

„Gefällt dir das?", fragte Harry und wiederholte die Bewegung.

Dann zog er die Hose von der Hüfte, die Beine hinunter und zeigte ihr den Weg zum Hemd.

Bebend lag nun der Blonde unter ihm und sah ihn mit lustverhangenen Augen an.

Das Grau hatte sich verdunkelt und glitzerte irgendwie lüstern.

„Hmmm... du schmeckst sicher wunderbar, meinst du nicht auch?", erklang wieder die Stimme des Dunkelhaarigen.

Draco war von der Frage überfordert und das zeigte auch sein Blick.

„Sollte ich testen...", vernahm der Blonde nur noch, ehe die Boxershorts verschwand und etwas feuchtes sein Glied berührte.

Ein spitzer Schrei klang durch den Raum und Dracos Hände krallten sich erst wehrend, dann bestimmend, in schwarze Haare.

Harry hatte sich zwischen die Beine des anderen gekniet und seine Zunge leckte die Länge des Blonden entlang, dann biss er hin und wieder in das harte Fleisch, oder saugte an der Spitze.

Draco selbst wusste nicht, was er tun sollte. Die Emotionen überrollten ihn Welle um Welle.

Noch nie hatte er so was gespürt.

Harry konnte schon spüren, dass sein Liebhaber gleich über die Klippe springen würde und verstärkte sein Bemühen.

Die Erektion des Blonden verschwand nun ganz in seinem Mund und er übte Schluckbewegungen aus, die dem anderen anhaltend, stöhnende, fast schreiende Geräusche entlockten.

Dann zogen sich die Muskeln zusammen und mit einem erlösenden Schrei kam Draco in Harrys Mund.

Der schluckte alles und grinste dann.

„Ja, du schmeckst einfach atemberaubend.", erklärte er dann und rutschte nach oben, um den Jungen zu küssen.

Als dem klar wurde, was eben geschehen war, wurde er knallrot.

„Du..."

„Ich?"

Stille, die Harry nutzte, um den anderen langsam wieder zu stimulieren. Denn seine Hand streichelte schon wieder über die Seite des Blonden und hoch zu den Brustwarzen, die bearbeitet wurden.

Schnell gesellte sich auch noch ein heißer Mund hinzu und Draco keuchte.

Von dort wanderten die Küsse dann hinauf zum Nacken, an dem Harry zu saugen begann, bis sich eine sichtbare Stelle gebildet hatte.

„Meins!", flüsterte er und pustete dem anderen ins Ohr.

Der konnte nur nicken und sich den Berührungen entgegen strecken.

Während die rechte Hand des Dunkelhaarigen nach oben rutschte und sich dort unter den Nacken des anderen schob, wanderte die Linke in dessen Schritt.

Ein lautes Stöhnen war zu vernehmen, als Harry begann, an dem Schaft auf und ab zu reiben.

Draco hob das Becken an und wollte mehr.

Doch der andere ließ schnell wieder von ihm ab, wollte er doch nicht, dass der Blonde zu schnell kam.

Er schob sich zwei Finger in den Mund und befeuchtete sie ausreichend mit Speichel, ehe er die Hand wieder über den Körper des anderen streichen ließ – hauchzart.

Dann spreizte er Dracos Beine und strichelte mit einem Finger über dessen Eingang.

Erschrocken weiteten sich die Augen des anderen.

„Was tust du?"

Wollte er wissen.

Angst schwang in der Stimme mit.

„Scht.. keine Angst, es wird dir gefallen..."

So schob er langsam einen Finger in den Blonden, der die grauen Seen noch weiter aufriss.

Er verspannte sich und schüttele den Kopf.

Sofort küsste Harry ihn und provozierte ihn in einem Zungenduell, dass Draco diesen Finger schnell vergessen ließ.

So war es leicht, weiter vorzudringen.

Harry unterbrach den Kuss und bewegte seine Hand etwas, was Draco keuchen ließ. Dann sah er Sterne, als der Schwarzhaarige gezielt einen Punkt in ihm traf.

Nach einer Weile konnte Harry noch einen zweiten und dritten Finder hinzufügen und weitete so die Enge, die er gleich selbst ausfüllen würde.

Draco bewegte sich ihm schon entgegen und stöhnte nach mehr.

Also entzog er sich dem Blonden und warf nun auch seine Boxershorts in eine Ecke, ehe er sich wieder zwischen die Schenkel des anderen kniete und sie auseinander drückte.

Mit vernebeltem Blick beobachtete Draco, was Harry mit ihm tat und ließ alles mit sich machen.

Harry unterdes hatte sich positioniert und entschloss sich nun, eine Kleinigkeit zu ändern. Er fasste erst nach dem rechten Bein seines Veelas, dann nach dem Linken und legte sie auf seine Schultern.

Dann drang er langsam in die Enge vor, die ihn heiß umgab und ihn willig in sich aufnahm.

Endlich vollkommen versunken, verharrte der Schwarzhaarige einen Moment, ehe er begann, einen stetigen Rhythmus aufzubauen.

Ihre Bewegungen wurden zunehmend schneller und das Stöhnen und Keuchen, so wie die immer häufigeren Lustschreie Dracos, immer lauter.

Beide konnte sie nicht mehr lang und nach nur wenigen weitern Stößen sprang Draco über die Klippe, riss Harry mit sich, als er sich um ihn zusammen zog.

Erschöpft sank der Dunkelhaarige auf dem anderen zusammen und küsste ihn auf die Haut, die er gerade so erreichen konnte.

Schlanke Arme legten sich um ihn.


So, hier beende ich mal den ersten Teil.

Es werden zwei Teile, also freut euch auf den Nächsten! Da geht es wieder heiß her!

Hoffe, dass es interessant war und es gefallen hat!

Bye, Psy-Puma ©